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Verfasst: So 16. Nov 2008, 20:46
von TomTom
Vielen Dank für die schönen Berichte! ( und natürlich auch für die Bilder :oops: )

Sehr gut geschrieben, kurzweilig, interessant! Solche Erlebnisberichte würde ich gern öfters lesen.
Aber eine Frage brennt mir noch auf den Nägeln: was wäre wenn??? Ich meine damit die NuVeros am Emitter?
Rainer? *flöt* Nicht doch noch Interesse, das zu testen? :lol:

Ich hab ja bisher weder die Vertigos noch die Veros gehört und habe auch kein sonderlich großes Interesse daran, da bei mir das Virus momentan inaktiv ist.
Da mein Kontostand eh "nein" sagen würde, bleibe ich glücklich und zufrieden mit meinen Wave 8 :wink:

Gruß Tom

Verfasst: So 16. Nov 2008, 21:00
von BlackMac
Vielen Dank OL-DIE und Raico für diese tollen Eindrücke und Fotos als auch der NSF für den betriebenen Aufwand! Meine Neugier lässt mir allerdings ein paar Fragen offen...
Raico hat geschrieben:Mir schien die nuVero etwas mittenbetonter als die Vertigo.
Konnte dieser Klangeindruck eventuell durch die Schalter an der Boxenrückseite der NuVero 14 angeglichen werden?
Raico hat geschrieben:Ein wenig ratlos machte mich die Tatsache, dass manche Musik über die nuVero besser klang als über die Vertigo, bei anderen Stücken es dann aber wieder zugunsten meiner Dickschiffe ausging.
Kommt vielleicht auch darauf an wie die unterschiedlichen Musikstücke im Tonstudio abgemischt und gemastert wurden und wie die Stücke durch die leicht unterschiedlich wahrgenommene Charakteristik der abgehörten Lautsprecher harmoniert? Auch bei der Musikproduktion gibt es tonale Unterschiede, je nachdem in welchen Studio und vom welchen Toningenieur gemischt und gemastert wurde. Am liebsten hätte ich mir auch ein paar unbearbeitete Spuren einer Mikrofonaufnahme angehört, etwas von Klavier, Orgel, E-Gitarre, E-Bass, Kontrabass, Rhodes, Akustigitarre, Gesang. Ich hätte euch eine CD mit hochwertigen Einzelaufnahmen brennen können.
Raico hat geschrieben:Unterschiedlich haben wir die „Durchhörbarkeit“ erlebt. Ich kam mit meiner Box da weiter, da mir die ungewohnten Mitten der nuVero bisweilen etwas den Blick auf das darum liegende Geschehen verstellt haben.
Hm, das klingt für mich jetzt aber etwas bedenklich. Hast du weniger Details wahrnehmen können? Normalerweise sollte die tonale Abstimmung keinen Einfluss auf die Durchhörbarkeit haben (ähnlich einem EQ mit denen man die Mitten anheben könnte, jedoch sollte das normalerweise keinen Einfluss auf die Durchhörbarkeit bzw. Auflösung des Klanggeschehens haben.)
Raico hat geschrieben:An einer Stelle schien mir die nuVero bei hohen Pegeln im Bass etwas in die Kompression zu gehen. Das mag aber auch am Verstärker gelegen haben.
Hm, ein durchaus wichtiges Detail das einen Gegencheck verdient hätte.

Danke!

Viele Grüsse,
Jorge

Verfasst: So 16. Nov 2008, 21:02
von Raico
Die nuVero am Emitter würde mich schon reizen.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass das gefährlich für meine zwei Container werden könnte.

Dabei stellt sich aber ein Problem.
Ich würde das gerne in Ruhe machen und auf optimaler Hörposition.
Ich würde dann also die Vertigos aus dem Raum bugsieren müssen und die nuVeros an ihre Stelle hieven.
Dann käme es mir auf Langzeitversuche an.

So aufschlussreich kurze intensive Hörtests mit schnellem Umschalten auch sein können, so sicher bin ich mir doch, dass dies nur die halbe Miete ist:
Ein LS muss sich im Langzeittest bei mir und ich mich mit ihm wohlfühlen.

Ich bin auch der Meinung, dass beide LS gestern ihr volles Potential gar nicht ausschöpfen konnten.
Das lag einmal an den für Boxen dieses Kalibers doch beengten Raumverhältnissen mit unkalkulierbaren wechselseitigen Beeinflussungen der Boxen untereinander.
Zum anderen aber auch am nötigen Test-Equipment.
Immerhin ging das Signal über Cinch erst in die Umschaltbox und von dort wieder zurück in die jeweiligen Verstärker.
Dies hat für beide Boxen Auflösung gekostet. Da bin ich mir ganz sicher. Ich meinte dies bei meiner auch zu hören.

Das liegt nicht nur an der hohen Qualität beider Boxenmodelle, die solche Feinheiten hörbar machen können, sondern auch an meinem Raum, der extrem analytisch ist.

Wenn man diesen Test also fortsetzen wollte, dann in der oben beschriebenen Art und Weise.
Reizvoll wäre es schon.

Verfasst: So 16. Nov 2008, 21:16
von Raico
Wir haben die nuVero in der Schalterstellung linear gehört, dann aber auch mal umgeschaltet und die Effekte verglichen.
In der Stellung Höhen angehoben kam sie meiner Vertigo näher, allerdings war dies bei manchen Stücken dann des Guten etwas zuviel.
Der Mittenschalter änderte zwar etwas, aber nicht in dem Sinne, dass er die nuVero in Richtung Vertigo verschoben hätte.

Thomas Bien hatte eine ganze Mappe mit Test-CDs mit, darunter Klavier, Schlagzeug, Orgel, Stimmen, Chöre, Orchester.
Er spielte z.B. mehrmals ein Stück aus einer Schostakovitsch-Sinfonie, in der es sehr komplexe und zugleich filigrane Strukturen zu verfolgen galt.
Er benutzt diese Scheibe wohl auch bei der Arbeit um die Abstimmung von Boxen gegenzuchecken.

Meine Bemerkung mit dem komprimierten Bass würde ich nicht auf die Goldwaage legen.
Ich bin mir sicher, dass der Cambrigde da schon etwas zuviel schuften musste.

Wir sprachen auch über die andere Seite des Hörens: die eigenen Ohren.
Meine lassen in den Höhen schon etwas nach. Daher kommt mir wahrscheinlich die etwas "frischere" Abstimmung der Vertigo entgegen - bis hin zum angenehmen Nebeneffekt, dass die Box mir dann etwas durchhörbarer erscheint.

Verfasst: So 16. Nov 2008, 21:33
von Raico
Wie gesagt: Sie sind mit den beiden Schwaben wieder abgefahren.

Ich werde mir das in Ruhe überlegen.
Eventuell bestelle ich sie mir einfach mal für vier Wochen.
Mit dem Risiko, dass sie dann wieder zurückgehen.


Zwei Stockwerke!

Wenn beide Boxenmodelle nicht so dicke Trümmer wären, ginge das alles viel einfacher.
Die Vertigo wiegt in meiner angefütterten Version weit mehr als 100 Kilo - pro Stück!
Da bräuchte ich Möbelpacker für.
Und wer sollte sie nehmen?

Re: Gipfeltreffen: nuVero14 meets Isophon Vertigo

Verfasst: So 16. Nov 2008, 21:40
von BlackMac
OL-DIE hat geschrieben:1. nuVero 14 und Isophon Vertigo spielen auf einem sehr hohen Klangniveau. Beide Schallwandler klingen top und sind im Prinzip Lautsprecher fürs Leben. Man glaubt nicht, dass zwischen beiden Lautsprecherpaaren ca. 15 Jahre Entwicklung liegen.


Wie wäre vielleicht das Ergebnis ausgefallen wenn man die NuVero 14 mit einem aktuellen Isophon Lautsprecher vergleichen würde? Hat sich Isophon auch weiterentwickelt?
OL-DIE hat geschrieben:4. Männerstimmen scheinen über die Vertigo gehört etwas mehr Volumen zu haben


Hm, schwierig. Hat die Isophon zu dick aufgetragen oder war die NuVero zu dünn?
OL-DIE hat geschrieben:9. Die Vertigo ist hinsichtlich des verbandelten Verstärkers nicht unkritisch (niedriges Impedanzminimum). Ich erinnere mich gut an einen früheren Besuch bei Raico, als es mir gelang, die seinerzeit vorhandenen Vincent-Monos bei erhöhter Zimmerlautstärke problemlos und unbeabsichtigt in die Schutzschaltung zu treiben und abzuschalten. So etwas mag ich nicht.


Das ist leider auch für mich gesehen ein dickes Manko, denn bei der Entwicklung sollten solch kritische Werte berücksichtigt und ggf. korrigiert werden, zumindest solange man es im HiFi-Bereich mit passiven Boxen zu tun hat.
OL-DIE hat geschrieben:Die Emitter ist aber so leistungsfähig, dass sie Vertigos problemlos ansteuert.
Der Besitzer hat sich wohl gut informiert und die passende Elektronik besorgt.
OL-DIE hat geschrieben:Ach ja, ich habe gestern und heute Nacht noch eine weitere Art von Lautsprechern kennen gelernt. Da stand „Dynacord“ drauf und die habe ich anlässlich einer Tanzveranstaltung im Anschluss an den Besuch bei Raico gehört.


Dynacord baut gute P.A.-Speaker - zumindest kann ich mich noch an vor über 10 Jahren sehr gute Disko-Speaker erinnern, die trotz hoher Lauststärke sehr klaren Direktschall wiedergeben haben. Die zuletzt gehörte d&b Audiotechnik P.A.-Anlage war auch auf einem sehr hohen Niveau, wenn auch (preislich) mehr für den rein professionellen Veranstaltungstechnik Bereich gedacht. Der FOH-Mann hat es damit deutlich leichter, einen klaren Live-Sound zu mischen. Die Leihpreise für solch ein System sind dementsprechend höher.

Viele Grüsse,
Jorge

Verfasst: So 16. Nov 2008, 21:49
von Raico
Die Vertigo hat nunmal das dicke Manko, dass sie extrem anspruchsvoll ist bei der Frage nach dem richtigen Verstärker.

Vor ein oder zwei Jahren stand in der Audio eine kurzer Bericht, wonach Joachim Pfeiffer früher diese Box als Prüfstein für allzu vorlaute Verstärkerentwickler misbraucht hat.
"Mein Amp treibt jede Box!"
Von wegen!
Nach der Verkabelung mit der Vertigo sah der Entwickler seinen Amp abrauchen.

Dieser Umstand hat wohl auch dazu geführt, dass der Umstieg auf den Emitter bei mir so eingeschlagen hat.
Vorher konnte ich die Box einfach nicht richtig betreiben.
Schade eigentlich. 10 Jahre habe ich damit verschenkt.

Dies lässt mich aber auch vermuten, dass die Verbesserung, die der Emitter an der wesentlich gutmütigeren nuVero bringen könnte, nicht ganz so groß ausfallen wird. Aber immerhin: einen Versuch wäre es wert. Irgendwas wird es noch bringen.

Verfasst: So 16. Nov 2008, 22:05
von BlackMac
Raico hat geschrieben:Vor ein oder zwei Jahren stand in der Audio eine kurzer Bericht, wonach Joachim Pfeiffer früher diese Box als Prüfstein für allzu vorlaute Verstärkerentwickler misbraucht hat.
"Mein Amp treibt jede Box!" Von wegen! Nach der Verkabelung mit der Vertigo sah der Entwickler seinen Amp abrauchen.
Stimmt. Ich kann mich auch noch daran erinnern. Ich habe in der Zeit um 1992 - 95 mehrere HiFi-Zeitschriften parallel gelesen, u. a. Audio, Stereoplay, HiFi-Vision und Stereo. Ich meine mich zu erinnern das schon damals die Vertigo für Verstärker-Belastungstests herangezogen wurde. Die Audio war besonders für solche Extremtests bekannt - gerne auch für die teuersten HiFi-Anlagen der Welt und den teuersten High-End Boxen (ich kann mich noch an das Bild der B&W Nautilus mit den McIntosh Endstufen erinnern). Ich weiss allerdings nicht so Recht was ich von Joachim Pfeiffer halten soll. Damals hatte ich den Eindruck ihn etwas zu sehr in der HiFi-Voodoo Ecke zu sehen. Übrigens waren damals Cinch- und Lautsprecherkabel-Tests garnicht so grossflächig angesagt wenn ich mich nicht täusche. Ich lese aber schon lange keine HiFi-Zeitschriften mehr. 1996 bin ich dann mehr Richtung Tontechnik abgedriftet und mir alle Bücher auf dem Markt besorgt, die es dafür zu haben gibt (mein Bücherregal besteht quasi nur aus Fachbüchern zu Computer & Tontechnik, allerdings kaum HiFi).