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Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 02:45
von tiyuri
Da ich in den letzten Wochen recht intensiv nach einem neuen Fahrrad gesucht habe und
mich dabei an dieses alte Thema erinnerte, interessiert es mich, welches Nabengetriebe
es denn eigentlich geworden ist und ob es nach etwa 26 Monaten irgendwelche Probleme
gab :?:

Gerne hätte ich mir selber ein Rad zusammen gestellt. Klar dabei war:
  • keine Kettenschaltung :twisted:
    Nachstellen; langsames, lautes und "nicht im Stehen" Schalten; "verbotene Zustände";
    keine konstante Abstufung und gleiche Gänge; keine gradlinige Schaltfolge;
    Kettenspanner und "schlapprige" Kette; ...
  • mindestens 700/28"
    Trotz meiner 1,73m stehe ich auf große Laufräder 8O habe mir auch 29" Räder angesehen.
  • leicht
    In Langbrettern mag Kohlefaser Sinn machen, aber bei Fahrradrahmen halte ich
    (noch) nicht so viel davon, aber aus Alu oder ähnlichem darf der Rahmen sein.
  • Starrgabel :o
    Vielleicht muss ich die Erfahung erst noch machen, aber ich
    "brauche" keine Federung und spare am Gewicht und Geld.
  • schöne Optik und "clean" :mrgreen:
    Ein "nacktes" Rad gefällt mir am besten. Ein Gepächträger benötige ich im Alltag nicht, aber auf mehrtägigen
    Touren ist er praktisch. Schutzbleche gibt es immerhin "zum Stecken"; ein tragbarer Kompromiss für mich.
    Am liebsten wären mir keine (sichtbaren) Bowdenzüge samt dieser angeschweißten Führungshilfen. Das deutet
    stark auf ein Eingangrad oder gar Fixie hin. Rahmen mit innenverlegbaren Zügen habe ich kaum gefunden.
  • Straße/Gelände 9/1
    Auch wenn ich meinen würde, mehr "im Dreck zu tretten", schätze ich den tatsächlichen Einsatz eher so ein.
    Allerdings könnte es so wie mit guten Boxen sein: man meint sie "nur" für Mehrkanal gekauft zu haben und
    entdeckt seine (Stereo) Musik wieder neu..
    Wie auch immer, solange man keine zwei Meter Sprünge etc. macht, machen selbst die leichten Laufräder
    eines "Straßenrads" etwas Gelände mit - entsprechender Reifen vorrausgesetzt.
Nun, ein sog. Singlespeed wäre ästhetisch erste Wahl, aber im Raum Stuttgart etwas eingeschränkt: :roll:
entweder schnell und Berg hoch schieben, oder langsam. Dennoch wollte ich mir etwas "Besonderes"
zusammenstellen, ala 29" Titan Singlespeed oder so. Da ich mit zwei Freunden die nächsten zwei
Wochen einen Fahrradurlaub am Rhein entlang mache und ich bis dahin das "besondere" Rad noch
nicht fertig gehabt hätte, müsste ich mit meinem ganz alten Esel fahren. :evil:

In einem der drei Fahrradladen (drei in unmittelbarer Umgebung!) fand ich den sog. City Flyer
von Stevens: 28" "City Cross" Fahrrad mit acht Gang Nabenschaltung (Shimano Nexus Premium).
Es stellt einen vernüftigen Kompromiss dar, denke ich und ich habe weniger dafür bezahlt, als was
ich für das "besondere Rad" mit eventuell weniger Funktionen (Singlespeed) ausgegeben hätte. :roll:

Mit zwölf Kilogramm finde ich es im Vergleich zu meinem alten Hercules Herrenrad mit Stahlrahmen
sehr leicht. Der Händler hat mir Gepäckträger, Steckschutzbleche, kleineres Ritzel, andere Pedale,
graden Lenker und Flaschenhalter montiert, alles zum Basispreis (Gepäckträger und Flaschenhalter
kommen nach der Tour wieder runter, Steckbleche nur bei schlechtem Wetter). Der Laden bietet
auch einen kostenlosen Nachstellservice usw. an. Dazu habe ich mir ein tolles neues Schloss gekauft.

Selbst dieses vergleichsweise "einfache Rad" ist soviel besser als mein alter Drahtesel, dass ich total
begeistert bin. Vergleich: der Sprung vom SNES zur PS3 ist für mich schon groß gewesen, aber beim
Rad wäres eher der Vergleich zum NES. ;-)

Bin sehr auf die Tour gespannt und was mein Hintern dann über den "Knochensattel" zu sagen hat. 8O

Bild
Ein eigenes Bild werde ich mal draußen machen - in der Wohnung hat das jetzt keinen Sinn.

Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 08:48
von Squeeze
Hallo tiyuri,

das ist ein sehr schönes Fahrrad! Ich bin ebenfalls ein Nabenschaltungs- und Starrgabel-"Fan". Na gut, ich will vor allem nicht ständig an meinem Fahrrad herumschrauben und herumpolieren, sondern einfach damit fahren. ;-) Es freut mich, dass es offenbar immer noch ein schlichte Räder mit (in mancher Leute Augen) "unsportlicher" Ausstattung gibt. Aber ich habe schon mehrtägige Touren mit viel Gepäck mit meiner ollen Shimano 7-Gang-Nabe und ebenfalls ohne Federung gemacht und muss sagen: Das hat (bis auf eine längere 12%-ige Steigung) bestens geklappt. :-)

Vielleicht kann dir dein Händler auch nach den ersten längeren Fahrten hinten auf Wunsch noch ein anderes Ritzel montieren, wenn du den Übersetzungsbereich der Schaltung ein bisschen verschoben haben möchtest.

Viel Spaß mit dem Fahrrad!

Squeeze (der sich bald ein Liegerad kaufen möchte...)

Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 11:57
von tiyuri
Genau, mit dem "Rumschrauben" geht es mir ähnlich: es ist ja ganz nett, wenn man dies mal machen kann,
aber nicht, wenn man desöfteren muss. So "unsportlich" finde ich die Ausstattung des Rades gar nicht, oder
was meinst du damit genau?

Wie ich oben schon erwähnt habe, ließ ich bereits beim Kauf das 20er Ritzel gegen ein 18er auswechseln.
Bei einer Probefahrt zuvor hatte ich den höchsten Gang recht schnell erreicht, ohne einen steilen Berg runter
zu fahren und der erste Gang war recht niedrig, sodass es etwas länger sein darf. Im Gelände würde sogar
ein noch kleinerer Gang gut tun, aber für die meisten Steigungen auf Strassen wird's schon passen. Durchs
Langbrettrollen (Longboard fahren) habe ich recht kräftige Beine, nur die Ausdauer dazu fehlt etwas.

Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 15:27
von Zweck0r
tiyuri hat geschrieben:Genau, mit dem "Rumschrauben" geht es mir ähnlich: es ist ja ganz nett, wenn man dies mal machen kann,
aber nicht, wenn man desöfteren muss.
Genau aus dem Grund kann ich nur empfehlen, zumindest den Hinterreifen spätestens nach dem ersten Platten (bei mir 2 Monate nach dem Kauf :twisted: ) durch einen Schwalbe Marathon Plus zu ersetzen. Danach ist definitiv Ruhe.

Jetzt muss ich so eine Lösung nur noch für die Speichen finden. Nachdem die nervtötende Speichenreißerei jetzt nach 2 Jahren auch bei dem neuen Rad angefangen hat, lasse ich mir demnächst beim Händler mal ein richtiges Hinterrad bauen. Mit dickeren Gazelle-Speichen und maximaler Anzahl. Ich fahre übrigens weder über Bordsteine noch habe ich extremes Übergewicht, Standardhinterräder sind ganz offensichtlich unterdimensionierte Fehlkonstruktionen. Und ein Panzer Marke Patria oder Utopia ist mir angesichts des Diebstahlrisikos zu teuer.

Grüße,

Zweck

Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 16:18
von tiyuri
Die Reifen sind Schwalbe Marathon Supreme mit "high density Vectran guard".
Ich fragte im Laden nach, was Vectran denn eigentlich sei und er erzählte mir,
das Rohmaterial ist soetwas wie sehr feines Kevlar. Wie auch immer, sie ver-
suchten einen Reifen absichtlich mit einem Messer zu beschädigen und hatten
gut zu tun. Es wird sich auf der Tour und dann im Alltag zeigen, ob was dran ist.

Hast du die Räder selber eingespeicht? Zuviel Zug vielleicht? Ich hoffe ja nicht,
dass dies die Regel ist, denn ich fahre Gehewege hoch & runter und bin sonst
auch nicht gerade zimperlich mit dem Material - schließlich zahle ich doch dafür
den mindestens dreifachen Preis im Gegensatz zum Rad von Aldi & Co., nicht?

Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 20:08
von g.vogt
Hallo tiyuri,

witzig, dass du gerade jetzt diesen Thread wiederbelebt hast. Anlässlich einer kleinen Reparatur fragte ich mich nämlich, wie lange ich das Rad schon habe - mir war es wie drei Jahre, dabei sind es erst zwei. Das Rad hat in dieser Zeit knapp 3.000km hinter sich gebracht; anfangs habe ich es vor allem in der kalten Jahreszeit genutzt und im Sommer weiterhin mein altes Rad eingesetzt, aber das ist jetzt wirklich fertig.
tiyuri hat geschrieben:Da ich in den letzten Wochen recht intensiv nach einem neuen Fahrrad gesucht habe und
mich dabei an dieses alte Thema erinnerte, interessiert es mich, welches Nabengetriebe
es denn eigentlich geworden ist und ob es nach etwa 26 Monaten irgendwelche Probleme
gab :?:
Das Rad hat eine Shimano Nexus Inter 7 ohne Bremse und die brauchte nun ein bisschen Hilfe, weil das Radlager deutliches Spiel hatte. Verstellt war aller Wahrscheinlichkeit nach nix, die Konterung war fest, also war es wohl doch schon eine deutliche Abnutzung der Lager. Mein "Fahrradfritze" meinte, dass so eine Nabe normalerweise 10.000 km durchhalten kann, bei mir allerdings aufgrund meines harten Antritts ganz schön was "durchmacht". Ich habe dann ein Wochenende damit zugebracht mir zu überlegen, ob ich vielleicht doch eher ein Rad für 2.000 Euro mit Rohloffschaltung bräuchte - andererseits kann ich für das Geld auch 4 Räder a 500 Euro kaufen und wenn die jeweils 5 Jahre durchhalten, dann sind auch 20 Jahre rum ;-)

Ein feines Rad hast du dir da rausgesucht. Als "einfach" würde ich es nicht unbedingt bezeichnen, aber das ist wohl alles relativ :lol:

Mein Rad hat schon einige Zuwendung gebraucht:
- neue Kette (nach 200km, die originale war der letzte Dreck)
- neue Reifen (die ersten haben knapp ein Jahr durchgehalten)
- neue Bremsbeläge (die haben es immerhin auf knapp zwei Jahre gebracht)
- eine neue Speiche fürs Hinterrad (bleibt hoffentlich ein Ausreißer)
- diverse Mengen Öl für Kette und Bowdenzüge (Schaltung im Winter eingefroren, nachlassende Bremswirkung)
- "angemeldet" hat sich der verstellbare Vorbau (knirscht und rüttelt, letztmalig festgezogen)

Hinzu kamen einige Komfortumbauten (man wird halt nicht jünger):
- Federstütze
- bequemerer Lenker
- andere Griffe

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 20:28
von Dr. Bop
g.vogt hat geschrieben:Ich habe dann ein Wochenende damit zugebracht mir zu überlegen, ob ich vielleicht doch eher ein Rad für 2.000 Euro mit Rohloffschaltung bräuchte ...
Bei 2.000 € fängt der Spaß mit Rohloffschaltung allerdings gerade erst an, da ist die restliche Ausstattung allenfalls Durchschnitt.

Wenn Du Dir war richtig gutes tun willst (, allerdings kommst Du damit fast schon in die Preisklasse eines Pärchens nuVero14 ;) ), schau mal bei IDWORX nach.

Ich fahre seit nunmehr ca. 1,5 Jahren sommers wie winters ein OFF ROHLER und habe damit in dieser Zeit ca. 9.000 km hinter mich gebracht.

Ausgewechselt habe ich in dieser Zeit je zwei Satz Reifen und Bremsbeläge, sowie zwei Ketten, ansonsten gar nichts.

Und das, obwohl ich ca 115 Kilo wiege und im Urlaub gelegentlich noch mal so um die 25 kg Gepäck dabei habe und die ganze Fuhre auch abseits befestigter Wege bewege. ;)

Trotz der stabilen Bauart wiegt das Teil gerade mal 12,5 kg und käme auch Deinem ursprünglich mal geäußerten Wunsch nach einer Mountainbike-Geometrie nach.

Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 20:52
von g.vogt
Hallo Dr. Bop,

von der gewissen Schwierigkeit abgesehen, 2.000 Euro oder mehr für ein Fahrrad zusammenzukratzen, hemmt mich die Vorstellung, so ein Schmuckstück regelmäßig unbeobachtet draußen herumstehen zu lassen (und daran führt kein Weg vorbei) - da hilft doch das beste Schloss nicht :?

Jetzt reite ich erst einmal mein "Billigrad" runter - und das wird doch hoffentlich noch ein paar Jahre halten - dann sehe ich weiter.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 20:56
von Dr. Bop
g.vogt hat geschrieben: von der gewissen Schwierigkeit abgesehen, 2.000 Euro oder mehr für ein Fahrrad zusammenzukratzen, hemmt mich die Vorstellung, so ein Schmuckstück regelmäßig unbeobachtet draußen herumstehen zu lassen (und daran führt kein Weg vorbei) - da hilft doch das beste Schloss nicht :?
Schlösser eigentlich ziemlich egal, irgend etwas halbwegs Solides für 40 € dran und die richtige Hausratversicherung lassen mich die Sache ganz entspannt angehen.

Verfasst: Sa 16. Aug 2008, 21:13
von Squeeze
tiyuri hat geschrieben:So "unsportlich" finde ich die Ausstattung des Rades gar nicht, oder
was meinst du damit genau?
Ich wollte damit auf die Meinung vieler Zeitgenossen anspielen:
a) Eine Nabenschaltung wäre nur was für Opas auf'm Hollandrad,
b) Eine Schaltung mit weniger als 27 Gängen wäre eh nur was für technophobe Memmen,
c) Ein Rahmen, der nicht mindestens 29 Gelenke und 6 Federelemente hat, wäre nur was für Omas,
d) Ein Rahmen, der keine Bezeichnung wie z.B. "Hyper-G Xtreme Overkill Hogback Pro mit Overbutted Counterstays, 29er Killertech-Flokes und double-gredged Micropossums von Thermonuclear Industries Mark IV" trägt, wäre für die 7-Kilometer-Tour zum Biergarten ungeeignet,
e) undsoweiter.

:-)

Squeeze