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Verfasst: Di 16. Okt 2007, 14:39
von StefanB
Wenn schon Žne DDR-Kanzlerin, warum dann nicht auch die lieben Kleinen von Kindsbeinen an an Stasimethoden gewöhnen ?

Stefan

Verfasst: Di 16. Okt 2007, 20:10
von tiad
:roll:
Es ist doch gar nicht erwiesen, dass "14/16-jährige" einen Schaden davon tragen müssen....!
Es sollen Freiwillige eingesetzt, die auch noch geschult, trainiert und begleitet werden.
Was ist denn bitte daran soo schlimm...verstehe ich leider nicht.
Wenn die "gefährdeten" Jugendlichen wirklich an Alkohol, Drogen, Gewaltvideos usw. herankommen wollen, dann können sie das jederzeit...sie brauchen nur einen "18-jährigen" Freund "auszunutzen".
In der Schweiz oder USA beispielsweise wird sowas seit einigen Jahren schon praktiziert. Und nachweislich mit relativ grossem Erfolg!
Es gibt doch einige Läden, die sich an die Jugendschutzgesetze halten. Und die meisten davon gehen zugrunde, weil
fast allen anderen sich nicht dran halten. Denn es gibt ja keine Konsequenzen.
Was ist daran schlimm, wenn Jugendliche an der "Aufklärung einer Straftat" behelflich sind?
Ich kann mir sogar vorstellen, dass diese Jugendliche positiven Einfluss bekommen, weil Sie eben helfen, ihre Gleichaltrigen Mitmenschen zu schützen.
....
Dieser Vorschlag kann imho nur ein Baustein sein, um die unverantwortlich handelnden Verkäufer zur Einhaltung der Gesetze zu zwingen. Natürlich muss daneben insbesondere und hauptsächlich vorbeugende Jugendarbeit geleistet werden, indem man beispielsweise den Nachmittag der "Kids" mit sinnvollen Aktivitäten füllt und sich mit denen beschäftigt, bevor sie durschnittliche 6-7 Stunden vor den "neuen Medien" verbringen.
Also erst einmal informieren und dann Für und Wider abwägen und urteilen. Und nicht gleich einen "gutgemeinten Vorschlag" totreden! DAS finde ich unmöglich. :roll:

Verfasst: Di 16. Okt 2007, 21:14
von TomTom
Hallo!

Ein paar persönliche Erlebnisse:
In letzter Zeit hab ich öfters erlebt, dass Jugendliche nach dem Ausweis gefragt wurden, wenn sie Filme/Spiele kaufen wollten.

Letzte Woche war ich mit nem Kumpel im Kino. RE3, ab 18. Die Dame an der Kasse sagte: "Gut, bei Euch brauch ich wohl nicht nach dem Ausweis zu fragen!" ( Wir sind beide Mitte 30 ! )

Es wird wohl unbestreitbar sein, dass es immer schwarze Schafe gibt, die den Jugendlichen Alk/Zigaretten/Spiele/Filme etc. verkaufen.
Aber die Jugendlichen, die das Zeug wollen, werden es auch kriegen!!! So kauft halt der ältere Kumpel den Schnaps, oder die Videos werden im Netz gezogen.

Jugendliche als Spitzel? Ich weiß es nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich auch nur ein Jugendlicher findet, der sich in seiner Freizeit "ausbilden/schulen" lassen wird, um Schnaps etc. zu kaufen - und das noch ohne Vergütung!

Mal im Ernst. Würdet ihr arbeiten gehen, ohne Geld dafür zu bekommen?
Das ist jetzt vielleicht etwas plakativ ( ich weiß, es gibt auch Erhrenämter ), aber vom jugendlichen Standpunkt aus gesehen: "Wozu soll ich mir den Streß geben, wenn nichts für mich rausspringt?"

In Zeiten, wo überall eklatant gespart wird ( z.B. Verkehrskontrollen ), wie soll das finanziert werden?

Das dafür notwendige Geld sollte imho lieber in Projekte gesteckt werden, wo Jugendliche ihre Freizeit sinnvoll verbringen können.
Ich persönlich war in mehreren Vereinen und damit war für mich das Thema Drogen/Gewaltvideos etc. uninteressant.

Irgendwie macht es mir Angst, wenn ich denke, dass eine Generation von Spitzel/Denunzianten herangezüchtet wird :roll:

Gruß Tom

Verfasst: Di 16. Okt 2007, 22:19
von g.vogt
Hallo Stefan,
StefanB hat geschrieben:Wenn schon Žne DDR-Kanzlerin, warum dann nicht auch die lieben Kleinen von Kindsbeinen an an Stasimethoden gewöhnen?
du musst noch das gruppenweise Aufs-Töpfchen-Gehen mit aufzählen, dann hast du bald alle Vorurteile zusammen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mi 17. Okt 2007, 13:18
von StefanB
TomTom hat geschrieben:Hallo!

Jugendliche als Spitzel? Ich weiß es nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich auch nur ein Jugendlicher findet, der sich in seiner Freizeit "ausbilden/schulen" lassen wird, um Schnaps etc. zu kaufen - und das noch ohne Vergütung!

Gruß Tom
Dem kann man nur entgegentreten, indem man Jugendlichen, die darüber nachdenken, solche Spitzeltätigkeit auszuüben, klar darauf hinweist, dass dem Verkäufer, der bislang als Geheimtip fürŽs verticken von "illegalem" Zeug an die Zielgruppe galt, im Falle einer Bestrafung durchaus ungewollt der Name desjenigen o.ä. herausrutschen könnte, falls die Zielgruppe wiederkommt und nichts mehr erhält.... Viele Läden haben Videoüberwachung, da gibts Fotoabzüge, die aus der Tasche fallen können...

Keine Frage, wer wissentlich gegen Gesetze verstößt, soll auch wissen, dass er dafür bestraft werden kann.

Aber : Für die Einhaltung der Gesetze sind Polizei und Staat und somit Erwachsene zuständig.

Dafür, Kinder zu missbrauchen und mit einer Spitzelmentatlität zu versauen, dafür habe ich nicht das geringste Verständnis. Solche DDR-Verhältnisse kann man nicht wollen. Dem muss man entschieden entgegentreten.

Stefan

Verfasst: Mi 17. Okt 2007, 13:38
von tiad
StefanB hat geschrieben:Aber : Für die Einhaltung der Gesetze sind Polizei und Staat und somit Erwachsene zuständig.
Tja..dass das in diesem Falle nicht so praktikabel ist sieht man ja. Abgesehen davon sind mir mehr Bürgeraktionen lieber als Polizeiaktionen.
StefanB hat geschrieben:Dafür, Kinder zu missbrauchen..
Man kann das imho nicht so krass formulieren. Dass ein Missbrauch vorliegt (Schaden an dem Jugendlichen entsteht), muss erst einmal nachgewiesen werden. Neben einem Kind oder Jugendlichen zu "saufen", "rauchen", "viel zu viel TV konsumieren" etc. ist imho ein echter Missbrauch!
StefanB hat geschrieben:.. und mit einer Spitzelmentatlität zu versauen, ...
Diese Kinder werden durch die Gefahren von Alkohol, Gewaltvideos etc. mit Sicherheit viel mehr versaut.
StefanB hat geschrieben:Solche DDR-Verhältnisse kann man nicht wollen. Dem muss man entschieden entgegentreten.
Wieso dieser Vergleich (mit der "Stasi"?)? Der hinkt total finde ich.
Ich schrieb ja oben schon, dass u.a. Schweiz und USA diese Methoden wirksam(!) praktizieren.

Und es werden sicher nicht einige Tausend Jugendliche diese Tatigkeit ausüben, sondern einige Hundert vermute ich. Und dann wird man sehen, ob es überhaupt eine positive Wirkung hat. Wenn nicht, dann kann man es ja wieder einstellen. :wink:

Gruss
tiad

Verfasst: Mi 17. Okt 2007, 17:46
von g.vogt
Hallo alle miteinander,

m.E. wird hier an Symptomen herumgedoktert, ich muss allerdings zugeben, dass ich für die Ursachen auch kein Patentrezept auf Lager habe. Wo es eine Nachfrage gibt entsteht auch ein Markt, das gilt eben auch für Alkohol und andere Drogen, ob verboten oder nicht verboten. Kontrolliert man die Einzelhändler "mit Stasimethoden", dann entwickelt sich garantiert ein Schwarzhandel, mit überhöhten Preisen, Schuldenfalle, Beschaffungskriminalität usw.
IMHO ginge es darum, bei der Nachfrage anzusetzen, d.h. Einfluss darauf zu nehmen, dass Kinder seltener Alkohol und Zigaretten konsumieren wollen. Einen wesentlichen Einfluss darauf dürften das Umfeld und insbesondere die Eltern dieser Kinder haben. Und bei einer entsprechend geringen Nachfrage muss dann auch kein Einzelhändler um seine Existenz fürchten, wenn er im Gegensatz zur Konkurrenz junge Käufer nach dem Ausweis fragt - und dann würde auch ein anderer Mechanismus greifen, denn der den Jugendschutz achtende Händler selbst könnte ein Interesse daran entwickeln, schwarze Schafe anzuschwärzen (ist das nicht hübsch formuliert? ;-)).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mi 17. Okt 2007, 18:10
von Homernoid
g.vogt hat geschrieben:Hallo Stefan,
StefanB hat geschrieben:Wenn schon Žne DDR-Kanzlerin, warum dann nicht auch die lieben Kleinen von Kindsbeinen an an Stasimethoden gewöhnen?
du musst noch das gruppenweise Aufs-Töpfchen-Gehen mit aufzählen, dann hast du bald alle Vorurteile zusammen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Nun ja, Gerald. ErinnerŽDich, was Madame damals im Osten für ne Funktion hatte. ;)

Wendehals nannte man sowas kurz nach der Wende. Na ja, die Zeiten haben sich geändert. :roll:

Verfasst: Mi 17. Okt 2007, 18:13
von Homernoid
tiad hat geschrieben:
StefanB hat geschrieben:.. und mit einer Spitzelmentatlität zu versauen, ...
Diese Kinder werden durch die Gefahren von Alkohol, Gewaltvideos etc. mit Sicherheit viel mehr versaut.
StefanB hat geschrieben:Solche DDR-Verhältnisse kann man nicht wollen. Dem muss man entschieden entgegentreten.
Wieso dieser Vergleich (mit der "Stasi"?)? Der hinkt total finde ich.
Ich schrieb ja oben schon, dass u.a. Schweiz und USA diese Methoden wirksam(!) praktizieren.

Und es werden sicher nicht einige Tausend Jugendliche diese Tatigkeit ausüben, sondern einige Hundert vermute ich. Und dann wird man sehen, ob es überhaupt eine positive Wirkung hat. Wenn nicht, dann kann man es ja wieder einstellen. :wink:

Gruss
tiad
Du denkst viel zu kurz, tiad. Nicht "nur" die Kinder werden "versaut". WIR sind es, die Gesellschaft. Denn dank Bespitzelung, Denunziererei und Blockwartmentalität haben wir bald wieder alte Verhältnisse.
All die Dinge die Du aufgezählt hast MÜSSEN von den Eltern reglementiert werden und NICHT vom Staat!

Verfasst: Mi 17. Okt 2007, 18:16
von Homernoid
g.vogt hat geschrieben:Hallo alle miteinander,

m.E. wird hier an Symptomen herumgedoktert, ich muss allerdings zugeben, dass ich für die Ursachen auch kein Patentrezept auf Lager habe. Wo es eine Nachfrage gibt entsteht auch ein Markt, das gilt eben auch für Alkohol und andere Drogen, ob verboten oder nicht verboten. Kontrolliert man die Einzelhändler "mit Stasimethoden", dann entwickelt sich garantiert ein Schwarzhandel, mit überhöhten Preisen, Schuldenfalle, Beschaffungskriminalität usw.
IMHO ginge es darum, bei der Nachfrage anzusetzen, d.h. Einfluss darauf zu nehmen, dass Kinder seltener Alkohol und Zigaretten konsumieren wollen. Einen wesentlichen Einfluss darauf dürften das Umfeld und insbesondere die Eltern dieser Kinder haben. Und bei einer entsprechend geringen Nachfrage muss dann auch kein Einzelhändler um seine Existenz fürchten, wenn er im Gegensatz zur Konkurrenz junge Käufer nach dem Ausweis fragt - und dann würde auch ein anderer Mechanismus greifen, denn der den Jugendschutz achtende Händler selbst könnte ein Interesse daran entwickeln, schwarze Schafe anzuschwärzen (ist das nicht hübsch formuliert? ;-)).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Das Schwerste muss man tun! An SICH arbeiten und Werte vermitteln!
Denn den umgekehrten Weg gehen kann es nicht sein.

Von mir aus kann man auch n Elternführerschein einführen. Viel zu viele Idioten zeugen Kinder und kümmern sich einen Dreck um die.

Einfach eine generelle Ausweispflicht einführen bei Alk und schon wäre das Problem gegessen (wenn es denn sein muss). Aber dagegen haben die erw. Idioten ja was, die meinen sich besaufen zu müssen. :roll: