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Verfasst: So 10. Jun 2007, 18:05
von tomdo
holli hat geschrieben:Wie schnell bewegt sich eine Lautsprechermembran?
Die Schallgeschwindigkeit beträgt ja rund 340 m/s, was ja rund 1200km/h entspricht.
Bewegt sich die Membran eben mit dieser Geschwindigkeit?
V = 343 m/s
mal angenommen die Membran würde sich tatsächlich mit der Schallgeschwindigkeit bewegen (annahme ohne Dauer) so müsste die Membran ja immer wieder abgebremst und gegenbeschleunigt werden....
Bei 1 mm Membranhub wären (vorausgesetzt Beschleunigung und Verzögerung gleich groß) die Wege für das Beschleunigen und Abbremsen maximal 0,5mm je Vorgang.
>>> wobei das noch bedeuten würde dass der Zeitpunkt wo die Membran tatsächlich V erreicht nahe Null läge im Beispiel !
Angenommen die Frequenz läge bei 50Hz, das hieße doch - wenn ich das richtig umsetzt habe - 50 mal in jede Richtung pro Sekunde, also ist für die Beschleunigung und Verzögerung jeweils nur 0,005 Sekunden Zeit ?
Aus der Formel a = ΔV / Δt ergäbe sich 343 m/s geteilt durch 0,005 s eine Beschleunigungswert von 68600 m/s²
>>> Da würde es die Membran bei weitem alleine der mechanischen Belastung wegen bei der ersten Anlenkung in Atome auflösen....
Daher würde ich aus physikalischer Sicht sagen - Membrane is deutlich langsamer.....
Verfasst: So 10. Jun 2007, 18:14
von holli
Ich geb ja zu, dass das ne komische Idee war...
Jan.
Verfasst: So 10. Jun 2007, 18:55
von tomdo
holli hat geschrieben:Ich geb ja zu, dass das ne komische Idee war...
finde ich nicht !!
Hab mir nur paar Gedanken gemacht
Verfasst: So 10. Jun 2007, 19:04
von holli
Hi Thomas!
Ich fand die Rechnung super!
Mit den Gedanken müsste man eigentlich auch realistische Beschleunigungswerte errechnen können, oder?
Beste Grüße,
Jan.
Verfasst: So 10. Jun 2007, 19:32
von tomdo
Hallo Jan,
errechnen ließe sich da vieles, wer Chassis herstellt bzw. konstruiert muß dieses imho auch machen um möglichst gute Werte zu erreichen...
Ich habe lediglich ein "wenig" physikalisches Grundwissen und habe kein fundiertes Fachwissen Lautsprecherchassis betreffend.
Eine Membran braucht aber nicht nur "gute Beschleunigungswerte".....
Ich stell mir das mit den Schallwellen ähnlich vor wie beim Stromfluss, da sind die freien Elektronen die den Stromfluss übernehmen. "Ansich sind sie sehr langsam, aber dadurch dass es durch ein Verdrängungsprinzip hinausläuft, fällt am Ende der Leitung ein Elektron heraus sobald man eines hineinschickt..." Mal ganz einfach beschrieben....
Verfasst: So 10. Jun 2007, 20:17
von holli
errechnen ließe sich da vieles, wer Chassis herstellt bzw. konstruiert muß dieses imho auch machen um möglichst gute Werte zu erreichen...
Da hast Du sicher Recht Thomas, ich wollte ja auch nur mal eine Vorstellung davon bekommen, was denn so eine Membran leistet, und wie es so im Grundsätzlichen funktioniert.
Also, alles bestens!
Grüße, und einen schönen Sonntag abend!
Jan.
Verfasst: Mo 2. Jul 2007, 01:03
von DommX
:totengräbersmilie:
Auch ich finde dieses Thema sehr interessant. Bisher wurde ein paarmal die Geschwindigkeit
5-10km/h angeführt. Wie sieht es aber bei Extremen aus? Und wurde hier nicht die Durchschnittsgeschwindigkeit errechnet?
Sicher kann jemand vom Entwickler Team (Nubert, Bien..) hier Auskunft geben (vorab Danke).
Tomdo hat geschrieben:"Ansich sind sie sehr langsam, aber dadurch dass es durch ein Verdrängungsprinzip hinausläuft, fällt am Ende der Leitung ein Elektron heraus sobald man eines hineinschickt...
Beim Strom geschieht dies aber auch nur in Lichtgeschwindigkeit, beim Schall eben in (klar) Schallgeschwindigkeit.
Die Schallgeschwindigkeit ist jedoch abhängig vom Medium (Wasser = schneller & in der Luft ändert sich die Schallgeschwindigkeit mit dem Luftdruck), ist das bei der Lichtgeschwindigkeit auch so
Verfasst: Mo 2. Jul 2007, 09:15
von AndiZ
DommX hat geschrieben:Beim Strom geschieht dies aber auch nur in Lichtgeschwindigkeit, beim Schall eben in (klar) Schallgeschwindigkeit.
Die Schallgeschwindigkeit ist jedoch abhängig vom Medium (Wasser = schneller & in der Luft ändert sich die Schallgeschwindigkeit mit dem Luftdruck), ist das bei der Lichtgeschwindigkeit auch so
Ja, die Lichtgeschwindigkeit ist (etwas) abhängig vom durchströmten Medium. Im Vakuum ist die Lichtgeschwindigkeit am höchsten. (siehe wikipedia.de)
Gruß
Andreas
Verfasst: Mo 2. Jul 2007, 09:39
von maks
Nicht nur etwa, sondern sehr stark. Dank dieser Geschwindigkeitsunterschieden können wir erste hübsche Linsen bauen, die dann zB. als Sehbehelf oder ähnliches dienen.
Linsen bestehen aus Materialien in denen die Lichtgeschwindigkeit unterschiedlich ist. Am Übergang zwischen 2 Materialien mit unterschiedlicher "optischer Dichte" kommt es zu Brechung der Lichtstrahlen, d.h. sie werden von ihrem geraden Ausbreitungsweg abgelenkt.
Diesen Umstand beschreibt man mit dem "Brechungsindex" welcher das Verhältnis zwischen Lichtgeschwindigkeit und der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts im Medium abgibt, also
n = c0/c (n... Brechungsindex, c0 Lichtgeschindigkeit, c...Ausbreitungsgeschwindigkeit im Medium)
Mann hat zwar noch keine Materialien mit einem Index < 1 gefunden (ratet mal warum
) aber er kann recht hoch werden. Bereits Quarzglas hat ca. 1.5 und wenn die Wikipedia recht hat, ist Bleisulfid bereits bei knapp 4. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts ist also nur noch ca. ein Viertel!
Lustig ist dann das Phänomen der Cherenkov Strahlung, welche man zB.: im Kern eines Reaktors beobachten kann. Man sieht dort ein bläuliches Licht (Q: Was ist das? John J.: Blaues Licht. Q: Was macht das? John J.: Es leuchtet blau.)
Dieses entsteht durch geladene Teilchen, die ein Medium durchqueren mit einer Geschwindigkeit größer als die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes in dem betreffenden Material. Schön nicht?
Verfasst: Mo 2. Jul 2007, 09:47
von AndiZ
maks hat geschrieben:Mann hat zwar noch keine Materialien mit einem Index < 1 gefunden (ratet mal warum
) aber er kann recht hoch werden. Bereits Quarzglas hat ca. 1.5 und wenn die Wikipedia recht hat, ist Bleisulfid bereits bei knapp 4. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts ist also nur noch ca. ein Viertel!
Allerdings bewegt sich das Licht *nachdem* es das Bleiglas passiert hat sofort wieder mit Lichtgeschwindigkeit weiter. Ist gar nicht so einfach zu verstehen, wie das Licht das hinkriegt. (Mein Licht, das unbekannte Wesen.)
Gruß
Andreas