In meinen Ausführengen ging es nie darum zu trinken um hip zu sein und lustig. Das sind eher Reizworte die Homer immer benutzt um seine Abneigung gegen etwas zu umreissen. Es ging mir einzig allein darum, dass manche Situation gewinnbringender zu erleben sind mit der Auflockerung von ein paar Bier.
Nicht sagen wollte ich damit, dass ich lieber grölend unter starkem Drogeneinfluss auf den Tischen tanzen will, als gemütlich mit Freunden bei Apfelsaft und Chips ein bischen zu Quatschen.
[kleinerIronieModusAn]
Klar, trinke ich aber am Wochenende ein altmodisches und naturbelassenes Zwickl Bier, als mir einen Liter hippes Zuckerwasser eines amerikanischen Grosskonzerns reinzuziehen - nur um auch mal etwas zu Übertreiben.
[kleinerIronieModusAus]
Versteht ihr eigentlich, dass hier keine grundverschiedenen Meinungen aufeinanderprallen? Das eigentlich alle grundsätzlich in die gleiche Richtung gehen nur mit etwas verschobenem Blickwinkeln? Hier will niemand Drogenmissbrauch verharmlosen, aber es sollte auch nicht über die strenge geschlagen und verteufelt werden.
Es ist ein Unterschied zwischen Gebrauch und Missbrauch. Die Grenze dazwischen ist eigentlich sehr schwer zu definieren denke ich. Manche scheinen sich aber ihrer Sache so sicher zu sein, die Grenze genau zu kennen in dem sie sie einfach ins Extrem hinein schieben. Ich denke aber, dass es Wert ist über diese Grenze zu diskutieren, um sie einerseits natürlich nicht zu verhamlosen aber auch nicht jeden der ein Bier trinkt schräg anschauen zu müssen.
Es geht auch nicht darum etwas zu verteidigen. Es braucht wohl keiner sein Verhalten gebenüber den anderen Forumsteilnehmern zu rechtfertigen. Es ist wohl etwas kurzsichtig in das Darlegen einer Meinung und der Diskussion darüber, eine Verteidigungshaltung hinein zu interpretieren.
Ich persönlich hab einfach ein Problem mit pauschalisierten und endgültigen Meinungen die ein Extrem als einzig richtig hinstellen. Ich finde das grundlegen falsch, egal in welchem Themengebiet. Etwas Toleranz muss bei jedem Thema gegenüber - meist nur in Details - unterschiedlichen Meinungen geübt werden.
Und nochmal - Drogenmissbrauch (im gegensatz zum entspannten Bier/Wein/Cola/Wasser/Schnäppschen beim Familientreffen) ist ein heikles Thema und SOLL NICHT verharmlost werden, ganz klar!
Aber jeden der mal ein Bier nippt als abhängig hinzustellen ist unintelligent, unreflektiert und unsinnig. Es kann aber auch das Resultat überaus schlechter Erfahrungen sein, dann ist dies aber auch nicht übertragbar und kann in einer Diskussion nur wenig weiterbringen.
Ich finde es immer wieder schade, wenn manche Leute ihre Meinung als so Gottgeben richtig hinstellen, dass sie sich nicht davon wegbewegen wollen. Ich ziehe fast aus jeder Diskussion ein paar neue Lehren oder versuche es zumindest. Manchmal haben die aber auch wenig mit dem Thema an sich zu tun. Klar werden das jetzt manche wieder als "Mangel an charakterlicher Festigung" sehen - soll sein. Man könnte die sprichwörtliche Engstirnigkeit im Alter auch zur Tugend erheben - ich möchte lieber bis an mein Lebensende neues lernen und altes neu überdenken. Alles andere würde ich persönlich als Stillstand sehen.
Nun haben vielleicht manche mitbekommen, dass das eigentlich Alkoholthema bei meinen letzten Ausführungen so im Vordergrund steht. Es ist auch ein, meiner Meinung nach, viel zu schwieriges Thema als es pauschal mit einer festen Einstellung abzutun. Und dazu gehört es, wie ich meine, einer reiflichen Überlegung, wie man über solche Themen überhaupt diskutieren kann, ohne ständig andere anzugreifen und anderen Meinung möglichst als ganz schlimm, pervers und sowieso falsch runterzumachen.
Und dabei sind, wenn man genau hinsieht, die unterschiedlichen Positionen gar nicht so weit auseinander!