Seite 3 von 3

Verfasst: Di 23. Aug 2005, 22:46
von BlueDanube
apercu hat geschrieben:Wie dem auch sei, mich kann (muss aber nicht) Musik auch unter ungünstigen Hörbedingungen extrem berühren - die Hintergrundmusik auf Parties, im Auto, oder als Kind auf meinem Mono-Kassettenspieler.
Als Kind hörte ich auch nur vom Mono-Radio Musik. Ich konnte Musik auch so genießen, wahrscheinlich weil ich annahm, die Musik bestehe nur aus einem Sänger und und zwei anderen Instrumenten.
Als ich dieselbe Musik dann einmal vollständig gehört habe, wollte ich sie nicht mehr teilweise und verfälscht hören.
Als die ersten HiFi-Anlagen (damals noch nach DIN 45500) auf den Markt kamen, war für mich klar: wenn ich einmal groß bin, kaufe ich mir auch so etwas.
apercu hat geschrieben:...und mit diesem Kassettenspieler brauchte ich jede Menge Fantasie (z.B. für die Basedrum :-) ).
Das ist besonders lustig, wenn auf der Aufnahme gar keine Bassdrum vorhanden ist, wie z.B. bei alten Beatlesaufnahmen.
Aber wir reden ja hier über das Genießen von Musik, die von einem Tonträger wiedergegeben wird.
Ich kann auch in meiner Fantasie Musik machen - dazu brauche ich aber überhaupt keine Wiedergabegeräte!
apercu hat geschrieben:Ich finde mich auch in letzter Zeit öfters durch den Gedanken an die Wiedergabekette davon abgelenkt, bewusst Musik zu hören und mich darin zu vertiefen.
Das kann schon vorkommen, wenn grobe Fehler in der Kette sind. Wenn zB. eine Piccoloflöte auf 2m aufgebläht erscheint, irritiert mich das schon etwas. Eine bloße Diskussion über Technik lenkt mich aber später nicht von der Musik ab.
Im großen und ganzen achte ich überhaupt fast nie auf die Technik, wenn ich Musik höre.
Es müsste schon etwas außergewöhnliches passieren, damit ich mit meinen Boxen (und dem Rest) unzufrieden werden würde. Das haben z.B. beim Besuch in SG die nuLine 120 nicht geschafft - das DBA aber schon..... :roll:
Mittlerweile ist viel Zeit vergangen und ich bin mit meiner Anlage wieder so zufrieden, dass ich sie nicht beachte.

Die lustig hin und her hüpfende Geige der Mono-Aufnahme auf der AUDIO-Test-CD hat mich unlängst doch wieder zum Grübeln gebracht. Eigentlich möchte ich die Instrumente jeweils an einem Ort und in korrekter Größe scharf abgebildet hören. Bei einem Instrument ist Diffusität nicht so schlimm, aber mehrere Instrumente überdecken sich gegenseitig - das hat auch catawompus (er ist Musikstudent) sofort gehört, als er bei mir die Nubis zur Probe hörte.
Naja...wir sind ja gerade bei der Wohnzimmer-Renovierung - mal sehen, was sich da mit der Akustik noch machen lässt.

PS: Aus gegebenen Anlass zur Vorbeugung witziger Kommentare.....@CR: ich höre nicht vorwiegend Test-CDs - im Gegenteil, es ist fast ausschließlich Musik und Filmton! :wink:

Verfasst: Di 23. Aug 2005, 22:57
von apercu
BlueDanube hat geschrieben:
apercu hat geschrieben:Ich finde mich auch in letzter Zeit öfters durch den Gedanken an die Wiedergabekette davon abgelenkt, bewusst Musik zu hören und mich darin zu vertiefen.
Das kann schon vorkommen, wenn grobe Fehler in der Kette sind. Wenn zB. eine Piccoloflöte auf 2m aufgebläht erscheint, irritiert mich das schon etwas.
Das meinte ich damit nicht ;-) ich bin sehr zufrieden mit dem Klang. Ich ertappe mich nur manchmal dabei, beim Musik hören zu denken "klingt das gut" oder schlimmstenfalls "ob es bei den anderen noch besser klingt"? Das stört mich dann manchmal. Aber ist nicht immer so.

BlueDanube hat geschrieben:Eigentlich möchte ich die Instrumente jeweils an einem Ort und in korrekter Größe scharf abgebildet hören.
Das find ich auch sonderbar, wenn z.B. ein Schlagzeug von ganz links (Toms, China) bis ganz rechts (Toms, Splashes) auf die Kanäle verteilt wird... das gleiche bei Klavier: die hohen Töne von rechts, die liefen von links... hab ich live so noch nie gehört :D

Grüße
Ralf

Verfasst: Di 23. Aug 2005, 23:02
von bony
apercu hat geschrieben: ich frage mich gerade ob das vergleichbar ist mit der Theorie, dass man in Büchern mehr versinken kann als in Filmen, weil die Fantasie noch stärker angeregt wird... und mit diesem Kassettenspieler brauchte ich jede Menge Fantasie (z.B. für die Basedrum :-) ).
Also mich kann es sogar berühren, wenn ich in einer Partitur lese (da ich darin nicht sonderlich geübt bin, eher die Partitur eines gut bekannten Werkes), so dass sich die Musik nur in meinem Kopf abspielt. Es kommt also wohl immer darauf an, auf was man sich gerade einlassen möchte. Evtl. ein weiteres Argument dafür, in manchen (Beurteilungs-)Fällen die Emotionen außen vor zu lassen.

Verfasst: Mi 24. Aug 2005, 09:21
von maks
apercu hat geschrieben: Das find ich auch sonderbar, wenn z.B. ein Schlagzeug von ganz links (Toms, China) bis ganz rechts (Toms, Splashes) auf die Kanäle verteilt wird... das gleiche bei Klavier: die hohen Töne von rechts, die liefen von links... hab ich live so noch nie gehört :D
Wenn ich mich jetzt nicht ganz blöd irre, wird ein Schlagzeug aber immer über das ganze (oder zumindest einem großen Teil) Stereopanorama verteilt. Wenn das nur an einem bestimmten Ort festpicken würde, denke ich nicht dass das sehr vorteilhaft klingen würde. Aber mag sein, das es auch sehr Musikstilabhängig ist, ich kenns jedenfalls nicht anders.

Live gilt denke ich genau das gleiche. Das ist es oft auch noch schwieriger instrumente genau zu orten, weil man ja leider nur selten optimal steht. Naja - das gilt zumindest für mich, weil ich mich noch immer recht gerne nach vorn ins gewühl schmeisse. Auch wieder was sehr vom Musikstil abhängiges. ;)