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Gute Chassis besser machen?

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
US
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Beitrag von US »

Hallo Andreas,

danke für die aufmerksame Analyse.
Das naheliegende lässt sich leicht übersehen ;)

Ich werde mir dazu nochmal die THD-Verläufe des O110 im Vergleich anschauen und poste dazu später.
Mir reicht auch ein 10"er je Box in ca. 50l akustisch wirksamen Volumen mit lächerlichem 35W-Verstärker pro Chassis. Habe also auch Verstärkerleistung gegen Luft getauscht, die Stabilität der Null-Lage des recht leichten Basses ist dennoch beeindruckend... "der Tieftöner bewegt sich ja gar nicht " bekomme ich immer zu hören, wenn jemand zum ersten Mal die Box hört/sieht.
Ganz praktisch reicht mir das auch. Ich betreibe 4 x 10"er in je 40l closed (Auch für Mehrkanal) was demnächst noch durch vier weitere 10"er als aktive Absorber ergänzt wird, die zum Pegel aber nicht mehr beitragen.

mms = 54g, was flächenbezogen im Vergleich zu klassischen Subs recht leicht ist.
Auch hier ist Membranhub nur spürbar, aber nicht sichtbar.
Die meisten Reflexkisten, die ich kenne, haben doch sichtbare Probleme mit der Null-Lage.
Meine Genelecs haben das Problem übrigens trotz Reflex nur in sehr geringem Maße; allerdings um den Preis eines sehr steilen Pegelabfalls unterhalb der Eckfrequenz.

Gruß, Uwe
AH
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Beitrag von AH »

Hallo Uwe,

dann warte ich mal ab....

Zu mms: Dieser Parameter ist etwas irreführend, da ja die Luftlast mit zugerechnet wird. Ich kenne die Thiele-Small-Paramter "meines" 10" Tieftöners nicht :oops: mms dürfte geschätzt bei 30g liegen, die gesamte Schwingeinheit (Membrane, Spulenträger, Spule etc..) wiegt allerdings 6g.
Die potentielle Energie, die bei Null-Lagenabweichungen im System gespeichert wird, ist also recht gering.

Ein weiterer Nachteil von Baßreflexsystemen tritt bei Anwendung in kleinen Räumen auf. Aufgrund der Achtercharakteristik, die unterhalb der Tuningfrequenz auftritt, nimmt die in alle Raumrichtungen abgegebene Schallenergie stärker ab, als der Freifeld-Amplitudenfrequenzgang mit -24dB/8va glauben macht (wie schon geschrieben).
Zudem ist aufgrund der gegenphasigen Abstrahlung unterhalb der Tuningfrequenz der Druckkammereffekt in kleinen Räumen nicht nutzbar. Ich habe mein geschlossenes System für einen 12m^2-Raum entwickelt und kann versichern, daß 350cm^2 closed je Box in der untersten Oktave 16Hz.....31,5Hz UNVERGLEICHLICH viel lauter sind, als 350cm^2 reflex mit einer Tuningfrequenz von 40Hz.
Ich habe bis 16Hz (darunter kann ich nicht messen) eine lineare Betriebsschallpegelkurve und das Subkontra-C (16,x Hz) großer Pfeiffenorgeln ist bei einer maßvollen Lautstärkeeinstellung durchaus unverzerrt hörbar.
Wenn ich in denselben Raum reflexgeladene hifi-Boxen gleicher Membranfläche und gleichen Volumens stelle, ist in dieser Oktave nichts zu vernehmen, außer Strömungsgeräuschen und einer heftigen Modulation der Lautstärke des Nutzsignales.

Gruß

Andreas
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Beitrag von US »

Hallo Andreas,
AH hat geschrieben: dann warte ich mal ab....
wohlwissend, daß ich von Elektroakustik keine Ahnung habe :D

Nun, ich habe jetzt auch gesehen, daß diese Betrachtung bei dem O110 oder O400 keinen Sinn macht, da keine Tiefbassübertragung vorhanden ist.
Ein weiterer Nachteil von Baßreflexsystemen tritt bei Anwendung in kleinen Räumen auf. Aufgrund der Achtercharakteristik, die unterhalb der Tuningfrequenz auftritt, nimmt die in alle Raumrichtungen abgegebene Schallenergie stärker ab, als der Freifeld-Amplitudenfrequenzgang mit -24dB/8va glauben macht (wie schon geschrieben).
Zudem ist aufgrund der gegenphasigen Abstrahlung unterhalb der Tuningfrequenz der Druckkammereffekt in kleinen Räumen nicht nutzbar.
Ich war auch ganz schön erstaunt zu sehen, daß bei meinen Genelecs mit f3=52Hz der gemessene Amplitudengang am Hörort ziemlich genau der Vorgabe entsprach; also mit steilem Abfall > 24dB/8ve unter 55Hz. (Raumgröße 24m²)

Der Nubert-Sub AW1000, der im Halbraum f3=20Hz aufweist, zeigt wiederum im Raum einen starken Anstieg unterhalb 30Hz.

*Lobhudelmodus an* :
Meine 10"er zeigen bei einer Eckfrequenz von 30Hz, einen ziemlich linearen Schallpegel am Hörort bis 16Hz.
*Lobhudelmodus aus*

Gruß, Uwe
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Frank Klemm
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Beitrag von Frank Klemm »

AH hat geschrieben: Ein weiterer Nachteil von Baßreflexsystemen tritt bei Anwendung in kleinen Räumen auf. Aufgrund der Achtercharakteristik, die unterhalb der Tuningfrequenz auftritt, nimmt die in alle Raumrichtungen abgegebene Schallenergie stärker ab, als der Freifeld-Amplitudenfrequenzgang mit -24dB/8va glauben macht (wie schon geschrieben).
Zudem ist aufgrund der gegenphasigen Abstrahlung unterhalb der Tuningfrequenz der Druckkammereffekt in kleinen Räumen nicht nutzbar. Ich habe mein geschlossenes System für einen 12m^2-Raum entwickelt und kann versichern, daß 350cm^2 closed je Box in der untersten Oktave 16Hz.....31,5Hz UNVERGLEICHLICH viel lauter sind, als 350cm^2 reflex mit einer Tuningfrequenz von 40Hz.
Ich habe bis 16Hz (darunter kann ich nicht messen) eine lineare Betriebsschallpegelkurve und das Subkontra-C (16,x Hz) großer Pfeiffenorgeln ist bei einer maßvollen Lautstärkeeinstellung durchaus unverzerrt hörbar.
Wenn ich in denselben Raum reflexgeladene hifi-Boxen gleicher Membranfläche und gleichen Volumens stelle, ist in dieser Oktave nichts zu vernehmen, außer Strömungsgeräuschen und einer heftigen Modulation der Lautstärke des Nutzsignales.
Naja. Du hast das Konstruktionsprinzip von BR (bzw. Passivmembran)-Systemen nicht ganz verstanden, besonders bei aktiv entzerrten.

Du must Dich bei BR-Systemen für eine untere Grenzfrequenz entscheiden. Wenn Du bis 16 Hz als "Arbeitsbereich" verwenden willst, ist 18 Hz die Tunnelresonanzfrequenz.

Als Gewinn bekommst Du geringere Membranauslenkungen im Bereich ab 12,5 Hz (fb * 0.707). Im Bereich ab 16 Hz (fb * 0.911) liegen diese bei 21% der der einer geschlossenen Box. Alternativ kann man natürlich 5 Chassis in ein ca. fünfmal größeres Gehäuse einbauen.
Aber wenn wir über 16 Hz reden, dann geht es nicht um 1 Liter gegen 5 Liter-Subwoofer, sondern eher um 200 Liter gegen 1000 Liter.

Alternativ kann man natürlich bei 1 Chassis und 200 Litern bleiben. Allerdings ist der Grenzschallpegel bei 16 Hz dann um knapp 14 dB geringer als bei einer äquivalenten geschlossenen Konstruktion.

Probleme bereitet bei solch niedrigen Abstimmfrequenzen die Länge des BR-Kanals. Alternativ kann man dann vertikal aufgehängte Passivmembranen benutzen.
AH
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Beitrag von AH »

Hallo Frank,

falsch verstanden habe ich es keinesfalls, wir reden nur aneinander vorbei. Selbstverständlich begrenzt bei reflexgeladenen Systemen die Tuningfrequenz die nutzbare Bandbreite nach unten.

Ich beziehe mich immer auf das Produkt aus Leistung und Bandbreite bei volumengleichen Systemen und sinnvollen Bandbreiten von zwei Oktaven oder mehr. Dabei soll fairerweise die Tuningfrequenz des reflexgeladenen Systems untere Eckfrequenz dieser zwei Oktaven sein.

Pak ist gegeben durch Membranfläche, Membrangeschwindigkeit und Realteil des Strahlungswiderstandes.

Wie ich bereits erwähnt habe, lassen sich geschlossene Systeme vom Verschiebevolumen / Volumen - Verhältnis sehr stark optimieren. Wenn es nicht auf die Kosten ankäme, fast unbegrenzt bis zu dem Punkt, an dem das Volumen hinter dem Chassis dem Verschiebevolumen entspricht. Das wäre bei jeder Frequenz die volumenbezogen lautest mögliche Konstruktion überhaupt. Ein Helmholtzresonator kommt darin nicht vor......

Gruß

Andreas
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