Noch einige Anmerkungen zu den sieben identischen Lautsprechern und dem ihnen zugeschriebenen völlig homogenen Surroundklang:
jonasboehl hat geschrieben:Es geht darum, dass mit 7 identischen Lautsprechern sich das Geräusch auch von überall genau gleich anhört, was bei Filmgenuss schon eine Rolle spielt.
Mörstädter hat geschrieben:Klanglich ist das super, so ist z. B. bei Geräuschen die im Raum umher wandern keine klangveränderung zu hören.
Das ist sehr wichtig, aber dafür benötigt man
nicht unbedingt identische Lautsprecher! So verwende ich z. B. in meiner 7.3-Anlage drei verschiedene Boxenmodelle (Subwoofer unberücksichtigt), natürlich alle aus der gleichen Baureihe. Der große CS-65-Center verschmilzt mit den großen 125er Fronts zu einer klanglichen Einheit; ein von links nach rechts laufender Effekt ändert seine akustische Größe und 'Färbung' nicht. Selbst die kleinen RS-5-Dipole hinten klingen von der 'Färbung' und auch der Größe genauso wie die nuWave 125-Standboxen...allerdings verhelfen je eigene eingeschleifte AW-440-Subs den RS-5 zu ebenbürtigem Frequenzumfang. Ich habe wiederholt Tests mit guten, geeigneten Mehrkanalaufnahmen gemacht: es ist klanglich wirklich rundum geschlossen.
Für das totale 'Mittendrin-Gefühl' ist vielmehr etwas anderes noch entscheidender: die sieben Lautsprecher müssen akustisch völlig verschwinden! Erst dann fällt einem, wie
Hifi-Mirko damals so treffend schrieb, vor Erstaunen der Unterkiefer herunter. Und genau das schaffen eben sieben identische Boxen am besten. Indem sie perfekte Phantomschallquellen ausbilden, wird auch die entsprechend nahtlose, mitreissende Bühne um den Zuhörer aufgebaut, die ihn völlig eintauchen lässt ins Filmgeschehen.
Aber leider gibt es da noch den dritten wichtigen Aspekt: das akustische Umfeld der einzelnen Lautsprecher. Denn es leuchtet ein, dass verschiedene klangbeeinflussende Umfelder und noch mehr nicht korrekt zueinander angewinkelte Boxen wieder von diesem 100%-Erlebnis wegführen. Daher sollte man sich möglichst an die in der Dolby-Empfehlung beschriebene kreisförmige Anordnung um einen mittigen Hörplatz halten und versuchen, so weit es geht, gleiche Boxenumgebungen zu schaffen.
Wahrscheinlich ist gerade in kombinierten Wohn-/Kinozimmern nur sehr selten dieses Optimum zu erreichen; man muss selbst zu Hause ausprobieren, welche Kombination, abhängig von der Hörraumgestaltung, am besten klingt. Beratungen können hier prinzipiell immer nur Anregungen und Hilfestellungen sein.
Meiner Meinung nach kann man mit einer gleichen Front- und einer gleichen Rearbestückung (wir hören Klänge von hinten ohnehin geringfügig anders als von vorne) schon sehr überzeugende Ergebnisse erreichen. Sollte aus Platzgründen eine identische Centerbox nicht infrage kommen, nimmt man einen speziellen Center, der vom Volumen und seiner Chassisbestückung den Frontboxen möglichst nahekommt. Sollten die Fronts verhältnismäßig eng zusammenstehen, wird oftmals auch der Verzicht auf einen realen Center die bessere Lösung sein. Und schließlich: je mehr (vor allem nach unten) der Frequenzgang der Rearseite dem der Frontseite entspricht, desto besser die klangliche Homogenität. Daher ist es durchaus vorteilhaft, bei Einsatz mehrerer Subwoofer (auf die ja unter anderem die Bassanteile kleinerer Rearboxen geleitet werden) einen oder zwei von ihnen auch im hinteren Bereich unterzubringen.
Gruß
Bernd
2 x nuWave 125; nuWave CS-65 mit AW-440; 4 x nuWave RS-5 auf BS-103, davon je 2 mit eigenem AW-440; AW-1300 DSP; AW-880; Magnat Omega 300; Panasonic TX-P65VTW60; Technisat DigiCorder HD S3; Denon AVR-3805+DVD 2930; Panasonic Blu-ray DMP-BDT500