Homernoid hat geschrieben:Na ja. "Angstmacherei" ist es nicht. Eher erstaunlich, wie leicht es doch offenbar ist, halb Europa lahmzulegen. Und Strom dürfte zu ziemlich das wichtigste Instrument einer Industrienation sein.
Lt. Infos war es ein Höchstspannungskabel, also kein Käbelchen.
Und es scheint ja nun mal so, dass sich die and. Versorger wegen Überlast automatisch abgeschaltet haben...
Diese Schwarz-/Weißmalerei geht mir manchmal ganz schön auf den Senkel.
So war in den Kommentaren heute morgen auch schon wieder reflexartig zu 90% harsche Kritik an den gierigen Energiekonzernen und deren Einsparungen an falscher Stelle zu hören und was passieren müsse, falls sich Ausfälle häuften, dabei stehen die Ursachen noch gar nicht fest.
Egal, was dabei rauskommen wird, es
ist nicht leicht, die Stromversorgung
vorsätzlich lahmzulegen. Und auch eine einzelne Höchstspannungsleitung
ist vergleichsweise ein Käbelchen. Das Abschalten solcher "Käbelchen" und auch das (u.U. unvorhergesehene) vom Netz gehen großer Kraftwerke ist ein alltäglicher Vorgang.
Natürlich ist nicht auszuschließen, dass die Energiekonzerne durch Einsparungen dazu
beigetragen haben, dass das passieren konnte. Wenn nun aber die Politiker die Konzerne geißeln, scheint mir das zwar zu einem Teil berechtigt, andererseits aber auch heuchlerisch, denn die Politik schafft die Rahmenbedingungen (und die Politiker gehen sehr gerne in der Einergiewirtschaft in Rente
). Nicht nur wettbewerbsrechtlich, sondern auch "energiestrategisch". Ich wäre z.B. auch sehr vorsichtig mit einer Investition (und es geht hier nicht um Kleckerles, sondern um Mulitimilliarden-Investitionen auf 25 bis 50 und mehr Jahre!), sei sie noch so notwendig, wenn ich nicht wüsste, wo es eigentlich hingehen soll und ob sich das auszahlen wird.
Ja, ja. Die böse Windkraft mal wieder. WerŽs glaubt..
Dass dieser Störfall nun für alle möglichen Interessen herhalten muss, ist natürlich klar und man muss sicher immer ein wenig skeptisch sein, wer da welche Schlüsse zieht.
Allerdings ist es erst mal eine Tatsache (ein "FAKT", "BELEGBAR", wie Homernoid so gerne sagt
), dass die Windkraft starke Schwankungen im Stromangebot verursacht (insbesondere auch, wenn die Kapazitäten so im Norden konzentriert sind). Damit das Netz stabil bleibt, müssen diese Schwankungen ausgeglichen werden,was technisch mit entsprechendem Aufwand sicherlich lösbar ist ("Aufwand" ist allerdings immer mit Kosten verbunden; da wäre man dann (unter anderem) wieder bei den Energiekonzernen und deren Wirtschaften aber auch bei Energiekosten und deren Akzeptanz, geopolitischen Fragen etc. pp). Es ist also nicht auszuschließen, dass das ein weiteres Mosaiksteinchen im (komplexen) Gesamtbild ist.