Hallo zusammen,
ich denke, bevor man loslegt und anfängt, mehrere Subs in die Bude zu schleppen, sollte man sich die Ziele nochmal vergegenwärtigen:
-Akzeptable Nachhallzeit im Tieftonbereich.
-Ausgewogener Amplitudenverlauf in einer großen Hörzone, auch im eingeschwungenen Zustand.
-Geringe Anregung der Wände und Möbel (Nachbarschaftsproblematik).
Kan man bei den drei genannten Punkten kräftig nicken, ist das schon mal eine gute Voraussetzung
Soll allerdings:
-SPL/Volumen
-SPL/Kosten
optimiert werden, sind die Multi-Sub-Konzepte wenig geeignet, da deren Funktion auf partieller gegenseitiger Auslöschung beruht.
Wo liegt nun das Problem?
Kein Problem ist der Elektronik-SchnickSchnack. Das gibts alles am Markt und kann mit entsprechender Anleitung sicherlich von normal-technik-affinen Menschen bedient werden.
Problematischer sind schon die Subs an sich. Vier oder gar mehr AW1000 sind einfach unsinnig.
Gefordert sind kleine Einheiten mit gutem und variablem Tiefgang. Ferner eine gewisse Wohnraumverträglichkeit. so daß auch "extreme" Konzepte realisiert werden können. Für ein "perfekt" funktionierendes DBA sind beispielsweise in durschnittlichen Wohnräumen 16 Subs erforderlich.
Ich kann mir vorstellen, daß Hr. Nubert hier was in der Pipeline hat
Die größte Hürde liegt aber in der Wissensvermittlung der Thematik.
Mit Kochrezept läuft eben relativ wenig, da jeder Raum andere Maßnahmen erfordert. Welches Sub-Konzept im speziellen Fall, optimale Ergebnisse bringt, ist für den Laien nicht ohne weiteres nachvollziehbar.
Entweder nimmt man eine Service-Leistung in Anspruch, oder man arbeitet sich selbst in die Materie ein. Bzgl. Aufstellung und Installation ist es dasselbe: Ohne Eigenleistung und etwas handwerklichem Geschick (auch wenn man die Subs nicht selber baut) wirds schwierig.
Für den Massenmarkt also sicher nichts.
Dennoch gibt es Enthusiasten, die etwas mehr investieren, wie man hier im Forum schön sehen kann. Gerade hier und in anderen Foren tummeln sich ja die Begeisterten, die zwar nicht repräsentativ sind, aber sicher keine unerkleckliche Anzahl ausmachen.
Für diese Leute ist, sofern sie nicht selber basteln wollen, wie Burkhardt schon richtig sagte, kein entsprechender Subwoofer verfügbar.
Also Flachmänner, oder kleine geschlossene, entzerrbare Subs, oder Sub-Paneele,....
Zur Hörraumgröße:
Ein großer Vorteil kleiner Räume ist, daß man mit geringem Aufwand eine gute Raumakustik erzielen kann. Es ist halt einfach wenig Wandfläche zu optimieren. Ferner ist das Verhältnis Möbel/Raumgröße günstig.
Wie Hr. Nubert schon andeutete, muß allerdings der Druckkammereffekt berücksichtigt werden. Dieser besteht unter der tiefsten Raumreso, der Raumgrundresonanz und sorgt für einen Tieftonanstieg von 12dB/8ve.
Um dies zu kompensieren, sollte der Frequenzverlauf des Subs unterhalb dieser Frequenz mit 12dB/8ve abfallen.
oder läuft es am ende auf ein fazit hinaus "es kommt auf den hörraum und die möblierung an"?
So ist es. Leider gibt es keine ultimative, universelle Lösung.
Die "subjektiv dominante" Quelle von hörbarer Signalverzögerung liegt aber offenbar nicht so sehr im group-delay-Anstieg bei der unteren Grenzfrequenz, sondern in der "steilen Filterung" zwischen Woofer und Satellit (80 Hz-Trennfrequenz mit Filtern 4. Ordnung).
Etwas Besserung kann man hier erzielen, wenn man auf 100Hz Trennfrequenz geht. Bzgl. Ortbarkeit ist das noch kein Problem. Bei einem HP mit 24dB/8ve erhält man eine Gruppenlaufzeitverzerrung von 10ms anstatt 13ms.
Gruß, Uwe