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Verfasst: Do 15. Feb 2007, 22:04
von Klempnerfan
Sirarokh hat geschrieben:...Aber sie sehen geil aus!
Na, selbst da scheiden sich die Geister :wink: .

Aber ich find das auch.

Noch ansehnlicher sind für mich allerdings Standlautsprecherbasen, wie die von Liedtke-Metalldesign.

Aber wie immer, Geschmäcker sind verschieden :wink: .
Zum Glück.

Mal ein paar Aufklärungen zu den Spikes

Verfasst: Do 15. Mär 2007, 11:45
von Stodola-RS
Hallo zusammen,

Also was ich hier lese... sorry... da sträuben sich mir die Haare. ;-)

Was hier irgendwie noch niemand so richtig ins Spiel gebracht hat, ist die Form der Spikes und die sind essentiell für deren Funktionsweise: Die Kegelform!!

Das ganze Reibungszeugs könnt ihr vergessen, das hat darauf keinen Einfluss!

Das die Standfläche klein sein muss stimmt alleine gesehen nicht! Erst in Verbindung mit der Kegelfor mach das Sinn!!

Wie das ganze funktioniert:
Ich gehe erst einmal davon aus, dass die Spikes ideal sind, will heissen die Spitze ist infinitesimal klein. Sinn und Zweck der Spikes ist es, die Schwingungen nicht auf die Unterlage zu übertragen. Das ist alles.
Die Wellen, die vom Gehäuse auf die Spikes übertragen werden sind eben. Das heisst es bildet sich eine Wellenfront, die rechtwinklig zur Symmetrieachse der Spikes ist (diese Richtung nenne ich mal "axial"). Kommt die Welle an eine Aussenfläche, wird sie reflektiert. Trifft jetzt diese Wellenfront auf die Kegelform wird sie von den Aussenflächen reflektiert. Idealerweise trifft so keine Welle rechtwinklig die Spitze und die Spikes werden axial nicht an der Spitze nicht angeregt. Das heisst die Schwingung überträgt sich nicht auf den Boden, weil geometriebedingt keine Auslenkung in der Spitze stattfindet.

Die Spikes dämpfen nicht, sie reflektieren die Wellen. Sie sorgen auch nicht dafür, dass die Boxen weniger schwingen!!

Hätten wir anstatt der Spikes einen zylindrischen Stift mit ähnlich grossen Auflagefläche, würden die Wellen an den Aussenflächen nicht durch Reflektion umgelenkt und würden rechtwinklich an die Standfläche des Stiftes übertragen, was eine Auslenkung zur Folge hätte und damit Verbunden eine Übertragung auf den Boden.

Bemerkbar macht sich der Effekt von Spikes zum Beispiel im Bassbereich wo durch das Nicht-Mitschwingen des Bodens der Bass kürzer und trockener ist.


Man muss dazu sagen, dass die Spikes natürlich eine finite Auflagefläche habe und so immer ein Teil der Energie auf den Boden übertragen wird. Und je nach Boden kann diese punktuelle (zwar verminderte) Anregung einen gegenteiligen Effekt haben oder sich gar nicht bemerkbar machen.

In den meisten mir bekannten Fällen machen sich Spikes aber durchaus bemerkbar!

So sind Meinungen wie "es handle sich um Voodoo" oder ähnliche zu verstehen aber trotzdem falsch!!




Noch ein kleines Beispiel zur Funktionsweise:


Man stelle sich einen Zylindrischen Stab aus Metall vor, der fest (!!!) von einem Halter mittig gehalten wird. An das eine Ende Klebe man (mit Wachs z.B.) eine Münze. Auf der anderen Seite regt man den Stab mit einem Hammerschlag an. Die Welle durchläuft den Stab, sorgt für eine axiale Auslenkung am anderen Ende und übergibt den Impuls an die Münze, welche dann wegfliegt.

Wird die gegenüberliegende Fläche kegelförmig gestaltet verhält sich das ganze ein bisschen anders. Die Münze klebt als jetzt an der Spitze des Kegels. Derselbe Hammerschlag lässt jetzt die Münze gar nicht oder nur wenig wegflieft. Dass sie trotzdem wegfliegen kann (wenn auch viel weniger stark), liegt daran, dass eben die Spitze finit klein ist und nicht ideal dimensionslos.

Und genau so funktionieren die Spikes. :-)


Gruss,
Stodola-RS

Verfasst: Do 15. Mär 2007, 12:33
von ramses
Hallo Stodola-RS

Eins hab ich noch nicht verstanden, wohing verschwindet die Energie in Wellenform deiner Meinung nach (wenn diese schon nicht über die Spitze teilweise punktuell an den Boden übertragen wird)? Löst sich diese einfach auf? Energieerhaltungsgesetzt und so...

Ich bin ein Verfechter von Blindtests, nicht von Suggestion. Sobald ich in einem Blindtest mal einen Unterschied hören sollte, bin ich überzeugt das Spikes etwas bringen, solange ich keine klanglichen Unterschiede feststellen kann, ist das Ganze für mich nur Voodoo.
Es mag ja sein das nach irgendeiner Theorie klangliche Unterschiede exisitieren sollten, aber solange ich das in der Praxis nicht höre, brauche ich hierfür, zumindest für eine angeblich klangliche Verbesserung kein Geld auszugeben.

Daran kann auch eine so allgemeingültig gestrickte Aussage wie "So sind Meinungen wie "es handle sich um Voodoo" oder ähnliche zu verstehen aber trotzdem falsch!!" erstmal nichts ändern. Das mag vielleicht deine Meinung sein, representiert aber eben auch nur deine (oder die) Erfahrungen (gleichgesinnter).
Könntest du mir hingegen sagen, Unterschiede in einem Blindtest festgestellt zu haben, macht das deine Aussage in meinen Augen wesentlich glaubwürdiger.

Schön aussehen tun Spikes auf jeden Fall :)

Dieses Posting spiegelt ledigliche meine Erfahrungen mit Spikes wieder, ist also nicht allgemeingültig.

mfg

ramses

Verfasst: Do 15. Mär 2007, 14:16
von Stodola-RS
:-)

Also erst mal was zur Energieerhaltung, da du sie ja schon ansprichst. Energie bleibt zwar erhalten, kann sich aber umwandeln. Was passiert denn, wenn du einen Gengenstand zum Schwingen bringst? Ein Weinglas zum Beispiel? Schwingt das jetzt wegen der Energieerhaltung ewig weiter? Auch in schwebendem Zustand im Luftleeren Raum würde die Schwingung abklingen. Ist zwar ein guter Ansatz mit der Energieerhaltung, aber einfach nicht wirklich zu Ende gedacht.

Ich habe in meinem Posting lediglich erklärt WIE es funktioniert. WIE GUT das funktioniert in der Praxis hängt von noch viel mehr ab. Bei mir konnte ich einen Unterschied mit zwei identischen Paaren (VOX 200), die einen mit Spikes die anderen ohne, hören.

Es kann durchaus sein, dass das je nach Umgebung und anderen Randbedingungen anders aussehen mag. Das streite ich ja gar nicht ab. Kann auch sein, dass der Effekt nicht hörbar ist unter bestimmten Bedingungen.
Die Theorie stimmt, da gibt es eigentlch nix zu rütteln. Das hat nichts mit Glauben zu tun. Wie gut das Ganze funktioniert, ist eine andere Geschichte. Ich habe auch nur EINEN Blindtest gemacht. Zudem bin ich von Heim-Blindtests nicht wirklich überzeugt. Das spiegelt nur wieder was der Hörer subjektiv lieber hört und wird von vielen Parametern beeinflusst, die sich nicht differenzieren lassen. Ein Blindtest mit vielen Leuten in einem Hörraum wäre da um einiges Aussagekräftiger. Andernfalls muss ich einer MEINUNG eines einzelnen Vetrauen.

Ich fand's bis hierhin nur witzig wie mit Mechanikhalbwissen erklärt wird wie sie funktionieren, bzw. dass sie nicht funktionieren.

Wie gesagt: Die Theorie dazu stimmt!! Wie das ganze umgesetzt wird, ist eine andere Sache, das heisst aber nicht, dass die Theorie dazu ungültig oder Voodoo ist! Ich kann mich hier nur wiederholen: Die Wirkung ist in Starkem Massen von den Randbedingungen abhängig!!

Da Vinci hatte damals mit seinem "Hubschrauber" auch recht. Er hat das richtige Prinzip angewandt. Das Gerät würde aber so nicht fliegen, weil... na ja. Guckt euch das Ding mal an.


Gruss,
Stodola

Verfasst: Do 15. Mär 2007, 14:27
von ramses
Ich halte von Blindtests, egal ob Daheim oder in einem Studio, egal mit wievielen Personen für sehr wichtig.
Der Blindtest soll ausserdem MIR den für MICH besten "Klang" bringen. Was nützt es wenn 10 andere Probanten anderer Meinung sind, aber mir das Klangbild absolut nicht zusagt? :wink:
Würdest du dann trotzdem den Verstärker/die Box etc. bevorzugen? Der Masse hinterherrennen ist nicht immer der richtige Weg.

Und jetzt nochmal zur Energieerhaltung. So richtig erklärt wohin die Energie nun verschwindet wurde es leider nicht. Ich möchte hier noch einmal nachhaken! Ein Glas schwingt, ein teil der Energie setzt die Luft in Bewegung -> Klang
Der Rest der Energie geht wohin?

Somit heisst das, das ein Spike die Luft zum mitschwingen anregt? Verfälscht das nicht auch wieder das Klangbild :lol: *ironie*

mfg

ramses

Verfasst: Do 15. Mär 2007, 14:44
von Stodola-RS
Das mit dem Blindtest meine ich natürlich nicht für mich persönlich. Was mir am besten gefällt bestimme ich ja auch so! Ich meine damit, dass ich mich nicht wirklich auf "subjektive" Blindtests der anderen verlassen will. Im Stil von: Das muss ich selbst hören!

Dem Mainstream folgen tu ich eher selten. :-)

Das Glas würde auch aufhören zu schwingen, wenn es in einem Vakuum frei schwebend schwingen würde. Im Weltall z.b. Das Glas würde aber viel länger schwingen, aber eben auch nicht ewig.

Innere Reibung ist dafür verantwortlich. Diese Reibung wird meistens in Wärme umgewandelt. Ist aber so klein, dass das nicht wirklich eine Rolle spielt.

Die Ironie ist gar nicht so ironisch... ;-) Natürlich schwingen die Spikes auch mit. Aber das Gehäuse ja auch. Es kommt also nicht signifikant mehr Abstrahlung zu Stande.

Gruss

Verfasst: Do 15. Mär 2007, 15:08
von ramses
Stodola-RS hat geschrieben: Innere Reibung ist dafür verantwortlich. Diese Reibung wird meistens in Wärme umgewandelt. Ist aber so klein, dass das nicht wirklich eine Rolle spielt.
Stichpunkt "Gleitebenen" ?

Spikes verhelfen meinem Wissen nach dem Lautsprecher zu einem verbessertem Stand, da das Gewicht des selbigen auf eine minimale Fläche konzentriert wird.

Je weniger das Gehäuse schwingt, desto geringer werden die "Klangunterschiede" nach deiner Theorie werden, richtig?

mfg

ramses

Verfasst: Do 15. Mär 2007, 15:40
von Stodola-RS
ramses hat geschrieben:
Stodola-RS hat geschrieben: Innere Reibung ist dafür verantwortlich. Diese Reibung wird meistens in Wärme umgewandelt. Ist aber so klein, dass das nicht wirklich eine Rolle spielt.
Stichpunkt "Gleitebenen" ?

Spikes verhelfen meinem Wissen nach dem Lautsprecher zu einem verbessertem Stand, da das Gewicht des selbigen auf eine minimale Fläche konzentriert wird.

Je weniger das Gehäuse schwingt, desto geringer werden die "Klangunterschiede" nach deiner Theorie werden, richtig?

mfg

ramses

Das mit dem verbesserten Stand stimmt natürlich auch.

Das mit der Gehäuseschwingung könnte man vielleich so sehen, ja. Es könnte aber auch sein, dass das Gehäuse die Wellen nur an den Boden weiterleitet ohne selbst grossartig mitzuschwingen. Und genau darauf käme es an. Wäre keine Übertragung von Wellen über den Boden der Box auszumachen, würde die Spikes nicht viel bringen ausser der Optik und der Höhenänderung.

Tatsächlich gibt es solch ein Verhalten von Gehäusen aber nicht. Da geht immer was durch.

Verfasst: Do 15. Mär 2007, 15:52
von ramses
Und jetzt nochmal zur Energieerhaltung? :D

Nein, ich lass nicht locker. Ich möchte ausser der Behauptung auch eine Begründung. Das Beispiel "Weinglas" hatten wir ja schon.

mfg

ramses

Verfasst: Do 15. Mär 2007, 16:22
von Kikl
Sinn und Zweck der Spikes ist es, die Schwingungen nicht auf die Unterlage zu übertragen. Das ist alles.
Ganz im Gegenteil. Es ist doch das Ziel Gehäuseschwingungen zu minimieren. Das soll dadurch erzielt werden, dass die Gehäuseschwinungen an die Unterlage übertragen werden. Ferner soll verhindert werden, dass Schwingungen vom Boden auf die Box übertragen werden. Sichwort: Mechanische Diode.

Ansonsten finde ich den Einwand mit dem Energieerhaltungssatz schon gut. Du sagst ja selber, dass die innere Reibung so klein ist, dass das nicht wirklich eine Rolle spielt. Also wo gehen die Gehäuseschwingungen hin?

Gruß

Kikl