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Was haltet ihr vom Rettungspaket der Banken?

Hier dreht es sich um (fast) alles...
Selbst
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Beitrag von Selbst »

imacer hat geschrieben:Wer kann es schon wirklich für bare Münze nehmen, wenn ein mit 1,5 Billionen Euro verschuldeter Staat, Bürgschaften für 1 Billion Euro abgibt, wobei das angesparte Kapital der deutschen sowieso noch ein Vielfaches davon beträgt...wenn auch nich immer in Form von einfachen Sparkonten und Festgeldeinlagen?!
Mal ne ganz blöde (wie könnte es anders sein :wink: ) Frage:

Bei wem (kreditgebende Gläubiger?) hat der Staat eigentlich die Schulden? (Die USA hat gar Schulden von über 10.000.000.000.000 $) 8O


Und wer stellt das im sogenannte Rettungspaket enthaltene Geld (das wir fleissig abbezahlen?) zur Verfügung? Und zu welchen Bedingungen?
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Beitrag von Selbst »

btw:
hai_vieh71 hat geschrieben:Mal wieder alles richtig gemacht, gell Herr Ackerman.

Bild
- Er ist seit dem 23. Januar 2003 Mitglied im Siemens-Aufsichtsrat und amtiert derzeit als dessen zweiter stellvertretender Vorsitzender.
- Er ist regelmäßiger Teilnehmer der Bilderberg-Konferenzen und Mitglied der Trilateralen Kommission.
- Im Stiftungsrat der St. Galler Stiftung für Internationale Studien fungiert Ackermann als Präsident.
- Dem Vorstand des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) gehört er seit 2005 an.
- Seit 2003 ist Ackermann Vorsitzender des Institute of International Finance.
(Quelle wiki)



Ein viebeschäftigter Mann ... der Herr Ackermann. 8O
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Beitrag von Dueren »

Selbst hat geschrieben:
imacer hat geschrieben:Wer kann es schon wirklich für bare Münze nehmen, wenn ein mit 1,5 Billionen Euro verschuldeter Staat, Bürgschaften für 1 Billion Euro abgibt, wobei das angesparte Kapital der deutschen sowieso noch ein Vielfaches davon beträgt...wenn auch nich immer in Form von einfachen Sparkonten und Festgeldeinlagen?!
Mal ne ganz blöde (wie könnte es anders sein :wink: ) Frage:

Bei wem (kreditgebende Gläubiger?) hat der Staat eigentlich die Schulden? (Die USA hat gar Schulden von über 10.000.000.000.000 $) 8O

DAS würde ich auch gerne einmal komplett verstehen. Das Geld leihen sich Staaten gegenseitig.
Es kann durchaus sein das die USA Schulden an die BRD in Höhe von 10 Milliarden Euro haben und umgekehrt wir bei denen in Höhe von 10 Milliarden. Was ich nicht weiss ist ob das saldiert wird oder ob bei beiden in dem Fall 10 Milliarden Euro an Schulden ausgewiesen würden. Eigentlich macht nur ersteres Sinn, aber wenns so ist, wer ist dann derjenige mit dem Guthaben und warum ist der nicht Weltmacht Nr. 1?
Also wird doch zweiteres Stimmen.



Zu unserem Deutschen Fall: Zur Verfügung stellts die Bundesbank und die Konditionen werden per Gesetz beschlossen. :wink:
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Beitrag von hai_vieh71 »

Selbst hat geschrieben:Ein viebeschäftigter Mann ... der Herr Ackermann 8O
Warum auch nicht? Jeder wie er mag. Beziehungen und eventuelle Verflechtungen müssen gepflegt werden. :wink:
Düren hat geschrieben:Was glaubt ihr was los wäre wenn die BRD die Deutsche Bank pleite gehen lassen würde? Panik pur.
Sicherlich ist es notwendig, dieses Rettungspaket. Notwendig, um eine Pleitewelle der Banken zu verhindern, notwendig, damit die Bürger
nicht ihre Spareinlagen verlieren oder aus Angst vor einem Verlust kollektiv ihre Guthaben auflösen, und damit die Banken wieder ihrer
eigentlichen Aufgabe nachkommen können, nämlich Kredite an Investoren und Konsumenten zu vergeben, die sich etwas anschaffen
wollen. Die Krise ist da und die Politik reagiert darauf. Eigentlich doch alles bestens. Eigentlich...

Transparenz ist eines der neuen Schlagwörter. Die Politik will mehr Transparenz schaffen. Transparenz hat doch aber nur dann einen
Sinn, wenn daraus Konsequenzen abgeleitet werden. Gibt es die? Bis jetzt sind sie für mich nicht ersichtlich. Bei der HRE hat man lediglich
ein bisschen öffentlichen Druck ausgeübt, um vielleicht den Vorstand oder Aufsichtsrat abzulösen. Fertig!

So wie momentan vorgegangen wird, sehe ich die Gefahr, das nach einer eventuellen Überwindung der Krise, das Bankensystem weiter
macht, als wäre nichts gewesen. Der Steuerzahler steht ja parat und kann bei einer erneuten Schieflage wieder das Täschchen öffnen.
Warum folgt man z. B. nicht den Beispielen in England und den USA? Dort steigt der Staat mit Anteilsübernahmen oder Verstaatlichung in
die Banken ein und übernimmt durch Stimmrecht Verantwortung. In Deutschland lässt man die Banker weitermachen. Überlässt ihnen
weiterhin das Geschäft. Den Rest erledigt dann schon die "Selbstheilungskraft" der Finanzwirtschaft. Es ist ja auch so einfach. Man schiebt
die Politik als Schutzschild vor sich her, und wenn es schief geht, ist der Schutzschild schuld und eben nicht der Schildträger.

Wo bleibt eigentlich die Risikobeteiligung der Banken?

"Man wolle die Bürger und Bürgerinnen schützen" - so die Kanzlerin. Vor wem oder was? Was nützt die Stabilisierung der Finanzmärkte,
wenn die Realwirtschaft weiterhin stagniert und Investoren und Konsumenten gar nicht mehr nach Krediten fragen und aus aus Sorge
Kaufzurückhaltung üben. Die Finanzwirtschaft lebt von der Realwirtschaft und eben nicht umgekehrt. Für mich ist das Rettungspaket vor
allem ein Hilfsprogramm zu Rettung des Bankenwesens - derjenigen, die diese Krise mit ausgelöst haben. Die Stabilisierung der
Wirtschaft und Absicherung des Sparers besitzt allenfalls eine Nebenwirkung.

Das sehen etliche Menschen in diesem Land wahrscheinlich anders. Warum auch nicht. Man muss es eben nur richtig verkaufen können.
Und solange Otto Normalverbraucher ein Problem nicht selbst in den A**** beißt, wird es übergangen. Obwohl es auch sein Geld ist,
mit dem da mehrheitliches Fehlverhalten und Spekulantentum ausgebügelt wird.
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Beitrag von Dueren »

hai_vieh71 hat geschrieben: Warum folgt man z. B. nicht den Beispielen in England und den USA? Dort steigt der Staat mit Anteilsübernahmen oder Verstaatlichung in
die Banken ein und übernimmt durch Stimmrecht Verantwortung. In Deutschland lässt man die Banker weitermachen. Überlässt ihnen
weiterhin das Geschäft. Den Rest erledigt dann schon die "Selbstheilungskraft" der Finanzwirtschaft. Es ist ja auch so einfach. Man schiebt
die Politik als Schutzschild vor sich her, und wenn es schief geht, ist der Schutzschild schuld und eben nicht der Schildträger.
Aber genaus das soll doch passieren. Wo der Staat Eigenkapital aufstocken muss, da soll er Anteile am Unternehmen bekommen.
Ob man das Verstattlichung nennt oder Kapitalbeteiligung - o.k. - aber es ist doch das gleiche.
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Beitrag von Bravado »

Düren hat geschrieben:
hai_vieh71 hat geschrieben: Warum folgt man z. B. nicht den Beispielen in England und den USA? Dort steigt der Staat mit Anteilsübernahmen oder Verstaatlichung in
die Banken ein und übernimmt durch Stimmrecht Verantwortung. In Deutschland lässt man die Banker weitermachen. Überlässt ihnen
weiterhin das Geschäft. Den Rest erledigt dann schon die "Selbstheilungskraft" der Finanzwirtschaft. Es ist ja auch so einfach. Man schiebt
die Politik als Schutzschild vor sich her, und wenn es schief geht, ist der Schutzschild schuld und eben nicht der Schildträger.
Aber genaus das soll doch passieren. Wo der Staat Eigenkapital aufstocken muss, da soll er Anteile am Unternehmen bekommen.
Ob man das Verstattlichung nennt oder Kapitalbeteiligung - o.k. - aber es ist doch das gleiche.
Ganz ehrlich: wirklich beruhigen tut mich das nicht. Unseren schwerfälligen Staat mitten im Wirtschaftsgetümmel - das scheint mir den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben (wobei natürlich schon klar ist, dass der Staat für Hilfen eine Gegenleistung bekommen muss bzw. die in Anspruch nehmende Bank entspr. Konsequenzen tragen muss).
Aber wenn ich mir die unglaublichen Vorfälle rund um die KfW bzw. um diverse Landesbanken anschaue, dann glaube ich nicht, dass der Staat der bessere Banker ist ... :?
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Beitrag von Dueren »

Sagt ja auch keiner, aber in dem Fall blieb doch niemand anderer als der Staat.

Einen Tod muss man sterben - entweder keine Einflußnahme und akzeptieren das man so hilft oder Einflußnahme und akzeptieren das der Staat kein Bänker ist.
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Beitrag von imacer »

Bei wem die Staaten Schulden haben?

zB bei allen Besitzern von Staatsanleihen.
Die werden doch fleissig herausgegeben, mit 4-5% (für deutsche Staatsanleihen) verzinst und weltweit verkauft.
Seien es nun private Anleger, (Lebens-)Versichrungen, Pensionsfonds...so gut wie in jedem Depot befinden sich Staatsanleihen.
Je höher das Ausfallrisiko des Staates ist (zB einige Länder Südamerikas desto höher ist der Zins, schließlich muss man die Gelder ja anlocken und je höher das Risiko ist, desto höher sollte es belohnt werden.

Bravado hat es treffend formuliert. Der Staat wird kein besserer Banker sein, da die Leute, die dort beschäftigt sind, nichts von der Materie verstehen und sicher auch kein Risiko eingehen. Aber auch im Risiko liegen große Chancen, hin und wieder geht es halt schief, aber alles in allem waren die letzten Jahrhunderte für die Menschheit doch wohlstands und innovationsfördernd. :)
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Beitrag von mcBrandy »

Außerdem hat der Staat sich bestimmt von anderen Staaten auch Geld "geborgt". Das sollte auch nicht ausser acht gelassen werden.

@Düren
Naja, damit hast schon recht, wenn man sagt, wenn eine Bank pleite ist, ist das ganze System gefährtet. Aber was ist, wenn die Firma Bosch (Automobilzulieferer) pleite ist? Ich denk, dann können einige Autohersteller auch zu machen und dann natürlich die anderen Autozulieferer auch. Plus deren Zulieferer. Aber das wird nicht gehen, weil dort vorher die Reißleine gezogen wird, im Gegensatz zu den Banken!!!
Ich stimme mit der Mathematik nicht überein. Ich meine, dass die Summe von Nullen eine gefährliche Zahl ist. (Stanislow Jerzy Lec)
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imacer
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Beitrag von imacer »

Direkte Auslandsschulden hat Deutschland glaube ich nicht und wenn, nur in kleinem Maße.
Kann mich aber irren.

Bei Automobilzulieferern ist das Bild ein anderes. Als Delphi (USA) in Schwierigkeiten war (sind die nicht pleite?) fangen andere Firmen das eben auf. Da bleibt es regional beschränkt, global werden aber weiter Autos gebaut und andere Zulieferer freuen sich über mehr Aufträge.
Wenn das Vertrauen zum Geld ausleihen allerdings zusammenbricht, sind alle Branchen betroffen und das global.
Fast jede Fertigung muss ja erstmal finanziert werden, bevor das Produkt letzten Endes Geld einbringt.
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