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1. Neurosis - Given to the Rising
Das ohne Zweifel monumentalste, gewaltigste, finsterste, atmosphärischste, emotionalste und auf seltsame Weise schönste Album des vergangenen Jahres. Nachts, mit Kopfhörer und der nötigen Ruhe und Muse gehört, fast schon eine spirituelle Erfahrung. Selbst ohne ihr göttliches Meisterwerk "A Sun That Never Sets" zu erreichen, liefern Neurosis das meiner Meinung nach beste Album des Jahres ab.
9,5/10
2. The Ocean - Precambrian
Der zweite Platz geht an das Berliner Musikerkollektiv The Ocean. Ein unglaublich ambitioniertes Album. Eigentlich im (Post)Hardcore-Genre angesiedelt, sprengt die Truppe spätestens auf der zweiten CD des Doppelalbums sämtliche Grenzen. Massiver Einsatz von exotischen Instrumenten wie Cello, Klavier und Saxophon und etliche unterschiedliche Sänger sorgen für viel Abwechslung und Atmosphäre, ein ausgefeiltes Konzept (Präkambrium - das erste Erdzeitalter) und ein phänomenales Artwork runden das gelungene Album aufs Feinste ab. Prädikat: Äußerst wertvoll!
Der Sonderpreis für das beste Gesamtkunstwerk geht sowieso ohne wenn und aber an The Ocean.
9/10
3. Between The Buried And Me - Colors
und Machine Head - The Blackening
Auf Platz 3 konnte ich mich einfach nicht entscheiden. Beide Alben sind unglaublich stark, aber nicht perfekt. Between The Buried And Me können keine drei Takte hintereinander spielen, ohne nicht wenigstens einmal Tempo, Taktart und Tonart zu ändern. Der äußerst anspruchsvolle Mix aus Hardcore-Geballer und Deathmetal mit Einsprengseln aus so gut wie jedem Stil zwischen Jazz, Country und Queen macht tierisch Spaß, allerdings neigen die Songs manchmal ein wenig dazu aus dem Ruder zu laufen und wollen nicht mehr wirklich schlüssig zusammenhängen. Das kann mitunter auf die Nerven gehen, andererseits tauchen immer wieder Passagen auf, vor denen man einfach nur niederknien will. Das grenzgeniale "Ants of the Sky" rechtfertigt im Alleingang die Platzierung unter den Top3.
Kompromissnote: 8/10 Machine Head haben 2003 mit "Through the Ashes of Empires" ein Album abgeliefert, das ich jetzt schon zu den absolut besten und wichtigsten Metal-Alben des Jahrzehnts zähle: die perfekte Blaupause für den Metal im 21. Jahrhundert, der modern klingt ohne sich irgendwelchen Trends anzubiedern, der das Erbe der vergangenen 2 Jahrzehnte nicht verleugnet, ohne zu traditionell und altbacken zu wirken. Auf "The Blackening" trifft diese Beschreibung ebenfalls zu. Die Songs sind im direkten Vergleich ein bisschen epischer, ausufernder und "klassischer" (im Sinne von: mehr im traditionellen 80er-Metal verwurzelt) geworden, das Songwriting weist leichte Längen auf, für den Platz auf dem Treppchen reichts immer noch.
8/10
Weitere Nominierungen in alphabetischer Reihenfolge:
Darkthrone - Fuck Off And Die
Deadsoul Tribe - A Lullaby for the Devil
Dream Theater - Systematic Chaos
Justice - [Cross]
Mad Caddies - Keep It Going
Sleepytime Gorilla Museum - In Glorious Times
Sonderpreis: Bestes Livealbum Opeth - The Roundhouse Tapes
Man kann darüber streiten, ob dieses Album überhaupt nötig ist. Die Songs werden so perfekt und orginalgetreu wiedergegeben, dass man sich im Prinzip auch einfach die Songs der Originalalben auf eine CD hätte brennen können (Mal abgesehen von den ganz alten Stücken, die einfach einen anderen Sound haben). Ich sehe das Album wohl eher als eine Art Best-Of-Zusammenstellung, wobei die natürlich überflüssig ist wenn man eh schon sämtliche Alben hat und in- und auswendig kennt. Trotzdem handelt es sich hier natürlich immer noch um Opeth und damit IMHO um die absolute Speerspitze der gegenwärtigen Rockmusik - und objektiv betrachtet haben die Jungs nicht mehr und nicht weniger als eines der besten mir bekannten Metal-Livealben überhaupt abgeliefert. Das diese Scheibe (für die die meisten anderen Bands töten würden) bei einem Kenner der Band eben nicht besonders viel Staub aufwirbelt, sondern eher als Zwischenhäppchen vorm heißersehnten nächsten Album durchgeht, spricht für die Ausnahmequalitäten dieser überragenden Band.
Hehe, schöne Beschreibung von Between The Buried And Me
Das mit den Roundhouse Tapes bestätigt mich in meinem Entschluss es dann eben doch nicht zu kaufen. Schon gut aber wahrscheinlich gibts halt essentiellere Platten zu kaufen...
Nolli hat geschrieben:Hehe, schöne Beschreibung von Between The Buried And Me
Aber ziemlich treffend, finde ich. Das gleiche gilt übrigens auch für einen Haufen anderer Bands, z.B. Dillinger Escape Plan.
Nolli hat geschrieben:Das mit den Roundhouse Tapes bestätigt mich in meinem Entschluss es dann eben doch nicht zu kaufen. Schon gut aber wahrscheinlich gibts halt essentiellere Platten zu kaufen...
Genau das hab ich das ja auch gemeint: Die Platte ist ohne wenn und aber wahnsinnig gut - aber für jemanden, der eh alles von Opeth in- und auswendig kennt, nicht wirklich essentiell. Trotzdem muss man sie natürlich besitzen, da führt überhaupt kein Weg dran vorbei, wie nuRoXX treffend erkannt hat.