g.vogt hat geschrieben:Illusion? Welche Illusion? Ich weiß ja, dass so mancher "Wessi" bis heute keinen Fuß in die neuen Bundesländer gesetzt hat (wenn ihr wüssded wo mir bei eich schon überall rumgewuseld sinn), aber sowohl die Neugierigen als auch die Ignoranten sollten Auge in Auge oder über die Medien schon den einen oder anderen Ossi mit echtem Dialekt erlebt haben.
Du hast recht - ich kenne eine Menge Wessis, die noch nie im Osten waren - aber ganz genau zu wissen meinen, welche Probleme wir haben und wie sie zu lösen seien!
Aber stell' Dir 'mal vor, alle Wessis müßten (!) einmal im Leben in den Osten pilgern - die Wirtschaft wäre gerettet!
BlueDanube hat geschrieben:Das Burgtheater-Deutsch ist weltberühmt und klarerweise viel besser verständlich als alle anderen deutschen Akzente!
.....das galt vor allem für die Zeit, bevor vereinzelt norddeutsche Schauspieler mit ihrer nuschelnden Sprache das große Theaterhaus entweihten....
Norddeutsch... nuschelnd?
Ik wull di wat!
Aber für euch "Ösis" ist ja unser süddeutsches Ausland (Bayern) schon Norddeutschland
Obwohl - in meiner Ausbildung hatten wir einen Vikar aus Ösiland, der hierher geheiratet hatte.
Wir nannten ihn immer unseren "AlpenOssi"!
Erstaunlich, daß es keine Rivalitäten zwischen Ösis und Ossis gab!
Sehr positiv.
Homernoid hat geschrieben:Ja. Wie man an der Karte sieht, ist das Lutheranertum hauptsächlich in Mitteldeutschland, Ostdeutschland und Norddeutschland vertreten. Dagegen im Westen und Süden wenig bis gar nicht.
Was ich eigentlich ja sagen wollte, dass man oftmals die "Kollegen" ausm "Westen" lästern hört, von wegen dem künstlichem sächsisch, sie aber oftmals 0 Plan haben, dass das eigentliche Hochdeutsche ja nicht unbedingt in Bayern angesiedelt ist!
[/Schlaumeiermodus an]
Erstens: es gibt kein "Lutheranertum" (schon bei der Wortkonstruktion schaudert's mich!).
Zweitens: das Christentum (lutherischen Bekenntnisses) kommt zwar aus Mitteldeutschland, war jedoch historisch gesehen im Volk leider nie wirklich verankert...
[/Schlaumeiermodus aus]
Luther selbst war zweidialektisch, denn seine Eltern kamen aus dem Thüringischen, er dagegen aus dem Mansfeldischen!
Zudem sagt man, das "höchste Hochdeutsch" komme aus Hannover ("hannöversch"), und manche behaupten, sogar den Stadtteil und die Straße zeigen zu können...
Fakt ist, daß in Mitteldeutschland überall mundartliche Einfärbungen existieren, und in vielen Dörfern noch heute sogar Reste eines Plattdeutsch gesprochen werden, zumindest von den ganz Alten.
Aber darum geht es doch eigentlich gar nicht... sondern darum, daß viele Menschen aus den gebrauchten Bundesländern die neuen Bundesländer oftmals nicht einmal zur Kenntnis genommen haben...
Und das ist im besten Freudschen Sinne eine narzistische Kränkung.