Seite 3 von 10

Verfasst: Di 16. Feb 2010, 14:31
von Amperlite
++Stefan++ hat geschrieben:Ich habe keine klangtendenz feststellen können, es klang einfach "unruhig", das lässt für mich auf sehr kleine, nicht direkt feststellbare Tonaussetzter schließen. Etwa so, wie man "ein" digital Geclipptes Signal noch nicht hört, aber eine ganze Vielzahl dann doch als "komisch" wahrnimmt.
Versuchs doch mal mit einem reinen Sinus-Signal. Dabei hört man jegliche Art von Aussetzern wesentlich besser als mit Musik.

++Stefan++ hat geschrieben:Ich werde also demnächst mal folgendes machen, ich generiere am PC ein Rechteck und schaue was der DAC dann daraus "macht",
Das analoge Rechteck hat nichts mehr mit der modulierten digitalen Übertragung zu tun. Insofern ist es egal, ob das Ausgangssignal ein Rechteck, ein Sinus oder ein Sägezahn ist. :wink: Hauptsache konstant, dann sieht man vielleicht sogar was.
Stichwort: Augendiagramm
Ich weiß aber nicht, wie ich diese Aussetzer messen soll, ich müsste das Signal anschließend wieder Digitalisieren und nach Lücken suchen? Momentan hab ich leider keinen "hochwertigen" AD Wandler zur Verfügung.
Hier wäre vielleicht ein Umsetzer von digital elektrisch auf digital optisch eine günstige Möglichkeit, das Signal zurück in den PC zu bekommen. Man kann natürlich auch direkt eine Schleife von Ausgang zu Eingang legen.


Mehr zum Thema:
http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... postID=1#1

Verfasst: Di 16. Feb 2010, 15:25
von tf11972
Wenn ihr mir das alles so schön widerlegt, dann muss ich mich wohl geirrt haben :-)

Ich möchte das ja auch nicht auf die Goldwaage legen, einbilden kann man sich schon etwas. Und teuer war das Kabel wirklich nicht, liegt im Bereich unter 10 EUR.

Vielleicht lass ich mal einen Esoteriker kommen, der meine Kabel auspendelt ;-) Bringt bestimmt einen wahnsinnigen Klanggewinn.

Im Ernst: ich bin schon auch der Meinung, dass man lieber in vernünftige Lautsprecher investieren sollte, die ja letztendlich die Musik machen.

Grüße
Tom

Re: DAC

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 08:37
von yawg
Hallo,

Mir ist das vor einigen Jahren auch so ergangen, erst hatte ich ein Stück RG214 als 50 cm kurzes Digitalkabel zwischen meinem Röhren-DAC und meiner Digitalquelle, einem Sony DAT-Rekorder, der auch das SPDIF-Signal meines CD-Spielers durchreicht.

Nicht daß ich an dem Kabel je gezweifelt hätte, ich war auch immer der Überzeugung gewesen daß man da nichts verbessern kann. Ich habe mir immer mal zwischendurch auf eBay verschiedene Cinchkabel geschossen um eventuell meine NF-Strippen weiter zu optimieren. Also dann nicht hoch mitgeboten sondern bei mir interessant erscheinenden Kabeln per Bietagent so zwischen 5 bis 10 Euro per Paar eingestellt.

So erhielt ich mal einen Satz kurze dünne AVM Bi-Coax-Strippen (Bi-Coax bedeutet zwei getrennte Abschirmungen, eine an beiden Seiten angeschlossen und die zweite nur an einer Seite) und das war analog eine Enttäuschung (bei mir hat sich das alte RG214 immer noch als bestes bewiesen) und so hab ich es dann einfach mal als Digitalkabel ausprobiert und mich sehr gewundert daß es eine hörbare Verbesserung gebracht hat.

Ein Freund hat mich dann darauf aufmerksam gemacht daß meine RG214 Strippen anscheinend 50 Ohm-Kabel sind, also die gleichen die früher bei Rechnern als Thick Ethernet benutzt wurden, sie sind denn auch 10 mm dick. Als NF-Kabel haben sie sich in meiner Anlage aber seit über 20 Jahren als Best Of bewiesen obwohl ich immer wieder alle möglichen Alternativen (darunter auch sehr teure Leihgaben) ausprobieren konnte.

Aussetzer habe ich auch nie gehört - außer bei verkratzten CDs - aber die Klangverbesserung war direkt wahrzunehmen mit dem Bi-Coax, wobei ich jetzt nicht gleich in Rezensentenjubel ausbrechen möchte :wink:

Gruß, Jörg.

Re: DAC

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 11:52
von Inder-Nett
yawg hat geschrieben:... und so hab ich es dann einfach mal als Digitalkabel ausprobiert und mich sehr gewundert daß es eine hörbare Verbesserung gebracht hat.
Während einer medizinischen Studie in den USA hat sich ein Teilnehmer der Studie mit einem Placebo beinahe umgebracht.
Was meinst du, wie der und seine behandelnden Ärzte sich erst gewundert haben!?! :roll:

Re: DAC

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 12:31
von ++Stefan++
Pass auf, ich mach dir Bilder von einem falsch abgeschlossenen SPDIF Kabel und du sagst mir mal wo 0 und 1 ist!

Alle bilder sind auf 88,2khz Samplingfrequenz aufgenommen.
Bei allen Bildern sind die Verbindungen nicht Gelötet und auch etwas "unschön".
Das Oszilluskop ist dabei fast bei der Maximalen Bandbreite angelangt, der Tastkopf 1 zu 10 Tastkopf ist soweit ich es kann Abgegriffen.

http://img248.imageshack.us/g/dsc3730.jpg/

Bild 1:
Etwa 5-10m Antennenkabel mit 75Ohm Wellenwiderstand am ende nicht Terminiert (vielleicht ein paar K Ohm als Last durch den Tastkopf):
Deutlich Sichtbar die argen Überschwinger. Das Oszilluskop schafft es auch gar nicht richtig zu Triggern, deshalb sieht man den Strahl 2 fach.
Die Überschwinger führen an anderen Stellen zu viel schlimmeren Signalverfälschungen. Hier schien ja noch alles "glatt" zu laufen und die Überlagerungen stimmen einigermaßen. An den anderen Stellen triggert das Oszilluskop natürlich noch schlechter. Und an denen sind auch die Nulldurchgänge nicht mehr klar festzumachen. Ich wette ein Augendiagramm sieht hier auch nicht gerade gut aus.

Bild 2:
Dasselbe nochmal mit einem Drehpoti "bestmöglich" terminiert. Überschwinger sind verschwunden. Amplitude scheint immer noch etwas hoch zu sein. Rechteckig sieht das Signal nicht aus. Das Oszilluskop triggert nicht ganz richtig

Bild 3:
Anschluss direkt an die Soundkarte. Nanu, ein Riesiger Sägezahn? Aber aufgrund der Geringen Kabellänge immerhin keine Dispersion im Kabel, keine Auslöschungen.

Bild 4:
Anschluss direkt mit 51 Ohm terminiert (hatte ich gerade zur Hand).
Es gibt immer noch das beste Signal von allen. Aber auch hier sind die Kanten abgerundet.

Übrigens liefert die RME DIGI 96 schon sein SEHR gutes SPDIF Signal, mit einer Onboardsoundkarte würde selbst das bestmögliche Ergebnis sehr "Hackig" aussehen.

Mein Fazit ist also: Entweder man hällt sich strickt an die 75 Ohm, oder man Terminiert das Kabel selbst via Oszilluskop und variablen Widerstand. Zweiteres geht auch mit fast jedem Kabel.

Re: DAC

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 13:06
von yawg
Bzw. "Ich höre was was Du nicht hörst."

So macht jeder seine eigenen Erfahrungen. Jedem das Seine. Aber diese persönlichen Erfahrungen anderer einfach als Placebo abzutun finde ich ein bißchen ignorant. Oder habe ich vielleicht was mißverstanden?

Selbst Günther hat mir mal erzählt daß er schon Sachen gehört hat die es eigentlich gar nicht geben dürfte :mrgreen:

Gruß, Jörg.

Re: DAC

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 13:12
von ++Stefan++
Indernet ist soweit ich verstanden habe Elektrotechniker. Daher wunder ich mich, dass er an dieser Stelle so von Placebo spricht.
Also bei mir ist jetzt nichts durch hören verglichen, und das Experiment hat 15min gedauert.

Ich kann mir jetzt vorstellen wohin die Argumentation läuft:
Beim SPDIF Signal sind NUR die 0 Durchgänge entscheidend und die sind bei Überschwingern ja nicht arg betroffen, das Bild sieht also schlimmer aus als es eigentlich auf Digital ausgewerteter Seite Aussieht.
Aber da denke ich definitiv nach dem HIFI Anspruch, das beste daraus machen was möglich ist. Und das kostet hier nichtmal 20€

Re: DAC

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 13:26
von yawg
Hallo HiFi-Freunde,

Elektrotechniker. Das isses ja gerade. Die haben sich oft selbst gehirngewaschen während ihrer Studienzeit, Formeln auswendig gelernt und oft wenig oder nix dazugelernt, scheinen selbst ihren eigenen Ohren nicht mehr zu trauen. Das habe ich in diversen Audio-Foren immer wieder erlebt. Da muß schon mal das totale "Aha-Erlebnis" passieren.

'"Weil nicht sein kann was nicht sein darf" ...

Freut mich jedenfalls daß zumindest unser aller Guru Günther seinen Ohren noch mehr zutraut als seinen Meßgeräten. Obwohl unser aller Ohren mit der Zeit nachlassen :wink:

Gruß, Jörg.

Re: DAC

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 13:30
von ++Stefan++
Hey, ich bin auch Elektrotechniker!

Aber es gibt noch dort sehr interessante Projekte die sich schon ein wenig mehr zwischen Messen und Hören befassen. So werde ich im WS 2011 mit einer sehr angagierten Gruppe einen schon vorhandenen Röhrenverstärker verbessern. Wie kommen wohl E-techniker darauf Röhrenverstärker zu bauen ;-P
Übrigens klirren auch die, wenn man es richtig macht auch nicht arg.
Wenn es aber hier so weitergeht, kommen die Personen, die Mathematisch herleiten, dass 44khz bei 20khz Bandbreite absolut reichen....

Re: DAC

Verfasst: Fr 14. Jan 2011, 13:31
von Amperlite
yawg hat geschrieben:Freut mich jedenfalls daß zumindest unser aller Guru Günther seinen Ohren noch mehr zutraut als seinen Meßgeräten.
Bist du sicher, dass du die Sachlage grundlegend verstanden hast? Es ist ja nun nicht so, dass Hören und Messen gegensätzliche Dinge oder das eine eine Alternative zum anderen wäre.