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Verfasst: Do 8. Feb 2007, 18:17
von Philipp
Christentum 0%
Islam 9%
Judentum 36%
Hinduismus 18%
Buddhismus 27%
Universismus 10%

Allerdings gabs meistens so gut wie keine Antwort, zu der ich wirklich stehen könnte. Fast alles, was ich angekreuzt habe, war sozusagen "das kleinere Übel". So gesehen ist die Auswertung für mich wohl völlig wertlos...


Ich bin katholisch getauft und kann auch das christliche Wertesystem gutheißen (wobei das ja wohl jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand tun würde), würde mich aber generell nicht als religiösen oder überhaupt spirituellen Menschen bezeichnen. Ich kann nichts glauben, was ich nicht selbst nachvollziehen kann. Ich weiß zwar, dass es wahnsinnig viel gibt, wovon ich nichts verstehe, und ich kann deshalb auch die Existenz einer höheren Macht beim besten Willen nicht ausschließen, aber solange ich nicht weiß, dass es einen Gott gibt, kann ich auch nicht richtig an einen glauben. Wer zweifelt, glaubt nicht. "Glauben" bedeutet für mich "bedingungslos überzeugt sein" - und das bin ich nunmal nicht. Es widerstrebt mir zutiefst, unbeweisbare Thesen einfach so hinzunehmen.
Ich musste mir auch schon vorwerfen lassen, anstatt an Gott würde ich an die Naturwissenschaften glauben, aber das trifft den Kern der Sache nicht. Sagen wir mal, ich bin Agnostiker, das kommt wohl hin.

Ich interessiere mich durchaus für Religionen und jegliche Form von Spiritualität, allerdings eher auf Grund rein wissenschaftlicher Faszination.

Als Jugendlicher war ich auch in meiner Gemeinde aktiv (habe in einer Band viele Gottesdienste mitgestaltet) und hab auch an meiner Schule (Klostergymnasium :mrgreen:) recht viel Christentum "mit auf den Weg bekommen".
Ich finde vieles von dem, was ich in Gottesdiensten oder im persönlichen Gespräch mit Geistlichen gehört habe, gut und richtig, habe auch viel "Lebensphilosophie" dabei mitgenommen, das einzige, leider Entscheidende ist: mir fehlt der Glaube. Ich fühle mich in der Kirche unwohl, wenn ich Lieder singen soll, die einen Gott anpreisen an den ich überhaupt nicht glauben kann. Dabei komme ich mir einfach heuchlerisch vor. Deswegen bin ich auch so gut wie nie in der Kirche, nur bei Anlässen wie Hochzeiten oder Taufen.

Verfasst: Fr 9. Feb 2007, 18:31
von modo801
Christentum = 0%

...krass, ich auch :)

so wenige christen hier? bei mir is Buddhismus am stärksten,
aber keine der Fragen war mit den vorgegebenen Antworten 100%ig zu beantworten,
sonst wär bei mir warscheinlich Atheist herausgekommen...

Verfasst: Fr 9. Feb 2007, 18:50
von hawkeye
Ich bin Trinker. Zählt das?

Ne ernsthaft: Ich konnte keine Frage eindeutig beantworten. Dummer Test.

Verfasst: So 11. Feb 2007, 16:41
von Kaddel64
Das Positive an dem so genannten „Religionstest“ der „Zeit“ ist das Angebot der persönlichen Auseinandersetzung mit den existenziellen Fragen dieser Welt. Ich behaupte, dass sich jeder Mensch, auch der Atheist, auch der Agnostiker, früher oder später mit diesen Fragen beschäftigen wird. Insofern sind die Fragen an sich gewiss kein „haarsträubender Unfug“, sondern sie berühren natürlicherweise und im besten Sinn das urmenschliche Bedürfnis nach Aufklärung über Herkunft, Sinn und Ziel der eigenen Existenz.

Doch der Versuch, mit wenigen Worten in kurzen Zeilen eine hinreichend differenzierende Antwort zu formulieren, muss zwangsläufig scheitern. Und darin liegt die große Schwäche des „Tests“: Die zur Auswahl stehenden Lösungsansätze stellen keine Hilfe, sondern eher ein Hindernis für die Ermittlung des eigenen Standpunktes dar. Die Entscheidung für eine Lösung fällt den meisten von uns schwer, denn dafür ist der Sachverhalt viel zu komplex.

Zudem wird mancher entdecken, wie sehr sich die „Weltreligionen“ scheinbar ähneln. Es wird suggeriert, dass in ihnen eine große Übereinstimmung in den wichtigsten Fragen bestünde und man folglich nur nach dem eigenen Geschmack auszuwählen bräuchte, um die jeweils „passende Religion“ zu finden. Darin könne dann „jeder nach seiner Fasson selig werden“. Geht es wirklich um das individuelle Wohlbefinden in einer passenden Religion? Sollte nicht die Frage nach der einen, alles umfassenden Wahrheit im Vordergrund stehen?

Dass die Fragestellung der „Zeit“ jedenfalls der Lehre des Christentums zuwiderläuft, weil sie andere Wege als den von Gott gewiesenen und in der Bibel beschriebenen als Irrwege ablehnt, wird in den zwei folgenden Worten deutlich:
„Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“
(1. Brief des Apostels Paulus an Timotheus, Kapitel 2, Vers 4)
Jesus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als durch mich.“
(Johannes-Evangelium, Kapitel 14, Vers 6).
Bei Frage 9: „Was erwartet mich nach meinem Tod?“ wird für das Christentum die Antwort angeboten: „Als Gläubiger werde ich wieder auferstehen.“
Diese Antwort widerspricht dem alten, frühchristlichen Glaubensbekenntnis, dem sich sämtliche christlichen Kirchen verpflichtet fühlen, denn: Nicht nur die Gläubigen, sondern alle Menschen werden am Jüngsten Tag auferweckt und sich vor Gottes Richterstuhl verantworten müssen (nach Martin Luther, Erklärung zum 3. Artikel des 2. Hauptstücks vom Glauben, aus dem Kleinen Katechismus).

Für Luther hieß übrigens die ihn lange Zeit quälende Frage: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ (... um das Lebensziel der Erlösung zu erreichen). Und hier ist die Botschaft der Bibel für den gläubigen Christen so ungemein tröstlich, weil sie – im Gegensatz zu den übrigen Weltreligionen – für uns Menschen mit so überraschend wenig Anstrengung verbunden ist: Du musst von Dir aus NICHTS tun, denn der gütige Gott hat bereits ALLES für dich getan. Vertraue ihm nur.

Welch ein Angebot!

Verfasst: Mo 12. Feb 2007, 01:26
von F.J.E
Ja, ein tolles Angebot, einer Religion zu vertrauen.

Verfasst: Mo 12. Feb 2007, 11:03
von teite
Moin,

Mein Testergebnis:

Christentum 0%
Islam 9%
Judentum 9%
Hinduismus 18%
Buddhismus 54%
Universismus 10%

Die Fragen waren teilweise schon sehr merkwürdig, allerdings wundert mich eine gewisse Affinität zum Buddhismus nicht. Auch wenn ich die Religion nur wenig kenne, finde ich sie doch faszinierend.

Am Christentum und vor allem am Islam stört mich der Dogmatismus sehr, der Menschen IMHO zu kleinen funktionierenden Einheiten erziehen möchte.

Im Grunde finde ich Religionen vor allem kulturell wertvoll, aber mich überzeugt Logik mehr als Dogmen. ;)

cu,
Stefan

Verfasst: Mo 12. Feb 2007, 15:41
von PhyshBourne
Um Kaddel64 noch ein wenig weiterzudenken und ein wenig Öl in's Feuer zu gießen...: die Fragen des Tests sind sachlich und religionswissenschaftlich den einzelnen Religionen korrekt zugeordnet!
Die statements in diesem Thread verraten sehr viel über die Person des Antwortenden und sein Verständnis und (Nicht-)Wissen über die bzw. Nicht-)Kennen der jeweilige Religion...!!!
Beispiel: wer Christentum mit Dogmatismus gleichsetzt oder Liebe nicht mit Judentum, aber mehr mit fernöstlichen Religionen gleichsetzt, weiß eigentlich wenig wirklich konkretes darüber.
Aber so ist das wohl, wir machen uns unsere Bilder von G-tt und den Religionen, egal, aber sie sachlich richtig oder falsch sind.
So erscheint mir der Satz aus den 10 Angeboten G-ttes zu gelingendem Leben: "Du sollst dir kein Bild von G-tt machen..." durchaus angemessen.
Und jetzt: Feuer frei!

Verfasst: Mo 12. Feb 2007, 15:57
von teite
Hallo,
PhyshBourne hat geschrieben: So erscheint mir der Satz aus den 10 Angeboten G-ttes zu gelingendem Leben: "Du sollst dir kein Bild von G-tt machen..." durchaus angemessen.
Und jetzt: Feuer frei!
Wenn das mal nicht dogmatisch ist. :P

cu,
Stefan