Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Lipix hat geschrieben:Also gehörst du auch zu den linken Protestwählern! Jetzt weiß ich wo die sich immer verstecken.

Sag' mal, hast du zu heiß gebadet, oder was soll der Quatsch
Ich wähle die SPD nicht aus Protest, sondern aus Überzeugung, völlig unabhängig vom Ergebnis des Wahl-o-maten.
Und verstecken tue ich mich schon gleich gar nicht. Desweiteren bezeichne ich meine Gesinnung auch nicht als "links" (habe schlechte Erfahrungen mit den Vorgängern der "Linken" namens SED gemacht) sondern als bürgerlich.

Gruß, Martin

ich bin ehrlich gesagt immer noch nicht mit mir einig was ich wählen soll. nur eines ist sicher: ich werde zur wahl gehen

Weyoun hat geschrieben: ..... (habe schlechte Erfahrungen mit den Vorgängern der "Linken" namens SED gemacht).....

Hey Martin, das kann ich mir bei Deinem Alter eigentlich fast nicht vorstellen. Die SED gibt es seit irgendwann 1990 nicht mehr. Scheinst Du doch im Wendejahr geboren, ob Du dich daran also noch erinnerst?

Weyoun hat geschrieben:...
Gruß, Martin

Gruß joe

joe.i.m hat geschrieben:Hey Martin, das kann ich mir bei Deinem Alter eigentlich fast nicht vorstellen. Die SED gibt es seit irgendwann 1990 nicht mehr. Scheinst Du doch im Wendejahr geboren, ob Du dich daran also noch erinnerst?

Bitte

Ich bin Baujahr '79 => habe also noch 11 Jahre DDR erlebt bis zur Wiedervereinigung (davon 10 Jahre harten Kommunismus).
Und ja, ich habe es am eigenen Leib ständig in der Schule erfahren, wie es ist, der Sohn von "Intellektuellen" zu sein (Mutter Lehrerin, Vater Ingenieur) => Im Klassenbuch gab es zwei Einträge für die Schüler: "Arbeiterkinder" und "Intellektuellenkinder" => bei zweiteren wurde massiv aufgepasst, ob es man sich evtl. kritisch über das System äußert.
Meine Lehrerin sowie Hortnerin waren häufig auf "Elternbesuch" bei uns in der Wohnung und haben nachdrücklich davor gewarnt, was passieren kann, wenn man sich zu kritisch äußert.

Mein Vater wurde von der Stasi bespitzelt, da er sich weigerte "der Partei" beizutreten und hatte auch im Job darunter zu leiden (keine Beförderungen).

Soviel zum Thema, ich könne mich nicht mehr daran erinnern.
Nun verstehst du vielleicht, wieso mir die Galle hochkommt, wenn man mich als "linken Protestwähler" tituliert.

Ein Großteil der heutigen Linken sind nichts anderes als Post-Kommunisten der ehemaligen SED und wollen die alten Systeme wieder einführen (Verstaatlichung, Bevormundung, Enteignung der Reichen etc.), der Rest der Linken sind extrem linke Ex-SPD-ler sowie Spinner ehemaliger kommunistischer Splitterparteien aus Westdeutschland. Der Steinbrück hat gut erkannt, dass man mit denen keine Koalition eingehen kann. Leider bekommen die in manchen neuen Bundesländern regelmäßig über 20% der Stimmen, meist von den älteren Wählerschichten, die anscheinend Probleme mit ihrer "selektiven Erinnerung" zu haben scheinen. Sie schwelgen in den Erinnerungen von früher und vergessen den Terror des Regimes. Vielleicht haben diese Wähler aber auch keine schlechten Erfahrungen mit der SED gemacht, weil sie ja der "Zielgruppe", also dem Proletariat angehört haben (es gab in der DDR fast nur Bauern und Arbeiter und wenige mit Studienabschluss).

Gruß, Martin

Naja, die Linken immer noch hauptsächlich als Nachfolgepartei der SED zu sehen, ist m.E. heute nicht mehr sachgerecht. Die Linken sind auch die Abspaltung des linken Flügels der SPD, Lafontaine, Maurer & Co - und ich fürchte, solange die SPD sich mit denen nicht halbwegs aussöhnt und arrangiert wird sie keinen Stich machen...

Die Auseinandersetzung mit den Linken sollte auf der sachlichen, inhaltlichen Ebene erfolgen.

horch! hat geschrieben:Naja, die Linken immer noch hauptsächlich als Nachfolgepartei der SED zu sehen, ist m.E. heute nicht mehr sachgerecht.

Schau mal, wer so alles ein Parteibuch der Linken hat...
Das ist immer noch der Großteil der "alten Garde". Deshalb holen sie auch weiterhin Traumwerte in den neuen Bundesländern.

Weyoun hat geschrieben:

horch! hat geschrieben:Naja, die Linken immer noch hauptsächlich als Nachfolgepartei der SED zu sehen, ist m.E. heute nicht mehr sachgerecht.

Schau mal, wer so alles ein Parteibuch der Linken hat...
Das ist immer noch der Großteil der "alten Garde". Deshalb holen sie auch weiterhin Traumwerte in den neuen Bundesländern.

Wo soll ich das schauen? Wieviel genau ist der "Großteil"? Was genau ist die "alte Garde"?

Ich will das ja gar nicht grundsätzlich bestreiten - aber ich halte das eben nur für einen Teil der Realität. Die Realität ist komplexer und in den Jahrzehnten seit dem Ende der DDR hat sich eine neue Gemengelage ergeben. Und Tatsache ist doch, dass die Linken der SPD in recht schmerzhaftem Ausmaß das Wasser abgraben - worüber sich das konservative Lager seit Jahren die Hände reiben kann. Der Verweis auf die "alten Garden" - die ja im übrigen inzwischen auch schon seit zwei Jahrzehnten in einem anderen Land leben - ist die Kette an der das gemäßigt linke politische Lager inklusive der SPD seit Jahren hängt. Irgendwann wird sich die SPD davon freischwimmen müssen...

horch! hat geschrieben:Die Auseinandersetzung mit den Linken sollte auf der sachlichen, inhaltlichen Ebene erfolgen.

Mag sein, dass es in Westdeutschland anders aussieht, aber hier in Berlin fällt mir immer wieder auf, dass sich die LINKE bei dem Thema "Mauer" noch *sehr* sensibel reagiert...

Zwei Beispiele:

"Linken-Gruppe boykottiert Schweigeminute für Maueropfer"
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 80058.html

"Opferverbände empört: Streit um das Linken-Fest am 17. Juni"
http://www.berliner-kurier.de/kiez-stad ... 15206.html

FelixB hat geschrieben:Mag sein, dass es in Westdeutschland anders aussieht, aber hier in Berlin fällt mir immer wieder auf, dass sich die LINKE bei dem Thema "Mauer" noch *sehr* sensibel reagiert...

Genau sowas meinte ich mit "alter Garde"!

Solange die "alten Säcke" weiterhin in Schlüsselpositionen sowohl der Partei als auch in ostdeutschen Stadträten, Landräten und Landtagen sitzen, wird sich da nicht viel tun.
Vielleicht in 20 Jahren, wenn es eine "Linke 2.0" gibt, die zum Großteil aus "Nachwendegeborenen" besteht, kann man die Partei ernst nehmen und Parteien wie Grüne und SPD könnten dann tatsächlich Koalitionen mit den "Neuen Linken" eingehen. Doch Stichtag heute ist das völlig unmöglich, wie Steinbrück das auch richtig argumentiert.

eine koalition rot-rot-grün bzw. eine von links geduldete rot-grüne koalition wäre glaub das schlimmste was uns passieren könnte. hoffe die herren politiker halter sich da auch nach der wahl an ihre gemachten aussagen