... oder Warum mir Farin Urlaub €1.000 schuldet.
Heute haben wir als erstes die
Standpositionen der 681 und 122 ausgetauscht um uns, wie wir dachten, nur schnell zu vergewissern, daß das eh nichts ausmacht. Tja, irgendwie waren dann flugs vier Stunden beim Teufel und wir haben beschlossen, es für heute dabei zu belassen und erst morgen einzeln zu testen (wenn wir denn dazu kommen).
681 vs. 122 reversed: Bass
Die 681 dröhnt(?) immer noch recht unverändert. Solang das Stück nicht besonders weit runtergeht, kein Problem, aber sobald's merklich tiefer wird - da braucht's aber noch kein Kino-Erdbeben -, wird der Bass nach einer kurzen "Anlaufzeit" lauter, unpräziser und ist irgendwie überall im Raum gleichzeitig. So ein generisches Bassfundament, aber keine Töne mehr. Is vom Feeling her ganz lustig, in so einem Bassmeer zu waten, das wird sicher vielen taugen, aber micht nervt es ganz gewaltig, ehrlich gesagt. Der Begriff Auto-Subwoofer drängt sich auf. Brr. Das sind dann wohl die berühmten Raummoden?
Um die Kritik wieder etwas abzuschwächen, es ist bei weitem nicht so schlimm, wie in so einem Subwoofer auf Rädern, aber es geht halt ein bissl in die Richtung. Bei den meisten Liedern isses völlig wurscht, bei einigen merkt mans halt, wenn man drauf achtet, bei ein paar isses störend, und ein, zwei hatte ich, die klammheimlich aus den Playlists verschwinden würden. Andererseits kam es auch vor, wohl so grad an der Grenze zum kritischen Bereich, daß die ein oder andere Note auf die Weise durch Betonung einen angenehmen zusätzlichen Schnörkel bekam.
Noch gehe ich davon aus, daß man das durch Fine-Tuning der Position bei Einzelaufstellung wegbekommt, wenn nicht, hmm, schwierig. Sagen wir mal so: Ob meine Box nun ein paar Einzelheiten mehr oder weniger rausholt, fällt mir wahrscheinlich nicht mehr auf, sobald der Vergleich weg ist und ich mich dran gewöhnt habe. Das Dröhnen würde mir denke ich auffallen.
EDIT: Feldwebelchen legt nachdrücklichen Wert auf die Feststellung, daß sie immer noch nicht genau weiß, was ich mit "Dröhnen" meine und doch eh alles Paletti sei, mit den 681.
Die 122 hat nun einen Bass, den ich als normal bezeichnen würde, also merklich dazugewonnen, auch wenn ich sie immer noch eher auf eine Cocktail- als eine Rave-Party einladen würde. Zum entspannt oder analytisch musikhören supi, zum abrocken, eher nein.
Zwischenstand: nicht viel spricht für die 122 und die 681 hat einen "Fehler" ...
681 vs. 122 reversed: ABX
Da sich die beiden aber, wenn man sie nicht gerade mit Bass ärgerte, extrem ähnlich waren, gab es ein paar ABX-Tests ab. Feldwebelchen durfte die Tracks (bis 30 sec ab Beginn) und das X ausssuchen, ich mußte "raten". Das ernüchternde Ergebnis: Wenn nicht gerade eine Stelle dabei war, die eine Besonderheit einer Box zu tage förderte, keine Chanche. (Ich denke, einmal war ich sogar unter 50% - man verleihe mir den Forentitel "Capitain Holzohr"!
)
Wenn ich so eine Stelle allerdings einmal geortet hatte, konnte ich sie in den darauffolgenden Versuchen meist auch wiedererkennen.
Die eine Besonderheit ist wohl klar, der etwas überenthusiastische Bass der 681. Der andere Unterschied fiel mir bei Stimmen (solo oder mit wenig Begleitung) auf: die 122 singt heller, echter und die Stimme steht über/vor den Instrumenten, eindeutig gelöst davon, während die 681 - aber nur im Vergleich - dumpf und etwas "eingesperrt" singt.
Nur, ohne den direkten Vergleich hätte ich keine Chance, den Unterschied zu hören und es würde mir bei der 681 nie im Leben etwas abgehen. Freude macht sich breit, das teure Ding ist ausgeschlossen, wir müssen nicht monatelang fasten etc.
681 vs. 122 reversed: Testen, bis die Ärzte kommen
Naja und dann bin ich Trottel auf die Idee gekommen, den Bassschalter bei der 122 noch einmal einzuwerfen. So zum Spaß und quasi zum Abschied.
Lasse redn von den Ärzten. Niemand hat erwartet, daß sich da gröber was tut.
Zuerst die 681: Die dröhnt wieder ein bissl, aber wurscht, die Stimmung passt. Die Aufnahme ist sicher ohnehin ein Schmarrn, wahrscheinlich liegt's an der. Oha, da sind irgenwelche Glocken(?), die da vorher noch nie waren und überhaupt klingt alles recht differenziert. Da schau her.
Nu die 122 (mit Bass auf voluminös): Was is denn nu los? Hab ich ein viertes Paar Boxen bestellt? Bass hat was von einer Schnellfeuerpräzisionsartillerie, da dröhnt nix. Und im Refrain, wo alles so richtig loslegt und die 681er dann doch alle Instrumente und die Vocals in einen Topf werfen und hervorragende Klangsuppe kochen ... - nix mit überfordert, die Vocals thronen über dem dem Rest und der Rest, ja, der hat plötzlich so eine Art innere Struktur. (Da bin ich dann zwischendurch zuerst auf und dann peinlichst zur Musik herumgehüpft, wie in jungen Jahren ...
)
Der Rest des Albums bietet ein ähnliches Bild. Dieser Struktur-statt-Klangsuppe Effekt bei wilderen Passagen, den ich vorher noch
nie gehört hatte, war mal mehr, mal weniger ausgeprägt, aber Spaß machten die 122er immer. Sieh an, sie kann ja.
Aufgrund der Vorinformation hätte ich erwartet, daß die 122 die 681 - wenn überhaupt- bei Klassik und Jazz deklassiert und hab deshalb auch viel davon aufgelegt. Bei Pop/Rock, so dachte ich, hätte die 681 ohnehin die Nase vorn. Stattdessen ist es so: Zur 122 tanze ich, zu 681 die BILLYs hinter mir.
Zwischenstand: die 681 wird mich manchmal negativ überraschen und dröhnen, die 122 wird mich manchmal positiv überraschen und mir Dinge zeigen, von denen ich gar nicht wußte, daß sie auf der CD sind. 122 wieder im Rennen!
Randnotiz zur 481 und dem Hören im Stehen
Die 481 ist nicht disqualifiziert, es hatte nur zuerst keiner Lust zum Umstellen und dann war die Zeit dahin. Ganz zum Schluß hab ich sie dann doch noch einmal angeschlossen, um zu sehen, ob mir nach einem Tag mit den Großen etwas fehlt.
Natürlich fehlt was - aber Schock isses keiner. Die 481 klingt kleiner, keine Frage, aber sie ist es ja auch. Mir kommt vor, sie läßt einfach das, was sie nicht kann, weg und geht dabei bei der Auswahl dessen, was weggelassen wird, sehr geschmackvoll zu Werke. Kürzlich habe ich eine
Mikado-Aufführung gesehen. Kellertheater, kein Orchester, kein Chor, nur die Hauptfiguren begleitet von einem Flügel mit zwei Pianisten - war genial und es hat im Kontext nix gefehlt. So in etwa seh ich die 481 auch.
Einen Nachteil hat sie allerdings - im Stehen hören bzw. zur Musik herumhüpfen finde ich weniger lustig, der Klang ändert sich einfach total, weil sie dann einfach nur noch "von unten" spielen. Bein den Großen merkt man es auch, aber es ist bei Weitem nicht so stark.
Gute Nacht!
P. S.: Warum hat die 681 eigentlich keinen Schalter für abgeschwächten Bass?