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Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 20:56
von Amperlite
König Ralf I hat geschrieben:@Amperlite
Wen interessiert ein simulierter Lautsprecher.

Laßt doch mal Musik laufen und meßt was aus dem Lautsprecher rauskommt.
Wenn man über die Größenordnungen bescheid weiß, wird man diese Idee sehr schnell verwerfen.
Man misst die Größen vor dem Lautsprecher, weil das viel genauer geht, als auf akustischer Seite.
Dort muss man ja nur mal das Mikrofon um ein paar Millimeter verrutschen und schon hat man Abweichungen, die jeden Verstärkerunterschied verblassen lassen. Daneben muss man die Erwärmung der Schwingspule und derart viele weitere Einflüsse beachten, bis niemand mehr genau sagen kann, was vom Lautsprecher und was vom Verstärker stammt.

Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 23:11
von Rank
Amperlite hat geschrieben:
König Ralf I hat geschrieben:@Amperlite
Wen interessiert ein simulierter Lautsprecher.

Laßt doch mal Musik laufen und meßt was aus dem Lautsprecher rauskommt.
Wenn man über die Größenordnungen bescheid weiß, wird man diese Idee sehr schnell verwerfen.
Man misst die Größen vor dem Lautsprecher, weil das viel genauer geht, als auf akustischer Seite.
Dort muss man ja nur mal das Mikrofon um ein paar Millimeter verrutschen und schon hat man Abweichungen, die jeden Verstärkerunterschied verblassen lassen. Daneben muss man die Erwärmung der Schwingspule und derart viele weitere Einflüsse beachten, bis niemand mehr genau sagen kann, was vom Lautsprecher und was vom Verstärker stammt.


Warum sollte man diese Idee verwerfen?
Dass Mikrofonaufstellung, Lautprecherposition hierbei nicht im Geringsten verändert werden darf versteht sich doch von selbst.

Meiner Meinung nach ist die Messung einer Einzelkomponente nur die halbe Wahrheit, denn letztendlich ist doch nur das was am Ende der Kette als Summe rauskommt für eine messtechnische Suche nach Klangunterschieden relevant - zumindest dann, wenn man auch den Einfluss von Wechselwirkungen erfassen (oder ausschließen) möchte.

Was wäre nun, wenn beide Verstärker sich ohne Lautsprecher tatsächlich völlig linear messen würden, aber bei einer Messung mit Lautsprecher dann doch Unterschiede erkennbar wären? - Sollte man diese Unterschiede dann einfach "unter den Tisch kehren"?

Wenn man der Meinung ist Unterschiede zu hören, dann ist es doch IMHO nur als Konsequent anzusehen,
wenn man genau an der Stelle misst, wo man auch die Unterschiede hört - also mit dem Lautsprecher.

Vielleicht könnte man ja tatsächlich Wechselwirkungen zwischen den Komponenten entdecken (z.B. Abweichungen in Phasenlinearität die zu Auslöschungen in gewissen Frequenzbereichen führt, oder sonstige "Kuriositäten").


Gruß
Rank

Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 23:14
von Inder-Nett
Rank hat geschrieben:Was wäre nun, wenn beide Verstärker sich ohne Lautsprecher tatsächlich völlig linear messen würden, aber bei einer Messung mit Lautsprecher dann doch Unterschiede erkennbar wären? - Sollte man diese Unterschiede dann einfach "unter den Tisch kehren"?
Da würde ich an deiner Stelle noch mal kurz über die Bedeutung von Begriffen wie Dämpfungsfaktor nachdenken!

Verfasst: Mo 11. Okt 2010, 23:21
von Rank
Inder-Nett hat geschrieben: ...
Da würde ich an deiner Stelle noch mal kurz über die Bedeutung von Begriffen wie Dämpfungsfaktor nachdenken!


Ist es aber nicht so, dass einige Verstärkerhersteller bezüglich der "Gegenkopplung" sehr unterschiedliche Wege gehen?

Zudem - was spricht denn gegen einen Blindtest bei dem der "Probant" ein hochpräzises Messmikrofon ist?
Dieser "Probant" wäre doch theoretisch viel "unbestechlicher" als ein menschlicher Testhörer!



Gruß
Rank

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 00:27
von Aquarius
Rank hat geschrieben: Zudem - was spricht denn gegen einen Blindtest bei dem der "Probant" ein hochpräzises Messmikrofon ist?
Dieser "Probant" wäre doch theoretisch viel "unbestechlicher" als ein menschlicher Testhörer!

Gruß
Rank
Na na na :wink: , du kannst doch nicht einfach ein im Blindtest geschultes und neutrales Gehör so einfach gegen ein Messmikro ersetzen :wink:

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 00:48
von Amperlite
Rank hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist die Messung einer Einzelkomponente nur die halbe Wahrheit, denn letztendlich ist doch nur das was am Ende der Kette als Summe rauskommt für eine messtechnische Suche nach Klangunterschieden relevant..
Wenn sich das Signal am Lautsprecher nicht verändert, so wird auch in der Schallwandlung kein Unterschied entstehen.
Sollte es eine Änderung geben, kann man auch deren Auswirkung auf den Lautsprecher beurteilen.

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 01:01
von Rank
Amperlite hat geschrieben:...
Wenn sich das Signal am Lautsprecher nicht verändert, so wird auch in der Schallwandlung kein Unterschied entstehen.
Sollte es eine Änderung geben, kann man auch deren Auswirkung auf den Lautsprecher beurteilen.
Theoretisch ja - aber trotzdem wäre doch theoretisch ein Messmikrofon der ideale "Probant" für einen solchen Blindtest.
Dadurch könnten sich evtl. Unterschiede im Klangempfinden bestätigen oder auch eingebildete Unterschiede entkräftigt werden.


Gruß
Rank

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 01:50
von Amperlite
Rank hat geschrieben:Theoretisch ja - aber trotzdem wäre doch theoretisch ein Messmikrofon der ideale "Probant"
Nein, eben nicht. Die elektrischen Messungen bleiben exakter, einfacher und wiederholgenauer.

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 02:04
von Rank
Amperlite hat geschrieben:
Rank hat geschrieben:Theoretisch ja - aber trotzdem wäre doch theoretisch ein Messmikrofon der ideale "Probant"
Nein, eben nicht. Die elektrischen Messungen bleiben exakter, einfacher und wiederholgenauer.

Um festzustellen, ob ein akustischer Klang-Eindruck kein Trugschluss ist,
bleibt doch aber nur eine akustische Kontrolle - und für eine akustische Überprüfung ist doch zwangsläufig eine akustische Messung erforderlich. :D

Alles Andere wäre doch völlig ohne Bezug zur Realität/Akustik.


Gruß
Rank

Verfasst: Di 12. Okt 2010, 07:03
von g.vogt
Rank hat geschrieben:Um festzustellen, ob ein akustischer Klang-Eindruck kein Trugschluss ist,
bleibt doch aber nur eine akustische Kontrolle - und für eine akustische Überprüfung ist doch zwangsläufig eine akustische Messung erforderlich. :D

Alles Andere wäre doch völlig ohne Bezug zur Realität/Akustik.
Wenn die akustische Seite (Lautsprecher, Raum) unverändert bleibt, dann muss sich die Änderung des Klangs auf der elektrischen Seite messtechnisch erfassen lassen. Und das geht dort eben auch einfacher und mit einer höheren Genauigkeit.