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Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 13:45
von Riddick
Graumantel hat geschrieben:
Riddick hat geschrieben:Apocalypse Now Redux
[…]
6/10
Aargh… Bild
Beim Tippen dieser Zeilen müssen Riddicks Finger wirr und ziellos über die Tastatur geglitten sein...:wink:

Viele Grüße,
Markus
Jetzt mit einem Tag Abstand würde ich 7/10 werten, aber Coppolas großangelegtes Kriegs-Epos war für mich leider nicht das Filmerlebnis, das ich erhofft hatte. Teils liegt es sicherlich an der überlangen "Redux"-Fassung. Zunächst sind die unzweifelhaft vorhandenen Qualitäten des Films zu nennen, die ihm seinen Ruhm eingebracht haben. Sicherlich werden hier beeindruckende Bilder in großer Zahl präsentiert, und die Intensität von Kriegserlebnissen wird an einzelnen Stellen ansatzweise nachfühlbar. Zudem hat Coppola mit Martin Sheen und Marlon Brando äußerst überzeugende Schauspieler an Bord. Auch die Begleiter von Captain Willard (Sheen) sind sehr gut besetzt. Abstriche muss man bei einem hektisch und leicht überdreht agierenden Dennis Hopper machen, der aber nur eine Nebenrolle hat, ebenso wie Robert Duvall, der auch nicht sonderlich ins Gewicht fällt.

Es gab für mich aber auch deutliche negative Faktoren. Der ganze Handlungsabschnitt um den leicht durchgedrehten Surf-Offizier mit Vorliebe für die Musik Richard Wagners kommt mir wie eine Vorwegnahme typischer Tarantino-Szenen vor ("Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen" - soll man das nun witzig finden??). Robert Duvall lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen und zieht sein Wellentheater inmitten des Feindbeschusses durch, als sei er unverwundbar. Soll dadurch die heldenhafte Abgebrühtheit typischer amerikanischer Haudegen vorgeführt werden, oder welchen Sinn hat diese Vorstellung? Zwischendurch werden von den US-Boys auch noch mehrmals auffällig-unauffällig kleine Kinder gerettet - ja, das waren schon gute Menschen. Und Napalm wurde ja auch nur dafür eingesetzt, um im Weg stehende Baumreihen wegzuholzen. Was will uns FFC eigentlich damit sagen? Oder will er nur eindrückliche Bilder präsentieren? Das ist ihm zweifelsfrei gelungen. Aber besonders antikriegsmäßig kommt mir das nicht vor.

Martin Sheen odysseeisiert dann durch eine Menge mehr oder weniger interessanter Erlebnisse bis hin zum Lager des Colonel Kurtz, den er liquidieren soll. Das Lager an sich ist zunächst mal beeindruckend und wirkt sehr unheilvoll. Auch Brando weiß mit seinem Charisma zu beeindrucken, wenn er dämonisch seinen großen Kopf durchs Bild schiebt, auch wenn durch raffinierte Schattenspiele manchmal gar nicht so viel von ihm zu sehen ist. Hier entsteht zwar eine Folge faszinierender Eindrücke, aber die Figur des Kurtz ist letztlich in Anbetracht dessen, was man zuvor über ihn gehört hat, eine große Enttäuschung. Man erwartet nach allem, was man zuvor über ihn gehört hat, einen großen, dämonischen Anführer und bekommt letztlich einen desillusionierten alten Mann serviert, der eigentlich nur noch sterben will und vordergründig über "das Grauen" philosophiert. Daher verläuft der Film am Ende sehr glatt und unspektakulär, wenn auch mit atmosphärischen Großaufnahmen garniert. Optisch zweifellos beeindruckend, aber insgesamt hat mich der Film nicht überzeugt.

Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 14:07
von Blap
Argaween hat geschrieben: Ich glaube kaum, das die da gesurft haben während es Napalm geregnet hat.
Beim besten Willen nicht!
Das ist doch völlig unerheblich. Der Film will die Absurdität des Krieges aufzeigen, die paranoide Sinnlosgkeit, das völlig Kranke. Gerade diese Szenen passen erstklassig in das Konzept dieses Meisterwerkes!
Riddick hat geschrieben:Man erwartet nach allem, was man zuvor über ihn gehört hat, einen großen, dämonischen Anführer und bekommt letztlich einen desillusionierten alten Mann serviert, der eigentlich nur noch sterben will und vordergründig über "das Grauen" philosophiert.
DU erwartest eine düstere Ausgabe von Rambo. Doch genau eine solche Figur würde den Film zerstören.

Nun aber genug. Ich bekomme sonst wirklich einen Infarkt. Jeder hat ein Recht auf seine Meinung. Selbst ihr Unwürdigen... ;)

:lol:

Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 14:12
von Riddick
Final Call

Temporeicher PopCorn Action-Thriller mit Kim Basinger als Entführungsopfer, Chris Evans als unfreiwilligen Helden und Jason Statham als Bösewicht.

Der Film hält sich nicht mit einer Einführung auf und gibt sofort Vollgas. Frau wird entführt, bastelt sich aus den Resten eines zertrümmerten Telefons ein Behelfstelefon und der selbstverliebete Sunnyboy Ryan ist der einzige Anrufer den sie mit ihrem Apparat erreichen kann. Nun hetzt Ryan als unfreiwilliger Retter durch die Stadt und bekommt es mit den üblichen Handyproblemen, wie Akku, Netz oder überlagernde Wellen zu tun.

Die Story ist ist zwar raffiniert und bietet auch einige Überraschungen, hat aber (natürlich) auch kleine Logikfehler. Leider wurden durch teils gezwungene witzige Einlagen Zugeständisse an das Mainstreampublikum und die FSK12 Einstufung gemacht.

Auf alle Fälle sind es spannende und unterhaltsame knapp 90 Minuten. Als leichte Kost durchaus zu empfehlen.

6,5/10

Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 14:19
von Argaween
Blap hat geschrieben:
Argaween hat geschrieben: Ich glaube kaum, das die da gesurft haben während es Napalm geregnet hat.
Beim besten Willen nicht!
Das ist doch völlig unerheblich. Der Film will die Absurdität des Krieges aufzeigen, die paranoide Sinnlosgkeit, das völlig Kranke. Gerade diese Szenen passen erstklassig in das Konzept dieses Meisterwerkes!
Riddick hat geschrieben:Man erwartet nach allem, was man zuvor über ihn gehört hat, einen großen, dämonischen Anführer und bekommt letztlich einen desillusionierten alten Mann serviert, der eigentlich nur noch sterben will und vordergründig über "das Grauen" philosophiert.
DU erwartest eine düstere Ausgabe von Rambo. Doch genau eine solche Figur würde den Film zerstören.

Nun aber genug. Ich bekomme sonst wirklich einen Infarkt. Jeder hat ein Recht auf seine Meinung. Selbst ihr Unwürdigen... ;)

:lol:
Okay Herr Blap.
Wie fanden sie denn *trommelwirbel* Full Metal Jacket?
Jetzt bin ich aber mal gespannt wie nen Flitzebogen :!:

Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 16:16
von Selbst
Bin zwar nicht gefragt, gebe aber 9/10 Punkte (O-Ton).

... und lächerlich zu behauptet, AN(R) sei ein Antikriegsfilm. :lol:

Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 17:13
von Nolli
Blap hat mal wieder recht mit allem was er sagt!

Also wirklich, Apocalypse Now (Redux oder nicht spielt kaum ne Rolle) ist einfach wundervoll!!!

Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 17:20
von Blap
Argaween hat geschrieben: Wie fanden sie denn *trommelwirbel* Full Metal Jacket?
Bisher mittig im hinteren DVD-Rack, Unterabteilung Kubrick Sammlung.

Die erste Ÿ Stunde, also die Ausbildung, gehört zu den grossartigsten Momenten der Filmgeschichte. Der Rest ist ein sehr guter Kriegsfilm.

10/10 für ersten 45 Minuten
8/10 für den Rest

Ergibt mindestens 9/10, mit steigender Tendenz, da die 10/10 eigentlich unmögliche 11/10 sind.

Ferner schliesse ich mich den wahrhaftigen Ausführungen des Herrn Nolli an. :lol:

Verfasst: Mi 12. Dez 2007, 23:47
von BRAINs
Blap hat geschrieben:Die erste Ÿ Stunde, also die Ausbildung, gehört zu den grossartigsten Momenten der Filmgeschichte.
volle zustimmung!
Blap hat geschrieben:Der Rest ist ein sehr guter Kriegsfilm.
hier kann ich aber nicht zustimmen, der rest ist einfach nur typischer amerikanischer kriegsfilmmüll, sorry!

Verfasst: Do 13. Dez 2007, 00:18
von schlunz
Stirb Langsam 4.0

Story: 5/10 Typische Ami Story, immer wieder das Gleiche
Bild: 8/10 Viele gute auch neuartige Action Szenen, aber auch einige unwirkliche (comichafte) Stunts (Animationen)
Ton: 6/10 Viel Lärm um nichts, zum mässigen Klang kommt noch schlechte Surround Aufteilung

Total: 6,33/10

Verfasst: Do 13. Dez 2007, 02:50
von Blap
BRAINs hat geschrieben:
Blap hat geschrieben:Der Rest ist ein sehr guter Kriegsfilm.
hier kann ich aber nicht zustimmen, der rest ist einfach nur typischer amerikanischer kriegsfilmmüll, sorry!
Dem kann ich nun überhaupt nicht zustimmen. Natürlich, der Film ist nach der Ausbildung einfach nur noch (sehr) gute Unterhaltung. Ich bin bestimmt kein "Hollywood-Jünger", aber ich stehe auf solchen -wie du es nennst- "typischen amerikanischen Kriegsfilmmüll" :)





Death Wish 3 - Der Rächer von New York

Eigentlich möchte Paul Kersey (Charles Bronson) in New York nur einen alten Freund besuchen. Doch als er dessen Wohnung betritt, findet er seinen Freund sterbend auf. Zunächst wird Paul verhaftet. Ein Bulle (Ed Lauter) ist jedoch über Pauls Vergangenheit als Meister in Sachen Selbstjustiz informiert. Er setzt Kersey auf freien Fuss, gibt ihm inoffiziell die "Erlaubnis", im betroffenen Stadtteil das Gesindel ein wenig aufzumischen. Natürlich lässt sich unser guter Paule diese Gelegenheit nicht entgehen. Die Situation eskaliert immer mehr, um schliesslich in einer Schlacht mit unzähligen Opfern zu gipfeln...

Die beiden ersten "Death Wish" Filme boten gute, moralisch fragwürdige "Selbstjustizunterhaltung", im dritten Teil der Reihe geht nun vollends die Post ab. Das Finale ist purer Krieg, man darf sich an einem massiven Bodycount erfreuen. Bronson ist die Rolle des Rächers wie auf den Leib geschrieben, mit Ed Lauter und Martin Balsam stehen ihm zwei weitere Charakterköpfe zur Seite. Die "Punks" kommen wirklich wie der letzte Abschaum rüber. Man freut sich jedesmal wie ein Schneekönig, wenn Charlie wieder einen widerwärtigen Burschen ins Jenseits befördert.

Cannon hat uns in den achtziger Jahren bekanntlich mit etlichen Perlen des Action-Kinos verwöhnt. Man denke nur an Klassiker wie "Die City Cobra", "Delta Force" oder "American Fighter". "Death Wish 3" gehört ganz klar zu den absoluten Highlights des Action-Filmes der Achtziger. Eine Legende als Hauptdarsteller, sinnlose Gewalt, moralisch extrem fragwürdig. Das die Akteure teils recht hölzern agieren, tut der Freude keinerlei Abbruch.

Die MGM DVD bietet den Film uncut, die Qualität ist sehr gut! Leider gibt es keinerlei Bonus-Material. Finger weg von der DVD aus dem Hause "MCP". Auf dieser Scheibe liegt der Film stark gekürzt vor, die Qualität ist ebenfalls unter aller Kanone!

Allerbeste Unterhaltung. Ich liebe diesen Film.

Extrem fette 9/10