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Verfasst: Do 26. Nov 2009, 17:23
von Edgar J. Goodspeed
Wenn ich etwas falsch widergegeben haben sollte, so geht das komplett auf meine Kappe. An dieser Stelle ist wohl kaum der richtige Platz, um zu schreiben, dass man Aussagen eines renommierten Herstellers, der höchste Anerkennung in Fachkreisen genießt, für "völlig daneben" hält. Allerdings muss ich persönlich auch zugeben, dass, wenn jemand z.B. bei 20cm mehr Abstand von gravierenden Unterschieden spricht, ich sehr stark an seiner Glaubwürdigkeit zweifle. Allein deshalb, weil ich mehrere Tests in verschiedenen Hörraumen dazu durchgeführt habe, bzw mit einigen anderen Fachleuten dazu in Kontakt stand. Hin wie her, ich schrieb nicht [so wie es grade gedreht wird], dass es gar nichts bringt, sondern der Nutzen gegenüber dem Raumverschandelungseffekt verschwindend gering ist. Ich denke, das sollte man bei aller Liebe zum Selbstbau, in dem sicher viel Arbeit und Überlegung steckt - und den ich deshalb sehr hoch honoriere - nicht vergessen.

Verfasst: Do 26. Nov 2009, 17:46
von chris1705
Ich hab bisher von RTFS auch nur gutes gehört, aber die Aussage mit der 1m Regel halte ich weiterhin für unsinn. Ich denke auch, dass er wohl eher darauf hinaus wollte, dass es dann zu sehr den Raum optisch versaut. So wie ich das verstanden habe und Ramses anscheindend auch, hat sich die Behauptung zu sehr auf den goldenen Meter Abstand festgenagelt. Meine Erfahrung sprechen halt dagegen und ich habe mich auch schon mit Fachleuten unterhalten. Die Wirkung der Absorber wird bei 20-30cm schon um einiges verbessert. Aber wie gesagt, wenn er auf den Raumverschandelung-Nutzen Vergleich hinaus wollte, dann stimme ich auch zu. Im Wohnzimmer würde ich es auch nicht mit 30cm Abstand machen^^

Gruß
Chris

Verfasst: Do 26. Nov 2009, 17:48
von ramses
Man könnte doch recht einfach testen:

Einen Sinuston z.B. bei 200Hz, den Absorber dann immer stückweise von der Wand wegbewegen und schaun, wie sich der Pegel am Mikrofon ändert.
Es sollte sich (laut Theorie) bei etwa 40-45cm ein Pegelminimum messen lassen.

schönen Gruß

Hannes

Verfasst: Do 26. Nov 2009, 18:40
von Edgar J. Goodspeed
Hab grade nochmal Rücksprache mit Herrn Shahlawandian gehalten. Eins ist Fakt: Das Missverständnis lag auf meiner Seite & ist nicht 1 zu 1 die Aussage von RTFS, sondern Teil eines Telefonates. Im Gespräch spricht man über verschiedenste Dinge und das Thema an sich ist sehr komplex. Selbstverständlich erhöht sich der Absorbtionsfaktor zu tiefen Frequenzen mit zunehmendem Wandabstand. Es hängt jedoch immer vom Einzelfall ab, wie stark der hörakustische Gewinn ist. Herrn Shahlawandian ging es eigentlich darum, zu erklären, dass ein Deckenabsorber nicht unbedingt 20cm dick sein muss und dabei 20cm von der Wand abgehangen werden muss. Daher hat er bei sich zu Hause sein 10cm Deckensegel ohne Deckenabstand angebracht.
Da es im Einzelfall immer sehr unterschiedliche Ergebnisse geben kann, empfiehlt Herr Shahlawandian, immer einen eigenen Hörtest durchzuführen, anstatt stoisch an einer Regel wie z.B. Lambda Viertel festzuhalten.

Verfasst: Do 26. Nov 2009, 22:02
von chris1705
Ok, dann nehme ich auch meine Anschuldigung zurück :) Es ist auch ein sehr komplexes Thema. Ich habe halt direkt zu 16cm Matten gegriffen und diese mit etwas Abstand herunter hängen lassen. Zufrieden bin ich auf jedenfall damit, es muss halt nur noch mit dem gestern gekauften Stoff verkleidet werden. Habe auch extra dünnen Stoff gekauft.

Ich versuche noch diese Woche den zweiten Teil meines Berichts zu schreiben, ansonsten muss ich es auf nächste Woche verschieben. Mal sehen wann ich Zeit und Ruhe dafür finde.


Gruß
Chris

Verfasst: Sa 28. Nov 2009, 13:36
von ramses
Edgar J. Goodspeed hat geschrieben:...anstatt stoisch an einer Regel wie z.B. Lambda Viertel festzuhalten.
Das wollte ich ja noch kommentieren. Hierbei handelt es sich nicht um eine "Regel", sondern um eine physikalische Gesetzmäßigkeit.

Hörtest/Messung würde ich aber trotzdem durchführen um das "gerechnete" nachzuvollziehen ;-)

schönen Gruß

Hannes

Verfasst: Mi 23. Dez 2009, 01:25
von chris1705
Hallo Leute, ich konnte leider nicht früher mit der Fortsetzung des Berichtes beginnen.

Die hörbare Verbesserung:
Selbst ohne meine Nubis konnte ich schon die bessere Akustik geniessen. Das Sprechen allein hörte sich schon deutlich besser an. Der erste Hörtest mit den Nubis ließ dann nicht lange auf sich warten und die ersten Songs wurden aufgelegt. Es klang schon deutlich präziser und trockener. Nicht nur Stimmen klangen besser, sondern auch der Bass und Grundtonbereich hat vom Deckenabsorber profitiert. Wahrscheinlich weil die 16cm dicken Matten auch noch mit Abstand zur Decke befestigt sind.
Die Nachhallzeit ist ein gutes Stück nach unten gegangen und die Ortung und Differenzierung der Klangbühne ist um einiges besser geworden, es ist nun weniger verwaschen. Ich weiß gar nicht wie genau ich es schildern soll :roll:

Meine neue Nachhallzeit zu messen ist übrigens nicht vernünftig durchführbar so Hr. Schalawandian von RTFS. Man braucht zum Ermitteln der Hallzeit ein sogennantes diffuses Schallfeld und das kann ich mit meinen Böxlis nicht erzeugen. Also sind die bisher gemessenen Messungen nicht aussagekräftig. Ich hab ihm alle wichtigen Daten meines Raumes durchgegeben, um zu sehen was ich noch so herausholen kann. Ich werde wahrscheinlich noch mit Kantenabsorbern herumexperimentieren. Aber da RTFS gerade umzieht und in die Winterpause gegangen ist, werde ich noch bis Anfang Januar warten müssen :(
Aber Hr. Schalawandian war auch ziemlich erstaunt, mit was für dicken Matten ich gearbeitet habe 8O. Das erfüllt auf jedenfall seinen Zweck und wenn der Hörraum so ein großes Projekt erlaubt, dann ist es nicht verkehrt^^

So ein Deckensegel kann übrigens auch einen Nummer kleiner ausfallen. Es muss auf keinen Fall so wuchtig sein wie meins um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Nur die Wirksamkeit im unteren Grundton und Oberbassbereich ist dann schwächer.


Gruß
Chris

Verfasst: Mi 23. Dez 2009, 08:37
von Raico
"Man braucht zum Ermitteln der Hallzeit ein sogennantes diffuses Schallfeld und das kann ich mit meinen Böxlis nicht erzeugen."

Warum soll das nicht gehen?

Verfasst: Mi 23. Dez 2009, 13:37
von chris1705
Hallo Raico,

doch messen kann ich etwas. Hr. Schalawandian meint nur:"Wer viel misst, misst Mist!" Er hätte schon viele Messprotokolle gesehen, die überhaupt nicht aussagekräftig sind, da halt nicht in einem diffusen Schallfeld gemessen wurde. Warum das so wichtig ist und warum es mit normalem LS nicht gehen soll weiß ich auch nicht. Ich werde ab dem 04.01.2010 wieder bei RTFS anrufen und unter anderem nochmal genauer nachfragen. Sobal ich mehr weiß poste ich es hier :) Beim letzten Gespräch wurde das halt nur nebenbei angesprochen, da ich von meinen Messungen erzählt habe. (hätte ich besser nicht machen soll :roll: )^^

Auch mal eben so einen Plattenresonator nachzubauen ist eher ein Lottospiel. Er ist schon mal zu einem Tonstudio gefahren, da standen an die 20 gelochten Holzkästen vor der Tür. Das waren alles Plattenresonatoren, die nicht funktioniert hatten. Es ist wie bei einem elektrischen Schwingkreis, wenn da nicht genau die Resonanzfrequenz getroffen wird funktioniert es nicht. Hr. Schalawandian hatte dann einfach BigBlocks in die Ecken gestellt und deren Problem war behoben. Wenn diese Leute das gewusst hätten, dann hätten sie nicht so viel Arbeit mit dem Bau von Plattenresonatoren gehabt :D


Gruß
Chris