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Verfasst: Mo 18. Jul 2005, 22:03
von Frank Klemm
burki hat geschrieben:Hi,
Eine Entfernung können Geräte nicht garantieren, nur eine maximal zulässige Dämpfung
des Lichtsignals und der Modulation. Ein Hifi-Gerät mit 30 dB maximal zulässiger Dämpfung
ist einem Profigerät mit mehr Sendeleistung und höherer Empfindlichkeit und maximal 60 dB zulässiger Dämpfung nicht so großartig unterlegen.
darauf muss ich jetzt aber nochmals etwas sagen :wink: :
In den Spez. von SPDIF ist genau diese Zahl (5 m bei "optischer Verbindung") genannt, nicht mehr und nicht weniger.
Dabei darf das Kabel (Malte kam da immer mit seinem Menschenhaar daher) eben nicht (klar, vom Kabelbruch abgesehen) die entscheidende Rolle spielen (auch wenn sich der Geraetehersteller damit herausreden moechte).
Die Übertragung wird fehlerhaft, sobald gewisse Dämpfungswerte überschritten werden.
Ob das bei 8 m Länge, 80 m Länge oder 800 m Länge der Fall ist, hängt vom Kabel ab.

Dabei muß sowohl genügend Licht (nicht zu große Absorption) wie auch genügend Hüllkurve (nicht zu große Dispersion) am Ziel ankommen. Für eine Plastefaser für
10 Cent/m ergeben sich gewisse übliche Maximalwerte. Aber eine Angabe wie "5 m"
ist bei optischen Systemen, bei denen es Qualitätsunterschiede um 3 bis 4
Größenordnungen gibt, einfach Unsinn.

Bei elektrischen Verbindungen sind die möglichen Qualitätsstreuungen mit reichlich
1 Größenordnung bei 3 MHz dagegen eher gering.

Sinnvoll würde ich so was halten:
* Sender:
** min. 500 uW Ausgangsleistung
* Empfänger: Fehlerfreier Empfang bei
** Bei 10 uW Eingangsleistung und -3 dB Modulationsabfall bei 3 MHz (48 kHz Abtastrate)
** Bei 20 uW Eingangsleistung und -5 dB Modulationsabfall bei 3 MHz (48 kHz Abtastrate)
* Kabel
** Mindestens 50% Einkoppeleffizienz
** Mindestens 50% Auskoppeleffizienz
** max. 3 dB/m Signaldämpfung
** max. 1 dB/m Modulationsabfall bei 3 MHz

Verfasst: Mo 18. Jul 2005, 22:25
von burki
Hi,
Aber eine Angabe wie "5 m"
ist bei optischen Systemen, bei denen es Qualitätsunterschiede um 3 bis 4
Größenordnungen gibt, einfach Unsinn.
Du hast vom technischen Standpunkt her vollkommen Recht, doch trotzdem sollte sich eben der Hersteller auf den (fast) worst case einrichten, um z.B. einer Massenklage vor einem US-Gericht zu entgehen ...
Der Endkunde muss sich doch an irgendetwas halten koennen und wenn die SPDIF-Spez. soetwas vorgeben, dann kann ich als Kunde meine Recht "einklagen".
"HE-Hersteller" reden sich (oder versuchen es gerne) da halt gerne heraus, da hier (aus welchen Gruenden auch immer) z.B. die Leistung des Senders nicht richtig dimensioniert wurde (klar, eine optische Verbindung ist ja eh Schrott :D ).
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Mo 18. Jul 2005, 22:40
von BlueDanube
Frank Klemm hat geschrieben:Aber eine Angabe wie "5 m" ist bei optischen Systemen, bei denen es Qualitätsunterschiede um 3 bis 4 Größenordnungen gibt, einfach Unsinn.
Das ist das gleiche wie bei Verstärkern die Angabe "Lautsprecherimpedanz minimal 6Ohm".
Da kommt es auch auf viele andere Parameter an (Impedanzverlauf, Umgebungstemperatur, Belüftung, Ausgangsleistung,....) , aber der Laie braucht eben einfache Richtlinien und Garantien.....
Solange die Übertragungsqualität optischer Kabel nicht genormt und einheitlich und vergleichbar von den Herstellern gekennzeichnet werden, können wir keine präziseren Angaben erwarten. :roll:
Frank Klemm hat geschrieben:Sinnvoll würde ich so was halten:
* Sender:
** min. 500 uW Ausgangsleistung
* Empfänger: Fehlerfreier Empfang bei
** Bei 10 uW Eingangsleistung und -3 dB Modulationsabfall bei 3 MHz (48 kHz Abtastrate)
** Bei 20 uW Eingangsleistung und -5 dB Modulationsabfall bei 3 MHz (48 kHz Abtastrate)
* Kabel
** Mindestens 50% Einkoppeleffizienz
** Mindestens 50% Auskoppeleffizienz
** max. 3 dB/m Signaldämpfung
** max. 1 dB/m Modulationsabfall bei 3 MHz
Klar wäre das für einen Fachmann sinnvoller, aber die Mehrheit der Kunden kann mit diesen Angaben nichts anfangen!

Komisch, da fällt mir die "Audio-Kennzahl" bei von Audio gestesteten Verstärkern und Lautsprechern ein.... :?

Verfasst: Di 19. Jul 2005, 23:42
von Frank Klemm
burki hat geschrieben:
Glasfasern kommen im Hifibereich nicht zum Einsatz, egal, wie teuer das Kabel ist.
das wiederum kann ich nicht ganz unterschreiben, d.h. kennst Du wirklich alle "Hifi-Verueckte"?
Hifi-Verrückte würden ein 80 cm langes mit Luft gefülltes Hohlleiterkabel verwenden, wie
es für CO2-Laser (10600 nm Wellenlänge) verwendet wird.

Ein High-End-Kabel muß teuer und unsinnig in zweierlei Hinsicht sein. Unsinnig an dieser
Lösung ist, daß
* selbst bei 670 nm reinstes Quarz-Glas durchsichtiger als Luft ist
* bei 80 cm Länge die Dämpfung kaum eine Rolle spielt
* die Dispersion von Hohlleiterkabel deutlich höher als von Plastekabeln ist

Hohlleiterkabel werden bei CO2-Laser verwendet, weil bei dieser Wellenlänge
(ca. dem 15fachen von langwelligem Rot) Glasfasern stark absorbieren (Quarz-Glas
wird bei 2600 nm langsam undurchsichtig), d.h. unbrauchbar wird.