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Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: Sa 24. Dez 2016, 00:45
von MGM
Naja... :mrgreen:

Wenn man schon automatische mit manueller Methodik vergleicht, sollte man zunächst klarstellen, dass die manuelle Methode unmittelbar von den Fähigkeiten des Ausführenden abhängt. Damit dürften die meisten bereits "raus" sein und ob das Ergebnis bei den fähigen Anwendern, dann besser ist, wage ich trotzdem zu bezweifeln.

Was ist mit Phasen, Impuls, Laufzeit..? Dirac kann und macht das.

Jeder PEQ/IIR Filter bewirkt einen Phasendreher (minimalphasig).
Ein FIR Filter nicht (linearphasig), es sei den man möchte das. Dann kann auch ein FIR minimalphasig ausgeführt werden.

Deswegen sollte man PEQs oberhalb von 300Hz nicht einsetzen. Da sind FIR Filter einfach geeigneter, von wegen linearphasig, konstante Gruppenlaufzeiten über alle Frequenzen, Filterzahl... etc.
FIR Filter bieten eine deutlich genauere Anpassung der Amplitude. Mehr Filter, höhere Auflösung bei der Anpassung.

Der Hinweis zur manuellen REW-Methodik ist natürlich erlaubt, aber der Vergleich PEQ/Dirac hinkt in meinen Augen. Es ändert einfach nichts daran das IIR Filter (REW/PEQs) deutlich eingeschränkt sind im Vergleich zu FIR Filterung (bspw. Dirac). Das sind Äpfel und Birnen. Daran ändert auch ein manuelles Eingreifen nichts.

Da FIR Filter in den tieffrequenten Bereichen übrigens Probleme mit der Auflösung haben, kombiniert bspw. Dirac IIR und FIR... Rechenpower und so... Apfelbirnen... :mrgreen:

Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: Sa 24. Dez 2016, 05:12
von Zweck0r
MGM hat geschrieben:Was ist mit Phasen, Impuls, Laufzeit..? Dirac kann und macht das.
Unbestritten hören kann man m.W. nur die resultierenden Gruppenlaufzeiten, wenn sie bestimmte Grenzwerte überschreiten.
MGM hat geschrieben:Deswegen sollte man PEQs oberhalb von 300Hz nicht einsetzen. Da sind FIR Filter einfach geeigneter, von wegen linearphasig, konstante Gruppenlaufzeiten über alle Frequenzen, Filterzahl... etc.
Raumkorrekturen machen bei höheren Frequenzen generell wenig Sinn. Bei 340 Hz z.B. beträgt die Wellenlänge nur noch 1 m, eine Hörplatzverlagerung um nur 50 cm kann also eine raumbedingte Auslöschung/Anhebung schon ins genaue Gegenteil verwandeln, so dass eine Korrektur sie verschlimmern statt verbessern würde. Bei 680 Hz sind's dann nur noch 25 cm usw.

Wie die Anbieter solcher Lösungen diese physikalische Tatsache aushebeln, konnte mir noch niemand plausibel erklären, und subjektive "klingt besser"-Meinungen sind für mich wertlos. Meine eigenen subjektiven Höreindrücke sind genausowenig ein Maßstab dafür, was objektiv "richtiger" ist.

Gruppenlaufzeiten werden bei gleicher Filterfunktion übrigens geringer bei steigender Frequenz, proportional zu 1/f. Die Hörschwelle sinkt zwar auch oberhalb des Bassbereichs, bleibt dann m.W aber für den gesamten Mittenbereich auf ähnlichem Niveau.
MGM hat geschrieben:Da FIR Filter in den tieffrequenten Bereichen übrigens Probleme mit der Auflösung haben, kombiniert bspw. Dirac IIR und FIR... Rechenpower und so... Apfelbirnen... :mrgreen:
Rechenpower haben zumindest PCs genug, aber das Delay wird zu groß bei linearphasigen FIR-Filtern im Bassbereich, für Videoanwendungen nicht mehr zu gebrauchen. Schade eigentlich, denn ausgerechnet im Bassbereich haben viele Lautsprecher tatsächlich Gruppenlaufzeitfehler in hörbaren Größenordnungen.

Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: Sa 24. Dez 2016, 10:39
von crb
Weia, da kann ich leider (noch) nicht mitreden...das muss ich erst noch lernen...freue mich aber schon.

Vielen Dank an Dennis und MGM für das herzliche Willkommen im Forum und an Dennis für die erste Hilfestellung.
Ich hab mir nämlich nach den ganzen guten Berichten auch gleich mal das UMIK-1 bestellt und wollte wissen, ob ich das auf mein Standard Fotostativ schrauben kann.
Dann kann ich gleich mit dem guten Mike loslegen und muss nicht alles nochmal nachmessen.

Vielleicht vorab noch kurz zum Equipment, weil die Kiste ist ja noch nicht da und mehr als die heruntergeladenen Anleitungen lesen kann ich jetzt noch nicht tun.

Also hier das ganze Blech:
Fernseher: Samsung UE65JS9590 SUHD
Verstärker: Denon AVR3808 (der wird jetzt durch den ARCAM AVR550 ersetzt)
BR-Player: Panasonic BD-60
R/L: Nubert NuVero 60
C: Nubert Nuvero 70
S: Teufel Theater 5 (werden jetzt durch NuVero 30 ersetzt...sind schon bestellt, sollten eigentlich heute noch kommen ;-) )
Sub: AW-1300 DSP
Zuspielen tu ich im Moment noch über Fantec Media Player und die Daten liegen im Keller auf einem Synology DS1812 mit 8x3TB Raid6
In Zukunft kann sich der ARCAM die Musikfiles ja direkt vom NAS abgreifen...so die Idee.

Spannend wird bei mir die räumliche Situation, weil ich ein sehr großes Wohn-Ess-Küchenzimmer habe, was auch ins Treppenhaus und Eingangsbereich nicht abgetrennt ist. Das sind so ca. 85qm und die Wohnecke ist nur durch einen Kamin ein Stück weit abgetrennt. Dort stehen dann der Fernseher mit den Nuberts und gegenüber ist eine Couch und dahinter eine 3m breite Glasschiebetüre. Rechts und links neben der Türe hängen dann die Sourround Speaker und links hinten zum offenen Teil des Wohnbereiches steht der Sub an der Wand.
Schräg über dem Sub ist die Decke offen und dort haben wir eine ca. 4qm große Öffnung als Gallerie nach oben...also akustisch ist der Raum riesig, an der einen Seite offen, Fenster an der Rückseite und der Sub ist hinten...(weil der vorne in die Wohnwand einfach nicht reingepasst hat)

Da bin ich mal gespannt, wie das DIRAC damit umgehen wird...weil die rechte und linke Seite total verschieden und asymmetrisch sind. Dazu die reflektierenden Glasscheiben und die 60er, die quasi in den Raumecken (Wand und Kamin) stehen. Den 70er habe ich übrigens in das Low Board verfrachtet, also bodennah, weil wenn man die Klappe von dem Low Board zu macht, verschwinden die Box und der Verstärker und nur noch die 60er sind zu sehen. die stehen dann auf den Low Boards. Der Fernseher hängt natürlich, wie es sich gehört an der Wand. - Wenn der Arcam da ist, mach ich mal ein Bild.

Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: Sa 24. Dez 2016, 11:17
von Novma
Danke euch Jungs für die weiteren Ausführungen zum Thema Dirac, Rew, etc

Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: Sa 24. Dez 2016, 12:46
von Langerr1
@ Novma

Lese in diesen Fred nicht mehr, du kommst sonst noch auf so gewisse Ideen :wink: :mrgreen:

Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: Sa 24. Dez 2016, 14:00
von Lars_S.
Langerr1 hat geschrieben:@ Novma

Lese in diesen Fred nicht mehr, du kommst sonst noch auf so gewisse Ideen :wink: :mrgreen:
Das glaube ich weniger 8)

Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: So 25. Dez 2016, 23:47
von StefanB
Zweck0r hat geschrieben: Raumkorrekturen machen bei höheren Frequenzen generell wenig Sinn.
Hmmm. Einspruch, leider.

Der Sinn der Entzerrung bei tiefen Frequenzen gleicht nicht dem Ziel, das man für hohe Frequenzen verfolgt.
Natürlich bekämpft man keine Moden, wo keine sind. Obenrum gibt´s andere Arbeit. Als die dortigen breitbandigen Überhohungen absenken und ebensobreite Pegel-Löcher zu stopfen. Das auch, ist aber das geringere Problem.

Die Raumantwort im Keller ist minimalphasig, obenrum dann gemischtphasig.
Ist auch so ne physiksache Sache und unterschiedliche Probleme erfordern unterschiedliche Lösungen.

Stefan

Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: Di 27. Dez 2016, 10:45
von crb
Jetzt habe ich mal eine ganz andere Frage:

Von den professionellen Konzertsälen weiß ich, dass dort die Bestuhlung so konzipiert wird, dass auch in unbesetztem (leeren) Zustand (z.B. für CD Aufnahmen) ein ähnliches Absorptionsverhalten besteht, als wenn da ein Fleischklumpen drauf sitzt. - Macht ja auch Sinn, weil sonst würde die ganze Halle wahrscheinlich total hallig (!) klingen.

Wie verhält sich denn das nun zuhause beim Einmessen der Surround Anlage? - Sollte ich da auch die ganze Familie Platz nehmen lassen, damit der DIRAC oder Audyssey auch "richtig" nämlich unter realistischen Bedingungen messen kann. - Weil wenn ich den quasi leer messen lasse und dann hinterher ein paar Leute in den Schallweg setze dann verändert sich doch das gesamte Absorptionsverhalten und Reflexionsspektrum des Raumes. - Oder ist das vernachlässigbar, oder mache ich da jetzt einen Denkfehler, oder berücksichtigt am Ende der DIRAC das entsprechend, je nachdem, ob ich Sessel, oder Sofa ausgewählt habe und "addiert" dann quasi die Effekte des(r) Fleischkumpen(s) mit dazu.

Oder ist nach Abzug des Sofas, die resultierende Differenz des Menschens so gering, dass das nicht weiter ins Gewicht fällt?

Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: Di 27. Dez 2016, 11:56
von StefanB
Interessante Frage.

Fürs Einmessen würde ich folgende Tipps andenken, gerade in Bezug auf den erwähnten Nachhall :

Den Hörplatz so wählen, dass er für Front und Rear möglichst gleich ist in Bezug auf den Hallradius eines Speakerpaars. Das ist der Bereich, in dem der Diffusschall definierte Werte ( zeitlich und Amplitudenmäßig ) erreicht, die für die stereophone Ortung wichtig sind.
Ebenso würde ich Abhör-Positionen meiden, die näher als 1m zu jeder Wand sind. Innerhalb dieses Bereichs ist eine hochwertige Basswiedergabe unmöglich, mit keiner Entzerrung dieser Welt. Ich empfehle mindestens 1,5m.

Stefan

Re: Arcam AVR550 mit Dirac - Erfahrungsthread

Verfasst: Do 5. Jan 2017, 08:08
von crb
Hallo Zusammen,
will mich mal wieder melden, weil der ARCAM ist gestern (endlich, nach Lieferverzug seitens ARCAM) angekommen.jede
Hab aber bisher noch nicht viel Zeit gehabt. Aber wenigstens mal angeschlossen, Grundkonfig gemacht und Pegel eingestellt etc.

Erste Hörversuche Stereo:
Klingt natürlich alles anders als der DENON AVR3808. Logisch, die Kiste ist ja auch schon 6 Jahre alt. Aber man muss sich schon ein bisschen reinhören.
Der Effekt ist ein bisschen vergleichbar, mit dem, als ich mein Teufel THX Set gegen die Nuveros ausgetauscht hatte. - Alles klingt anders, Alles neuhören.
Und jede schlechte Aufnahme/Abmischung klingt auf einmal total grottig, weil man einfach viel mehr hört und erlebt.
Der ARCAM bringt viel mehr Details, Stimmen (Diana Krall, Michael Jackson) kommen extrem sauber und tonal sehr schön.
Tolle Räumlichkeit, auch wenn das am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, weil beim DENON war alles flacher, irgendwie direkter. Das ist jetzt anders, weil die Bühne ist breiter und tiefer. Vielleicht ein bisschen wie der Unterschied zwischen Kopfhörer und Lautsprecher. Die schönere Bühne machen die Lautsprecher...oder jetzt der ARCAM.

Dann gestern abend nochmal kurz 5.1. Phil Collins Konzert in Paris(DVD, DTS)
Schon interessant, was man da auf einmal alles neu hört. Da husten und brabbeln auf einmal Leute im Publikum. Auch der Musiksound kommt richtig schön rüber. Der ARCAM hat eine toll Basskontrolle, alles kommt straff, aber abgrundtief und sauber....bis auf meine bekannten Raummoden, die wie üblich etwas herumdröhnen, aber da hoffe ich ja mal auf DIRAC.

Ich habe übrigens in Ermangelung einer 5.2.1 Konfig (im Moment hab ich nur 5.1) die vorderen Stereos als Bi Amping Konfig laufen...jaja, ich weiß schon, da gibt es geteilte Meinungen drüber. Aber das probiere ich dann später mal aus, ob und was für einen Unterschied das macht. Ich glaube nur, rein leistungsmäßig schlucken die Nuvero60 so viel, dass es da nie genug Leistung sein kann und deswegen kriegen die jetzt erstmal alles doppelt versorgt...

Ärgern tut mich im Moment nur das ARCAM typische sparsame Display (Gottseidank ist das Hulk Grün wenigstens ganz abschaltbar) und die Lauttärkeregelung an der FB. Die ist viel zu langsam, wenn da dasTelefon oder die Haustüre klingelt, kriegt man die Kiste nicht schnell genug leise....und ich hasse Mute, weil da krieg ich selbst immer einen Schreck...

So und heute ist dann DIRAC Tag...bin gespannt, was der bringt. Ich weiß noch nicht, ob ich mit dem mitgelieferten Mike anfange, oder gleich das UMIk hernehme...
und dann erst mal langsam rantasten mit ein Punkt Messung und dann die Sofa Konfig machen...

ab wann kann man hier eigentlich ein Bild reinstellen?