Hallo zusammen,
ich krame meinen alten Thread mal wieder hervor, weil ich euch berichten wollte, wie sich mein kleiner Hörraum weiterentwickelt hat. Vielleicht ist ja für den ein oder anderen User eine interessante Info dabei.
Das Thema DBA hatte ich nach langem hin und her erledigt - auch, weil mir das Experiment einfach zu teuer erschien und ich nicht noch mehr Schallquellen in dem kleinen Raum unterbringen wollte. Zudem erschienen mir die Erfolgsaussichten mit den NV 14 in der Front und zwei AW hinten letztendlich doch nicht allzu rosig zu sein.
Also habe ich lange überlegt, ob wohl eine um 90° veränderte Aufstellung einen Schritt nach vorne bei der Bekämpfung des störenden 50 Hz - Peaks bringen könnte. Dabei waren einige Faktoren zu berücksichtigen:
1. Die Sirrah, von denen ich absolut überzeugt war, könnten nicht länger zwischen den LS an der Stirnseite zum Einsatz kommen, da dort numal das Fenster sitzt.
2. Zur Minimierung der Reflexionen an der Stirnwand musste ich mir etwas anderes einfallen lassen.
3. Die genau berechneten und positionierten HHR mussten umgestellt werden.
4. Der Abstand der LS zueinander würde geringer werden.
Nachdem mich ein Freund, der wirklich was von der Materie versteht
, besucht hatte und wir das Thema mal von verschiedenen Seiten erörtert hatten, entschied ich mich dann doch, den Umbau vorzunehmen.
Nun sieht die Front so aus:
Die beiden großen Kantenabsorber blieben an Ort und Stelle und die beiden kleineren, ehemals vorne links positionierten, wanderten in die rechte vordere Zimmerecke.
An der Fensterfront habe ich zwei recht schwere Baumwollgardinen von IKEA aufgehängt, die ich bei Bedarf zuziehe. Hinzu kommt, dass die LS nunmehr einen größeren Wandabstand zur Stirnwand haben: 90 cm. In der Summe dieser beiden Maßnahmen hat sich die Bühnenabbildung und Ortbarkeit nicht verschlechtert.
Einige werden jetzt vielleicht fragen, warum 90 cm und nicht 80 cm gemäß der 1/5-Regel. Die Erklärung ist recht einfach: Die BR-Öffnungen der NV 14 sind quasi eine weitere Schallquelle und somit ist die Gretchenfrage, auf welche Schallquelle bezogen die 1/5-Regel anzuwenden sei. Durch Probierenhabe ich festgestellt, dass 90 cm Abstand das beste Ergebnis hervorrufen.
Im hinteren Bereich habe ich die zwei Carreaus gegen zwei Sirrahs ausgetauscht:
Ebenso wanderte der größere der beiden HHR an die Rückwand. Die Tieftonabsorbtion hat sich nach meinem Gehör nicht verändert.
Die anderen Maßnahmen waren: Das Umhängen der Carreaus in den oberen Zimmerecken, die Aufstellung der beiden Flächenabsorber rechts an der Seitenwand und letztendlich das Auslegen eines hochflorigen Berberteppichs unter dem Relaxsessel, der die Couch ersetzt hat.
Das Ergebnis war zunächst einmal ernüchternd, denn den insgeheim ertäumten Quantensprung konnte ich mit dieser Umstellung alleine nicht erzielen, allerdings konzentrierte sich die Bassproblematik nun relativ ausschließlich auf den markanten 50 Hz Peak.
Mein Freund wusste Abhilfe und hat mit zwei elektrische Saugkreise zusammengelötet, die exakt auf diese Frequenz wirken.
In Verbindung mit dem Verschließen eines BR-Rohres ist das Dröhnen bei 50 Hz nun eliminiert. Der Bass sauber und kraftvoll, egal welches Stück ich auflege
. Bühnenabbildung in Breite und Tiefe gefallen mir sehr gut und auch die Ortbarkeit der Instrumente ist hervorragend, auch wenn die Symmetrie des Raums hinsichtlich der akustischen Maßnahmen ezwas gelitten hat
.
Insgesamt hat sich der Aufwand für mich gelohnt und ich kann nur jedem Anraten, sich intensiv mit seinem Hörraum zu beschäftigen
P.S. Weitere Bilder zur neuen Aufstellung habe ich in meiner Galerie eingestellt.