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Verfasst: Mo 12. Feb 2007, 19:02
von Klapskalli
Ach was, das Ding ist auf seine Art und Weise bestimmt... öh... einzigartig.

Verfasst: Mo 12. Feb 2007, 23:45
von Gunar
Urspruenglich hatte ich vermutet, es wuerde hier weniger Kommentare geben, nach dem Motto: ,,Wenn ich nichts Gutes ueber etwas sagen kann, sag ich lieber nichts.,,
Aber da mittlerweile schon genug Haeme kam, kanns ja nicht viel schlimmer werden, wenn ich auch noch etwas Senf dazu gebe:

Um vorab etwas Licht auf die Funktionsweise eines Lautsprechers zu werfen: So ein Chassis erzeugt durch das Schwingen der Membran vorn wie hinten exakt den gleichen Schall, nur phasenverkehrt natuerlich. Waere dem nicht so, waere wohl niemand je auf die Idee gekommen, um eine Seite des Schallwandlers eine Kiste zu bauen... Dass diese Seite denoch bevorzugt die Rueckseite (mit Antrieb, Anschluessen etc.) ist, hat nicht nur optische sondern - wie jeder ahnt - auch akustische Gruende. Korb und Antrieb haengen im Weg und verhindern eine gleichmaessige Abstrahlung des Schalls, von der umgedrehten Konusform noch zu schweigen. Der im Fall Pinguin hinzukommende Hochtoeneraufsatz macht es natuerlich nicht besser. Von einem sinvoll gewaehlten bzw. angestrebten Buendelungsverhalten der LS bis zum Uebernahmebereich kann definitiv keine Rede sein. Im Ergebnis wird fast nur Diffusschall das Ohr des Hoerers erreichen (vom Eindruck aehnlich Dipol).

Die von raw gezeigten Diagramme zeigen dann die prinzipiellen Probleme der Hochtoenermontage auf... Dieser wird fuer den Direktschall allein verantwortlich sein und eine gewisse Ortbarkeit gewaehrleisten. Ueber die ebenfalls von raw angesprochene Problematik des grossen Abstandes HT-TMT, wage ich gar nicht nachzudenken... die uebliche Aufsummierung im Uebernahmebereich sollte bei den auftretenden Phasenverschiebungen unmoeglich sein. Ich schaetze, beide Zweige sind extrem steilflankig getrennt...

Zum Korpus: Kanalzuege und jahrzentelange Entwicklung klingt nach Transmissionline. Dagegen spricht die winzige Reflex-Oeffnung und fehlende Daemmung. Evtl. wurden ja auch Helmholtzresonatoren verbastelt... Die Oeffnung scheint mir allerdings selbst fuer eine Bassreflexbox zu klein; Stroemungsgeraeusche werden bei groesseren Hueben so unvermeidlich.

Das sind, wie schon erwaehnt wurde, grobe und eigentlich unnoetige Verstoesse gegen Grundprinzipien des LS-Baus. Dass der Hoerbericht aber denoch derart positiv geartet ist, gibt natuerlich zu denken. Es ist auf jeden Fall eine aeusserst respektable Leistung, mit diesen Konstruktionen ein Klangbild zu erzeugen, dass nicht auf Anhieb voellig verfaerbt, naeselnd und hallig klingt.
Ich fuer meinen Teil wuerde - ohne die LS gehoert zu haben - 7000 Euro anders anlegen, den Kompromiss eher etwas in Richtung erpobte Konzepte zu Lasten individuellen Abweichlertums verschieben...

Verfasst: Di 13. Feb 2007, 10:34
von Stöpsl
Danke für das Post Gunar ! technisch fundiert und leicht verständlich zugleich :wink: Dabei scheinst Du das Phänomen anzuritzen
die uebliche Aufsummierung im Uebernahmebereich sollte bei den auftretenden Phasenverschiebungen unmoeglich sein. Ich schaetze, beide Zweige sind extrem steilflankig getrennt...
wie erwähnt, auch deine übrigen Ausführungen lesen sich sehr schön und gefallen mir ganz gut. Leider kommt am Ende des Posts ein ziemlich überheblicher Ton zur Geltung den ich herzlich ablehne. Ich möchte meiner echten Begeisterung Ausdruck geben können ohne dabei gleich in irgendein -tum abgeschoben zu werden
Das sind, wie schon erwaehnt wurde, grobe und eigentlich unnoetige Verstoesse gegen Grundprinzipien des LS-Baus.......
den Kompromiss eher etwas in Richtung erpobte Konzepte zu Lasten individuellen Abweichlertums verschieben...
@raw

Du schreibst:
@ gereon:Ich bin ziemlich sicher, dass teites Beitrag ironisch gemeint war. :smile:

.......Der "manchmal anspringende Klang" kommt wahrscheinlich von eben dieser frequenzselektiven Bündelung.
Eine Bündelung im Raum welche frequenzselektiv in Erscheinung tritt ist mir bestens bekannt von meinem kindersicher eingebauten Dipol her. An gewissen Orten resp. vor allem Höhenpositionen im Raum stört das schon.

Ich nehme mal an dass Du es auch ironisch meinst wenn Du schreibst ich könne eine selektive Bündelung nicht von einem bis in das Mark nachschwingenden Cello unterscheiden.

---> "anspringen"

Das Post sonst für mich o.k.
:wink:

Verfasst: Di 13. Feb 2007, 10:48
von m(A)ui
Stöpsl hat geschrieben:Danke für das Post Gunar ! technisch fundiert und leicht verständlich zugleich :wink:
Dem stimme ich 100% zu!
Stöpsl hat geschrieben:wie erwähnt, auch deine übrigen Ausführungen lesen sich sehr schön und gefallen mir ganz gut. Leider kommt am Ende des Posts ein ziemlich überheblicher Ton zur Geltung den ich herzlich ablehne. Ich möchte meiner echten Begeisterung Ausdruck geben können ohne dabei gleich in irgendein -tum abgeschoben zu werden
Das sind, wie schon erwaehnt wurde, grobe und eigentlich unnoetige Verstoesse gegen Grundprinzipien des LS-Baus.......
den Kompromiss eher etwas in Richtung erpobte Konzepte zu Lasten individuellen Abweichlertums verschieben...
Diese Aussage, und das "selektive" (wohlwollend ausgedrückt) zitieren, stört mich allerdings!
Zur Erinnerung nochmals Gunars unverfälschtes Zitat:
Gunar hat geschrieben:Ich fuer meinen Teil wuerde - ohne die LS gehoert zu haben - 7000 Euro anders anlegen, den Kompromiss eher etwas in Richtung erpobte Konzepte zu Lasten individuellen Abweichlertums verschieben...
gruß

Verfasst: Di 13. Feb 2007, 11:31
von Stöpsl
A....b.....w....e...i....c...h...l....e....r.....t.....u.....m

Kann das falsch zitiert werden ? Die Moneten investiert jeder so wie er es für richtig hält. Ich kann mir den Pingu auch nicht leisten :cry:

Verfasst: Di 13. Feb 2007, 11:37
von Klapskalli
Ja man kann es vollkommen aus dem Zusammenhang reißen.

Verfasst: Di 13. Feb 2007, 11:41
von Stöpsl
Das Abweichlertum wirkt in jedem Zusammenhang beleidigend, da muss nichts auseinandergerissen sein.

Verfasst: Di 13. Feb 2007, 11:58
von Klapskalli
Wenn du dir den Zusammenhang anschaust, dann musst du doch erkennen, dass sich das Abweichlertum auf das Abweichen vom technischen "Optimum" bezieht. Und das ist in diesem Zusammenhang Abweichlertum.

Was nimmst du das so persönlich? Der Thread wird echt immer besser.

Verfasst: Di 13. Feb 2007, 12:17
von Amperlite
Stöpsl hat geschrieben:Das Abweichlertum wirkt in jedem Zusammenhang beleidigend, da muss nichts auseinandergerissen sein.
Du kannst es auch "Individualismus" nennen.
Klingt nicht beleidigend und trifft auf den Lautsprecher einwandfrei zu. :D

Verfasst: Di 13. Feb 2007, 12:25
von Gunar
Stöpsl hat geschrieben:Das Abweichlertum wirkt in jedem Zusammenhang beleidigend, da muss nichts auseinandergerissen sein.
Sorry, wollte wirklich niemanden beleidigen, bin ja selbst ein Abweichler und sehe das durchaus positiv... :)

Dann ersetze ,,Abweichlertum,, durch ,,Extravaganz,, oder aehnliches. Eigentlich sollte nur rueberkommen, dass es hier um ein seeehr ausgefallenes Konzept geht und man bei einer so großen Investition auf jeden Fall andere Lautsprecher (die technisch sehr wahrscheinlich weniger strittig sind und trotzdem ein gehobenes Mass an ,,Extravaganz,, aufweisen duerfen) gegenhoeren sollte.
Erst dann ließe sich der klangliche Eindruck und evtl. dessen Beschreibung einigermaßen zuverlaessig einordnen.