Seite 3 von 3

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Fr 10. Aug 2012, 09:38
von michaeljk
Hallo zusammen,

ich habe inzwischen meinen Akustik-Planer nach den Douglas-Vorhängen befragt. Er beurteilt sie so, dass man sie im Prinzip schon verwenden kann, allerdings dämpfen sie den Hochtonbereich zu stark im Vergleich zu Microsorber-Folie. In meinem Fall mit den vielen Glasflächen sollte ich nur einen Teil der Flächen damit bedecken, die anderen mit Microsorber-Folie. Da das optisch wahrscheinlich noch blöder aussieht als nur mit Folie, lasse ich das wohl besser bleiben.

Michael

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Fr 10. Aug 2012, 11:36
von pølsevogn
Ich habe mal nach Quadratmeterpreisen für die Vorhänge der Dame aus der Schweiz gesucht. Ich finde nix.

Bist Du da schlauer und/oder geschickter?

BTW: Absorprtionswerte von 0,5 bis 0,6 erscheinen mir nicht zu hoch. Außerdem hat das Untersuchungsinstitut, wenn ich die PDFs richtig verstehe, die Dinger ja gerafft (gefaltet) angebracht. Dann sollten sie in meinem laienhaften Vertständnis flächig hängend deutlich Dämpfung weniger erzielen.

Was meinen denn die anderen hier? Die technische Dokumentation als PDFs zum Runterladen gibt's hier:

http://www.douglas-textiles.ch/index.php?id=139

pv

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Fr 10. Aug 2012, 12:51
von HeldDerNation
pølsevogn hat geschrieben:BTW: Absorprtionswerte von 0,5 bis 0,6 erscheinen mir nicht zu hoch. Außerdem hat das Untersuchungsinstitut, wenn ich die PDFs richtig verstehe, die Dinger ja gerafft (gefaltet) angebracht. Dann sollten sie in meinem laienhaften Vertständnis flächig hängend deutlich Dämpfung weniger erzielen.

Was meinen denn die anderen hier? Die technische Dokumentation als PDFs zum Runterladen gibt's hier:
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich bzgl. der Plattendicke von Basotect mal gelesen, dass eine Wirkung eigentlich erst ab einer Absorbtion von 0,9 und höher wirklich wahrgenommen wird.

Berti, was meinst du denn dazu? :mrgreen:

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Fr 10. Aug 2012, 13:09
von TasteOfMyCheese
HeldDerNation hat geschrieben:dass eine Wirkung eigentlich erst ab einer Absorbtion von 0,9 und höher wirklich wahrgenommen wird.
Weißt du noch, wo du das gelesen hast, das würde mich interessieren, da ich das nicht weiß/kenne.
Ich würde im Allgemeinen nicht all zu viel auf diese Datenblätter geben, da relativ unklar ist, unter welchen Voraussetzungen hier gemessen wird und was genau der genannte Faktor bedeutet. Dazu hängt so eine Messung viel zu sehr bspw. vom Winkel oder in dem Fall hier von der Faltung ab.
Dennoch denke ich, dass der Vorhang als Ersatz für dünne Vorhänge etwas taugen wird, wer jedoch die Möglichkeit hat, dicke Vorhänge oder Molton anzubringen, wird damit wohl immer im Vorteil sein.
Wenn sie jedoch nicht gerafft sind, wird die Wirkung deutlich weniger stark ausfallen.

Grüße
Berti

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Fr 10. Aug 2012, 23:00
von BlueDanube
HeldDerNation hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere, habe ich bzgl. der Plattendicke von Basotect mal gelesen, dass eine Wirkung eigentlich erst ab einer Absorbtion von 0,9 und höher wirklich wahrgenommen wird.
Wenn alle Flächen im Raum lückenlos einen Absorptionsgrad von 0,6 haben, Ist garantiert ein Unterschied zu vollkommen nackten Betonwänden oder Glasflächen zu erkennen!
So ein Vorhang hat in der Praxis eine Fläche von etwa 5-10 m², wieviel durchgehende Fläche wird mit Basotekt bepflastert?
Auf einer nackten Wand von 15 m² ein Stück Vorhang mit 1-2 m² ändert die Nachhallzeit oder Flatterechos kaum - die räumliche Abbildung vielleicht schon, wenn der Vorhang an der richtigen Stelle hängt (Primärreflexion).
TasteOfMyCheese hat geschrieben:....wer jedoch die Möglichkeit hat, dicke Vorhänge oder Molton anzubringen, wird damit wohl immer im Vorteil sein.
Vor dem Fenster angebracht bedeutet das jedoch für die Bewohner "Dunkelhaft"! :wink:

Wenn die Absorber nicht lichtdurchlässig sein müssen, ist es besser, gleich Breitbandabsorber zu nehmen, um den Mittelton- und Grundtonbereich gleich stark wie den Hochtonbereich zu bedämpfen.

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Sa 11. Aug 2012, 08:17
von pølsevogn
Ah, nun haben sich auch wieder einige der Klangraumexperten eingeschaltet. Dank dafür.

Könntet Ihr vielleicht einmal in die oben genannten Expertisen der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (kurz Empa) hineinschauen. Deren Untersuchungen müssten doch seriös sein, oder?

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Sa 11. Aug 2012, 08:53
von HeldDerNation
BlueDanube hat geschrieben:
HeldDerNation hat geschrieben:Wenn ich mich recht erinnere, habe ich bzgl. der Plattendicke von Basotect mal gelesen, dass eine Wirkung eigentlich erst ab einer Absorbtion von 0,9 und höher wirklich wahrgenommen wird.
Wenn alle Flächen im Raum lückenlos einen Absorptionsgrad von 0,6 haben, Ist garantiert ein Unterschied zu vollkommen nackten Betonwänden oder Glasflächen zu erkennen!
Da hast du natürlich recht. Ich finde es auch nicht mehr und bei genauerem Nachdenken denke ich, dass ich da wohl was durcheinander gebracht habe, weil es so wirklich keinen Sinn macht.

Wenn man wirklich große Anteile des Raumes damit ausstatten kann, sind sicher auch Absorbtionsgrade von 0.5 zielführend. Hat man nur wenig Spielraum (bzw. Fläche :mrgreen: ) die man mit Absorbern verkleiden kann, sollte man eher schauen, dass man mindestens in die Gegend von 0.9 oder höher greift um einen hörbaren Effekt zu erzielen.

Ich denke so kann man es eher stehen lassen, oder?

Aufgrund des breitbandigeren Effekts würde ich persönlich immer primär versuchen mit Basotect zu arbeiten.

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Sa 11. Aug 2012, 11:28
von BlueDanube
pølsevogn hat geschrieben:Außerdem hat das Untersuchungsinstitut, wenn ich die PDFs richtig verstehe, die Dinger ja gerafft (gefaltet) angebracht. Dann sollten sie in meinem laienhaften Vertständnis flächig hängend deutlich Dämpfung weniger erzielen.
Die Vorhänge wurden flach und gerafft gemessen.
Gerafft ist die Absorption über die Frequenz gleichmäßiger und geht etwas tiefer runter - ist also insgesamt besser, aber Vorhänge werden ohnehin meist gerafft angebracht.....
pølsevogn hat geschrieben:Könntet Ihr vielleicht einmal in die oben genannten Expertisen der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (kurz Empa) hineinschauen. Deren Untersuchungen müssten doch seriös sein, oder?
Sieht so aus.
HeldDerNation hat geschrieben: Hat man nur wenig Spielraum (bzw. Fläche :mrgreen: ) die man mit Absorbern verkleiden kann, sollte man eher schauen, dass man mindestens in die Gegend von 0.9 oder höher greift um einen hörbaren Effekt zu erzielen.
Ich denke so kann man es eher stehen lassen, oder?
Ja.

Wie gesagt, sind die Vorhänge natürlich nur ein Kompromiss, wenn unbedingt Licht durchscheinen muss.
Mit einer Absorption, die erst bei etwa 500 Hz losgeht, sind diese Vorhänge Breitbandabsorbern klar unterlegen (Von WVier gibt es zB. einen Absorber, der bis 100 Hz runtergeht!), aber eindeutig besser als nacktes Glas oder ein dünner transparenter Vorhang.

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Do 20. Okt 2016, 16:11
von Roy Beer
Hier gibt es ein Gutachten zur raumakustischen Wirkung eines bestimmten Plissees.
https://www.plissee-duette.com/plissee- ... umakustik/
Sollte das so stimmen, wäre Leuten mit vielen Fensterflächen (u.a. mir) in ihrem Raum geholfen.

Re: Plissee-Rollos mit angeblicher Absorberwirkung. Sinnvoll

Verfasst: Do 20. Okt 2016, 19:12
von pølsevogn
Vielen Dank, Roy, für die Ergänzung des ja nun schon ein wenig betagten Threads. Der Herr Gutachter hat sich ja nicht sonderlich ins Zeug gelegt. Noch nicht einmal die Raumabmessungen und das Verhältnis von schallharten Flächen und der Menge des Plissés nennt er. Immerhin geben seine Messungen einen Anhaltspunkt. Liest sich ein wenig wie ein Gefälligkeitsgutachten.

Zudem hat er sich ausschließlich auf die Sprachverständlichkeit beschränkt. Verständlich, es handelte sich ja schließlich um einen Besprechungsraum.

Interessant wäre, zu erfahren, was sich oberhalb von 8.000 Hertz tat.