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Verfasst: Di 7. Nov 2006, 12:39
von BlueDanube
Ramius hat geschrieben:0. DBA (noch keine eigene Erfahrung)
1. Boxenschieben
2. PEQ
3. Absorber
4. Ignorieren.
Ramius hat geschrieben:.....aber das wird teuer, da du eine ganze Menge bräuchtest (schätze mal min. 6 Cornerblöcke).
Also, wenn Du versuchst, mit Cornerblöcken (poröse Absorber) Raummoden zu verringern, verstehe ich die obige Reihung.... :roll:
Moden kann man eigentlich nur mit Resonatoren effektiv bekämpfen, da poröse Absorber erst viel zu hoch zu wirken beginnen.
Geeignete Absorber sind einer reinen Pegelreduzierung an der Quelle eindeutig vorzuziehen ..... wenn man die Absorber unterbringen kann.

Verfasst: Di 7. Nov 2006, 12:56
von Ramius
@Bluedanube:
Naja, Helmholzresonatoren oder Plattenschwinger werden ja sehr kntrovers beurteilt, da bei HHRs die Abstimmung wohl problematisch ist und die Wirkung umstritten in verschiedenen Forenberichten. Daher bin ich vorsichtig mit der Beurteilung. Solltest du Erfahrungen damit gemacht haben immer her damit.

Verfasst: Di 7. Nov 2006, 14:39
von ulord
So, dann klärt mal einen hinterwälderischen Bajuwaren auf: Was bitteschön ist ein "PEQ" - Personal Equalizer? Bei Aldi-Süd ( kleine Spitze für mcBrandy) kennen die das nicht.

Beim Boxendrehen (... wie tief sind wir gesunken, früher haben wir Flaschendrehen gemacht...) ist mir aufgefallen, daß zumindest bei mir das Eindrehen auf den Hörplatz in kleinen Schritten deutliche Veränderungen im Klang bringt. Da muß ich noch viel experimentieren.

Verfasst: Di 7. Nov 2006, 14:51
von Ramius
ulord hat geschrieben:So, dann klärt mal einen hinterwälderischen Bajuwaren auf: Was bitteschön ist ein "PEQ" - Parametrischer Equalizer? Bei Aldi-Süd ( kleine Spitze für mcBrandy) kennen die das nicht.
Man kann beim PEQ die Frequenz, die Breite der Frequenz und wie Höhe der Absenkung/Anhebung einstellen.
Beispiel:
Frequenz: 50Hz; Breite +- 5 Hz (also von 45 bis 55 Hz), Höhe -10dB (auf die 50Hz bezogen).

(Ich hoffe das war irgendwie verständlich).

Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 15:07
von Philipp
Ramius hat geschrieben:Bei L-förmigen Räumen soll es nicht gehen per PEQ.
Wer sagt das?

Hab zig Stunden mit den Behringer DEG rumexperimentiert, und dabei in einem L-förmigen Raum ganz respektable Ergebnisse erzielt.
Dabei hab ich nicht nur die eine oder andere Dröhnfrequenz abgesenkt, sondern auch noch den Frequenzgang am Hörplatz von 25 bis 200 Hz vorsichtig linearisiert (dazu waren dank Roomgain viel kleinere Korrekturen notwendig, als sie das ABL vornehmen würde). Für andere Hörplätze ist der Frequenzgang dann natürlich futsch. ;)

Ohne Messequipment hätte ich das allerdings nicht so hingekriegt, und die passenden dB-Werte für die Absenkung von dröhnfrequenzen findet man nur mit viel Rumprobieren und Fingerspitzengefühl. Wenn man einfach nur mit Sinusen durchmisst, wirds jedenfalls in den entscheidenden Frequenzbändern für den "Normalgebrauch" zu leise.

Wirklich elegant ist so eine Lösung natürlich nicht, aber wenn man einfach keine Absorber unterbringt (oder unterbringen darf ;) ) ist ein PEQ besser als gar keine Maßnahme. IMHO.

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 00:20
von anaki
Ich habe einen fast quadratischen Raum, und bekomme daher ohne Absorber absolut keinen annehmbaren Klang hin. Geholfen hat zunächst mal eine Aufstellung der Lautsprecher auf 1/4 bzw 1/5 (bin da noch am Experimentieren) Raumbreite mit ordentlich Abstand zur Rückwand. Zusätzlich habe ich inzwischen ein Paar Cornerblocks, demnächst kommen zwei weitere hinzu, sowie drei Helmholtzresonatoren für den Bassbereich.

Ich habe eigentlich recht positive Erfahrungen mit den Helmholtzresonatoren gemacht. Leider ist es ohne Messequipment ein kleines Glücksspiel, die Dinger richtig abzustimmen. Ebenfalls sehr schwierig gestaltet sich die Aufstellung. Bis man mal den geeigneten Ort für den Helmi gefunden hat kann es eine Weile dauern. Und am Ende steht das Ding dann unterm Türrahmen oder so... Aber mit Sinustönen, präzisem Bau/vorheriger Berechnung und etwas Geduld geht es auch so.
Ein zweiter Nachteil: Die Wirkung ist nicht immer absehbar. Mein erster Helmi war auf 38 Hertz abgestimmt, hatte 80 Liter Volumen und wurde ein voller Erfolg. Meine Hauptmode ist mit nur einem Helmi praktisch komplett weg. Der zweite war mit 25 Litern auf 76 hertz abgestimmt einfach viel zu klein und brachte nur wenig Erfolg. Der dritte war dann 90 Liter, und brachte auch nicht ganz den erwarteten Effekt, besser als nichts ist es aber allemal.

Vorteile: Ein Helmi ist wirklich spottbillig und in einer halben Stunde zusammengezimmert. Selbst die großen Helmis haben mich höchstens 20-30 Euro pro Stück gekostet, und für das bisschen Geld ist der Effekt einfach nur enorm.

Ich habe allerdings das Gefühl, dass die Helmis nur für tiefe Frequenzen wirklich was taugen. Für höhere Frequenzen über 50 Hertz sind Plattenresos und später dann die Kantenabsorber (ab 100 Hertz) wohl die bessere Wahl. Wenn jemand gegenteilige Erfahrungen hat, nur her damit!

Grüße, Raphael :)

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 16:44
von LSSucher
Oh je, wenn ich das hier alles lese, sollte ich vielleicht mein neues Hobby wieder wechseln. Da denkt man, man gönnt sich nen guten Klang und bestellt sich ein paar Nubertboxen, holt sich damit aber eingentlich nur nen Haufen Arbeit und Ärger ins Haus (was natürlich mit Boxen anderer Hersteller genauso wäre - nicht dass das hier falsch rüberkommt).

Da meine Boxen noch nicht da sind, sondern bisher nur bestellt sind, kann ich nicht sagen, inwieweit ich irgendwelche Probleme bekomme, aber woran erkenne ich, ob ich überhaupt ein Problem habe. Wie geht man da genau vor. Ich wäre erstmal folgendermaßen an die Sache herangegangen:

- Boxen (unter Berücksichtigung der Aufstellhinweise von Nubert) aufbauen und anschließen.
- Boxen vom Yamaha-Verstärker einmessen lassen.
- Mit ein paar DVDs testhören und vielleicht mit der Position der hinteren Dipole etwas spielen.
- Subwoofer nochmal extra testhören und schauen ob es am Hörplatz vielleicht unangenehm dröhnt und gegebenenfalls den Sub woanders hinstellen.

So wäre ich vorgegangen und das allein dauert auch schon ein paar Stunden. Aber, wenn ich das so lese, sollte man mit sonstigen Gerätschaften ganze Frequenzbänder analysieren und gegebenfalls korrigieren. Das die Schallausbreitung eine sehr komplizierte Wissenschaft ist, ist mir klar, aber wieviele tausende Leute gehen in den Elektromarkt um die Ecke, kaufen sich ein beliebiges Set, bauen es irgendwie auf und haben trotzdem auch Spass damit. So kompliziert kann es doch also nicht sein - oder? Oder liegt dieser Aufwand nur an Euren persönlichen hohen Anforderungen, die Ihr an den Klang stellt?

P.S.: Und was um Himmels Willen sind Helmholtzresonatoren?

Gruß LSSucher

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 17:30
von BlueDanube
LSSucher hat geschrieben:Da denkt man, man gönnt sich nen guten Klang und bestellt sich ein paar Nubertboxen, holt sich damit aber eingentlich nur nen Haufen Arbeit und Ärger ins Haus
Naja, wirklich viel Ärger hat man ja nur mit blöd gebauten Räumen. Mit quaderförmigen Räumen mit durchschnittlichen Maßen und durchschnittlicher Möblierung ist ja meist alles im grünen Bereich.

Blöd ist, wenn der Raum keine Möbel, große Fensterflächen ohne Gardinen und mit Fließenboden hat.
Blöd ist, wenn der Raum quadratisch ist.
Schwierig ist die Lautsprecheraufstellung, wenn der Raum kleiner als 15m² groß ist und/oder die Ehefrau darauf besteht, dass die Lautsprecher nur in der Ecke stehen dürfen.
........
LSSucher hat geschrieben:Und was um Himmels Willen sind Helmholtzresonatoren?
Das sind Holzkästen mit einem Rohr, das nach innen führt und Dämm-Material im Inneren - wenn man bei einem Bassreflex-Lautsprecher die Chassis ausbaut und die Öffnungen verschließt, hat man einen Helmholtz-Resonator.
Das LuftVolumen im Gehäuseinneren bildet zusammen mit dem Rohr ein schwingfähiges System. Wenn die Resonanz des HR mit der Raumresonanz zusammenfällt, wird die Raumresonanz gedämpft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz-Resonator
http://de.wikipedia.org/wiki/Bassreflex-Geh%C3%A4use

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 18:09
von LSSucher
BlueDanube hat geschrieben:
LSSucher hat geschrieben:Da denkt man, man gönnt sich nen guten Klang und bestellt sich ein paar Nubertboxen, holt sich damit aber eingentlich nur nen Haufen Arbeit und Ärger ins Haus
Naja, wirklich viel Ärger hat man ja nur mit blöd gebauten Räumen. Mit quaderförmigen Räumen mit durchschnittlichen Maßen und durchschnittlicher Möblierung ist ja meist alles im grünen Bereich.

Blöd ist, wenn der Raum keine Möbel, große Fensterflächen ohne Gardinen und mit Fließenboden hat.
Blöd ist, wenn der Raum quadratisch ist.
Schwierig ist die Lautsprecheraufstellung, wenn der Raum kleiner als 15m² groß ist und/oder die Ehefrau darauf besteht, dass die Lautsprecher nur in der Ecke stehen dürfen.
........
Gut, dass beruhigt mich dann schonmal, dann ist bei mir schon mal nicht alles blöd. Aber das werde ich sehen, wenn es soweit ist und gegebenenfalls nochmal auf Euch zurückkommen.
BlueDanube hat geschrieben:
LSSucher hat geschrieben:Und was um Himmels Willen sind Helmholtzresonatoren?
Das sind Holzkästen mit einem Rohr, das nach innen führt und Dämm-Material im Inneren - wenn man bei einem Bassreflex-Lautsprecher die Chassis ausbaut und die Öffnungen verschließt, hat man einen Helmholtz-Resonator.
Das LuftVolumen im Gehäuseinneren bildet zusammen mit dem Rohr ein schwingfähiges System. Wenn die Resonanz des HR mit der Raumresonanz zusammenfällt, wird die Raumresonanz gedämpft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz-Resonator
http://de.wikipedia.org/wiki/Bassreflex-Geh%C3%A4use
Was es nicht alles gibt :wink: Sowas ist mir noch nie über den Weg gelaufen. Von meinem gesunden Menschenverstand aus, hätte ich auch nie gedacht, dass ein leeres Bassreflex-Gehäuse diesbezüglich etwas bringen kann, obwohl mir das umgedrehte Prinzip zur Bassverstärkung geläufig ist.
Du schreibst, dass es Dämm-Material gefüllt ist. Laut Wikipedia ist aber ein Gas-Volumen im inneren!?

LSSucher

Verfasst: Do 9. Nov 2006, 18:25
von Ramius
LSSucher hat geschrieben:...aber wieviele tausende Leute gehen in den Elektromarkt um die Ecke, kaufen sich ein beliebiges Set, bauen es irgendwie auf und haben trotzdem auch Spass damit. So kompliziert kann es doch also nicht sein - oder? Oder liegt dieser Aufwand nur an Euren persönlichen hohen Anforderungen, die Ihr an den Klang stellt?
...
Gruß LSSucher
Lass dich von uns nicht verrückt machen. Die Anforderungen der User hier im Forum (oder besser gesagt im Berich Raumakustikforum) sind halt recht hoch. Man kann auch ohne das ganze Spass dran haben. Aber mit dem Wissen es geht noch was ist das was anderes.

Noch ne Bemerkung:
Die Raumakustik hängt auch unendlich stark von der Art der Wände ab. Ich habe zufälligerweise meinen Raum im Altbau mit noch Lehmwänden und Teppichboden und Holzbalken unter der Decke (siehe Album). Da habe ich vom Aufbau der Wände schon eine beachtliche Dämpfung. Bemerke ich immer, wenn ich an meinen Anbau denke mit Holzrahmenbauweise, Rigips an den Wänden und Parkettboden. Da schallt und rummst es mit den Nw85 mehr als mit meinen NW125 im Altbau.
Will sagen: Teste erstmal mit deinen Boxen wie weit du mit verschieben derjenigen zufrieden bist. Dann kannst du nach und nach noch weiter verbessern sofern für dich notwendig.