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Verfasst: Di 27. Mär 2007, 14:17
von sanus
Ich würde sagen man sollte bei Produkten immer auch auf die Preispsychologie achten, merkt man ja oft schon
in kleinerem Rahmen bei kleineren Einkäufen wie zB Supermarkt, oft hält man automatisch das teurere Produkt auch für das Bessere oder vermutet es zum. dahinter. Gut, diese Lautsprecher sind nicht nur etwas sonder um Welten teurer als die Nubis aber dennoch sollte man dann objektiv versuchen ein realistisches Preis/Leistungsverhältnis-Fazit zu ziehn. Sind diese Lautsprecher nicht wirklich um diese Welten besser wie es der Preis sugerieren möchte dann sind sie eigentlich ganz nüchtern betrachtet ein Nepp. :wink:
gruß
Thomas

Verfasst: Di 27. Mär 2007, 15:19
von Raico
Nein, das sehe ich anders.

Wie in so vielen Bereichen des Lebens sind es die letzten paar Prozent Leistung/Qualität, die überproportional viel Aufwand erfordern.

Insofern habe ich nichts dagegen, dass der Preis für die letzten zehn Prozent Klangqualität z.B. drei- oder viermal so hoch ist wie der für die 90 Prozent darunter.

Aber gerade weil Preis und Qualität nicht parallel steigen, sollte der Händler/Hersteller darauf achten, für seine Vorführungen optimale Bedingungen zu schaffen.
Sonst geht das eventuell tatsächlich vorhandene Plus an Klang einfach unter und der erstaunte Hörer fragt sich nur noch, wo denn der gewaltige Mehrpreis eigentlich herkommen soll.

Verfasst: Di 27. Mär 2007, 16:36
von sanus
Insofern habe ich nichts dagegen, dass der Preis für die letzten zehn Prozent Klangqualität z.B. drei- oder viermal so hoch ist wie der für die 90 Prozent darunter.
Wenn es das wäre...aber ich zitiere zB
Backes & Müller BM50 ca. 109.000,-€
8O

ist wohl etwas mehr als das drei oder vierfache der zB Wave125 Line120 :wink:
Um das Geld kann man sich ca. 50 Boxenpaare der oben genannten kaufen und ob das wirklich die letzten, wie du meinst "10 Prozent" wert sind? Für mich persönlich nicht, aber jeder hat da halt andere Ansichten bzw. andere finanzielle Mitteln. :lol:
Sonst geht das eventuell tatsächlich vorhandene Plus an Klang einfach unter und der erstaunte Hörer fragt sich nur noch, wo denn der gewaltige Mehrpreis eigentlich herkommen soll.
Ich glaube das ist eine grundsätzlich, prinzipielle Frage ob Lautsprecher überhaupt so viel Geld wert sein können.
Ob man klanglich nicht besser beraten wäre man kauft sich wesentlich billigere aber auch sehr gute Lautsprecher und den Rest investiert man in einen Hörraum aus dem man vielleicht mehr herausholen kann wie der klangliche Unterschied zwischen den Luxus- und Mittelklasse-Lautsprechern. Wenn Geld keine Rolle spielt kann man natürlich Beides machen das ist mir auch klar. :wink:

Verfasst: Di 27. Mär 2007, 19:55
von oschmitt
Es gibt genügend Leute die nicht entweder/oder kaufen, sondern sich so etwas einfach leisten können/wollen.

Da geht es oftmals auch nicht um Ratio und messbare Unterschiede. Ist doch bei Autos ähnlich, Image und Standing spielen u.a. eine nicht zu unterschätzende Rolle. Bin selber Autonarr und meine Entscheidungen dort basieren nur bedingt auf Ratio... so ist es doch bei Hifi-Narren auch. Der Narr - hier im positiven Sinne - kann sich begeistern für Produkte und lebt sein Hobby!

Dies soll nicht bedeuten, dass sehr teure Produkte den Preis nicht wert sind, aber es wird oft mysthifiziert... :lol: :lol:

Verfasst: Di 27. Mär 2007, 20:47
von Philipp
Eben. Wenn man sich Boxen im 5-stelligen Euro-Bereich oder einen Sportwagen jenseits der 100000 Euro leistet, dann hat das mit rationaler Vernunft meist nichts mehr zu tun - es geht einfach um die Erfüllung des persönlichen Traums, für den man auch bereit ist (finanzielle) Opfer zu bringen, bei denen Otto-Normal-Bürger nur noch den Kopf schütteln würde.

Und wenn man sichs leisten kann, ist doch alles in Butter! Kritisch wirds nur, wenn man anfängt über seine Verhältnisse zu leben: wenn etwa der Autonarr seine Miete nicht mehr zahlen kann, aber trotzdem meint nen Porsche fahren zu müssen...

Verfasst: Mi 28. Mär 2007, 08:40
von Ramius
oschmitt hat geschrieben:Es gibt genügend Leute die nicht entweder/oder kaufen, sondern sich so etwas einfach leisten können/wollen.
Genau das geht mir bei solchen preisen auch immer durch den Kopf.
Wenn
Käufer A 2000,-€ im Monat Netto verdient kauft er sich Nubert Boxen.
Käufer B verdient 50000,-€ im Monat und kauft sich dann halt BM Boxen. Da ist dann das Verdienst/Preis Verhältnis ähnlich.
Man kann jetzt aber nicht mit Ratio kommen bei Verkäufer B, denn wie soll er sich von Käufer A absetzen und dies deutlich machen? Er muß bei seinem Einkommen einfach teurere Boxen kaufen auch wenn die nur um wnige % besser sind. Und ob vorher jeder beim Händler vergleicht glaube ich nicht. Das sind nur wenige Prozent der Käufer, die das Ganze als Extremhobby sehen.

Verfasst: Mi 28. Mär 2007, 08:59
von ramses
Philipp hat geschrieben:bei denen Otto-Normal-Bürger nur noch den Kopf schütteln würde.
Bei mir in der Familie und im Freundeskreis schütteln auch schon alle den Kopf wenn nach den Preisen gefragt wird... Als Otto-Normal würde ich eine NuWave 105 nicht mehr bezeichnen. Als Otto-Normal würde ich Surroundanlagen bis ca. 500€ definieren.

Zu dem andern Thema. Ich denke, jemand der 50.000€ für Lautsprecher ausgibt und auch das nötige Kleingeld hat, sucht nicht nach dem besten P/L Verhältnis, er kauft einfach das was ihm als "das Beste" suggeriert wird.

Jemand wie "Wir" kauft da eher P/L orientiert, da einfach nicht so viel Geld zur Verfügung steht.

mfg

ramses

Verfasst: Mi 28. Mär 2007, 09:06
von elchhome
Raico hat geschrieben:Nein, das sehe ich anders.

Wie in so vielen Bereichen des Lebens sind es die letzten paar Prozent Leistung/Qualität, die überproportional viel Aufwand erfordern.

Insofern habe ich nichts dagegen, dass der Preis für die letzten zehn Prozent Klangqualität z.B. drei- oder viermal so hoch ist wie der für die 90 Prozent darunter.

Aber gerade weil Preis und Qualität nicht parallel steigen, sollte der Händler/Hersteller darauf achten, für seine Vorführungen optimale Bedingungen zu schaffen.
Sonst geht das eventuell tatsächlich vorhandene Plus an Klang einfach unter und der erstaunte Hörer fragt sich nur noch, wo denn der gewaltige Mehrpreis eigentlich herkommen soll.
Na ja, bei Hifiprodukten dieser Preislage gehe ich davon aus, daß sie eben nicht die letzten paar Prozent Leistung/Qualität gegenüber "normalen" Boxen herauskitzeln, sondern eher als Designobjekt oder Statussymbol gewertet werden müssen!
Das ist alles eine Frage des Ziels. Wer als Ziel die naturgetreue/unverfälschte Wiedergabe von Tonträgern hat, wird mit einem so hohen Budget problemlos aktive Studiotechnik integrieren können (vielleicht sogar unsichtbar durch Wandeinbau). Ich kann mir nicht vorstellen, das diese fürchtlerlich teuren HifiLS einer K&H O500 oder einem Geithain Regielautsprecher in diesem Punkt auch nur im entferntesten nahe kommen.
Wer diese teueren Hifilautsprecher kauft hat also andere Ziele...

Gruß, Andreas

Verfasst: Mi 28. Mär 2007, 09:24
von AndiZ
Raico hat geschrieben:Nein, das sehe ich anders.

Wie in so vielen Bereichen des Lebens sind es die letzten paar Prozent Leistung/Qualität, die überproportional viel Aufwand erfordern.

Insofern habe ich nichts dagegen, dass der Preis für die letzten zehn Prozent Klangqualität z.B. drei- oder viermal so hoch ist wie der für die 90 Prozent darunter.
Um mal eine Analogie ins Spiel zu bringen, hier ein kleiner Ausflug in die Weinwelt: Wie Ihr sicher wisst, auch wenn ihr Euch mit der Materie noch nicht befasst haben solltet, gibt es Weine in nahezu *allen* Preisklassen. Also von 1 Euro bis - sagen wir mal - 50.000 Euro pro Flasche.

Nun hat mal ein schlauer Kopf berechnet, dass man für allerhöchstens 40 Euro Erstehungskosten theoretisch den qualitativ besten Wein erzeugen kann. Hierbei wurden tatsächlich alle Kosten berechnet, wenn man diesen Wein in allerbesten Lagen, extremer Ertragsreduzierung, Handlese, Ausbau in teuersten Barriquefässern etc. pp. erzeugen würde.

Selbst wenn man nun dazu eine ordentliche Marge, Marketing- und Logistikkosten hinzurechnet, dürfte kein Wein dieser Welt - und sei er auch noch so gut - wesentlich mehr als 100,- Euro kosten. Trotzdem gibt es auf der ganzen Welt Kunden, die bereit sind für bestimmte Tropfen den zigfachen Preis zu zahlen. Dabei von Nepp zu sprechen, wäre volkommen daneben. Diese Menschen werden nicht dazu gezwungen, sie tun es freiwillig. Und warum? Geldanlage, Sammelleidenschaft, Neugier, ein Spleen oder - der Hauptgrund: PRESTIGE!

Was ich sagen wil: Kein Mensch kauft sich 100.000 Euro Boxen von Backes & Müller, nur weil man damit so viel besser Musik hören kann. Sondern weil man da so toll drüber reden und Bewunderung ernten kann. "Schaut her, ich bin ein echter High-End-Kenner. Ich habe Ahnung, Stil und ich kanns mir leisten!"

Vermutlich wird mit diesen Lautsprechern genau so selten Musik gehört, wie die oben erwähnten teuersten Weine jemals getrunken werden.

AndiZ

Verfasst: Mi 28. Mär 2007, 09:35
von ramses
3 Antworten, 1 Meinung.

mfg

ramses