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kayano
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Beitrag von kayano »

Hallo liebe Gemeinde (bin nach längerer Zeit mal wieder hier...),
bin ja bekennender Hobbyfahrer und Fernsehgucker. Eigentlich regt mich dieser ganze Sumpf schon sehr auf und Ulle ist mittlerweile nur noch ein erbärmlicher "Exheld". Seine damaligen Gefährten? Schwer zu sagen. Dem Zabel möchte ich schon verzeihen, weil sich seine aussagen auch mit denen von D'Hont decken - sprich Zabel war da nie richtig dran interessiert. Daher glaube ich ihm das.
Und ich finde auch, dass er das so ziemlich gescheiteste gesagt hat, das in letzter Zeit dazu gesagt wurde: "...dass die nicht so ein Milieu vorfinden, wie es bei uns war..."
Mal im Ernst: der einzelne Sportler ist doch eine arme Fritte! Wenn damals die Telekoms kurz vor der wirtschaftlichen Pleite mitbekommen, wie scheinbar plötzlich jeder Wasserträger der anderen Teams rasant vorbeizieht - ja was sollen sie da denken? Wenn durchsickert "die haben was Neues" und auf einmal klettern Leute wie die Gemsen, die ein Jahr zuvor am ersten Berg weg waren...? Der Fortbestand des eigenen Teams aber ungewiß, die Frage, ob man in der nächsten Saison noch als Profi fahren kann (wenn man auch keine Ergebnisse liefert...)?
Also ich persönlich kann die Fahrer menschlich schon verstehen! Nur menschlich - nicht sportlich! Und ich bin sicher, dass keiner freiwillig so einen Scheiß mitmacht, sich nach dem Rennen erstmal per Katheter die Blase zu leeren, zu spülen und sich dann die Pisse des Pflegers einzuflößen...! Nein, ich glaube nicht, dass die Sportler das wollen! Ich denke, dass die überwiegende Mehrzahl der Sportler das schon lieber alles fair und sauber hätte!
Aber das geht eben nur, wenn sie sich halbwegs sicher sein können, dass das für alle gilt! Das wäre das Milieu, das Zabel sicher meint!

Doch leider geben der internationale Verband (UCI) und auch die Teams hier ein trauriges Bild ab. Entweder will man sich nicht um ein solches neues Reglement bemühen, oder man weiß, das das vielleicht aus juristischen Gründen nie durchsetzbar sein wird. Sind ja schließlich alle möglichen Länder beteiligt... Daher ist ernsthaft zu befürchten, dass sich da leider nichts tun wird...

Schade, vielleicht kommt ja mal einer auf die Idee, ein "Fair-ride-Team" zu gründen. Also Offenheit und Transparenz, regelmäßige, lückenlose und offengelegte Kontrollen der eigenen Fahrer durch eine unabhängige Stelle. Diese unabhängige Stelle vielleicht durch Sponsoren finanziert, die Schadensersatzansprüche hätten, falls jemals was gefunden würde...? Fahrer, die nur eine gutes Basisgehalt ausgezahlt bekommen, ein Zusatzgehalt, das unter Vorbehalt in einen Fond ausgezahlt wird, aus dem es erst nach fünf Jahren an den Fahrer geht (wenn er eben unbelastet ist!).
Na ja, irgendsowas vielleicht. Falls das juristisch möglich wäre. Theoretisach könnte ich mir vorstellen, dass es dafür Sponsoren geben könnte. Damit wäre doch gerade jetzt eine hohe Publicity zu machen!? Und selbst wenn das Team als einzig sauberes nur hinterher fährt, bin ich sicher, dass der Zulauf der Fans da wäre!
Hmm, ich spinne, oder? :oops:
Lieben Gruß, Tim
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bony
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Beitrag von bony »

kayano hat geschrieben:Also ich persönlich kann die Fahrer menschlich schon verstehen!
Kann ich irgendwo auch. Man muss da vielleicht schon aufpassen, dass man nicht selbst das heucheln anfängt. Ich denke, dass vielen Hobbysportlern das Thema mal durch den Kopf schießt, spätestens wenn man auf die 40 zugeht, man langsam merkt, wie das Training mühsamer wird und die Regeneration länger dauert - warum sollte man da das natürliche Versiegen von Testosteron und HGH nicht ein wenig kompensieren ...? Ganz allein aus lauter Spaß am harten Training und aus Freude an der eigenen Leistungsfähigkeit.

Aber:
kayano hat geschrieben:sprich Zabel war da nie richtig dran interessiert. Daher glaube ich ihm das.
Da geht die ganze Doping-Maleise ja eigentlich schon wieder los. Von was war denn da die Rede? Von angeblich einem Versuch mit Epo vor 10 Jahren - rechtlich inzwischen wohl verjährt. Kein Wort aber darüber, was sonst noch so lief. Kein Wort über die letzten 10 Jahre und die Zeit davor. Und ich bin davon überzeugt - da läuft einiges, nicht nur mit Epo! Für mich also in gewisser Weise unglaubwürdig, Sympathie für Zabel hin oder her.
kayano hat geschrieben:Mal im Ernst: der einzelne Sportler ist doch eine arme Fritte!
Ja. Aber das sind auch erwachsene Menschen und man sollte sie ohne Wenn und Aber verantwortlich machen können für ihr tun.
kayano hat geschrieben:wie scheinbar plötzlich jeder Wasserträger der anderen Teams rasant vorbeizieht - ja was sollen sie da denken? Wenn durchsickert "die haben was Neues" und auf einmal klettern Leute wie die Gemsen, die ein Jahr zuvor am ersten Berg weg waren...?
...
Irgendwie war das sicher so. Aber ich habe den Eindruck, dass einem da auch irgendwie wieder so ein Mythos aufgetischt werden soll. Das eigentlich saubere Team, das nicht anders kann, weil sie so arg unter Druck stehen, mithalten zu müssen. Ich fang gleich an zu heulen. Denn da vergisst man fast, dass im Radsport schon lange großer "Schmuh" getrieben wird. Und dass das - unter dem Mantel des Schweigens - als ziemlich selbstverständlich hingenommen wird.

Sorry. Die ganze Geschichte läuft schon wieder in den üblichen Bahnen, mit den üblichen altbekannten Reflexen. So wird der Radsport nie und nimmer Dopingfrei. Gar nicht zu reden von weiten Teilen des Profi-Sports allgemein. Ich bin davon überzeugt, dass wir nächstes Jahr in China die größten Doping-Spiele aller Zeiten präsentiert bekommen ...
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Beitrag von kayano »

Hi bony,
hast sicher nicht unrecht! Ohne Zweifel müssen auch die Fahrer hier Verantwortung tragen, doch hier beginnt es ja, schwierig zu werden. Ob die Fahrer damals wirklich eine Chance hatten, nein zusagen...wer von uns will das heute beurteilen? Ein schlechter Profi, der keinen Vertrag mehr bekommt, steht doch mit Anfang-Mitte 20 bescheiden da. Ob er eine ernsthafte Berufsausbildung durchlaufen konnte? Vielleicht ist die schon weitestgehend dem Sport zum Opfer gefallen? Zwar Lehre gemacht, aber in Pseudoanstellung beim Sponsor als Azubi, schon damals nur halbtags anwesend, weil Training geht vor? Das sind doch sicher oft Menschen, die schon in Jugendzeiten fast alles auf die Karte "Radprofi" gesetzt haben.
Daher finde ich es auch okay, dass unser kommendes Dopinggesetz nicht den Konsumenten als Besitzer der geringen Menge zum Straftäter macht, sondern den Vertreiber. Fahrer sollten Konsequenzen wie Aberkennung von Erfolgen (natürlich nutzlos, aber Ordnung muss sein!), Sperren, Konventionalstrafen (Geld!!!) befürchten müssen.
Für Ärzte muss aber Verlust der Approbation, Strafverfahren etc. angesagt sein. Bei Managern und Teamchefs Strafverfahren wegen Betruges, Schadensersatzforderungen von Sponsoren und Rennbetreibern.

Ich persönlich denke, dass solche Dinge eher den notwendigen Druck aufbauen können. Hängt man nur den Fahrer, dann züchten die eben einen neuen...
Aber ich schätze, dass das utopisch ist, siehe Operation Puerto, da sind Spanien, die Schweiz und Deutschland alleine mit Ulle beschäftigt und ein Jahr ist schon rum. Sowas läuft vielleicht am Ende im Sand aus...

Mit den olympischen Spielen könntest Du recht haben. Könnte mir auch vorstellen, dass die Chinesen ein ideologisches Interesse haben, dort die "sportliche Weltvormacht" zu demonstrieren, wie es einst UDSSR und Co. taten.
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Beitrag von bony »

kayano hat geschrieben:Ob die Fahrer damals
Ich stoße mich da ja schon an dem Wort "damals". :wink:
Momentan ist ja ständig von den Jahren 94-96 die Rede. Über die Jahre bis 2001, seit dem Epo-Doping nachweisbar ist, liegt immer noch der Mantel des Schweigens (oder ich habe nicht genau genug hingehört). Und sind die gefahrenen Zeiten in diesen Jahren "schlechter" geworden? Glaub nicht und wohl auch kaum in den Jahren danach.
Wie schon gesagt, wird auch fast nichts über andere Mittelchen berichtet.
Über das System davor redet man auch nicht - weshalb soll man sich auch mit solchen ollen Kamellen belasten.
Man kann aus dem bisher berichteten wohl heraushören, dass niemand in der Profispitze wirklich sauber gefahren ist/fährt.
Ich bin mir sicher, dass man auch in der Spitze des Jugendbereichs und des Amateurbereichs um diese Mittelchen weiß und ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand, der ins Profilager wechseln will, nicht weiß, auf was er sich da einlässt.

Und mindestens solange diese Lügnerei und Auftischen von Halbwahrheiten so bleibt, und solange nicht mal das System tatsächlich offen gelegt wird bin ich auch ein wenig kritisch gegenüber solchen Sachen wie Straffreiheit für geringe Mengen. Von jemandem, der Sport als seine Berufung sieht, sollte man eigentlich auch ein sportliches Verhalten und das Einhalten der Regeln verlangen können (wenn z.B. Herr Aldag in der Pressekonferenz berichtet, sie hätten gedopt, weil man sicher war, nicht erwischt zu werden, finde ich das ziemlich erbärmlich).
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Beitrag von kayano »

bony hat geschrieben:wenn z.B. Herr Aldag in der Pressekonferenz berichtet, sie hätten gedopt, weil man sicher war, nicht erwischt zu werden, finde ich das ziemlich erbärmlich.
Ist natürlich was dran.
Aber mal am Rande gefragt: wenn wir wissen, dass wir garantiert bei etwas nicht erwischt werden - lassen wir es dann auch immer bleiben? Wenn wir also wüssten, dass auf einer bestimmten Strecke kein Blitzer ist, würden wir dann auch brav und artig nach Vorschrift fahren oder gäbe es dann nicht Bleifuß auf der Landstraße? Ab 150 Sachen aufwärts und Drängeln und Mittelfinger für jeden, der mit 120 Sachen "im Weg rumsteht?" Sicher nur ein Beispiel, aber doch nachvollziehbar, oder?

Wer ist wirklich besser? Der werfe den ersten Stein!
Ist es realistisch, dass der Sportler auch ein besserer Mensch sein muss, als es wir alle sind?
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Beitrag von bony »

Das Beispiel mit der Autobahn ist ja durchaus nachvollziebar. Aber:
kayano hat geschrieben:Ist es realistisch, dass der Sportler auch ein besserer Mensch sein muss, als es wir alle sind?
Mal "realistisch" hin oder her; die Besonderheit am Sport ist ja nun nicht nur die bloße Leistung, sondern eben auch, dass der Sport mit seinen Idealen über dem "Alltag" steht und Vorbildcharakter hat. Das Einhalten der Regeln und der faire saubere Wettstreit sind essentieller Bestandteil des Sports. Und wenn ein Sportler sich nicht als bloßer Artist oder Gladiator oder was auch immer sieht, sondern eben als Sportler, ja, dann erwarte ich von ihm, dass er in diesem Sinn ein besserer Mensch ist und keinen Verrat am Kulturgut "Sport" begeht.
Wenn das anders wäre, müsste man sich ja keine so große Mühe machen, diese ganze Dopinggeschichte in dieser Form zu vertuschen, bzw. sich die Mühe machen, mit viel Aufwand das Image der sauberen Leistung aufrecht zu erhalten.
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Beitrag von g.vogt »

Hallo kayano,
kayano hat geschrieben:Aber mal am Rande gefragt: wenn wir wissen, dass wir garantiert bei etwas nicht erwischt werden - lassen wir es dann auch immer bleiben? Wenn wir also wüssten, dass auf einer bestimmten Strecke kein Blitzer ist, würden wir dann auch brav und artig nach Vorschrift fahren oder gäbe es dann nicht Bleifuß auf der Landstraße? Ab 150 Sachen aufwärts und Drängeln und Mittelfinger für jeden, der mit 120 Sachen "im Weg rumsteht?" Sicher nur ein Beispiel, aber doch nachvollziehbar, oder?
schönes Beispiel :roll:
Vielleicht würde es doch einige Menschen geben, die ihrem und dem Überleben ihrer Mitmenschen zuliebe auf einer baumbesäumten Landstraße trotzdem nicht 150 und mehr fahren und auch nicht drängeln würden? Und für die anderen, die so weit nicht denken können oder wollen gibt es die Blitzer. Ebenso halte ich es für durchaus vorstellbar, dass einige Leistungssportler sich kein Zeug mit lebensbedrohlichen Nebenwirkungen einschmeißen, sondern ehrlich gewinnen wollen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
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Beitrag von kayano »

Hallo,

@bony:
Auch diese Sichtweise ist natürlich völlig berechtigt! Man hat an Sportler die Grundforderung (und Annahme), dass sie eine Art "Vorbilder" sein müssten, weil sie sich engagieren, freiwillig Leistung zeigen, sich oft auch gut ernähren, eine gute internistische Gesundheit haben etc.
Vor allem natürlich ist das bei Profisportlern, die im Medieninteresse stehen auch eine Forderung der Gesellschaft!
Aber auch hier mal eine Randbemerkung: Bösartige Fouls und Schwalben im Fußball sind auch vorsätzliche (oder grob fahrlässige) Körperverletzung und Betrug! Eigentlich nix anderes - nur hier vergisst die gesellschaft schneller...?! Kann eigentlich auch nicht richtig sein!

@gerald:
Klar würde dann nicht jeder wie der Henker fahren. Ging ja aber auch bloß darum, dass das gefühl der Straffreiheit schon verlockend sein kann. Erst recht, wenn beim Doping auch Erfolge, Berühmtheit, Geld usw. winken, falls dann halt tatsächlich niemand was merkt.
Wie ich schon geschrieben habe: mich nervt dieser Dopingsumpf auch an und ich würde mir wünschen, dass es irgendwie eine Kehrtwende geben kann...doch allein der Glaube fehlt.

Ich stimme Dir übrigens zu: ich denke, dass die meisten Sportler sauber sein wollen (siehe zwei/drei meiner Beiträge weiter oben), und es auch sein würden, wenn sie sich halbwegs sicher sein könnten, dass es die Konkurrenz auch ist. Das ist dann aber wohl das Problem...
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Beitrag von bony »

kayano hat geschrieben:Bösartige Fouls und Schwalben im Fußball sind auch vorsätzliche (oder grob fahrlässige) Körperverletzung und Betrug! Eigentlich nix anderes - nur hier vergisst die gesellschaft schneller...?! Kann eigentlich auch nicht richtig sein!
Ja, das ist auch Betrug, der aber sehr offenbar ist, geächtet ist und günstigstenfalls unmittelbar geahndet wird. Und ich finde schon, dass das was anderes ist als der systematische Betrug durch Arzneimittelmissbrauch mit Hilfe von Dealern, Pharmafirmen, Ärzten und Wissenschaftlern.
Klar würde dann nicht jeder wie der Henker fahren.
An diesen Beispielen darf man sich ja nicht allzu sehr hochziehen. Irgendwo hinken sie halt immer. Ja, wahrscheinlich hat selbst der disziplinierteste Autofahrer mal ein wenig mehr auf die Tube gedrückt als eigentlich erlaubt war. Nicht in jedem Fall macht einen das gleich zum Raser, und in diesen Fällen kann man es als "Kavalliersdelikt" ansehen.
Doping in dieser systematischen Art ist für mich jedoch kein Kavalliersdelikt! Und so kommt auch kein Einbrecher mit dem Argument davon, er hätte gedacht, man erwische ihn sowieso nicht und außerdem mache es seine ganze Familie so und er müsse da mithalten, damit er ein Auskommen hätte. Nur um mal ein weiteres (bestimmt irgendwo hinkendes) Beispiel zu nennen. :wink:
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Beitrag von bony »

Man könnte denken, die Farce der letzten Touren könne nicht mehr getoppt werden. Glaubt man nur die Hälfte der Enthüllungen der letzten Monate, war das dieses mal aber wieder, das Doping betreffend, ein riesen Witz! Möglicherweise kommt die nächsten Monate oder Wochen ja etwas nach; dass es um das Thema so auffallend ruhig war, kann für mich jedoch nur zwei Dinge bedeuten:
1. Nie war der Einfluss und das Geklüngel der diversen Organisationen, die ja eigentlich kein Interesse an neuen Doping-Skandalen haben können, größer.
2. Noch nie wurde so ausgefeilt und mit so starker wissenschaftlicher Unterstützung gedopt, wie jetzt.

Und über das, was gerade bei der Schwimm-WM abgeht, kann ich auch nur noch müde lachen. Letztes Jahr titelte die Presse noch enttäuscht, die deutschen Schwimmer söffen ab. Nun sind es plötzlich deutsche Schwimmer, die reihenweise neue Rekorde aufstellen. Angeblich wegen neuer Badeanzüge. :lol:
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