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Verfasst: Di 18. Okt 2005, 23:09
von volker.p
Ich hab heute wieder Igeltittchen bekommen, als ich "king of the mountain" im Radio gehört habe :oops:

Hat denn schon jemand die neue CD :roll:

Verfasst: Mi 19. Okt 2005, 09:27
von eyeball
Die erscheint erst am 4.11. Kann es kaum abwarten.

Verfasst: Mi 19. Okt 2005, 21:05
von eyeball
Mittlerweile kann man auf KaTe's Homepage auch das Video zu King of the Mountain ansehen: Genial :o

Verfasst: Di 25. Okt 2005, 10:48
von Raggi
Die Rezension aus dem aktuellen Rolling Stone: 3,5 von 5 Sternen

"Mmh, ja. Man ist Kate Bush nicht unbedingt uneingeschränkt dankbar für die Früchte, die ihre Arbeit in den zwölf Jahren ihrer Abwesenheit trug, für all die Sirenen, Kindfrauen und Hysterikerinnen, die nie so erschaudernd brillant waren, wie sie selbst es als Brontës Cathy, Peter Pan, Houdinis Frau oder Molly Bloom war. In den letzten Jahren spielte die Bush aber eine ganz andere Rolle, die der Mutter – irgendwo in der englischen Countryside. Natürlich hört man das auf „Aerial“. So ist der erste Teil dieses Doppelalbums „A Sea Of Honey“ überschrieben, der zweite „A Sky Of Honey“. Das Wasser und der Himmel, eingebettet in der Luftigkeit des Albumtitels, die Mutter und der Schöpfer vereint im Sohnemann.

„Aerial“ schließt dort an, wo Bushs vielleicht nicht beste, sicher aber schönste – und weiblichste – Platte, „The Sensual World“, endete. Eine kreisförmige Bewegung, die nichts von der bollernden Zeitgeistigkeit der „Red Shoes“ hat. Ein typisches Bush-Album könnte man sagen, dem man weder die Pause noch musikalisch neue Einflüsse anhört. Ätherischer und ozeanischer Pop, berückende Piano-Balladen und sachter Eso-Funk, in dem Landschaft, Jahreszeiten, Träume und Erinnerungen aufgehoben sind.

Die Single „King Of The Mountain“ eröffnet mit minimalistischen Synthesizern und Beats und entwickelt sich zum hypnotischen, erhabenen Popsong. Der König ist natürlich Elvis Presley, der auf seinem Grab tanzt, während der Wind der Erinnerung weht – „Why does a millionaire fill up his home with priceless junk“. Delektabel. Wie auch der pulsierende Flüster-Art-Rock „š“ über einen in der mathematischen Unendlichkeit gefangenen Mann. Das die Mutterliebe bezeugende, lyrisch redundante, keltische „Bertie“ dämpft die Euphorie, das folgende Pianostück „Mrs Bartolozzi“ ist wieder reizend. Dann ein feiner Can-artiger Funk und ein pluckerndes Johanna-von-Orléans-Porträt. Am bewegendsten schließlich das der verstorbenen Mutter gewidmete „A Choral Room“ – ein einsames Klavier, ein zerbrochener Krug als Sinnbild der in Scherben liegenden Erinnerung.

„A Sky Of Honey“ erinnert ein wenig an „The Ninth Wa-ve“, den lyrischen zweiten Teil von „Hounds Of Love“. Vogelgezwitscher, der erwachende Junge, Kate Bush und ihr Piano leiten diese lichtdurchflutete Sui-te ein, die die Reise eines Tages in die Nacht und bis zum nächsten Sonnenaufgang beschreibt. Rolf Harris gibt etwas zu weihevoll den Bordsteinmaler, dessen Bild im Regen zu einem wunderschönen Sonnenuntergang gerinnt. Der anschließende güldene Pianojazz „Sunset“, einer der schönsten Momente des Albums, wird in der Dämmerung zum Flamenco. In „Somewhere In Between“ vereinen sich schließlich Mutter, Kind und Schöpfer, die ozeanischen und ätherischen Elemente im zur Neige gehenden Tag zum beseelten Popsong mit einem fast körperlichem Baß, dann zum leichten Funk „Nocturn“ und zur Absurdität des Titelsongs mit den schmelzenden Blumen, dem Discobeat und dem verhex-ten Lachen der Bush: „All the birds are laughing/ Come on let’s join in.“

Die Wandlung von der Kindfrau zur Kindsmutter steht Kate Bush sehr gut."

MAIK BRÜGGEMEYER

Verfasst: Di 25. Okt 2005, 11:06
von eyeball
So eine Kritik und dann nur 3,5 von 5 Punkten :?: :?: :roll:

Verfasst: Mi 26. Okt 2005, 11:22
von tiad
Raggi hat geschrieben:....wo Bushs vielleicht nicht beste, sicher aber schönste – und weiblichste – Platte, „The Sensual World“, endete...
Diese CD gibt es wohl (bei amazon) in zwei Versionen, die auch unterschiedlich kosten. Kann man davon ausgehen, dass die teuere die bessere (remastered?) Version ist? Welche ist zu empfehlen?
Übrigens..."Hounds of Love" habe ich schon seit Jahren. Den Klang über nuBox 380 finde ich allerdings "katastrophal".

Gruss
tiad

Verfasst: Mi 26. Okt 2005, 11:38
von eyeball
Hallo tiad,
tiad hat geschrieben:Diese CD gibt es wohl (bei amazon) in zwei Versionen, die auch unterschiedlich kosten. Kann man davon ausgehen, dass die teuere die bessere (remastered?) Version ist? Welche ist zu empfehlen?
Nein, die Remasters kommen erst nach der Veröffentlichung des neuen Albums raus. Bei JPC sind schon die Japan-Pressungen gelistet. Was das für eine Pressung bei Amazon ist, weiss ich nicht.
tiad hat geschrieben:Übrigens..."Hounds of Love" habe ich schon seit Jahren. Den Klang über nuBox 380 finde ich allerdings "katastrophal".
Von Hounds of Love gibt es ein Remaster aus dem Jahr 2000. Die klingt schon wesentlich besser als die erste Ausgabe. Ich bin mal auf das neue Remaster gespannt.

Verfasst: Mi 26. Okt 2005, 13:26
von tiyuri
MrSound hat geschrieben:
Blap hat geschrieben:Lassen wir uns überraschen. Ich glaube nicht, dass die Musik zu sehr auf Mainstream gebügelt sein wird. Das jüngere Publikum kennt die Dame sowieso nicht.
Genau, hier diskutieren alte Männer :lol:

Ich bin 46 und finde Kate Bush super gut.

tzz.. :roll:

kate bush ~ the dreaming @ vinyl

tiyuri = 25

Verfasst: So 6. Nov 2005, 16:30
von eyeball
Freitag war es endlich soweit. :D
Abends mit der noch versiegelten CD zu einem Freund - ebenfalls KaTe-Fan - gefahren, eine Flasche Rotwein geköpft und über seine an einem Röhrenamp hängenden Apogee Flächenstrahler gehört. Uns standen die Tränen in den Augen. KaTe hat sich mal wieder selbst übertroffen. Fernab jeglicher Kommerzialität hat sie ein paar Songperlen geschaffen, wie es sie kein zweites Mal gibt. Von der dahinschmelzenden Pianoballade über Folklore bis zu Soundexperimenten ist alles vorhanden. Dabei ist ihr Gesang so gut wie nie und der Sound besser als bei den Vorgängeralben. Zum Glück hat sie versierte Studiomusiker engagiert, die den Stücken noch mehr Lebendigkeit verleihen.
Aerial ist eindeutig die Platte des Jahres geworden, knapp vor Nine Horses.

Verfasst: So 6. Nov 2005, 19:06
von tiad
eyeball hat geschrieben:Freitag war es endlich soweit. :D
Abends mit der noch versiegelten CD zu einem Freund - ebenfalls KaTe-Fan - gefahren, eine Flasche Rotwein geköpft und über seine an einem Röhrenamp hängenden Apogee Fläschenstrahler gehört. Uns standen die Tränen in den Augen. KaTe hat sich mal wieder selbst übertroffen. Fernab jeglicher Kommerzialität hat sie ein paar Songperlen geschaffen, wie es sie kein zweites Mal gibt. Von der dahinschmelzenden Pianoballade über Folklore bis zu Soundexperimenten ist alles vorhanden. Dabei ist ihr Gesang so gut wie nie und der Sound besser als bei den Vorgängeralben. Zum Glück hat sie versierte Studiomusiker engagiert, die den Stücken noch mehr Lebendigkeit verleihen.
Aerial ist eindeutig die Platte des Jahres geworden, knapp vor Nine Horses.
Wow...das hört sich doch nach Pflichtkauf an! :)

Gruss
tiad