Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Ich denke noch an eine weitere Möglichkeit. Den Damen und Herren auf dem Amt mitteilen, das ich an die Öffentlichkeit gehe. Es gibt bestimmt Zeitungen die sich dafür interessieren. Aber erst werde ich es noch einmal mit Höflichkeit und Anstand probieren. Das gebietet meine Erziehung, mit poltern erreicht man meist das Gegenteil. Als Meister in einem Industrieunternehmen mit 35 Jahren Erfahrung lernt man so einiges an Gesprächskultur und man baut Druck auf ohne den Gegner zu verletzen.

Natürlich per Mail, dann habe ich es schriftlich mit Datum und Uhrzeit.

Gruß Frank

Als ich in Elternheit ging, und 3 Tage nach der Geburt meiner Tochter ( vorher geht es nicht)das Elterngeld beantragte , sagte man mir es dauere 2 Wochen und die zahlen immer nur am ersten des Monats . Das war der 21 des Monats, gut also rund 40 Tage ohne Geld …. Schaffe ich schon.
Alles ausgefüllt , abgeschickt und nach ca 2 Wochen bekomme ich Post mit der Bitte alle Angaben zu überprüfen, es fehlt etwas bzw ist unklar, angerufen ( stundenlang versucht) was denn nun fehlen würde? Konnte mir niemand sagen . Also Termin gemacht und ab dahin, die Frau hat mit mir alles ausgefüllt und abgeschickt, und auf meine Nachfrage ob nun alles korrekt ausgefüllt sei versicherte sie mir dass nun alles korrekt ist. Nach 3 Wochen war es dann endlich soweit , ich bekannt den heiss ersehnten Bescheid, in dem Stand : Leider fehlen gewisse Angaben … blablabla…
Dann nochmals ein dritter und vierter Versuch … zu dem Zeitpunkt war ich 2,5 Monate ohne Geld . Mein Erspartes wurde knapp . Dann muss ich anders vorgehen : Habe wieder die Dame angerufen , habe gefragt wann denn mal endlich Geld kommt, sie beruhigte mich ich würde ja alles nachbezahlt bekommen, darauf hin habe ich die Dame sehr energisch darauf hingewiesen das ich meinem Kind bzw Familie nicht nachträglich essen auf den Tisch stellen kann, und ob es tatsächlich einfacher ist seinem Chef dazu zu bringen einem zu kündigen, zum Amt zu gehen um Arbeitslosengeld zu beantragen und dort zu sagen dass Frau XY von der Familienkasse nicht in der Lage ist den Antrag mit mir korrekt auszufüllen….. sie sagte ich solle mich beruhigen sie kümmert sich drum . Als ich 30 min später ohne Anmeldung bei ihr im Büro stand beruhigte sie mich, herr YZ ich habe den Antrag nochmals korrekt rausgeschickt, sie bekommen schnellstmöglich was ihnen zusteht . 2 Tage später war das Geld auf meinem Konto . Mitte des Monats nicht erst zum ersten …
Wenn man mit etwas fingerspitzengewalt an die Sache geht nach mehreren höflichen versuchen und andeutet die Bearbeiter anzuscheissen dann klappt es oft, bei mir bisher immer . Hätte ich es zu der Zeit nicht so nötig gehabt wäre ich auch geduldiger gewesen aber leider gingen mir die Mittel aus , und habe schon das ein oder andere verkauft, damit alles satt sind. Die Miete konnte ich zum Glück aussetzen nach Rücksprache mit meinem Vermieter und die Familie hat auch da und hier ausgeholfen obwohl ich es nicht wollte . Aber wer niemanden hat der einen unterstützt ist arm dran . Danke Bürokratie .

Hoffe man versteht den Text einiger Maßen

Ein Bekannter von mir meinte schon Mitte der 90er (da studierte ich noch) sinngemäß: was uns eines Tages das Genick brechen wird ist unsere Verwaltung. Ich dachte damals, das sei maßlos übertrieben ... aber ich muss heute eingestehen, dass ich mehr Erfahrungen mit dem Aufeinandertreffen von Unfähigkeit und Unwilligkeit in der Verwaltung gemacht habe als ich mir damals auszumalen im Stande war.
Insbesondere unser Rathaus ...

Das sieht man doch auch beim impfen. jeweils 6 seiten auszufüllen. bei fsme oder so geht das auch ohne

Modell T hat geschrieben: ↑Sa 13. Nov 2021, 10:19 Ich denke noch an eine weitere Möglichkeit. Den Damen und Herren auf dem Amt mitteilen, das ich an die Öffentlichkeit gehe. Es gibt bestimmt Zeitungen die sich dafür interessieren. Aber erst werde ich es noch einmal mit Höflichkeit und Anstand probieren. Das gebietet meine Erziehung, mit poltern erreicht man meist das Gegenteil. Als Meister in einem Industrieunternehmen mit 35 Jahren Erfahrung lernt man so einiges an Gesprächskultur und man baut Druck auf ohne den Gegner zu verletzen.

Natürlich per Mail, dann habe ich es schriftlich mit Datum und Uhrzeit.

Gruß Frank

Wenn es - wie angenommen - ein laufendes Verfahren ist, veröffentlicht Deine Story keine (seriöse) Zeitung.
Und: Revolverblättchen glaubt eh keiner was.
Die Quadratur des Kreises sozusagen....

Nix für ungut.
Othmar.

Bravado hat geschrieben: ↑Sa 13. Nov 2021, 15:52 Ein Bekannter von mir meinte schon Mitte der 90er (da studierte ich noch) sinngemäß: was uns eines Tages das Genick brechen wird ist unsere Verwaltung. Ich dachte damals, das sei maßlos übertrieben ... aber ich muss heute eingestehen, dass ich mehr Erfahrungen mit dem Aufeinandertreffen von Unfähigkeit und Unwilligkeit in der Verwaltung gemacht habe als ich mir damals auszumalen im Stande war.
Insbesondere unser Rathaus ...

Als Beamter bin ich Teil dieser Verwaltung und kann daher aus eigener Erfahrung sagen, dass wir meistens selbst Opfer der Bürokratie sind und nicht die Täter. Natürlich kann ich nicht für jede Behörde sprechen und es mag, wie auch in der freien Wirtschaft, schwarze Schafe geben. Aber bezogen auf meinen Zuständigkeitsbereich (Versicherungen und Regress) wäre die Arbeit deutlich angenehmer und schneller erledigt, wenn ich mich nicht ständig mit Vorschriften wie der Vergabeordnung auseinandersetzen müsste. Ein vergleichbarer Sachbearbeiter eines Versicherungsunternehmens muss sich um so etwas gar nicht kümmern und kann demzufolge schneller ein Ergebnis vorlegen. Das hat nichts mit Unfähigkeit oder Unwilligkeit auf meiner Seite zu tun. Außer vielleicht die Unwilligkeit, geltendes Recht zu verletzen und dafür irgendwann ein Disziplinarverfahren am Hals zu haben. Denn im Gegensatz zu den hohen Tieren in den Ministerien, bei denen dann mal mysteriöserweise Akten verschwinden und Handyspeicher gelöscht sind, werde ich als vergleichsweise kleines Licht ohne Parteibuch und politische Beziehungen für so etwas garantiert zur Rechenschaft gezogen. Und das wird den Sachbearbeitern im Bürgerbüro oder auf dem Sozialamt nicht anders gehen. Einfach drauf los arbeiten geht in der Verwaltung halt nicht. Vorschriften und gesetzliche Fristen bremsen euch da schneller aus, als ihr gucken könnt.

Ich bezog die Begriffe Unfähigkeit und Unwilligkeit ja auf meine Erfahrungen und habe das nicht verallgemeinert.
Und ich sprach von Verwaltung, wollte also keine pauschale Beamtenschelte betreiben, denn die meisten Urheber meines Unmutes dürften Angestellte im ÖD sein.
Dennoch entspring meine Aussage eine schier unglaublichen Ansammlung von Erfahrungen, die ich mit diversen Einrichtungen unserer Verwaltung machen durfte, weswegen ich zu den beiden Begriffen stehen kann.

Nur ein Beispiel:
wir kämpften jahrelang für vernünftige Busverbindung (Schulbus). Das lief immer wie folgt: "Oh - den Bedarf kennen wir nicht, den müssen wir erstmal erheben." Damit war das erste Halbjahr rum. Im zweiten hat man den erhobenen Bedarf dann ausgewertet, dann war aber leider das Schuljahr rum ... Pech gehabt.
Das Spiel hat man mehrfach mit uns durchgezogen. Das war der Amtsleiterin nicht mal peinlich.

Und eine ähnlich gelagerte Geschichte könnte ich Dir von fast jeder Abteilung unseres Rathauses erzählen mit der ich irgendwann mal zu tun hatte.
Anträge werden verschleppt, Antragsfristen verstreichen (natürlich kann ich dann belegen, dass es nicht an mir lag, aber es ist am Ende immer Zusatzaufwand bei mir ... ), Zuständigkeiten werden abgestritten (Falls jemand Asterix erobert Rom kennt: das Haus das Verrückte macht muss nach der Vorlage unseres Rathauses erdacht worden sein ... ).

Shuri hat geschrieben: ↑Sa 13. Nov 2021, 18:58 Ein vergleichbarer Sachbearbeiter eines Versicherungsunternehmens muss sich um so etwas gar nicht kümmern und kann demzufolge schneller ein Ergebnis vorlegen.

Dazu noch was: es wäre ja dann überhaupt kein Problem, demjenigen, der auf den Antrag wartet, einfach mitzuteilen, woran es hakt. Ich behaupte, dafür hätten die meisten Verständnis.
So etwas habe ich aber persönlich noch nie erlebt.
Kommunikation fand immer nur auf Rückfrage statt.


Und ich erwähne hier ausdrücklich: es ist natürlich nicht alles schlecht.
Die Bürgerstelle unseres Rathauses ist geradezu vorbildlich. Da sitzen zwei junge Mitarbeiter, die hauen sich echt rein.

Und über unser Finanzamt kann ich auch nichts negatives sagen: als man früher die Steuererklärung noch persönlich abgab, hatten die eine Zentralstelle eingerichtet. Dort wurde mal zügig und kompetent behandelt.
Und die Bescheide kamen in der Regel fix.

Bravado hat geschrieben: ↑Sa 13. Nov 2021, 19:29(Falls jemand Asterix erobert Rom kennt: das Haus das Verrückte macht muss nach der Vorlage unseres Rathauses erdacht worden sein ... ).

Passierschein A38

Bravado hat geschrieben: ↑Sa 13. Nov 2021, 19:29 Nur ein Beispiel:
wir kämpften jahrelang für vernünftige Busverbindung (Schulbus). Das lief immer wie folgt: "Oh - den Bedarf kennen wir nicht, den müssen wir erstmal erheben." Damit war das erste Halbjahr rum. Im zweiten hat man den erhobenen Bedarf dann ausgewertet, dann war aber leider das Schuljahr rum ... Pech gehabt.
Das Spiel hat man mehrfach mit uns durchgezogen. Das war der Amtsleiterin nicht mal peinlich.

Und eine ähnlich gelagerte Geschichte könnte ich Dir von fast jeder Abteilung unseres Rathauses erzählen mit der ich irgendwann mal zu tun hatte.
Anträge werden verschleppt, Antragsfristen verstreichen (natürlich kann ich dann belegen, dass es nicht an mir lag, aber es ist am Ende immer Zusatzaufwand bei mir ... ), Zuständigkeiten werden abgestritten (Falls jemand Asterix erobert Rom kennt: das Haus das Verrückte macht muss nach der Vorlage unseres Rathauses erdacht worden sein ... ).

So sollte es in der Tat nicht laufen. Da hilft nur eine sorgfältige Dokumentation sämtlicher Korrespondenz und Beharrlichkeit.
Ich habe bis jetzt noch keine derartigen Erfahrungen machen müssen und könnte mir so etwas, bezogen auf unser Rathaus, nicht vorstellen. Sogar über die KFZ-Zulassungsstelle unseres Landkreises, welche auf Google größtenteils negative Rezensionen erhält, konnte ich mich absolut nicht beklagen. Hatte eine Stunde Zeit eingeplant und war nach 15 Minuten wieder raus. Oder auch wenn ich dienstlich mit der nächsten Polizeiinspektion zu tun habe, welche ebenfalls von Bürgern auf Google größtenteils negativ bewertet wird, gibt es keinen Anlass zu Beschwerden.
Ich könnte dafür allerdings über so einige negative Erfahrungen mit Autohäusern, Elektronik"fach"märkten und Restaurants berichten. Aber Whataboutism bringt ja auch keine Diskussion weiter. Ich wollte nur mal eine Lanze brechen für all jene Beamte oder meinetwegen auch Angestellte im öffentlichen Dienst, die ihre Arbeit zuverlässig und bürgerorientiert erledigen. Denn denen tritt man Pauschalisierungen und solchen Sachen wie dem Passierschein A38 ganz schnell zu Unrecht auf die Füße