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Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

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TheRufus
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Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von TheRufus »

Nabend,

also ich habe auch diese GLS Doku gesehen und kann bloß sagen, dass das noch nicht die Spitze vom Eisberg ist... :evil:
Habe 2 Bekannt die für Hermes gefahren sind, dass Prinzip mit der Selbstständigkeit ist da das gleiche wie bei GLS. Bei Hermes fahren die Fahrer mind. 2-3 Tage die Woche bis von ca. 5-21Uhr Abends. Der eine Bekannte hat gerade letzten Monat mit Druck in dem er sich mehrmals hintereinander krankschreiben lassen den Job fallen gelassen. Sein Chef wollte hin einfach nicht Kündigen. Er meinte im ersten Monat hat er bisschen über 300std. gearbeitet und jetze kommt es, und bei 950,-€ Netto gehabt. Unglaublich :evil: Dann ging er zum Chef und sagte so geht das nicht und wurde eben nur dumm hingehalten und sollte im 2 Monat eben nur Pakete von Großkunden abholen, da war er dann eben nicht ganz so lange unterwegs, aber sein Lohn war vom Arsch...bei 800€ nur :!:

Ich wohne in Mecklenburg-Vorpommern und gerade bei mir hier im Nordosten sind in vielen Branchen solche Löhne üblich, wie es hier auch schon genannt würde! (Frisösen: 600€, Backer und Fleischerverkäuferin: 600-800€, Reinigung: 600-800€, Schlosser 850-1000€ usw.) ich rede hier aber von einer 40-42 std. Woche + Sa.-So.teilweise arbeiten...
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Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von Gandalf »

Ich habe mir angewöhnt, wenn ich was bestelle, darauf zu achten, das DHL oder die Post als Versender genommen wird.
Ist ja nicht nur diese Billigmentalität, sondern auch die Art und Weise, wielange ich auf eine Sendung warten muss.

Ausserdem achte ich auch darauf, daß Sendungen, die mit UPS o.a. immer zu meinen Freunden geliefert wird. Die haben eine Firma und sind den ganzen Tag erreichbar.
Habe nämlich keine Lust, meinem Paket hinterher rennen zu müssen, nur weil man mich nicht angetroffen hat.
Das kommt nämlich auch dem Fahrer zugute, da er meine Sendung nicht tagelang spazieren fahren muss.
Ich kann auch hochdeutsch !

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Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von JensII »

Ich arbeite bei einer kleinen Firma, und wir täglich div. Pakete.

Dabei fällt mir auch immer auf:
Hermes und GSL "wirkt" billiger, die Kleidung (dreckig, ungepflegt und aufgebraucht), das Verhalten (gestress, genervt und "schroff"), Hermes hat teil nicht mals nen Bulli sondern liefert im Corsa aus!

UPS, TNT Versand dagegen: Ruhig, haben meist kurze Zeit für einen Plausch, einer hat mal mit uns gegrillt, nicht so gestresst, gepflegtes Äußeres.....

Wo das wohl dran liegt?

Die Frage ist ja nur: Wenn man als versender "die Qualitätsfirma" wählt, dann nimmt man ja den Billigheimer den (wenn auch nicht Traum-)job!

Beispiel bei den Discountern:
Schlecker - Alle Jammern über die Jobs! Vor ein paar Jahren haben alle gemeckert, dass die Angestellten unterbezahlt und ausgenutzt sind -> Aber besser so einen als gar keinen Job!?
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Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von Zweck0r »

Lemke46 hat geschrieben:Und: Es liegt oft an unserer "Billig"-Mentalität... :?
Mit dem Spruch hat mich schon nach dem Gammelfleischskandal irgendein selbstgefälliger Politkasper auf die Palme gebracht.

Die Auswahl nach bestem Preis-Leistungs-Verhältnis ist ein marktwirtschaftliches Grundprinzip und nicht die Wurzel des Übels. Der Anbieter hat klar gegen Gesetze verstoßen (Arbeitszeit, Scheinselbständigkeit) und sich damit einen unrechtmäßigen Wettbewerbsvorteil verschafft.

Versagt haben hier die Behörden, deren Aufgabe es ist, solche Anbieter vom Markt zu putzen. Oder auch nicht, denn die Schlampigkeit der Ämter stinkt nach Korruption. Wo deren Prioritäten liegen, hat der Wallraff-Film ja deutlich gezeigt: korrekte Stundenzahl fürs Finanzamt, 'Märchenbuch' für den Arbeitsschutz. Vermutlich werden Aussteiger auch noch von der ARGE drangsaliert, nachdem deren Beschwerden plangemäß im Sande verlaufen sind.
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Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von joe.i.m »

Alles richrig Zweck0r, nur deshalb die Augen davor zu verschließen nach dem Motto der Staat wirds schon richten, es ist seine Aufgabe?

Blind irgendwelchen "Marktprinzipien" folgen ohne irgendwelche Moralvorstellungen mag in manchen Kreisen opportun sein, für unsere Gesamtte Gesellschaft eher nicht, weil es sie sonst irgendwann zerreißen würde.

Gruß joe
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Gandalf
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Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von Gandalf »

Zweck0r hat geschrieben:
Lemke46 hat geschrieben:Und: Es liegt oft an unserer "Billig"-Mentalität... :?
Ja der Spruch ' Geiz ist geil ' hat uns alle mehr oder weniger geprägt, das kann man bei vielen alltäglichen Dingen des Lebens beobachten.
Das Internet mit seinen vielfältigen Möglichkeiten an Waren aller Art zu kommen, hat das Ganze noch gefördert.
Amazon und Ebay prägen doch die Versandgeschäfte und beeinflussen somit auch die Art und Weise der Transportunternehmer.

Nicht nur der private Versand, auch der Transport von anderen (industriellen) Gütern innerhalb der Republik und auch ins benachbarte Ausland, hat durch die strikten Einsparungen großer Konzerne dazu geführt, das im Transportwesen vor allem kleine und mittlere Unternehmen oft jahrelang am Rande des Ruins arbeiten und dann irgendwann aufgeben müssen.

Bei der letzten Wirtschaftskrise mussten zB in Frankreich rund ein Drittel der kleinen und mittleren Transportunternehmen aufgeben und wurden zum Teil von den Großen geschluckt.
Wie soll denn ein Unternehmer noch was verdienen, wenn er für eine Komplettladung eines LKW's im Fernverkehr von Nordfrankreich nach Süddeutschland nur 600 Euro bekommt ? Da bleibt eigentlich nichts mehr übrig.
Mal abgesehen von dem Lohn für den Fahrer, kommen da noch die Spritkosten ( mit steigender Tendenz ) und die LKW-Maut hinzu, die Kosten für die Wartung ( alle 6 Monate TÜV , Reparaturen, etc. )usw.
Und dann muss die Ware möglichst auch noch am Tag beim Kunden sein ( zu einer bestimmten Zeit, sonst kann man nochmal hinfahren ).
Das es dann zu Lenkzeit- und Arbeitszeitüberschreitungen kommt, dürfte doch wohl klar sein.
Um Kosten zu sparen, werden dann auch deutsche Fahrer gegen solche aus den Ostblockländern ersetzt, die für ein Drittel des Lohnes eines deutschen Fahrers arbeiten.
Da braucht man sich dann nicht wundern, wenn der Frust immer größer wird.

Und die Überwachung durch den Staat bzw. die Behörden ist auch nicht ohne.
Wenn ich mich mal auf einer Fahrt nicht an die Geschwindigkeit halte und ich nicht sofort dafür zur Rechenschaft gezogen werde, passiert mir nichts mehr.
LKW-Fahrer haben da weniger Glück, die Daten für ihre Fahrten werden auf der Fahrerkarte ( früher auf den Tachoscheiben, die der Fahrer einen Monat lang bereithalten muss ) für ein halbes Jahr festgehalten und bei einer Kontrolle ausgelesen. Da kann es dann durchaus passieren, das man für ein Geschwindigkeitsvergehen, das man vor zwei Monaten begangen hat, noch zur Rechenschaft gezogen wird und bezahlen muss.
Bei den Lenkzeiten und Pausen ist es genauso.
Die Wartezeiten bei den Kunden, während der Fahrer darauf wartet, daß sein Fahrzeug beladen wird, zählt nicht als Pause,sondern Arbeitszeit.
Und sowie der LKW bewegt wird, sei es um nur von der Rampe auf die Seite zufahren, zählt die Pause auch nicht mehr.

Wer jetzt denkt, daß man das umgehen kann, indem man zwei Fahrer auf einen LKW setzt, damit das Fahrzeug dann quasi durchgehend bewegt werden kann, irrt. Die Fahrzeit des LKW erhöht sich dann nur um die Hälfte.

Ich fahre ab und zu mal mit meinem Freund im LKW mit, aber ich könnte mir nicht vorstellen, sowas als Berufskraftfahrer mein Leben lang zu tun. Ein paar Mal im Jahr ist das ja ganz nett und für mich ist das eine schöne Abwechslung. Erholen tue ich mich dabei nicht, da hauptsächlich nachts gefahren wird und sich der ganze Tagesrhythmus verschiebt. Aber ich komme dabei etwas rum und durch die erhöhte Sitzposition erlebt man die Umwelt ganz anders als im PKW. Viele Dinge entlang den Strassen kann man beobachten oder entdecken, während man im eigen Auto daran vorbei rast, um möglichst schnell ans Ziel zu kommen.

Auch hat sich dadurch meine Fahrweise gerade auf Autobahnen gegenüber LKW's geändert, wenn ich sehe, daß ein LKW überholen will, lasse ich ihn das tun und ärgere mich nicht. Ich bin im Auto viel schneller wieder auf meiner Geschwindigkeit.

Und wie sich das im Auto anfühlt, wenn man mit Tempo 80 unterwegs ist, habe ich jetzt erlebt, als ich mit meinem Anhänger nach Spanien gefahren bin. Da nimmt man sich eben Zeit, macht ein paar Pausen mehr und sieht die Strecke eben als Teil des Urlaubs an.
Wenn ich zurückfahre wird das nicht anders sein,zumal ich dann ein Motorrad hinten drauf haben werde. Ich sehe das auch als Testfahrt an, da ich das nächste Mal, wenn ich hierher fahre, mein eigenes Motorrad mitnehmen will.
Da kann ich mich dann in die Kolonne der LKW's einreihen und beim Überholen höre ich dann in Gedanken die Leute in den Autos hinter mir fluchen, weil das etwas länger dauert......... :roll:
Ich kann auch hochdeutsch !

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Lemke46

Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von Lemke46 »

Zweck0r hat geschrieben:
Lemke46 hat geschrieben:Und: Es liegt oft an unserer "Billig"-Mentalität... :?
Mit dem Spruch hat mich schon nach dem Gammelfleischskandal irgendein selbstgefälliger Politkasper auf die Palme gebracht.
..
Versagt haben hier die Behörden, deren Aufgabe es ist, solche Anbieter vom Markt zu putzen. Oder auch nicht, denn die Schlampigkeit der Ämter stinkt nach Korruption. ...
Und trotzdem ist das richtig.
Anderes Bsp. sinngemäß aus letzter Woche bzgl. Behörden.

Da wurden bei uns im Kreis mal wieder die Missstände in Bäckereien, Metzgereien uuunnnnnd so weiter... dargestellt.
Und zeitnah las ich in der Zeit, dass viel zu wenige Kontrolleure da sind (in den Behörden), um den Schlampern auf die Finger zu schauen.

Noch etwas zum Thema Hermes und co. und Zunahme des Versandhandels.
"Mein" Postshop"mensch" meckert jedes Mal, wenn ich man wieder ein Paket ala Amazon - vor allem bei Warenrücksendung - abgebe. Seit Thema "Alle kaufen im Internet und die örtlichen Läden gehen Pleite".

Ist was Wahres dran, oder? Zumindest bei uns im Städtchen wird das immer schlimmer: Ein Leerstand nach dem anderen.
Man ist quasi bei uns gezwungen, vieles im Internet zu bestellen, wenn man nicht für jede Kleinigkeit in die Großstadt (Df, E, W bei uns) fahren will

Es ist wie mit der Henne und dem Ei.
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Weyoun
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Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von Weyoun »

Zweck0r hat geschrieben:
Lemke46 hat geschrieben:Und: Es liegt oft an unserer "Billig"-Mentalität... :?
Mit dem Spruch hat mich schon nach dem Gammelfleischskandal irgendein selbstgefälliger Politkasper auf die Palme gebracht.

Die Auswahl nach bestem Preis-Leistungs-Verhältnis ist ein marktwirtschaftliches Grundprinzip und nicht die Wurzel des Übels. Der Anbieter hat klar gegen Gesetze verstoßen (Arbeitszeit, Scheinselbständigkeit) und sich damit einen unrechtmäßigen Wettbewerbsvorteil verschafft.

Versagt haben hier die Behörden, deren Aufgabe es ist, solche Anbieter vom Markt zu putzen. Oder auch nicht, denn die Schlampigkeit der Ämter stinkt nach Korruption. Wo deren Prioritäten liegen, hat der Wallraff-Film ja deutlich gezeigt: korrekte Stundenzahl fürs Finanzamt, 'Märchenbuch' für den Arbeitsschutz. Vermutlich werden Aussteiger auch noch von der ARGE drangsaliert, nachdem deren Beschwerden plangemäß im Sande verlaufen sind.
Ich finde, die "Geiz-ist-geil-Menthalität" hat erst in den letzten 10 Jahren so richtig zugeschlagen, davor wurde noch mehr auf Qualität geachtet.
Heute will jeder
* einen 46-Zoll-TV für 499 €
* 1 kg Schweinegulasch für 2,99 €
* 1 versichertes 10 kg-Paket für 3,99 € verschicken

Der Deutsche Michel (wohl eher der komplette dekadente Westen) ist preismäßig total "versaut". Er hat eine völlig falsche Vorstellung zwischen der Qualität, die er gerne hätte und den Kosten, die dann notwendig wären. Somit kauft er, verdorben durch die Billig-Discounter, zu krankhaften Niedrigstpreisen und fragt nicht nach, warum denn alles so günstig ist. Dank Schröders Agenda 2010 wurde diese preisliche "Abwärtsspirale" noch weiter angeheizt: Mehr Leiharbeiter für Billiglöhne und Hartz IV mit der Option auf 1-Euro-Job haben dafür georgt, dass Waren und Dienstleistungen noch billiger angeboten werden können. Nun ist es eigentlich schon fast zu spät, die Preise (und somit auch die Qualität) wieder auf ein erträgliches Niveau zu heben. Denn es gibt ja immer weniger Menschen, die es sich auf Dauer leisten können, mehr zu zahlen (das war in den 80-ern und frühen 90-ern noch anders, zumindest in den "alten Bundesländern").

Somit bedarf es dringend eines gesetzlichen Mindestlohnes in allen Branchen. Im europäischen Ausland gibt es ihn seit längerem und die Industrie ist dort auch nicht zusammengebrochen (wenn wir Griechenland, Spanien und Portugal mal außer Acht lassen). Deutschland hat seine aktuelle Nummer-1-Postion zu dem Preis erkauft, dass wir mittlerweile als "Niedriglohnland" angesehen werden (zumindest in einigen Branchen).

Ich habe echt Glück (auch wenn ich deswegen eine Menge Fahrerei am Wochenende in Kauf nehmen muss), als Ingenieur zu den "besser Verdienenden" zu gehören und es schmerzt mich immer tierisch, wenn ich am Wochenende sehe, wie es meinen "Landsleuten" in Chemnitz geht. Ich gebe schon, wo ich kann (Bäcker, Friseur, Kneipe) sattes Trinkgeld, doch kann es letztlich ja nicht sein, dass Trinkgeld vom Arbeitgeber bereits mit 50% vom Gesamtlohn kalkuliert wird, weil man auf das Mitgefühl der Gutverdiener setzt! Es gibt da eine Bäckerkette in Chemnitz (an die 40 Filialen), da verdient man als Geselle in der Backstube keine 1.000 € Brutto im Monat und die Bäckerei-Kette lässt sich auch noch feiern, dass sie einer der größten Arbeitgeber der Region sind. Ne, da muss dringend gesetzlich ein Riegel vorgeschoben werden (allein auf die Einsicht der Arbeitgeber zu setzten reicht nicht). Wie hoch der Mindestlohn nun sein soll kann ich schlecht beurteilen, nur so viel: Eine 4-köpfige Familie sollte zusammen soviel haben, dass sie kein Hartz IV als Unterstützung beantragen muss (am besten ca. 20 bis 25% mehr), dann wirkt das zudem auch motivierend. Denn wenn man mit reinem "Hartzen" mehr verdient als mit rechtschaffender und harter Arbeit, dann ist klar, dass die Arbeitsmoral der Betroffenen auf dem Nullpunkt ist.

Etwas ist faul im Staate Deutscheland und es muss endlich ein Ruck durch selbiges gehen :!: :!: :!:

LG,
Martin
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TheRufus
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Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von TheRufus »

@Weyoun,
1000% bin ich deiner Meinung, was du hier schreibst ist leider die bittere Wahrheit in Deutschland und ganz besonders hier im Osten!
Das mit der Bäckerkette haben wir hier in M-V auch sogar mit 2 Ketten, die bezahlen solche guten Löhne das sie keine Azubi's und Festangestellten mehr bekommen, der Grund ist ganz einfach 6 Tage-Woche + Sa. und So. und extrem wenig Lohn... :twisted:
Die werben im Radio und Zeitungen, ihre Werbung nach Personal ist bald mehr wie die Werbung ihrer Waren/Angebot's... :!:
Somit bedarf es dringend eines gesetzlichen Mindestlohnes in allen Branchen. Im europäischen Ausland gibt es ihn seit längerem und die Industrie ist dort auch nicht zusammengebrochen (wenn wir Griechenland, Spanien und Portugal mal außer Acht lassen). Deutschland hat seine aktuelle Nummer-1-Postion zu dem Preis erkauft, dass wir mittlerweile als "Niedriglohnland" angesehen werden (zumindest in einigen Branchen).
Die Landesregierung von M-V. will einen gesetzlichen Mindestlohn bei Auftragsvergabe von Staatlichen Betrieben/Ämter durchsetzen!
Der Witz daran ist nur, dass es sich hierbei um 8,50€ handelt (Handwerkerarbeiten usw.) und das es ja immer weniger Staatliche Betriebe gibt (Privatisierung) und Ämter werden zusammen gelegt... :?
Ich finde an hand dieses Beispiel sieht man doch das die Politik gar nicht will und kann dieses Problem zu lösen!
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Lemke46

Re: Interessanter Artikel zum Thema Kurierfahrer

Beitrag von Lemke46 »

Weyoun hat geschrieben:
Zweck0r hat geschrieben: ... Denn wenn man mit reinem "Hartzen" mehr verdient als mit rechtschaffender und harter Arbeit, dann ist klar, dass die Arbeitsmoral der Betroffenen auf dem Nullpunkt ist.

Etwas ist faul im Staate Deutscheland und es muss endlich ein Ruck durch selbiges gehen :!: :!: :!:

LG,
Martin
Ich hätte es nicht annähernd so analytisch ausdrücken können. Bin voll dabei.

Aber: Wie kann man das ändern.... Ich ahne schon die Einwände, wie sie dann immer kommen.
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