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Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 10:20
von Bravado
Da ich bei diesem Thema nicht mit fachlicher Kompetenz aufwarten kann, entspringt meine Meinung überwiegend meinem Bauchgefühl und meinem Bauch wird es sehr mulmig bei der Frage, was für ein Fass wir da aufgemacht haben. In den extremsten Szenarios werden durch genmanipulierte Pflanzen ja auch benachbarte Lebensräume z.B. von Tieren aus ihrem natürlichen Gleichgewicht gebracht. Mir wäre daher wohler, wenn solche Themen besser erforscht wären, bevor man sie flächendeckend zum Einsatz bringt. Es gibt genügend Beispiele in denen es ähnlich gelaufen ist und die irgendwann zu einem Bumerang werden können. Ich habe z.B. grundsätzlich überhaupt kein Problem mit der Atomkraft, aber wenn ich mir vorstelle, dass es in keinem Land dieser Welt (ich glaube außer Finnland) ein fertig ausgearbeitetes und vor allem belastbares Konzept für die Endlagerung hat, dann wird mir schlecht. Auch so ein Beispiel dafür, dass man den zweiten Schritt vor dem ersten getan hat.

Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 10:21
von Homernoid
FrankOTango hat geschrieben:
weaker hat geschrieben: Wenn man allerdings (nur als Beispiel) irgendein Leuchtkäfer-Gen und ein Salamander-Gen in Mais einbaut, dann ist nicht davon auszugehen, dass in der Natur sowas irgendwann mal passiert wäre.
Genau diese Dinge sind meiner Meinung nach der wunde Punkt. Aber vielleicht gibts ja auch positive Effekte und Trolle verwandeln sich nach dem Genuss von Butterfingern in soziale Lebewesen.

Gruß

FrankOTango
Nun, was sagst Du eigentlich zur künstlichen Befruchtung beim Menschen? Natürlich?
Warum wird das allgemein akzeptiert inkl. Prädiagnostik mit ggf. Abtreibungen. Natürlich?
Stammzellen- Embryonalforschung? Natürlich?
Wo setzt Du dann denn an in Bezug auf Ethik und Moral?

Die Frage war im Allgemeinen, WAS kann mir direkt passieren und nicht WIE wird evtl. mein Genmaterial irgendwann mal mutieren plus, wie finden es die Kleinbauern. Verstanden? :D

Die Bauern- und Konsumentensache ist mir klar, die wurde entschieden für das Produkt im letzten Jahrtausend für Deutschland. Das Produkt gibt es nicht offiziell auf dem dt. Markt. ;)
Nun, soll ich mir nun Gedanken über Amerika machen? Über ein Volk, was nicht mal wirklich weiss, wo Deutschland genau liegt?

Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 10:46
von LeChef
Ich seh das ganze Thema eigentlich weniger schlimm. Solange man die Kirche im Dorf lässt und sinnvolle Änderungen an den Genen vornimmt. D.h. Schädlingsresistenzen erhöhen, Erträge steigern, Nährstoffgehalt erhöhen, usw. Solang der Weizen also kein Strychnin produziert oder zum Unkraut wird oder man Schäferigel als Haustiere hält, spricht da meiner Meinung nach nichts gegen. Beim Essen würd ich mir da auch keine Gedanken machen, denn der Magen macht mit allem das selbe. Er zerlegts in seine Bestandteile und ob nun die Proteine oder DNA von X1 oder X2 kommen, ist dann am Ende das selbe. Ich denke die Argumente dagegen sind nicht mehr als die dafür. :roll:
Homernoid hat geschrieben:Über ein Volk, was nicht mal wirklich weiss, wo Deutschland genau liegt?
Solche gibts bei uns aber auch :lol:

Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 11:05
von weaker
Das Problem ist doch weniger im Magen (der wird mit dem Zeug schon fertig), sondern die als Nebenprodukt anfallenden Genveränderungen im Freifeldversuch. Wer sagt denn, dass das Unkraut mithilfe der Gene dann nicht auch anfängt herbizid-resistent zu werden?

Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 11:05
von Homernoid
Lassen wir mal bewusst die ganze Bauerngeschichte weg (denn das ist mir klar und bewusst...).
Gut, man regt sich darüber auf, weil es nebulös ist, weil man nicht wirklich weiss, was passieren kann in ein paar Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten.
Okay, was macht man nun. Entweder man gibt die Forschung auf oder man stellt klare Regeln auf in Bezug auf Ethik und Moral. Wie aber soll das gehen, wenn sowas zuhause schon gar nicht (mehr) beigebracht wird?
Was die "normalen" Lebensmittel so enthalten will sicherlich wirklich keiner wissen. Denn dürfte man keinen Erdbeerjoghurt und so futtern. :?
Die Kleinbauern düngen ja auch wie bekloppt um mehr Ertrag zu erhalten und verseuchen ab und an die direkte Umwelt mit zuviel (Natur)dünger.

Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 11:07
von Homernoid
weaker hat geschrieben:Das Problem ist doch weniger im Magen (der wird mit dem Zeug schon fertig), sondern die als Nebenprodukt anfallenden Genveränderungen im Freifeldversuch. Wer sagt denn, dass das Unkraut mithilfe der Gene dann nicht auch anfängt herbizid-resistent zu werden?
Na ja, was wäre dann? Müsste man ein neues Gegenmittel finden?
Der gleiche Wettlauf wie bei den Antibiotika?

Re: Würdet ihr genmanipuliertes Essen kaufen?

Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 11:28
von B2-50
Hallo!
Homernoid hat geschrieben:Ich liebe Butterfingers, habe aber jetzt erst gelesen, dass dort genmanipulierter Mais verwendet wird und daher es BF in D. z.B. nicht (mehr) gibt offiziell (ich kannte den Riegel damals noch nicht und bin erst vor ein paar Monaten aufmerksam geworden auf den Riegel).
Nun überlege ich gerade, ob ich mir ne 36er Vorratspackung hole. Das Zeug ist schon schweinisch lecker. :twisted:
Dazu fiel mir ein Berich ein, den ich vor längerer Zeit mal gelesen hatte.

Habe daraufhin mal "nachgegoogled" und bin auf das Dokument http://public.tfh-berlin.de/~breede/med ... schung.doc gestoßen.
- die Ansiedlung von veränderten Pflanzen in einem Ökosystem kann weitreichende Folgen haben, denn ein Ökosystem ist voller gegenseitiger Abhängigkeiten
- auf mehreren Feldern wurde eine neue Rapssorte angebaut
- kurze Zeit später fand man in der Nähe der Felder tote Rehe und Hasen
- Wissenschaftler stellten fest, dass dieser Rapssorte zwei Bitterstoffe fehlten, die die Tiere abgehalten haben die Pflanze in zu großen Mengen zu fressen
- man vermutete, dass die hohen Eiweißmengen im Magen der Tiere eine tödliche Vergiftung auslösten
Also Vorsicht mit der 36ger Vorratspackung, Homernoid. :lol:

Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 11:33
von Homernoid
Danke für den Tip. :?

Aber ich werde nicht alle 36 Stück auf einmal auffuttern. Obwohl, da könnte man zum Tier werden... :twisted:
Ich glaube, ich würde eher vom Zuckerschock sterben. :lol:

Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 13:00
von KarLi
Homernoid hat geschrieben: Na ja, was wäre dann? Müsste man ein neues Gegenmittel finden?
Der gleiche Wettlauf wie bei den Antibiotika?
Du weißt das die Pharmaindustrie nicht gerade viel in der Richtung forscht, denen sind neue Antibiotikas recht schnuppe.
Lifestyle medikamente sind in. D.h. Haar Wachstum, Antidickeplauze, Potenzprobleme usw. damit verdient man mehr.
(http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1773.php)

Gruss
Karli

Verfasst: Mi 10. Sep 2008, 13:30
von Homernoid
Dimoxinil ?

:mrgreen: