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Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 13:34
von 0711er
Ich bin wohl genauso überrascht wie die meisten anderen auch, dass es jetzt plötzlich knapp 60 Fahrer sind die sie sperren (wollen). Ich bin als Sportler auch gegen jegliches Dopen, wobei man da schonmal fragen kann wo es denn überhaupt anfängt. Dass da alles getan wird was man nur machen kann ist klar. In den USA und Russland gibt es eigens Behörden die sich nur um Dopingmittel kümmern.
Über einen Bekannten hatte ich mal das Glück mit einem Top-Leichtathlet zu reden. Zum Thema Doping und Pinkeln sagte er nur: " Schieb dir nen Schlauch in die Harnröhre und fülle deine Blase mit Fremdurin, geht ganz einfach, und niemals hast du Probleme! "
Also es wird da schon auch einiges gemacht damit man nicht erwischt wird. Es ist nunmal eine menschliche Entwicklung wenn es um die Vorherrschaft geht. In der Industrie ist es doch nicht anders ....
Mit sportlichen Grüßen,
Andi
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 15:04
von Homernoid
Nur. Wenn es schon "normal" ist, dann sollte man mal drüber nachdenken, die Tour leichter zu gestalten.
Was habe ich von ner Tour, die die Leute nur gedopt überstehen? Was hat denn das noch mit Sport zu tun?
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 15:23
von rodriguez69
Homernoid hat geschrieben:Nur. Wenn es schon "normal" ist, dann sollte man mal drüber nachdenken, die Tour leichter zu gestalten.
Was habe ich von ner Tour, die die Leute nur gedopt überstehen? Was hat denn das noch mit Sport zu tun?
Überstehen würden dsas die meisten auch ohne Doping, Die Tour würde nur langsamer werden. Ich finde es schon so gut, wie es ist. Man sollte hart gegen Doping vorgehen und diejenigen aus dem Verkehr ziehen, die mit illegalen Mitteln kämpfen.
Außerdem: Wenn man die Tour leichter macht, wird genauso gedopt werden. Das ist dann nur eine Frage der Leistungsverteilung. Die leichtere Tour wird extrem schnell werden - und der Mythos wäre dahin.
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 15:33
von ta
gerade beim Ausdauer-Radsport denke ich, daß dieser aus Doping-Sicht zu den dreckigsten Sportarten gehört, die es gibt. Jemand der mit mir studiert, ist in seiner Jugend auch öfters Radrennen um irgendwelche DMs etc mitgefahren, teilweise laufen da seiner Meinung nach schon in den U16 und U17 krummste Geschichten.
Gerade beim Ausdauersport denke ich, daß man wenn überhaupt, nur die Spitze des Eisberges zu Gesicht bekommt. Im Profibereich geht es vermutlich hauptsächlich darum, so geschickt zu dopen, daß einem niemand auf die Schliche kommen kann. Siehe z.B. auch Langlauf bei Olympia in Turin. Bei Sprintern z.B. ist es dagegen lange nicht so effektiv; ein verschlafener Start kann alle Dopingerfolge zunichte machen. Es wurde zwar in der Vergangenheit trotzdem gemacht, aber ich denke für Ausdauersportler ist Doping wesentlich attraktiver.
Dazu kommt, daß gewisse Ärzte den Dopingfahndern immer einen Schritt voraus sind, und die Grenze nicht immer eindeutig scharf gezogen werden kann.
Ich vermute die Telekom hatte durchaus ihre Gründe, Ullrich fallen zu lassen. Irgendwie war auch gestern die Rede von gewissen SMS. Wahrscheinlich ist es für die Telekom auch eine Kleinigkeit, sich gewisse SMS, Verbindungsnachweise und vielleicht sogar Telefonate
von Ullrich zu besorgen und ggf die Konsequenzen zu ziehen....
Ich finde es auch gut von der Tour, wenn sie sagen, gewisse Fahrer fahren nicht mit. Sie hätten das Problem ja auch unter den Teppich kehren können um mit den Superstars mehr Leute zu erreichen.
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 16:39
von bony
ta hat geschrieben:Jemand der mit mir studiert, ist in seiner Jugend auch öfters Radrennen um irgendwelche DMs etc mitgefahren, teilweise laufen da seiner Meinung nach schon in den U16 und U17 krummste Geschichten.
Ich kannte da auch jemand. "Krumme Geschichten" fangen für mich bei der Jungend eigentlich schon bei ganz legalen Dingen an. Wenn z.B. für die letzten Kilometer einfach noch zwei/drei Aspirin eingeschmissen werden, geht doch schon bei den Jugendlichen jede Distanz zum Medikamentengebrauch/-missbrauch verloren. Auch wenn ein Ullrich in einer Disko einfach mal geschwind was "einschmeist", was ihm ein Bekannter unter die Nase hält, spricht das eigentlich Bände über manche Gepflogenheiten (ich glaub das war 2002 (?)).
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 16:51
von Homernoid
rodriguez69 hat geschrieben:Homernoid hat geschrieben:Nur. Wenn es schon "normal" ist, dann sollte man mal drüber nachdenken, die Tour leichter zu gestalten.
Was habe ich von ner Tour, die die Leute nur gedopt überstehen? Was hat denn das noch mit Sport zu tun?
Überstehen würden dsas die meisten auch ohne Doping, Die Tour würde nur langsamer werden. Ich finde es schon so gut, wie es ist. Man sollte hart gegen Doping vorgehen und diejenigen aus dem Verkehr ziehen, die mit illegalen Mitteln kämpfen.
Außerdem: Wenn man die Tour leichter macht, wird genauso gedopt werden. Das ist dann nur eine Frage der Leistungsverteilung. Die leichtere Tour wird extrem schnell werden - und der Mythos wäre dahin.
Da hast Du zwar Recht. Dennoch. Es kann nicht sein, dass das vielleicht für den Zuschauer "netter" anzuesehen ist, aber der Sportler dadurch automatisch zu Mittelchen greifen muss.
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 18:01
von rodriguez69
Homernoid hat geschrieben: Es kann nicht sein, dass das vielleicht für den Zuschauer "netter" anzuesehen ist, aber der Sportler dadurch automatisch zu Mittelchen greifen muss.
Auch richtig. Ich glaube aber auch, dass gerade ein Reiz darin liegt, dass die Fahrer Außergewöhnliches leisten. Viele Fahrer kommen ja ohne "Mittelchen" aus. Der jetzige Skandel bezieht sich ja auch auf Eigenblutdoping - das macht bestimmt
jeder, weil es medizinisch nicht nachweisbar ist - und wie es sich anhört, ist es auch relativ unbedenklich, was die Gesundheit der Fahrer angeht. Aber es wird eben auch nur von jedem gemacht, weil es jeder andere auch macht. Den Sport sauber zu bekommen wird man nicht dadurch schaffen, dass man den Anspruch heruntersetzt - wie "ta" schon sagte, ist es ein Ausdauersport, und da besteht immer ein Anreiz, seinen Körper zu frisieren.
Das funktioniert nur dadurch, dass man die Sünder herausfiltert, die Nachweisverfahren ständig verfeinert, Stichproben macht und drakonische Strafen zur Abschreckung androht (und die auch verhängt, wenn das nicht hilft).
Ich bin der Ansicht, dass jeder der Fahrer bei der Tour die Tour auch ohne Doping fahren könnte - nur eben langsamer. Dann kommen die Leute eben alle eine Stunde später ins Ziel, das merkt man nur auf der Stoppuhr, sonst nicht. Ich würde auch die Tour fahren können - statt 3 würde ich eben vielleicht 5 Wochen brauchen (oder auch mehr), und das alles ohne Doping.
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 18:09
von Homernoid
Ich glaube, ich würde nicht mal die erste Etappe erreichen.
Verfasst: Sa 1. Jul 2006, 23:55
von TomTom
Hat jemand den Film "Höllentour" gesehen?
Da wird ja auch auf die Geschichte der Tour eingegangen und zu den Anfängen der Tour gab es Etappen von über 300 km! Die Fahrer brauchten damals 15 - 18 Stunden!!!
Und damals gabs noch kein so perfektes Doping wie heute!
Bin mal gespannt, was bei den DNS-Tests rauskommt
Das Problem Doping liegt imho in der Natur des Menschen. Die Medien, Zuschauer, etc. fordern ja geradezu immer neue Rekorde/ neue Bestleistungen!
Und der menschliche Körper ist in seiner Leistungsfähigkeit nun mal begrenzt.
Was tut der ehrliche Sportler? Er sagt sich: diejenigen die dopen kommen davon und ich bleib auf der Strecke! Also versuch ich es auch mal!
Ein Teufelskreis!
Aber: bevor ich jetzt Ulle ver
warte ich auf offizielle Ergebnisse!
Gruß Tom
Verfasst: So 2. Jul 2006, 00:14
von Homernoid
Am geilsten ist doch immer noch die Hymne von Kraftwerk.