Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Bei der Abmischung orientiert man sich auf den Kunden. Ihr seid mit euren HiFi-Lautsprechern in schallharter Umgebung voll im falschen Genre. Amy Winehouse hört "man" im Auto und auf billigen Kompaktanlagen. Ihr müsst den Goldohren-Jazz kaufen, dann klingt's auch. Das ist dann auch richtig audiophil und detailreich, wenn ihr die (elektronisch betonten und aus falscher Aufnahme-Anordnung resultierenden, viel zu lauten) Mundgeräusche der Sängerin hört und die ganzen (nahmikrophonierten) Instrumente schön anspringend und im eigenen Hörraum stehend wirken und zugleich in leicht säuselndem (künstlich hinzugefügtem und lächerlichem) Hall ausklingen.

Mainstream und Goldohren-Jazz haben in der Abmischung nicht allzu große Unterschiede. Es befinden sich vielleicht die Regler der Verzerrer-Geräte in leicht anderen Stellungen. Bei Mainstream spricht man aber gern über einen gewissen "Niedergang der Hörkultur" - speziell in Verbindung mit EmPeDrai. Alles nur Lobbyisten-Geschwätz, die wirklichen Fehler liegen woanders.

Endlich sagts mal einer! Nieder mit dem Goldohren-Jazz! Nieder mit elitärer Hörkultur! Nieder mit künstlicher Ortbarkeit und Durchhörbarkeit! Nieder mit audiophilem Klingbling! Viva la revolution!

Mal im Ernst: Wo liegen denn die wirklichen Fehler? So wie ich das sehe, gibt es keine "Fehler" in dem Sinn - die Toningenieure wissen vermutlich recht gut was sie tun, und "verhunzen" ihre Werke mit voller Absicht. Es wird nunmal für die Zielgruppe und deren Hörgewohnheiten produziert.

So denke ich auch, Philipp.

Philipp hat geschrieben:die Toningenieure wissen vermutlich recht gut was sie tun, und "verhunzen" ihre Werke mit voller Absicht.

D'accord

Es wird nunmal für die Zielgruppe und deren Hörgewohnheiten produziert.

Glaube ich, wie oben erwähnt, in diesem Fall nicht unbedingt (zumindest nicht in dem Sinne, wie es hier gemeint sein könnte), denn "Toningenieure wissen vermutlich recht gut was sie tun, und "verhunzen" ihre Werke mit voller Absicht". Also hier tippe ich auf "Stilmittel" (über das sich natürlch streiten lässt - oder auch nicht ). Gettoblasterverhunzungen liegen glaub nicht so "konsequent und konstant" daneben und leiden noch unter ganz anderen "Stilmitteln".

Gut gemachtes audiophiles Plingplong höre ich mir übrigens gerne gelegentlich mal an. Teilweise steckt auch in diesen "Verhunzungen" doch eine ganze Menge Kreativität.
Plingplong um des Plingplong willens finde ich jedoch auch eher nervend. Besonders auf DVD, wenn die Surround-Kanäle allzu offensichtich Plingplong-Pingpong miteinander spielen.

Moment mal. Seit wann ist es nicht mehr schick, sich über die kritiklose Masse zu mokieren, die einfach alles kauft, was die Industrie ihr einflüstert?

Egal.

Die Dame, von der hier die Rede ist, hat sowieso andere Probleme als gewissenlose Toningenieure:
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetI ... egoryID=91


Drink and drive
zz

Ob nun Mainstream hin oder her. Ich finde die Platte sehr gelungen. Über den kratzigen Sound brauchen wir nicht weiter sprechen. Da gibt es viel besseres. Bei Portishead ist das genauso. Das muss rauschen, knistern und kratzen! Irgendwie gibt das dieser Musik eine gewisse Note. Ob man das nun gut findet ist halt geschmackssache.

Viele Grüsse

Das Problem ist nur, dass man das nicht sicher als Stilmittel entlarven kann. Ich finde auch, dass die Aufnahme viel zu stark kratzt.
Ach ja und "Step into this room and dance for me" ist klasse.

A.W. hat einfach geniale Song-Arrangeure und ich finds super, dass sowas Mainstream werden konnte

Das ist eher beängstigend...

Stefan

Der Thread spricht mir aus der Seele.

Hab mich damals so geärgert... Da kauft man sich die CD, freut sich wie immer sie auf der heimischen Anlage genießen zu können und gibt schon nach drei Liedern auf, weilŽs einfach nicht auszuhalten ist.
Ich hab zwar noch mehr miese Platten im Regal stehen, aber die gehört definitiv in die Top 3 der schlechtesten Aufnahmen meiner Sammlung.

Wenn wenigstens die schöne Stimme einigermaßen gescheit aufgenommen wäre...