g.vogt hat geschrieben:Ist es denn wirklich ein so unüberwindbares Hindernis, sich wenigstens hin und wieder in die Gedanken- und Gefühlswelt seines Gegenübers hineinzuversetzen? Gehört das nicht zu den Dingen, die wir im täglichen Leben auch immer wieder mal brauchen, um mit dem Lebenspartner, mit seinen Kindern, mit den Arbeitskollegen, mit dem Chef, mit den Kunden, mit Freunden... zurechtzukommen?
Ja, aber das gilt
meinem Eindruck nach hier für beide Seiten.
Besteht nicht der Reiz eines solchen Forums gerade darin, dass sich hier Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensläufen, Erfahrungen, Gedanken, Gefühlen über ein gemeinsames Hobby - über Hifi und Musik - austauschen können?
Zu einem "Austausch" gehört aber auch, dass sich Menschen jeweils auf ihre eigene Weise einbringen. Es ist aber halt wohl leider auch im virtuellen Leben wie im "richtigen" Leben so, dass manche Menschen einfach nicht miteinander können.
Weg zum Hörgenuss gefundene Lösung herabwürdigen sollen? Mir fällt spontan mindestens ein Techniker ein, der das ganz grandios hinkriegt...
Dieser "mindestens eine Techniker" kann aber auch mal recht heftig austeilen, sobald die Diskussion auf einer (kontroversen) technischen Ebene ausgetragen wird. Möglicherweise ist es bei solchen Diskussion ein wenig das Problem, dass manche auf einer "sehr technischen" Ebene diskutieren (und hier sind die "Toleranzen" halt oft eng abgesteckt
) und andere auf eher "emotionaler Ebene" ("das habe ich doch gehört, es klingt einfach toll!") und die Schnittmenge der Toleranz beider Seiten sehr klein ist.
Raico hat geschrieben:Zur Genese: Erst wird meine Anlage zerschossen, dann an meinem Hörvermögen gezweifelt und nebenbei auch noch meine große Liebe, die klassische Musik, als anspruchslos für die Wiedergabe abgetan.
Schade, dass du das so aufgefasst hast, Raico, und jetzt eine "neue" Schärfe hier rein bringst. Ich habe das aber größtenteils anders gelesen. Was z.B. die klassische Musik betrifft, zielte Inder-Nett meinem Eindruck nach darauf ab (und bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch verstanden habe), dass man hier meist nicht so stark ausgeprägt scharf umrissene Phantomschallquellen hat (diese "Monohühner"), sondern dass in den Aufnahmen viele Rauminformationen des Aufnahmeraums (Diffusschall) enthalten sind, die sich bei der Wiedergabe mit dem Diffusschall des Wiedergaberaums überlagern. Deshalb ist es schwer, die "Abbildungsschärfe" eines Lautsprechers (also
rein technisch betrachtet ein Qualitätsmerkmal) mit so einer Aufnahme zu berurteilen, weil es schwer zu trennen ist.
Wenn man anders herum von seinen Lautsprechern verlangt, den Ursprungsraum möglichst exakt wieder abzubilden, wenn man sozusagen in den Ursrpungsraum exakt hineinhören möchte, benötigt man Lautsprecher mit (u.a.) möglichst hoher Abbildungsschärfe. Und das ist ein sehr hoher Anspruch an einen Lautsrprecher,
insbesondere bei klassischer Musik, bei der es einen echten Ursprungsraum gibt, im Gegensatz zu vielen anderen Aufnahmen, bei denen der Ursrpungsraum (so man überhaupt davon reden kann) sowieso künstlich erzeugt ist.
Mit dem Anspruch von klassicher Musik an sich hat das nichts zu tun.
Ein wenig wundere ich mich ja schon über deine Empfindlichkeit. Mit den Messungen aus der Stereoplay lieferst du ja sogar selbst belege für die (rein technisch gesehen) Schwächen des Lautsprechers, bzw. der Kompromisse, die bei der Konstruktion eingegangen wurden. An anderen Stellen schreibst du selbst von deinen "verstärkermordenden" Vertigos und diversen Aufrüstarbeiten. Über deine "Voodoo"-Vergangenheit scheinst du heute teilweise zu lächeln aber damals hast du es doch auch gehört und an die Verbesserungen geglaubt. Bei einem "Austausch" darf man sich doch nicht wundern, wenn auf solche Punkte eingegangen wird, insbesondere wenn man so ein altes Thema wie Kabelklang anschneidet.
Ich kann natürlich schon ein Stück weit nachvollziehen, dass man bei mancher Kritik an den technischen Eigenschaften seiner Ausrüstung etwas angefressen sein kann. Das ging mir ja auch schon so, als "mein" Receiver als (wörtlich) "scheiße" klingend bezeichnet wurde und die nuWave 35 als "unerträglich" und "die schlechteste Box aus dem Nubert-Programm". Inder-Nett liefert immerhin ausführliche Begründungen dazu.
Na gut, die eigentlich Diskussion scheint nach guter alter nuForum-Tradition mit einer Diskussion über die Diskussion abgeschlossen zu werden und ich kann schauen, wie ich meiner Verwirrungen bezüglich Phasenverschiebung selbst wieder Herr werde.