in der "Technik satt" Broschüre geht Herr Nubert auf Seite 29 etwas auf Bi-Wiring und Bi-Amping ein.
ChristophBi-amping ( also die Verwendung getrennter Verstärker für
Hoch- und Tiefton-Kanal ) kann einige Probleme verursachen
und erfordert deshalb die Erfahrung von Profis.
Im Normalbetrieb sind die Phasendrehungen bei der Stromaufnahme
eines Lautsprechers meistens recht gutmütig und stellen
für den Verstärker in der Regel kein Problem dar.
Im Bi-amping-Betrieb sind diese Phasendrehungen wesentlich
ausgeprägter und können dann oft kritische Werte von annähernd
± 90° erreichen. Verstärker können dann zum Schwingen neigen
oder durch vorzeitig ansprechende Schutzschaltungen im Klang
kratzig werden.
Um das zu verhindern, mussten wir bei den meisten Bi-amping-
Anlagen, die wir aufgebaut haben, parallel zu den Lautsprechern
noch zusätzliche Impedanz-Korrekturglieder einfügen.
Wenn diesbezüglich dann alles in Ordnung ist, sind die klanglichen
Vorteile von Bi-amping umso geringer, je besser die
Verstärker sind. Mit sehr guten Endstufen gibt es nur in der Nähe
der Maximalleistung klangliche Vorteile für Bi-amping. Sie
erscheinen kräftiger, weil meistens der Hochton-Kanal noch sauber
arbeitet, wenn der Basskanal schon durch clipping beeinträchtigt
ist.
Durch den Einsatz von aktiven Allpass-Filtern vor der Hochtöner-
Endstufe lässt sich allerdings in Abhängigkeit vom vertikalen
Abhörwinkel manchmal noch eine klangliche Verbesserung herausholen,
was aber eher eine Art Boxen-Tuning darstellt.