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Verfasst: Mo 13. Jun 2005, 21:24
von OL-DIE
US hat geschrieben:...Warum die Dinger immer kistenförmig sein müssen, ist mir ein Rätsel. Flach an der Wand ist zielführend. Gruß, Uwe
Hallo Uwe,
vielen Dank für deinen Beitrag. Zu obigem Zitat: Ja, flache Bauformen machen durchaus Sinn. In meinem Fall bin ich allerdings mit den konventionellen "Kisten" besser bedient, weil ich im Frontbereich wegen der architektonischen Gegebenheiten tatsächlich keine flachen Woofer an die Wand hängen kann. Dort befinden sich große Heizkörper und darüber ein Fensterband. Und in meinem "Urwald" lassen sich die "Kisten" tasächlich besser verbergen.
Es kommt halt immer auf den Einzelfall an. Ich denke aber, dass für viele Leute deine Lösung (flache und großflächige Schallwandler an der Wand) tatsächlich die Bessere ist. Der aktive Absorber-AW-1000 in der rechten hinteren Raumecke ist mir ebenfalls in seiner Kistenform lieber, weil wegen der zugestellten Raumrückwand (Side-Board, Rack, Zimmertür, hinten links ein Kachelofen) ebenfalls ein flächiger Schallwandler nicht unterzubringen ist.
Außerdem kann ich mich jetzt prima auf den rückwärtigen AW-1000 setzen und im CD-Regal kramen :wink: . Ein durchaus willkommener Zusatznutzen.
In Bezug auf den Parallelthread zum vermarkteten DBA:
Es gibt doch seit Jahren alles fix und fertig zu kaufen, was man dazu benötigt.
Subwoofer und Controller.
Auch "Delaygeräte" sind in der Beschallungstechnik absolut usus.
Was anderes steckt in den nun als DBA vermarkteten Systemen auch nicht drin.
Das kann man wohl bejahen. Selbst mein uraltes Digital-Delay macht diesen Job ausgezeichnet. Und da nur die tiefsten Frequenzen vom Sub wiedergegeben werden, gibt es keinerlei Probleme mit dem Rauschen. Interessanterweise machen selbst kräftige Übersteuerungen des Delays keine Probleme, es erfüllt trotzdem im Zusammenspiel mit dem AW-1000 seinen Absorber-Job. Höherfrequente Klirranteile werden ohnedies vom AW-1000 herausgefiltert und treten nicht störend in Erscheinung.

Eine feine Sache!

Gruß
OL-DIE

P.S.: Vielen Dank auch an Zweck für deinen Beitrag!

Verfasst: Di 14. Jun 2005, 00:58
von teite
Hallo Uwe,
US hat geschrieben: Der angesprochene Behringer DEQ2496 besitzt alle Features um sich ein DBA frei Schnauze zu konfigurieren.
Phasengang entzerren funktioniert allerdings nicht!
Als einzelner Controller für den Sub macht das eh keinen Sinn. Wenn müsste man schon die Phase aller Lautsprecher zusammen per FIR-Filter linearieren.
Meine Kritik richtete sich immer nur an die Bauform kommerzieller Subwoofer, was zunächst nicht unbedingt etwas mit dem DBA zu tun hat.
Warum die Dinger immer kistenförmig sein müssen, ist mir ein Rätsel. Flach an der Wand ist zielführend.
Genau deswegen habe ich mir auch einen Flachsub selber gebaut. ;)
Im Endeffekt kann ich der teilweise am Kunden vorbei produzierenden HiFi-Industrie dankbar sein das mein Selbstbau Trieb wieder erwacht ist. ;)

Nicht zuletzt basiert mein Konzept auch auf vielen informativen Hinweisen von dir, nochmal vielen Dank dafür. :D

cu,
Stefan

Verfasst: Do 16. Jun 2005, 09:33
von OL-DIE
Zweck0r hat geschrieben:...Bei dem DSP 110 könnten die Aussteuerungsprobleme übrigens von dem eingebauten Noisegate verursacht werden. Ich besitze keinen, deshalb kann ich nicht prüfen, ob das Noisegate vielleicht doch irgendwo abschaltbar ist. Wenn nicht, könnte man sich eventuell noch mit üblen H4X0R-Tricks behelfen: einen 20-kHz-Sinus zum Eingangssignal mischen, der das Noisegate immer offen hält und hinter den Ausgang ein analoges Tiefpassfilter. Gerade bei DBA-Anwendung reicht da schon ein simples RC-Filter mit 100 Hz und 6 dB/Oktave, das nebenbei noch eventuelles Rauschen der Ausgangsstufe entsorgen würde 8)

Grüße,

Zweck
Hallo alle miteinander,

das Aussteuerungsproblem, insbesondere bei älteren Digital-Delays, scheint recht verbreitet zu sein und mein Delay, welches ich zur aktiven Bassabsorption verwende, ist davon ebenfalls betroffen. Ich hatte allerdings bei meinen Versuchen festgestellt, dass im reinen Bassbereich (bis ca. 100 Hz) eine Übersteuerung gehörmäßig kaum auffällt. Der aktive AW-1000 am Schluss lässt es ja zu, anhand des Frequenzreglers einen einstellbaren Tiefpass zu verwenden.

Der obige Beitrag von Zweck hat aber in mir die Idee geweckt, bereits in der analogen Eingangsstufe des Delays die Schaltung mit einem Tiefpass zu versehen und somit den AD-Wandler von den höheren Frequenzen komplett zu entlasten. Das sollte die Aussteuerungsprobleme deutlich entschärfen, da bei entsprechender Dimensionierung nur noch Frequenzen unterhalb von ca. 100 Hz verarbeitet werden müssten.

Deshalb habe ich mir mein Delay noch mal vorgenommen und (ohne Schaltplan) die Vorstufe mit dem entsprechenden OP-Verstärker ausfindig gemacht. Meine Überlegung war, den entsprechenden ohmschen Widerstand des Spannungsteilers am OP mit einem parallel geschalteten Kondensator frequenzabhängig zu verändern, so dass damit der im Zitat von "Zweck" angesprochene Tiefpass realisiert wird.

Versuchsweise habe ich die in Frage kommenden Widerstände mit einer Kapazität von 3900 pF parallel beschaltet und die Wirkung auf das Ausgangssignal abgehört. Den maßgeblichen Widerstand habe ich relativ schnell gefunden und im zweiten Schritt die erforderliche Kapazität durch Versuche ermittelt. Letztlich habe ich einen Folienkondensator von 0,1 µF parallel zum vorhandenen ohmschen Widerstand eingelötet und den Tiefpass in der Vorstufe somit recht einfach realisiert 8) . Das Delay verarbeitet jetzt nur noch die für den Bassabsorber erforderlichen tiefen Frequenzen.

Im nachfolgenden Betrieb zeigte sich, dass tatsächlich der gewünschte Effekt eintritt: Die Aussteuerungsanzeige des Delays (Headroom) bleibt selbst bei hohen Lautstärken im grünen Bereich, eine Übersteuerung tritt kaum noch auf!

Bild

Wobei, wie bereits gesagt, diese eh im Tiefbassbereich kaum relevant war. Trotzdem erscheint es mir sinnvoll, dass das Delay nur den Frequenzbereich unterhalb 100 Hz "sieht", allein um noch mehr Aussteuerungsreserven zu haben.
In der Folge habe ich den Frequenzregler des nachgeschalteten AW-1000 nun auf Rechtsanschlag stehen, da das "Bassmanagement" ja nun im vorgeschalteten Delay erfolgt. Interessant für mich war auch die Tatsache, dass nach dem Einbau des Kondensators die Einstellung des Delays nicht geändert werden musste, es gab somit keine praxisrelevante Pegelveränderung im übertragenen Frequenzbereich.

Gruß
OL-DIE

Verfasst: So 17. Okt 2010, 22:58
von Danny_DJ
2005 wurde über eine DBA-elektronik in nuberts entwicklung berichtet, nun haben wir 2010. ist etwas neues zu hören?

ich habe mir das DBX driverack PA+ angeschaut, es soll mir gefilterte tops ausgeben und um einige cm verzögern, gefiltere subs ausgeben und gefilterte, invertierte und verzögerte absorbersubs ausgeben. leider hat es völlig unbrauchbare delays von maximal 10ms.