Hab mal wieder was. Paßt in die Weihnachtszeit. Dürfte zwar schon bekannt sein, aber hier ist es trotzdem.
Wie mich mein Adventskalender in den Knast brachte
1. Dezember:
Hurra, ich darf das erste Fenster meines Adventskalenders
öffnen. Ein Schoko-Engelchen. Ich liebe die Weihnachtszeit.
2. Dezember:
Eine Glocke zergeht auf meiner Zunge. Dazu ein zärtlicher Kuß
meiner Liebsten. Adventszeit ist so romantisch.
3. Dezember:
Kollege Meier erzählt mir von seinem Adventskalender mit
kleinen Geschenken. Heute fand er eine Armbanduhr. Ich hatte ein Schokoauto.
4. Dezember:
Meier erzählt schmutzige Adventswitze. Habe aus Höflichkeit
mitgelacht. Unsere Azubine Fräulein Blasewetter sah pikiert zu Boden.
Schokotannenzweig.
5. Dezember:
Ein Schoko-Schlitten. Sehr schön.
6. Dezember:
Schenke meiner Liebsten einen neuen Wischmopp zum Nikolaus. Sie
scheint sich nicht richtig zu freuen. Meier kommt mit einem Nikolauskostüm
und verteilt Schokolade und Kondome. Lustig. Ich schiebe die Kondome der
Azubine zu. Schutz ist heute so was von wichtig für die Jugend.
7. Dezember:
Ein Schoko-Engel. Aber ich muß wegen sexueller Belästigung am
Arbeitsplatz zum Chef. Kolleginnen gucken irgendwie komisch.
8. Dezember:
Meine Liebste ist wieder fröhlicher. Zumindest, bis ich aus
Versehen statt der Kerze den Adventskranz anzünde.
9. Dezember:
Schoko-Weihnachtsmann schmilzt in der Hand. Eintrag in die
Personalakte wg. Nikolaus-Kondom.
10. Dezember:
Auf meinem Arbeitsplatz liegen zwei Kondome. Alle grinsen.
Schnell eingesteckt, bevor Fräulein Blasewetter sie sieht.
11. Dezember:
Schokohase bleibt mir im Halse stecken. Ehefrau hat die
Kondome in der Tasche gefunden.
12. Dezember:
Azubine kommt im Minirock. Macht sie das extra? Meier pfeift
ihr hinterher. Blöd, daß sie mich anguckt, als sie sich umdreht. Fast am
Schoko-Zapfen verschluckt. Termin morgen beim Boß.
13. Dezember:
Boß glaubt mir nicht, daß ich der Azubine nicht
hinterhergepfiffen hab. Zweite Eintragung in die Personalakte wg. sexueller
Belästigung.
14. Dezember:
Schatzi hat mit der Frau eines Kollegen telefoniert. Meine
Erklärungsversuche scheitern an ihrem Schweigen.
15. Dezember:
Termin bei der Frauenbeauftragten der Firma. Biete ihr mein
Schokoglöckchen an. Sie empfiehlt mir, einen großen Bogen um junge
Kolleginnen zu machen.
16. Dezember:
Schatzi ist zurück zu ihrer Mutter. Die Schokolade schmeckt
heute fad.
17. Dezember:
Hab mit Mausi telefoniert. Nach langem Betteln ist sie
zurückgekommen. Dummerweise hat der Streß Potenzprobleme ausgelöst. Zur
Versöhnung essen wir Schokolade aus dem Kalender.
18. Dezember:
Der Versuch, mich bei der Azubine mit einem
Schoko-Weihnachtsmann zu entschuldigen, scheitert. Sie läuft weinend zur
Frauenbeauftragten.
19. Dezember:
Meier reißt Pädophilenwitze. Kollegen sehen mich lachend an.
Ich zerkrümele meinen Schoko-Tannenbaum unter dem Schreibtisch.
20. Dezember:
Kleiner Umtrunk. Meier gibt einen aus, haut mir auf die
Schulter, so daß ich mein Glas verschütte. Laufe aufs Klo, versuche die Hose
zu waschen. Verdammt, falsche Tür! Stehe in Unterhose vor der Azubine. Sie
hat wieder den Mini an. Immerhin: Die Potenz-Probleme scheinen vorbei zu
sein.
21. Dezember:
Ich lese zum dritten Mal die Kündigung während Mausi weinend
ihre Sachen packt. Vergesse zum ersten Mal, mein Türchen zu öffnen.
22. Dezember:
Ein Nachbar wünscht mir frohe Feiertage. Ich haue ihm ein
blaues Auge. Habe kurz darauf selber eines, weil der Freund der Azubine auf
einen Sprung vorbeikam.
23. Dezember:
Polizei steht vor der Tür. Ich hätte den Weihnachtsmann im
Supermarkt nicht zwischen die Beine treten sollen. Ich bewerfe die
Polizisten mit dem brennenden Weihnachtsbaum.
24. Dezember:
Ich feiere Weihnachten mit Bob. Wir teilen uns unsere Zelle.
Bob ist sehr nett. Er mag mich. Ich schenke ihm meinen Schoko-Engel. Er sagt
er habe auch ein Geschenk für mich. Er sagt, es wäre ein Geschenk für jeden
Tag und hätte was mit der Rute zu tun. Aber warum muß ich mich vor ihn
hinknien, um es auszupacken?