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Verfasst: So 16. Dez 2007, 14:02
von ++Stefan++
Wieso ist der Schutzleiter unzulässig? (ich will jetzt nicht diese Norm an sich damit infrage stellen, doch verstehe ich noch nicht den Sinn).
Wie gesagt ist das einzige Gerät dass einen Schutzleiter aus audotechnischen Gründen braucht mein Kopfhörerverstärker.
Wieso darf man eigentlich nur 1 Gerat an einen Trenntrafo anschließen?
Weil mehrere Geräte die den "Nullpunkt" verschieden Setzten und es deshalb zu "komischen" Ausgleichsströmen an den Gehäusen kommen kann?
Leider haben wir keine FI sicherungen für die normalen Zimmer, die Normalen Sicherungen müssten Dennoch wirksam sein?
Momentan messe ich zwischen Masse und Trafoausgang jeweils 120V, die Spannung ist also "genau" symmetrisch.
Was ist eigenltich schlimmer: Mit einem der Trafoseiten verbunden sein (dh einen Trafoausgang mit dem Körper erden) oder Mit der Masse verbunden sein und mit einem der Trafoausgänge?.
Beim ersteren hätte ich angst, dass da dennoch ausgleichsströme durch mich durch fließen.
Ich fühle mich momentan noch sicherer, wenn ich weiß, dass die Masse meines Kopfhörers mit der Hausmasse, und damit wohl dasselbe Potential wie der Boden, die Heizungsrohre usw. verbunden bin.
Wo ist da der Denkfehler?
Verfasst: So 16. Dez 2007, 16:26
von g.vogt
++Stefan++ hat geschrieben:Wieso ist der Schutzleiter unzulässig? (ich will jetzt nicht diese Norm an sich damit infrage stellen, doch verstehe ich noch nicht den Sinn).
Die Funktionsweise der Schutzerdung besteht darin, dass das Gehäuse den selben "Erdbezug" hat wie die Versorgungsspannung. Ein Gehäuseschluss führt zum Kurzschluss und dem Auslösen der Sicherung. Durch den eingefügten Trenntrafo führt der Gehäuseschluss nicht mehr zu einem Kurzschluss. Es passiert noch nichts, aber der Defekt bleibt unbemerkt.
Wieso darf man eigentlich nur 1 Gerat an einen Trenntrafo anschließen?
Wenn ein Defekt zu einer Berührung der Versorgungsspannung führt, dann bleibt der Mensch unverletzt, weil die Versorgungsspannung durch den Trenntrafo erdfrei ist (kein geschlossener Stromkreis). Sind zwei Geräte an dem selben Trenntrafo angeschlossen, so ist denkbar, dass bei einem Defekt beider Geräte die "entgegengesetzten Enden" der Stromversorgung berührbar sind und ein Mensch zwischen diese beiden Geräte greift (Stromkreis geschlossen).
Momentan messe ich zwischen Masse und Trafoausgang jeweils 120V, die Spannung ist also "genau" symmetrisch.
Das können nur winzige Kriechströme sein, die vom nicht unendlich hohen Widerstand der Isolierung und/oder kapazitiver Kopplung herrühren.
Verfasst: So 16. Dez 2007, 18:28
von ++Stefan++
Danke, jetzt verstehe ich die Problematik dahinter.
Sehe ich das Richtig, dass ein FI Schutz diese Problematik aus der "Welt" schaffen würde?
Ich muss allerdings sagen, dass ich einen Defekt eines HIFI gerätes, bei dem hohe Spannungen an das Gehäuse gelangen als relativ unwahrscheinlich erachte (wobei die Geräte die keinen Schutzleiter besitzten, mit oder Ohne Trenntrafo gleichgefährlich sind?)
Verfasst: So 16. Dez 2007, 18:49
von Amperlite
Nein, der FI spricht nur dann an, wenn zwischen Hin- und Rückleitung eine Differenz besteht (also Strom über Erde abfließt).
Im beschriebenen Fall bist du einfach die "Glühlampe", die zwischen Phase und Null hängt.
Mit deinem Trenntrafo hast du dir die Chance verbaut, dass der FI durch einen Teilstrom über die Erde (neben dem über Null) anspricht, denn du hast ja jetzt keinen Erdbezug mehr.
Verfasst: So 16. Dez 2007, 19:16
von ++Stefan++
Wenn ich den Worstcase nehme:
Ein Gerät ist kaputt, eine Trafowicklung ist "quasi" am Gehäuse angeschlossen.
->Ich fasse ans Gehäuse und die "andere" Seite des Trafos wird zur "Phase".
2. Das Gerät ist "komisch" kaputt: Es besteht ein ein "Halb" fester Massebezug, es fließt dann Strom über die Masse, der nicht wieder zum Trafo zurückfließt -> Fi Sicherung wird ausgelößt.
Verfasst: So 16. Dez 2007, 20:44
von g.vogt
Hallo Stefan,
den Stromkreis hinterm Trenntrafo kannst du dir so isoliert vorstellen als ob er von einem Akku versorgt würde. Es "interessiert" keine Sicherung und auch keinen Fehlerstromschutzschalter, ob dieser Akku irgendwo eine Ableitung gegen Erde hat.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: So 16. Dez 2007, 21:01
von ++Stefan++
Unsere Steckdosen sind sowieso nur mit normalen Sicherungen (teilweise schmelz) ausgestattet.
Da Der Trafo einen sehr geringen Innenwiderstand hat (ja riesig ist) müsste die Normale haussicherung bei Kurzschluss wohl auch unverzüglich anspringen.
Bei der Fehlstromsicherung sprach ich (mist glaube das hab ich nicht genau genug gesagt) von einer Sicherrung auf der Sekundärseite des Trafos.
Verfasst: Mo 17. Dez 2007, 00:03
von Amperlite
++Stefan++ hat geschrieben:Da Der Trafo einen sehr geringen Innenwiderstand hat (ja riesig ist) müsste die Normale haussicherung bei Kurzschluss wohl auch unverzüglich anspringen.
Ein Kurzschluss zwischen Phase und Null ist auch nicht für den Menschen gefährlich und ist ein ganz anderes Thema.
Bei der Fehlstromsicherung sprach ich (mist glaube das hab ich nicht genau genug gesagt) von einer Sicherrung auf der Sekundärseite des Trafos.
Auch hier handelt es sich um
Überstromsicherungen, die beim Berühren niemals auslösen werden (Hautwiderstand mehrere Kiloohom).
Verfasst: Mo 17. Dez 2007, 17:13
von Matthias G.
Hi Stefan,
hier ein paar kurze Erläuterungen, denn es scheint Aufklärungsbedarf zu bestehen.
"Sicherung" im Haus:
offizielle Bezeichnnung: Leitungsschutzschalter. Dieser dient nicht der Absicherung von Geräten oder Personen, sondern
soll die Leitung vom Sicherungskasten bis zur Steckdose vor zu hohen Strömen schützen.
(Fein)Sicherung im Gerät/Trafo:
schützt das Gerät vor zu hohen Strömen.
"FI", neu RCD (Fehlerstromschutzschalter):
das ist keine Sicherung, sondern ein Summenstromwandler. Sobald der Differenzstrom zwischen Phase und Neutralleiter
über 30 mA liegt, löst diese Schutzeinrichtung aus, sofern die restliche Hausinstallation nicht von einem Laien nicht
DIN VDE-konform abgeändert wurde.
Der Fehlerstromschutzschalter dient zum Schutz von Personen vor zu hohen Spannungen (Schutzklasse I).
Trenntrafo:
Schutzklasse II, es darf nur ein einziges Gerät an einem Trenntrafo betrieben werden,
er darf sekundärseitig nicht geerdet sein.
Gruß
Matthias (der sich jetzt wieder den elektrischen und/oder magnetischen Feldern widmet)