Da schon öfters die Frage aufgetaucht ist, ob man einen DA-Wandler besser per SPDIF füttert oder eher mit einem USB-Anschluss (sofern vorhanden), möchte ich euch meine Testergebnisse nicht vorenthalten.
Nachdem ich schon lange sehr neugierig war, ob es einen Unterschied macht,
ob mein DA-Wandler "Cambridge Audio DAC Magic" per USB gefüttert wird oder von einer guten Soundkarte (in meinem Fall Terratec EWX 24/96), habe ich heute endlich mal Vergleichsmessungen mit dem "RightMark Audio Analyser" durchgeführt.
Die ersten Ergebnisse bescheinigen der Terratec EWX 24/96 absolute Bestnoten (
bei 16/44,1 Khz am SPDIF gemessen).
Frequency Responce (multitone) = +0,00 / -0,00 dB
Noice Level = 97,7 dB
Dynamik Range = 97,8 dB
THD % = 0,0003
IMD + noise % = 0,0036
IMD + noise %(swept freq.) = 0,0038
Stereo crosstalk = -98,7 dB
Frequency Responce (swept freq.)= +0,0 / -0,0
(Der "Loop-Back" am SPDIF ist also sogar schon auf Augenhöhe mit einer sehr teuren RME-Soundkarte:
http://audio.rightmark.org/test/rme/dig ... i1644d.htm )
Bei der Digitalausgabe
per USB (vom DAC-Magic) zeigt jedoch der Frequenzgang minimalste Welligkeiten, sowie einen leichten Pegelabfall im Hochtonbereich (Abweichung +0,2 / -1,78 dB).
Bei der Ausgabe am SPDIF der EWX 24/96 erscheint hingegen ein
Frequenzgang der glatt ist, wie mit dem Lineal gezogen.
Die restlichen Mess-Werte (Dynamik Range, THD, Intemodulationsverzerrungen, u.s.w.) sind bei Ausgabe des Digitalsignals
per USB auch etwas schlechter, als bei der Ausgabe per SPDIF an der EWX 24/96.
Insofern wäre (zumindest für mich) bestätigt, dass sich eine zusätzliche Soundkarte am DAC-Magic lohnen kann.
Edit:
Falls es mir gelingen sollte, werde ich noch diverse Messungen am Analog-Ausgang vom DAC-Magic durchführen.
(... und dann evtl. mit dem DA-gewandelten Signal von meinem AVR vergleichen, sowie ggf. auch mit dem DA-Wandler der Terratec-Soundkarte).
Jetzt hab' ich noch eine Messung von
(fast) der kompletten Elekronik-Kette gemacht.
SPDIF-Ausgang Terratec EWX -> SPDIF-Eingang DAC-Magic (incl. DA-Wandlung) -> Analog in die Vorstufe vom aufgetrennten AVR -> zurück zum Analog-Eingang der Terratec EWX (incl. AD-Wandlung der EWX)
Die Ergebniss-Summe all dieser Gerätschaften:
Frequency Responce (multitone) = +0,03 / -0,20 dB
THD % = 0,0028
IMD + noise % = 0,146
IMD + noise %(swept freq.) = 0,0083
Stereo crosstalk = -90,7 dB
Frequency Responce (swept freq.)= +0,0 / -0,1
Bei dieser Messung war die "Direct"-Einstellung an der AVR-Vorstufe aktiv (schön zu wissen, dass in dieser Einstellung auch tatsächlich von der AVR-Vorstufe nichts verbogen wird). Ohne die AVR-Vorstufe sind die Werte aber natürlich trotzdem nochmals etwas besser.
Anschließend habe ich noch die gleiche Messung mit der SPDIF-Ausgabe vom Onboardsound wiederholt (also auch über die komplette Kette incl. Pre-amp). Die Ergebnisse vom SPDIF des Onboardsound sahen jedoch eindeutig schlechter aus.
Zu guter letzt hab' ich noch diese Messung
mit dem DA-Wandler vom AVR wiederholt (zugespielt per SPDIF von der Terratec EWX). Überraschenderweise fielen die Messwerte ähnlich gut aus, wie bei der DA-Wandlung mit dem DAC-Magic (bei Gelegenheit werd' ich aber vielleicht auch noch den Phasenverlauf der DA-Wandlern vergleichen).
Edit_2:
Und jetzt noch die "erstaunliche Überraschung" aus allen durchgeführten Messungen:
Die Messung mit der AVR-Vorstufe bei Einstellung "Direct" ist zwar völlig linear (siehe Messwerte oben).
Sobald aber der Pioneer im "normalen Stereomodus" läuft (Einstellung "Standart"
Loudness, Equalizer, etc. alles ausgeschaltet),
gibt es plötzlich einen Bassbuckel von fast +1,5 dB bei ca. 128 Hz.
Pioneer hat also diese "Standart"-Einstellung kräftig gesoundet
Jetzt frag ich mich halt, ob dieser Bassbuckel eingebaut wurde, um Schwächen der Endstufen zu "beschönigen" oder nur als "europäische Abstimmung"
Naja, da ja zumindest die "Direct-Einstellung" völlig linear ist, kann ich ja vielleicht auch mal eine gute Endstufe dranhängen.
Gruß
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