Was heißt audiophil?

[Toni78]

Ich stelle nichts entsetzt fest. Es sind extreme Beispiele. Aber Du schaffst es auch mit einem M3 nicht die 300er Marke zu erreichen, auch nicht auf einer Rennstrecke.

Natürlich sind alle Faktoren wichtig und wie möchtest Du nun die 100 möglichen Klangprozente aufteilen? Das geht doch gar nicht. Krypton, erklär mir doch mal was daran falsch ist oder wo mein Denkfehler liegt. Sonst könnte ich auch behaupten Dein Widerspruch sei falsch.

Oder belassen wir es einfach bei der ursprünglichen Definition: Audiophil = Ein Freund des Hörens bzw. der hochwertigen Wiedergabe von Musik. Wie auch immer das bewerkstelligt wird.

[Corwin]

Ich denke der versuch die Wichtigkeit von Komponenten in der HiFi Anlage zueinander in Relation zu setzten oder gar in % Zahlen zu definieren ist
von vornhinein zum Scheitern verurteilt.

Klang und Klangempfinden ist von so vielen individuellen Parametern beeinflußt das Objektivität kaum in dem Maße möglich ist
daß man hier mit Zahlen jonglieren kann.

Somit habt Ihr beide zum Teil recht.

[Krypton]

Natürlich sind alle Faktoren wichtig und wie möchtest Du nun die 100 möglichen Klangprozente aufteilen?

Ich möchte gar keine "Klangprozente" aufteilen, das es sowas (ausser in Zeitschriften audiophiler Zunft, notabene) schon gar nicht gibt. Du möchtest sie offenbar auch nicht verteilen.

Zumindest mal Lautsprecher und Raum sind absolut gleichwertig zu sehen.

... was einer 50:50-Verteilung gleichkommt, findest du nicht? Den Satz fand ich komplett unsinnig.
Ich möchte, wie gesagt, keine Prozentpunkte aufteilen, aber gleich doppelt widersprechen:
- "absolut" gleichwertig halte ich für eine ebenbürtige Punkteteilung und per se Nonsens
- ich würde nur "gewichtet" urteilen und sagen: Raum deutlich deutlich deutlich wichtiger als die Lautsprecher.
Nur, wer investiert schon schön brav in den Raum? Die wenigsten, vor allem die wenigsten Audiophilen. Die vergleichen lieber jahrelang verschiedene Verstärker im Mehrtausen Euro Segment...
Oder gesoundete Bassdenons mit accuphase, wie im Folgepost. Zitiert wird ach so häufig die Frau und Freundin... Alles schon zigfach dagewesen und deswegen keineswegs relevanter.

übrigens, Anmerkung: Raum und Lautsprecher exakt gleich wichtig zu sehen, würde in letzter Konsequenz bedeuten: den Paarpreis der nuvero14 gleich nochmals in die Finger nehmen und in akustische Massnahmen zu investieren. Das wurde, und wird, gemacht, aber nicht von den audiophilen Experten in diesem Thread. Denen ginge ja auch glatt ein Licht auf, würden sie's tun.

Will sagen: Alle Glieder der Kette sind im Grunde gleich wichtig ... Daher halte ich nicht viel von den Prozentangaben in der Rangfolge.

Da sagt aus, dass alle "Glieder" gleich viele Punkte bekämen, dass die Rangfolge unwesentlich sei, gerade WEIL alles auf demselben ersten Platz steht. Und sowas ist nun mal nur:

[Toni78]

Krypton, ich glaube soweit liegen wir im Grunde nicht auseinander, ich habe halt eine etwas spezielle Art meine Gedanken zu äussern, vielleicht kommt das bei Dir nicht wie gewollt an. Irgendwie interpretierst Du da ganz eigen.

Ich sehe es wie Du.

Ich möchte jetzt hier nicht mehr weiter meine Gedanken erklären, das würde nur weiter vom Thema wegführen. Lassen wir es mal so stehen wie es ist.

[Krypton]

Ok, ich glaube, wir finden doch noch einen Nenner:

Wer ein Paar nuVero (rund 4000 Euro) in den akustisch besten Raum seiner Bleibe stellt, und dann nochmal 4000 Euro für Raumakustik in die Finger nimmt (dafür kommt ein Profi vorbei und misst/berät/bastelt gehörig rum), der kommt der "perfekten audiophilen Anlage" schon recht nahe, jedenfalls so nahe, das mit geschlossenen Augen, ohne Kabel im Blickfeld ganz ganz schön Musik gehört werden kann.

Der beste Antrieb dafür ist übrigens, LAN oder angetöpselte HD vorausgesetzt, eine SB Touch (oder ein sonos), zusammen mit einer ausreichend dimensionierten Stereo-Endstufe. Die ganze Übung kostet einen Raum, und knapp 9000 Euro. Sie führt zum deutlich besseren Ergebnis, als 4000 Euro Boxen, 3500 Euro Endstufe (audiophil), 2000 Euro Vorstufe (audiophil, mit esoterischem Verkaufsflyer), 2000 Euro CD-Player, 1000 Euro Stromversorgung/Boxenverkabelung und NULL Euro Raumakustik.

Ausserdem: Knapp 10'000 Euro in Technik und nur drei CDs ist immernoch weniger schön und abwechslungsreich, als drei Euro in gebrauchte Technik und 10'000 CDs

[kojak]

Die Übergangsschicht suche ich auch im Hifi-Bereich. Ich werde nie das Geld haben, in der absoluten Spitzenklasse einzukaufen, möchte mich aber nicht mit den Media-Markt-Produkten zufrieden geben.

Kann mann diese Übergangsschicht irgendwie markieren? Woran erkenne ich ein audiophiles Gerät, woran erkenne ich Schrott, was ist übertrieben? Wo trennt sich die Spreu vom Weizen?

Also wenn ich mal für mich zusamenfasse, was ich so aus diversen Threads hier ziehe, dann kann ich glaube ich schon mal die Untergrenze des Bereichs beschreiben. Ich habe ja Eingangs auch von "normalen" Investitionen gesprochen. Normal ist für mich im Augenblick die CD-Qualität. Die CD hat die meißte Verbreitung, ist preislich im Rahmen. Davon ausgehend ist also eine Hifi-Anlage, die CDs möglichst naturgetreu wiedergibt der Einstieg (für mich) in den audiophilen Bereich. Downzising mit mp3 und ect. liegt darunter, Upsizing und Audio-DVD ect, darüber.

Hardware für Audio-CD-Qualität gibt es für "normales" Geld -> CD-Player, Verstärker und Boxen im Wert um 1000,- Euro und man ist bereits im Club. Natürlich lässt sich das nach oben steigern, aber da bin ich mal gespannt, wo uns die Diskussion im Sinne Obergrenze der Übergangsschicht hinführt. Wie gesagt, im Augenblick glaube ich die audiophile Untergrenze erkennen zu können.

Zum Thema Raum: Da ich zur Miete wohne, kann ich diesen zur Zeit am wenigsten beeinflussen. Ich glaube das geht vielen so. Die einzige Stellschraube bleibt dann die Hifi-Anlage und mit dem Rest muß man Leben. Wer in Raum viel investieren kann, befindet sich meiner Definition nach schon weit oberhalb des gesuchten Korridors.

[Krypton]

Auch wenn man zur Miete wohnt, kann man wählen, ob man eine nuLine 32 auf Ständern einen Fünftel der Raumlänge von der Wand abrückt, im gleichseitigen Dreieck zum Hörplatz aufstellt, den man nicht direkt an der gegenüberliegenden Wand wählt, und so Musik hört. Ein wenig Schaumstoff mit Bildern auf Akustikstoff dahinter an die Wand, und los.

Oder man wählt Variante zwei: Sauteurer Amp, nuVero11, in die Raumecken gepfercht, nahe der Fensterfront. Plattenboden, keine sonstige Ausstattung. Dann aber nicht vergessen, im Forum wegen zu vieler Höhen nach Rat zu fragen und vorausschauend mal den Amp zu tauschen...

[krokette]

CD-Player, Verstärker und Boxen im Wert um 1000,- Euro und man ist bereits im Club

für alles zusammen 1000 euro?

[Krypton]

Im "Club" eben gerade nicht. Es kann so, für 1000Euro, fantastisch klingen. Aber wenn, bei gegebenem Klang, zugegeben wird, dass es "nur" 1000 Euro gekostet hat, wird man vom "Club" laut ausgelacht, mit Fusstritt vor die Tür verfrachtet und selbige wuchtig zugeschlagen - "Nein, nein, nein, das kann NIEMALS annähernd meiner 20'000 Euro-"Kette" das Wasser reichen."

[kojak]

CD-Player, Verstärker und Boxen im Wert um 1000,- Euro und man ist bereits im Club

für alles zusammen 1000 euro?

Wohlgemerkt Untergrenze. Wahrscheinlich ist 1500,- realistischer und ich habe dann eben nur die Möglichkeit CDs abzuspielen. Mir geht es auch weniger um die Euro-Beträge als um die qualitative Aussage, dass es bei CD-Qualität langsam losgeht. Ich habe auch noch LPs und habe die Umstellung auf CDs als klanglichen Rückschritt empfunden. Heutzutsage gibt es aber sehr gute Audio-CDs und die hören sich auf meinem bescheidenen Setup schon ganz ordentlich an.

Natürlich würde ich gerne mal einer 20.000 Euro Anlage lauschen - ich habe kein Vorstellung davon, was da geht