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Verfasst: Mi 3. Jan 2007, 14:30
von StefanB
Sondern wie ? Ein Link o.ä. ?

Stefan

Verfasst: Fr 5. Jan 2007, 13:24
von Charlie39
g.vogt hat geschrieben:... dass einige von euch auf meine Anregung einsteigen und diesen "verrückten Stereotest" mal machen. Mir geht es weniger um dicker oder dünner, mir geht es mehr um die Frage, ob Stereo an sich, die Lokalisation von Phantomschallquellen zwischen den beiden Lautsprechern, auch noch funktioniert, wenn unterschiedliche Nubert-Boxen als Stereopärchen spielen. ...
Hallo Gerald,
ich habe so einen verrückten Test mittels Stereo-AMP vor etwa 1 Jahr durchgeführt. Damals hatte ich für meine Tochter die 310er bestellt und selbst noch die 580er als Fronts. Damals hatte ich am rechten Kanal die 310er (auf der 580 platziert) und auf dem linken Kanal die 580er laufen. Erstaunlich war, dass die Höhen ziemlich identisch waren (beide linear eingestellt und per Balance-Regler die 310er ausgepegelt) und z.B. bei Violinen die Räumlichkeit und Ortung sehr ähnlich waren - ich empfand die 310er sogar als einen "Tick" besser, präsenter - was aber auch auf die Platzierung oder den überaus positiven Eindruck die die 310er hinterlassen hat zurückzuführen sein kann.
Im Mittenbereich war die 580er wesentlich voller und detaillreicher als die 310 und weniger angestrengt - das machte sich hauptsächlich bei grossen Orchestern bzw. beim Einsatz vieler Instrumente bemerkbar. Bei nur wenigen Instrumenten (z.B. Solo-Gitarre oder Cello) und nur einer Stimme war die 310 zwar anders - aber nicht unbedingt schlechter als die 580. Im Bass war kaum ein Vergleich möglich.

Verfasst: Fr 5. Jan 2007, 14:53
von Hifi-Mirko
Hallo,

ich habe den Stereo-Test mit unterschiedlichen LS aus meinem Surroundset schon vor einigen Monaten gemacht, um genau diese Phantomschallquellen-Lokalisation zu testen bzw. festzustellen, ob überhaupt vernünftige Phantomschallquellen bei unterschiedlichen Stereo-LS entstehen. Mein Surroundset für den Test bestand (damals) aus:

2xNuline 120 in der Front
1x CS-70 als Center (mit ATM)
4x NuLine DS-50 als Rears

Weitere Testkandidaten: 2x NuLine 30 von einem Arbeitskollegen

1. Test: NuLine 120 + NuLine CS-70 (ohne ATM)
Ergebnis: Auch bei Links-Rechts Vertauschen der LS so gut wie keine vernünftigen Phantomschallquellen, außer im Hochtonbereich. Auch Nachrichtensprecher als Mono-Signal waren eher aus beiden LS zu hören, anstatt richtig in der Mitte der LS als Phantomschallquelle, was mit den NuLine 120 immer möglich war (wenn der richtige Winkel zum Hörer hergestellt war, hier sind die 120er sehr kritisch)
Auffällig ebenfalls der deutlich schönere Mitteltonbereich der NuLine 120. Mein vermuteter Grund hierfür: Bei der CS-70 ist der Hochtöner sehr tief angekoppelt, tiefer als bei der 120er, der obere Mitteltonbereich klingt im direkten Vergleich piepsiger, S-Laute zischeliger als bei der 120er.


2.Test: NuLine 120 + NuLine CS-70 mit ATM
Ergebnis: Mittel und Hochtonbereich wie 1.), im Bassbereich erlebte ich etwas erstaunliches: Scheinbar dreht das ATM gehörig an der Phase der Basslautsprecher im CS-70, sobald das ATM in den Signalweg geschliffen wird (unabhängig von der Stellung der Regler). Hat sich darin geäußert, das der Bass mit ATM im CS-70 bei gleichzeitigem Betreiben der NuLine 120 wesentlich schwächer war, als wenn man das ATM nicht anschließt. Scheinbar laufen die Basschassis der 120er und der 70er mit ATM dann in einigen Frequenzbereichen gegenphasig, sodaß sich die Bässe auslöschen (Ähnlich als wenn an einem LS + und - Anschluß vertauscht sind) 8O 8O
Für mich ein Indiz, daß es wohl nicht sinnvoll sein kann, den CS-70 als Center mit ATM zu betreiben, wenn hier Bassauslöschungen aufgrund Phasenlagen stattfinden. Ich weiß aber nicht, ob dies nur bei der NuLine 120 als Partner oder auch bei anderen Haupt-LS so ist, das müßte mal jemand testen.

3. Test: NuLine 120 + NuLine DS-50 (als Direktstrahler geschaltet)
Ergebnis: Beide Lautsprecher sind im Stereo-Betrieb als einzelne LS deutlich zu erkennen, eine Bühnenabbildung wollte eigentlich überhaupt nicht entstehen. In einigen Frequenzbereichen war zwar eine zentrale Phantomschallquellenlokalisation möglich, aber wohl eher partiell und zufällig.
Mein Fazit: Als Surround-LS machen die DS-50 zwar eine gute Figur, wenn sie auf "Dipolbetrieb" stehen und man Filme guckt. Als Direktstrahler in Zusammenarbeit mit den 120ern als Front und Mehrkanalmusik wohl aus o.g. Gründen nicht so geeignet. Liegt evtl auch an der unterschiedlichen Chassisbestückung.

Ein Gegencheck als 4.2 Surroundsystem mit meinen 4 vorhandenen DS-50 aus meiner 7.2 Konfiguration + die 2 AW-1000 brachte mir ein erstaunliches Ergebnis. Im Moment hatte ich wie geschrieben 2x 120 als Front, 1x CS-70 als Center und 4x DS-50 als Surround bzw. Surround-Back. Ich war der Meinung, einen sehr räumlichen Surroundklang zu haben.
Als ich nun das 4.2 System mit DS-50 als Hauptlautsprecher mit Centerbetrieb Phantom und den 2 weiteren DS-50 als Surround-LS in Betrieb nahm, fiel mir der Unterkiefer runter..... 8O :roll: So ein MITTENDRIN Gefühl hatte ich im Dolby-Digital-Betrieb noch nie. Ich habe einige DVDs im Filmbereich und Mehrkanalmusik getestet. Die einzelnen LS waren überhaupt nicht zu orten, man sitzt in einer richtigen Klangwolke. Effekte, welche zwischen dem vorderen linken Haupt-LS und dem hinteren linken Surround-LS auftraten waren eindeutig von dort zu orten, quasi als Stereo-Phantomschallquelle direkt von links neben einem, obwohl der hintere Surround LS deutlich hinter mir stand. Auch Effekte, welche zwischen den hinteren Surrounds entstanden, waren eindeutig von "Mitte hinten" zu orten, obwohl keine Surround-Back vorhanden sind. Ich war verblüfft, gleichzeitig, je mehr ich darüber nachdachte, war mir aus dem Stereo-Test von NuLine 120 mit DS-50 auch klar, das dieser Raumklang mit Mischbetrieb 120 vorne, DS-50 hinten eigentlich so gar nicht funktionieren kann, wenn schon im Stereo-Betrieb keine Bühnenabbildung stattfand.
Klar, mit dem Mischbetrieb aus den Verschiedenen LS in meiner 7.2 Konfiguration war ich bislang schon zufrieden, jedoch im direkten Vergleich mit dem 4.2 Betrieb musste ich zugeben, daß der richtige Raumeindruck, das Mittendrin im Surround-Geschehen hier besser ist. Hmmm....

4. Test: NuLine 120 mit NuLine 30 im Stereobetrieb
Ergebnis: Ich war wieder verblüfft. Eine Bühnenabbildung, bzw. Phantomschallquellenlokalisation ist gut gelungen. Der Nachrichtesprecher tönte sauber aus der Mitte (allerdings um ihn genau in die Mitte zu rücken mußte gaaanz leicht mit dem Balanceregler nachgeholfen werden, da die beiden LS unterschiedliche Wirkungsgrade besitzen und unterschiedlich laut spielten). Auch die Bühnenabbildung war ganz gut, zwar lange nicht so gut wie 2x NuLine 120, aber man hörte nicht 2 separat spielende LS sondern eine ganz gute Bühne.

Meine Überlegung aus dieser Erkenntnis war also dahingehend: Wie spielt eine NuLine 30 als Center zwischen den 120ern als Hauptlautsprecher (dies habe ich in einem Anderen Threat bereits mal geschrieben, als ich meinen CS-70 gegen die NuLine 30 getauscht habe im Centerbetrieb).
Sie spielt sehr sehr harmonisch, fügt sich sehr schön in die Front ein. Das kann man vor allem bei Pro-Logc II hören, wo aus einem Stereo-Signal ja ein 5-Kanal Signal gemacht wird.

Nach diesen ganzen Tests habe ich von 7.2 auf 5.2 "gedowngradet" (was für ein Wort) und nun spielen bei mir
2x Nuline 120 als Mains
1x NuLine 30 als Center
2x Nuline 30 als Rears
und 2x NuLine AW-1000 als Subwoofer in einer etwas anderen Anschlussweise als normal (mehr hierzu steht gleich im Subwooferbereich unter "Subwooferbetrieb mal anders")

Mit dieser Konstellation bin ich nun mehr als zufrieden, auch zwischen Front und Rear entstehen Phantomschallquellen, das Mittendrin-Gefühl ist wesentlich besser als bei meiner vorherigen 7 Kanal Konfiguration.
Warscheinlich wäre das Surround-Gefühl noch besser, wenn 5 NuLine 30 werkeln würden, CDs jedoch höre ich nur in Stereo und da sind die 120er natürlich den 30ern deutlich überlegen, weshalb sie als Hauptlautsprecher bleiben. Für ein reines Heimkino kämen für mich jedoch basieren auf dieser Erkenntnis NUR 5 bzw. 7 gleiche LS + Subwoofer in Frage. (Das Dreamteam wären wohl 5 NuLine 120, aber dann müßte ich anbauen..... :D )

Ich bin mir auch sicher, daß eine 7.1 oder 7.2 Konfiguration bei mir noch besser klingen würde, dann bräuchte ich aber noch mal 2 NuLine 30 als Backsurround und die kann ich nicht richtig stellen, dann lass ich das lieber gleich. Bei meinen Tests habe ich nämlich auch herausgefunden, daß 7.1 nur dann richtig funktioniert, wenn die LS auch richtig stehen, wie auf der Dolby-Homepage beschrieben. Kann man die Backsurrounds nicht so stellen, ist es vom Raumgefühl IMHO besser, 5.1 zu betreiben, welches Aufstellungsunkritischer ist.

Verfasst: Fr 5. Jan 2007, 16:51
von StefanB
Sehr aufschlussreicher Test. Ehrlich, schnörkellos, nachvollziehbar. Danke.

Stefan

Verfasst: Fr 5. Jan 2007, 18:17
von Klempnerfan
Find ich genauso. Sehr interessant!

Hifi-Mirko hat geschrieben:
Als ich nun das 4.2 System mit DS-50 als Hauptlautsprecher mit Centerbetrieb Phantom und den 2 weiteren DS-50 als Surround-LS in Betrieb nahm, fiel mir der Unterkiefer runter..... 8O :roll: So ein MITTENDRIN Gefühl hatte ich im Dolby-Digital-Betrieb noch nie. Ich habe einige DVDs im Filmbereich und Mehrkanalmusik getestet. Die einzelnen LS waren überhaupt nicht zu orten, man sitzt in einer richtigen Klangwolke. Effekte, welche zwischen dem vorderen linken Haupt-LS und dem hinteren linken Surround-LS auftraten waren eindeutig von dort zu orten, quasi als Stereo-Phantomschallquelle direkt von links neben einem, obwohl der hintere Surround LS deutlich hinter mir stand. Auch Effekte, welche zwischen den hinteren Surrounds entstanden, waren eindeutig von "Mitte hinten" zu orten, obwohl keine Surround-Back vorhanden sind.
Hattest du dabei alle vier auf Dipol-Stellung oder nur die Surrounds ?

Verfasst: Fr 5. Jan 2007, 18:26
von g.vogt
Hallo Hifi-Mirko,

vielen Dank für deinen äußerst interessanten Bericht. Der Frage von Klempnerfan schließe ich mich an.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 5. Jan 2007, 22:07
von rudijopp
Moin Moin "Hifi-Mirko",

ein wirklich absolut aufschlussreicher Bericht, demnach diese Frage...
g.vogt hat geschrieben:Wie wichtig sind identische Lautsprecher?
...eindeutig mit "sehr wichtig" beantwortet werden kann :idea:

"Böse Zungen" könnten jetzt frohlockend verkünden: "Deshalb hab ich mir ein Brüllwürfelsystem gekauft" :lol: :lol: :lol:


Mich würden noch folgende Tests interessieren:

nuWave10/105 mit CS-45 oder CS-65 (ok - letzteren könnt ich auch selbst machen)

nuWave10/105 mit DS-55

Hast du bei deinem Test 120er mit CS-70 auch versucht die LS mit den rückwertigen Schaltern aneinander anzupassen, bzw. mit unterschiedlichen Stellungen getestet :?: Kann ja sein, dass das was bringt... :roll:

bis denn dann,
der Rudi
Bild

Verfasst: Sa 6. Jan 2007, 01:04
von Hifi-Mirko
Hallo nochmal,

Zur Frage von Gerald und Klempnerfan: Die LS liefen beim Test alle im Direktstrahlermodus.

Zur Frage von Rudi: Ich habe beim Test Nuline 120 gegen den CS-70 alle möglichen Schalterstellungen probiert, am "homogensten" klang die Sache noch bei Mittenanhebung und Höhenanhebung beim Center gegenüber Neutralstellung beider Schalter bei den 120ern. Aber richtig homogen klang es trotzdem nicht. Es wurden übrigens beim Test die Lautsprecher auch um 90 Grad gedreht im Raum aufgestellt, um das Ergebnis nicht an Raumeinflüssen festzumachen.

Verfasst: Sa 6. Jan 2007, 14:35
von Kikl
Hallo Hifi-Mirko,

ein sehr schöner und interessanter Testbericht. Besonders bemerkenswert finde ich, dass die kleinen Nuline30 mit den große Nuline 120 besser harmonieren als der dafür vorgesehene Centre CS-70. Das hat Dich dazu bewogen, die Nuline30 als Centre zu benutzen. Sehr interessant finde ich auch den Einfluss des ATM auf das Zusammenspiel zwischen CS-70 und Nuline120. Du führst das darauf zurück, dass das ATM die Phase der Basslautsprecher im CS-70 beeinflusst. Das muss ich erst mal sacken lassen.

Gruß

Kikl

Verfasst: Sa 6. Jan 2007, 22:12
von OL-DIE
Hallo Hifi-Mirko,

vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht. Er ist gut zu lesen und und ich finde es sehr ansprechend, dass du deine Beobachtungen so klar und sachlich schilderst.
2.Test: NuLine 120 + NuLine CS-70 mit ATM
Ergebnis: Mittel und Hochtonbereich wie 1.), im Bassbereich erlebte ich etwas erstaunliches: Scheinbar dreht das ATM gehörig an der Phase der Basslautsprecher im CS-70, sobald das ATM in den Signalweg geschliffen wird (unabhängig von der Stellung der Regler). Hat sich darin geäußert, das der Bass mit ATM im CS-70 bei gleichzeitigem Betreiben der NuLine 120 wesentlich schwächer war, als wenn man das ATM nicht anschließt. Scheinbar laufen die Basschassis der 120er und der 70er mit ATM dann in einigen Frequenzbereichen gegenphasig, sodaß sich die Bässe auslöschen (Ähnlich als wenn an einem LS + und - Anschluß vertauscht sind)
Ich bin Stereo-Hörer und eigentlich nur zufällig in dieser Rubrik gelandet. Deine Beobachtung, dass das ATM die Phase hörbar dreht, wenn man Lautsprecher gleichzeitig ohne und mit ATM gleichzeitig betreibt, lässt aufhorchen. Seit einigen Wochen habe ich ein ATM-120 in meinen auftrennbaren Verstärker eingefügt. In meiner Anordnung laufen somit alle Lautsprecher (Hauptlautsprecher und mehrere AW-1000) über das Modul. Einen Bericht zu diesem Thema habe ich hier geschrieben. Auf Grund deiner Beobachtung scheint es somit von Vorteil zu sein, alle Lautsprecher über das ATM zu betreiben; zumindest dann, wenn tiefreichende Hauptlautsprecher durch Aktivwoofer ergänzt werden sollen. Damit können sich eventuelle Phasenveränderungen nicht hörbar auswirken, weil alle Lautsprecher gleichzeitig davon betroffen sind.

Interessant wäre auch zu wissen, ob alle ATMs phasenmäßig in gleicher Weise wirken. Ich könnte mir vorstellen, dass es durchaus Unterschiede im Phasenverhalten der ATMs gibt; je nachdem, ob sie den Frequenzgang für kleinere Regalboxen oder große Standboxen entzerren. Aber vermutlich ist diese Frage in der Praxis relativ unbedeutend, weil in Surroundanwendungen andere Dinge viel klangentscheidender und in reinen Stereokonfigurationen diese Phasengeschichten unhörbar sind.

Gruß
OL-DIE