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Re: Raummoden NW85-> NW125, DBA, PEQ ?

Verfasst: Fr 18. Nov 2005, 15:37
von StefanB
Ramius hat geschrieben:So, ich bin nun auch mal wieder da.
Grund: Meine Frau hat mir 2 Nuwave 125 genehmigt als Ersatz zu meinen Nuwave 85, die in unser Wohnzimmer umziehen könnten.

Aber, bei aller Vorfreude auch bedenkliche Punkte, denn:

1.
Mein Hörraum ist 4,10m x 4,10m, d.h. ich habe meine erste Raummode bei ca. 42 Hz. :roll:
Nun gehen meine NW85 ja nur bis ca. 50hz runter, während die NW125 bis ca. 37Hz herabreichen. D.h. auch die NW125 würde meine 1. Raummode anregen.
Mein AW880 dröhnt schon ganz ordentlich bei einigen Filmen.
Beim reinen Musikhören dröhnt mein AW 880 nur äußerst selten, aber was ist bei Filmen, die lange auf der Dröhnfrequenz liegen (besonders die Emerich-Filme lieben die 42Hz Frequenz).

Ach ja: Warum ich gern die 125er hätte: Bei klassischer Musik im Stereobetrieb fehlt mir untenrum doch etwas die Substanz bei den 85ern, weshalb derzeit der Sub dort immer mitläuft, was aber irgendwie nicht so ganz passt (genauer kann ichs eigentlich nicht ausdrücken)...
Hast du mal eine 310 an den Platz gestellt, wo die 125 hin soll ? Und dann mit Sinussignalen um 42Hz herumgespielt ? Du wirst dich wundern, Resonanz braucht wenig Energie, deshalb heißt sie so... Selbstverständlich regt auch deine 85 diese Frequenz heftig an, auch wenn die technischen Daten etwas anderes sagen :wink:

Zur Klassik : Die Amplitudenverteilung eines großen Orchester ist so, dass der Maximalpegel als Funktion der Frequenz unterhalb 100 Hz drastisch abnimmt ! Im Bereich unter 100 Hz werden keine hohen Pegel vom Programm verlangt.

Für Orchesterwiedergabe in normalen Hörräumen reicht also eine Box mit 20-25er TMT vollkommen aus, eine Bassreflexunterstützung ist noch nicht mal notwendig. Das Requiem von Berlioz z.B. strotzt vor exzessivem Kesselpaukeneinsatz nur so, der Peak ( Fourier-Analyse ) liegt allerdings bei etwa 125 Hz ud darunter gehts mit 18-24dB/8ve bergab...

Dass das mit dem Sub nicht passt, liegt an den Gruppenlaufzeitverzerrungen ( mal die Suche Funktion hier beutzen ), die Filter höherer Ordnung erzeugen. Lass ihn lieber aus, ist richtiger...

gruß Stefan

Verfasst: Mi 30. Nov 2005, 14:53
von Ramius
Da ich heute meine 2 Cornerblocks von Aixfoam bekommen habe, habe ich mich mal sofort mit Carma (->audionet.de) und Laptop rangemacht die Wirkung zu messen. Vorweg: Enttäuschend!!
Die Cornerblocks habe ich hinter die Boxen in die Ecken gestellt mit der Kante nach vorne. So soll die beste Wirkung erzielt werden.

Die gelben Kurven sind ohne Absorber, die lilaroten mit Absorber.
Hier mal der Linke Boxenkanal:
Bild
Keine wirkliche Verbesserung. Pegelabnahme von höchstens 2dB.

Hier der rechte Kanal:
Bild
Hier habe ich sogar bei 82Hz eine Erhöhung im Raumresonanzbereich!!

Auch eine Aufstellung an einer Seitenwand brachte nur minimale Veränderung.
Erschreckend finde ich die geringe Wirkung bei 100Hz bis 500Hz. Hier hatte ich wirklich mehr erwartet.

Was meinen die erfahrenen User hier, was sollte ich tun?
Zurückschicken und Ultracurve nehmen, oder ncoh weiter Absorber reinstellen? Aber wirds wirklich besser mit 2 weiteren Absorbern? 4 weitere wird eng und teuer, dann lohnt sich schon der Ultracurve zum Frequenzen biegen.

Erschreckend wie wenig man gegen Raummoden ausrichten kann.
:roll: :evil:

Verfasst: Mi 30. Nov 2005, 18:48
von StefanB
Diese Absorber diene der Reduzierung der Nachhallzeiten.

Gegen Raummoden helfen Aufstellung, Helmhhotz-Resonator, Ultracurve oder DBA.

gruß stefan

Verfasst: Do 1. Dez 2005, 19:35
von Frank Klemm
raw hat geschrieben:@ DeKa:
Gibt es tatsächlich solch eine Größen-/Hörabstand-Relation?
Ja. Der Abstand beider Membranränder sollte maximal die Hälfte der Wellenlänge der Trennfrequenz der beiden haben. Okay, das ist nur eine ungefähre (aber sinnvolle) Richtlinie. Allgemein kann man sagen, dass der Abstand von Chassis in Mehrwegekonstruktionen immer möglichst klein gegen die Wellenlänge der Trennfrequenz sein soll. (Man siehe in mein Album das Koax-Chassis an.)

Beispiel für 2000Hz Trennfrequenz:
344[m/s] / 2000[1/s] = 0.172m
0.172[m] / 2 = 0.086m = 8.6cm
Der Abstand beider Membranränder sollte also bei einer Trennfrequenz von 2000Hz unter 8.6cm liegen.
Optimist.
Der Abstand der akustischen Zentren sollte laut Theorie bei maximal 0,5*lambda
liegen, Werte bis 0,75*lambda sind noch akzeptabel.

Bei 2 kHz Trennfrequenz sind das optimal 8,6 cm Abstand zwischen den Mittelpunkten
der Chassis bzw. akzeptable 12,9 cm.

Hier sieht man das Dilemma, daß man bei den üblichen Mitteltöner schon sehr
weit von diesem Optimum entfernt ist. Ein 17 cm- oder 18 cm-Mitteltöner führt
teilweise zu Werten von 20 cm.

Für eine ordentliche Lösung benötigt man echte 3-Wege-Systeme, z.B.
- kompakte 0,75"-Hochtonkalotte für f=3...20 kHz
- kompakte 2"-Mitteltonkalotte für f = 0,75...3 kHz
- oberer 8"-Tieftöner für f = 0,03...0,75 kHz
- unterer 8"-Tieftöner für f = 0,03...0,45 kHz

oder

- kompakte 1"-Hochtonkalotte für 2 kHz
- kompakter 4"-Mitteltonkonus für f = 0,3...2 kHz
- oberer 8"-Tieftöner für f = 0,03...0,3 kHz
- unterer 8"-Tieftöner für f = 0,03...0,3 kHz

Auf jeden Fall Systeme, in denen man den Mitteltöner nicht erst nach intensiver
Analyse der Weiche erkennt.