Candida hat geschrieben:Solange jemand nicht einmal die Wörter Pegelabgleich und Blindtest in seinem Erfahrungsbericht unterbringt, glaub ich ihm gar nix
Das ist richtig. Gleich laut muss es schon sein, sonst hört man einfach einmal einen lauteren Amp, und einmal einen leiseren. Dazu gibt es übrigens einen Knopf am Amp, da brauchts keinen Neuen für Euro xxx-fach.
Edgar J. Goodspeed hat geschrieben:Ich vertrete die Meinung, dass jeder Amp gleich klingen kann* - egal ob Röhre, Class A, Class Z oder Class AB; dies aber nicht gewollt ist. Ich glaube, dass jeder Hersteller eine bestimmte Klangphilosophie verfolgt, und diese lässt sich marketingwirksam an den Mann bringen.
Und das ist ebenso richtig, mit Abstrichen evtl. (s. *), die Edgar aber hier nicht meint. Ist ein Unterschied auch bei abgeglichenem Pegel noch hörbar, so ist er gewollt*. Die einzige Alternative dazu wäre: der Unterschied ist ungewollt, aber trotzdem da, weil der Konstrukteur zu dämlich oder unfähig war. Das will aber niemand über die Hersteller der eigenen Geräte hören.
Die hörbaren Unterschiede kann man auch messen und beziffern, ansonsten könnte ja die Bude ihre markentypischen Klangcharakteristika gar nicht reproduzieren von Modell zu Modell, geschweige denn gezielt variieren. Messen bedeutet: Mit dem Stück Draht vergleichen, also dem "idealen" Verstärker. Abweichungen dürfen selbstverständlich gefallen, kann man mittels Equalizer, Effektgeräten, gesoundeten Amps, Esoterik-Amps oder Boxenvarianten (gesoundet oder nicht, neutral oder nicht) erreichen. Nur soll man nicht immer ein Voodoo draus machen, sondern einfach dazu stehen.
So, und nun noch zum *, das ich auch im Zitat von Edgar eingefügt habe:
* Es gibt Unterschiede, die nicht mehr gewollt sind, oder die nicht mehr zu korrigieren sind - da kann dann der Amp schlicht nicht mehr "gleich" klingen wie sein ideales Vorbild. Dazu gibt es mindestens zwei Gründe:
a) Schwurbeliges, highendiges Spezialdesign (Schaltungslayout), das ach-so-viel-besser klingen MUSS. Laut Prospekt. Dieser (aus Sicht des Ingeneurs, der sich den idealen "Stück-Draht-Verstärker" vornimmt) im Grunde einfach dämlich konstruierte Amp KANNS nicht (mehr) besser, weil er eben schon idiotisch aufgebaut ist.
b) Man schraubt die Belastung weit genug hoch, bis dem Amp die Puste ausgeht. Da brauchts dann halt eben einen stärkeren
c) Den Aufwand, die noch verbleibende Abweichung vom "Stück Draht" noch zu korrigieren, wird unwirtschaftlich/unverhältnismässig, und ist aus Sicht des Verkäufers nicht mehr wieder hereinzuholen. Und nicht nötig. "So lass ich es eben..."