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Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation belegt

Hier dreht es sich um (fast) alles...
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Prince666
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Re: Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation bel

Beitrag von Prince666 »

Ebenso Top Beitrag horch!

Es gibt sicher vieles zu verbessern. Aber ohne eine solidarfinanziertes ÖR TV würde die Verdummung noch schneller fortschreiten.
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Zweck0r
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Re: GEZ verfassungswidrig - mit Dissertation belegt

Beitrag von Zweck0r »

caine2011 hat geschrieben:total letztes jahrtausend, nur zu bestimmten zeitpunkten bestimmte sendungen sehen zu können
Das ist sogar schon mehr als zwei Jahrzehnte überholt - seit Videorecorder zur bezahlbaren Massenware geworden sind. Den Verbraucher in die Steinzeit zurückversetzen will nur das HD+-Kartell in Zusammenarbeit mit der Rechteverwertermafia, deshalb bin ich ganz froh über die ÖR. Und das "halbe HD" stört mich weit weniger, als ich vorher befürchtet hatte. Sogar auf dem Beamer kann ich mit dem Kompromiss gut leben.

Ich sehe allerdings keine Rechtfertigung dafür, dass Unternehmen auch Rundfunkbeiträge zahlen müssen. Die Beschäftigten zahlen schon für ihren privaten Konsum, und produktiv genutzt wird der Rundfunk nur in Ausnahmefällen.
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caine2011
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Re: Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation bel

Beitrag von caine2011 »

nein, das mit dem videorecorder kann ich nicht so wirklich gelten lassen, da das bedeutet, dass man sich grundlegend mit der idee des fernsehens auseinandersetzen muss und informieren wann was kommt, nicht gerade vergleichbar mit internerportalen die immer zu jeder zeit erreichbar sind und das lieblingsprogramm via suchergebnis ausspucken

ich habe keine ahnung,ob die mediatheken das evtl. bieten...aber wie gesagt, den nutzen im tatsächlichen angebot im tv sehe ich nicht

die meisten die hier schreiben, kennen das system auch ihr leben lang, da fragt man sich auch nicht mehr, ob das sinnvoll ist, sondern lebt schon lange damit...

und noch ein letztes mal an horch etc.:

ich bin gegen 3 dinge in erster linie: (ich klinge bestimmt wie eine ausgeleierte schallplatte)
soaps
spielfilme
riesige sportübertragungen die auch andere private ohne probleme übertragen würden (fußball etc.)

das wird doch nicht 90% des angebots der ÖR sein...aber gerade sportlizenzen sind nun mal richtig, richtig teuer ebenso wie blockbuster, da sie nun mal große quoten generieren, die schlicht und ergreifend die ÖR nicht nötig haben

das argument mit der verdummung: ich glaube nicht, dass der durchschnittliche rtl-nachmittagsprogramm-zuschauer sich zum kulturellen kick am abend ne polit-talk-runde ansieht um nciht zu verdummen...der guckt die ÖR auch nur zum fußball und zappt währrend der tagesthemen wieder auf einen seiner sender...

wer nicht am tv verdummen will, muss seit der einführung der privaten und der imitation der sendeformate durch die ÖR, selbst aktiv aussuchen was er sich ansieht

was arbeitsplätze angeht: echt? wenn die ÖR nicht mehr millionen für sportlizenzen ausgeben und keine spielfilme einkaufen, dann sind arbeitsplätze in gefahr?
wodurch genau? durch das freiwerden von sendezeit, die andersweitig gefüllt werden muss?
die soaps würden sicher arbeitsplätze kosten, das gebe ich zu...ich würde das in dem fall in kauf nehmen, und hoffen dass zumindest die leute hinter dem set auch anderweitig beschäfftigung fänden

man kann viele andere sachen dort noch betrachten wo man zu not, wenn man sich anstrengt, noch in irgendeiner form sinn und den auftrag der ÖR "hineininterpretieren" kann:
-quizsendungen
-kochshows

und andere dinge, wo man als geneigter zuschauer sicher noch was mitnehmen kann, auch die kulturellen veranstaltungen die übertragen werden, scheinen mir persönlich nicht immer sinnvoll, sollten aber auf keinen fall fehlen

bei radiosendern ist das ganze noch schlimmer, da weiß ich nicht einmal was ÖR und was private sind...demzufolge kann ich da auch nur sagen: aktionen wie "wir bezahlen eure letzte rechnung" halte ich nur für begrenzt tragbar für ÖR-radiosender

bei den unternehmen muss man imho differenzieren:
für ein restaurant gehört das eigentlich zum guten ton musik zu haben, was nun je nach typ natürlich unterschiedliche sein kann, ob das radio sein muss, ist natürlich fraglich, aber zumindest eine option
public viewing sollte auch mit RFB belegt werden...zumindest solang die ÖR die lizenzen zahlen...von meinem geld *knurr*
das natürlich ein stahlbauer wahrscheinlich echt nur sinnlos zahlt und keinen nutzen hat, ist klar (also mir, den leuten dort nicht) oder firmen die derzeit klagen wie sixt...einer autovermietung, wo ohnehin jeder nutzer schon zuhause u.a. für das autoradio RFB blecht


da mich das mit der verdummung echt nicht loslässt: meine freundin, hoher bildungsgrad, demnächst tritt sie ihren doktor an, durch die bank 1 und 2 im studium der chemie, interessiert sich nur dank meiner bemühungen für aktuelle politik und das einzige was sie im tv schaut (natürlich nicht am fernseher, sondern in der meidathek von rtl und co) sind sendungen wie: "frauentausch", "teeniemütter" etc. (ich weiß nicht mal ob die formate so heißen, aber das scheinen so die ideen hinter den sendungen zu sein), trotzdessen scheint sie nicht zu verblöden...[und ich hoffe, dass das so bleibt :wink: ]
man hat denke ich vor bei der einführung der taschenrechner anschulen auch gsagt, dass die schüler verblöden, genauso wie ich das derzeit behaupte, bei der einführung von CAS-systemen, aber was passiert ist, ist nur dass sich die gewohnheiten geändert haben
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Genussmensch
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Re: Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation bel

Beitrag von Genussmensch »

Das mit der Verdummung ist tatsächlich kein taugliches Argument für die Öffentlich-Rechtlichen. Es resultiert daraus, dass wir schlicht nichts anderes kennen und auch - ich wiederhole mich - mit der Muttermilch das Mantra: Öffentlich-Rechtliche Hui, Private Pfui eingesogen haben.

Aber ein jeder frage sich ernsthaft: Ist nur ein Staatsfernsehen (lassen wir einmal die sogenannte Staatsferne des ör Rundfunks außen vor) geeignet, Kultur auf hohem Niveau hervozubringen? Das Bürgertum wäre dazu nicht aus eigener Kraft in der Lage? Allen Ernstes?

Was waren noch einmal die kulturellen Errungenschaften der öffentlich-rechtlichen in den letzten Jahren? Nur die allergrößten? Und was war vor Einführung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Gab es da keine Hochkultur? Beispielsweise im 19. Jahrhundert oder zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Wie nimmt sich wohl unsere Gegenwart im Vergleich hierzu aus, kulturell besehen?

Tatsächlich glaube ich, dass es für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Daseinsberechtigung gibt. Wie caine bin ich aber der Meinung, dass sie nicht in der Konkurrenz zu den Privaten um Eurovision Song Contests, Musikantenstadl und Fußballübertragungsrechten liegt. Ihr Auftrag sind solide, unabhängige und weltanschaulich ausgewogene Informationen. Gerade auf diesem Kernfeld versagen die Öffentlich-Rechtlichen aber aufgrund ihrer einseitigen Ausrichtung zunehmend.

Abschließend: Das Argument der Arbeitsplätze wollen wir doch bitte nicht ernsthaft ins Feld führen. Stünden die Milliarden, die für den ör Rundfunk jedes Jahr aufgebracht werden (ein größerer Betrag, als ihn Hollywood jedes Jahr zur Verfügung hat!), privater Initiative zur Verfügung, hätten wir ein Vielfaches an Arbeitsplätzen - und ich füge hinzu: womöglich auch ein Vielfaches an kulturellen Highlights; andererseits: so miese Hollywoodschinken können natürlich mit den niveauvollen Produktionen der Öffentlich-Rechtlichen keinesfalls mithalten ...

Viele Grüße

Genussmensch
Zuletzt geändert von Genussmensch am So 11. Mai 2014, 09:40, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation bel

Beitrag von horch! »

caine2011 hat geschrieben: wer nicht am tv verdummen will, muss seit der einführung der privaten und der imitation der sendeformate durch die ÖR, selbst aktiv aussuchen was er sich ansieht
Genau das ist für mich ein Anzeichen für kompetenten Umgang mit dem Medium! Es gibt heute sehr komfortable Möglichkeiten, z.B. einmal pro Woche das Programm durchzugehen und per Mausklick oder Fernbedienung die Aufnahme zu programmieren - und dann zu schauen, wenn es einem zeitlich passt.

Und ob das Angebot per Internet kommt oder auf anderen Wegen ist bzgl. der Kosten doch egal; ich sehe es nicht unbedingt als technologisch intelligenter an, wenn der Eurovision-Singsang millionenfach durchs Internet gestreamt wird. Auch ansonsten ist dieses Argument nicht zu Ende gedacht: ich z.B. bin froh, dass ich hier inzwischen immerhin DSL2000 habe - mehr ist nicht drin, und ich kenne Leute, die haben nicht mal das. Ohne Sat müsste ich den Rundfunkbeitrag zahlen, ohne das Angebot nutzen zu können. Denn das sogenannte "Überallfernsehen" erreicht mich auch nicht.

Außerdem müsste dir der "Empfang" per Internet eigentlich noch mehr zuwider sein: denn hier zahlst du den Beitrag und hast erstmal noch gar nichts! Du musst zusätzlich für eine fette DSL-Flat zahlen, um das Angebot nutzen zu können.

Und noch was: Das Angebot der ÖR im Internet wird politisch/juristisch enorm eingeschränkt - die würden gerne in diese Richtung gehen, aber sie dürfen nicht!

Mit dem Internet verlieren nicht automatisch alle anderen Technologien ihre Daseinsberechtigung - im Gegenteil, ich finde es einigermaßen schwachsinnig, wenn zwanghaft alles übers Netz laufen muss. Mit einem modernen Gerät ergänzen sich z.B. Sat und Netz wunderbar und man könnte dies sicher noch ausbauen, ohne die Sat-Technik voreilig für obsolet zu erklären.

Unterm Strich bleibt für mich die Frage, was dieses Argument eigentlich belegen soll? Genauso wie bei den anderen Argumenten... ja, ich mag auch keine Soaps, Sportübertragungen etc. - aber kann ich deshalb dagegen sein? Kann ich meinen Geschmack zum Maß aller Dinge erklären? Und: Ist dieses Argument zu Ende gedacht? Sind nicht diese Dinge im Verhältnis zur erreichten Quote gegenüber den anspruchsvolleren Angeboten vielleicht deutlich billiger? Spülen sie über die Werbung unterm Strich vielleicht sogar Geld in die Kasse? Weißt du das, wenn du das als Argument anführst? Wenn ja, solltest du es mit Zahlen belegen, dann erst wird ein Argument draus, über das man diskutieren kann...

Ich halte es jedenfalls für illusorisch, dass sich die ÖR in eine Nische zurückziehen und den Massengeschmack völlig ignorieren - auch wenn mir persönlich das durchaus gefallen würde. Wären Rundfunkbeiträge dann besser vermittelbar? Würden die Kosten wesentlich sinken? Hätte das noch was mit dem gesetzlichen Auftrag einer (kommerziell) unabhängigen Grundversorgung zu tun?

Sorry, ich halte die ganze Argumentation für völlig unausgegoren; letztlich läuft es immer wieder auf einen Gedanken hinaus: Ich zahle etwas, das ich nicht bestellt habe. Alle Argumente laufen am Ende ausschließlich darauf hinaus: ich brauche das nicht, also zahle ich es auch nicht! Dass es Dinge geben könnte, die der Gesellschaft als Ganzes gut tun könnten, ohne dass man selbst offensichtlich und direkt linearkausal etwas davon hat, scheint unvorstellbar - da müsste der Nutzen für die eigene Person schon minutiös nachgewiesen werden. Aber Argumente, bei denen man sich persönlich übervorteilt fühlen kann, werden bereitwillig akzeptiert... :roll: Das gefühlte Risikio, in eine Solidargemeinschaft mehr hineinzugeben als herauszubekommen, scheint für manche unerträglich - insofern wäre (ungeachtet der juristischen Bewertung) eine Steuerfinanzierung psychologisch wahrscheinlich die sinnvollste Variante.
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Re: Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation bel

Beitrag von horch! »

Genussmensch hat geschrieben: Stünden die Milliarden, die für den ör Rundfunk jedes Jahr aufgebracht werden (ein größerer Betrag, als ihn Hollywood jedes Jahr zur Verfügung hat!), privater Initiative zur Verfügung, hätten wir ein Vielfaches an Arbeitsplätzen
Diese Behauptung bitte ich zu belegen.

Übrigens: Mein Argument war nicht, dass durch die ÖR Arbeitsplätze entstehen, die es sonst nicht gäbe. Was sich sagen wollte, ist dass es mir nicht um das Geld weh tut, das ich mit den Beiträgen "verliere", selbst dann wenn ich nicht direkt einen Nutzen davon haben sollte. Ich freue mich, dass andere davon ein Auskommen haben, und das zumindest teilweise vom direkten kommerziellen Profitzwang entlastet.

Wenn private aus dem gleichen Geld ein Vielfaches - ich nehme mal an, du sprichst von ganzzahligen Vielfachen, also nicht etwa Faktor 1,003 oder 0,8 - generieren, was bedeutet das dann wohl für den einzelnen Arbeitsplatz....?


Und nein, es geht nicht um kulturelle Höchstleistungen - es geht um kulturelle Grundversorgung. Die ÖR sollten keine teuren Kunstwerke finanzieren oder im übertragenen Sinn Kathedralen bauen - sie sollen dem "normalen" Menschen die vorhandene Kultur nahe bringen - ohne dass sich das monetär "rechnen" muss.
Zuletzt geändert von horch! am So 11. Mai 2014, 09:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Othmar
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Re: Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation bel

Beitrag von Othmar »

Grundsätzlich muss man festhalten, dass der öffentliche Rundfunk vormals als kostenfreier Service des Staates geplant war.
Quasie eine Gut-Will-Erklärung des Beamtentums an seine Arbeitgeber, den Steuerzahler.

Da diese Idee besonders von den Nazis forciert wurde, kam man bald auf den Umkehrschluß, dass man nun Gebühren einheben müsste, weil sonst keine Absetzung vom (rückblickend) negativ besetzten Image des öffentlichen Rundfunks (und Fernsehen) des Dritten Reiches gegeben gewesen wäre.

Wie es in Hoch-Zeiten der Misswirtschaft wie der jetzigen zum Standard wurde, kam man auf immer ausgefeiltere Abzockmethoden.
Ziel der öffentlich-rechtlichen ist im Grunde aber - wen wunderts - noch immer Propaganda.

Die wechslenden und doch im Grunde immer gleichen Machthaber nach dem Zweiten Weltkrieg haben dies mit einem ausgeklügelten Steuerungsapparat geschafft.

Der natürliche Trieb des Menschen, neugierig zu sein (eigentlich einer der positiv besetzten Überlebenstriebe) wird von Jahr zu Jahr perfekter von öffentlich-rechtlichen und zunehmend privaten Sendern durch mehr oder minder psychologische Tricks in monetärer Form ausgenutzt.

Interessantes Detail am Rande: Dass sich die Privaten und die öffentlich-rechtlichen spinnefeind wären, ist eine Mähr, auf die die Masse der Zuschauer hereinfallen soll, um vom eigentlichen Geschehen hinter den Bühnen nur ablenken soll.

Beispielsweise sprechen sich die Sender bis zu einem Gewissen Grade durchaus ab, siehe als Beispiel Paralellaustrahlungen von sog. "Blockbustern" auf ORF und einem deutschen privaten Sender.

Strategisch ist das Ziel aller Rundfunkanstalten der EU, den Bürger mehrfach abzuschöpfen.
Ähnlich wie bei der Presseförderung jedoch ist dieser Topf, der dann theoretisch zur Verfügung stellt, seit langem politisch besetzt.
Da beisst sich jetzt also die Schwanze wieder selbst in den Schwanz: An die ganz großen (öffentlichen) Gelder kommen somit nur die jeweils regimefreundlichsten Sender.
Fazit ist ein fades, zu 100% psychologisch fein strukturiertes Staatsfernsehen und andererseits ein immer mehr mit Werbung durchsetztes Privatfernsehen.
Dito beim Rundfunk.

Ja, da gäbe es noch viel zu sagen.

Den ganzen Themenkomplex kann man eigentlich an einem ganz einfachen Beispiel auch so festmachen: Wer glaubt, die Häufung der Polizeifilme und -Serien sei purer Zufall, ist auf dem Holzweg.
Transportiert soll solcherart ein ganz bestimmtes Bild des Überwachungsapparates werden.
Tiefenpsychologisch wird also mit alten Hüten gearbeitet.
Nur die "Verpackung" wechselt halt manchmal.
Was sicher bleibt, und sogar noch ausgebaut wird, ist das Abkassieren....
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Re: Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation bel

Beitrag von Genussmensch »

@horch!
Um genau das Allgemeinwohlargument geht es mir. Es ist schnell vorgebracht und bei der politischen Klasse die Legitimation schlechthin für Ihr vielgestaltiges Eingreifen in unser Leben.

Was speziell die Öffentlich-Rechtlichen angeht, bezweifle ich in zunehmendem Maße den Nutzen für das Allgemeinwohl. Aus der bloßen Behauptung, sie seien zur Volkspädagogik, zwecks Bewahrung des Bürgers vor dessen ansonsten drohender Verdummung unerlässlich, ist für mich ein irgendgearteter Allgemeinwohlnutzen nicht zu belegen.

Und was die Arbeitsplätze angeht: Mein Eindruck des ör Rundfunks ist der eines Wasserkopfes, eines geradezu kafkaesken Bürokratiemonstrums, das lange jeden Bezug zu einer objektiven Kosten-Nutzenanalyse verloren hat. Ja, ich behaupte (wie sollte ich es belegen können?), dass die aufgewendeten Milliarden ein tatsächlich Vielfaches an Arbeitsplätzen entstehen lassen würden. Und das wäre tatsächlich ein Beitrag zum Allgemeinwohl, der nicht durch pseudokulturelle oder -pädagogische Argumente belegt werden müsste.

Viele Grüße

Genussmensch
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Re: Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation bel

Beitrag von caine2011 »

horch ich empfinde es als persönlich traurig, dass es dir so vorkommt, als würde ich meinen persönlichen geschamck einem system aufdoktrinieren wöllte

ich gehe von einfachen prämissen aus, die im video vom startbeitrag genannt werden:
die ÖR haben den auftrag allgemeine meinungsbildung zu ermöglichen

und was bitte haben dann
die 3 von mir genannten sparten dienen mMn objektiv nicht dazu, belege mir doch mal bitte das gegenteil

und du interpretierst in meine argumente auch, dass ich kein interesse an den genannten sparten hätte, was ich dir versprechen kann, nciht der fall ist
mal ganz ehrlich schlechte soaps gibts halt kostenlos, für werbung, und dann zu sagen: "das ist dein geschmack", halte ich für vermessen...

das mit der werbung: hast du das video gesehen? 6% der einnahmen sind werbebasiert...ich glaube der frau die sich 3 jahre damit beschäfftigt halt einfach mal....

ach weißt du nach dem motto: "ich bezahle etwas was ich nciht bestellt habe" [ich zahle im übrigen keine GEZ]
darum gehts mir gar nicht, es geht um verfassungswidrigkeit
ist auch nciht so, dass ich mich über reiseverbote freuen würde, weil das auch verfassungswidrig ist...es geht um die fehlende legitimation und wer ernsthaft dann argumentiert, dass das schon ok ist, dann fragt ecuh doch einfach wie ihr es finden würdet, wenn euer chef euren lohn um 25% kürzen würde, weil er nen tv-sender gründet um euch über aktuelle geschehnisse der firma zu informieren (nur mal als abstruses beispiel)
ich brauche das nicht, also zahle ich es auch nicht! Dass es Dinge geben könnte, die der Gesellschaft als Ganzes gut tun könnten, ohne dass man selbst offensichtlich und direkt linearkausal etwas davon hat, scheint unvorstellbar - da müsste der Nutzen für die eigene Person schon minutiös nachgewiesen werden.
wie bitte ist das in meiner argumentation?
da steht eher sowas:
man kann viele andere sachen dort noch betrachten wo man zu not, wenn man sich anstrengt, noch in irgendeiner form sinn und den auftrag der ÖR "hineininterpretieren" kann:
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oder glaubst ich ziehe mir ne kochsendung rein, oder diverse krimis?

in anderen bereichen hat eine privatisierung ja auch nicht zu einem untergang des abendlandes geführt...siehe öffentlicher nahverkehr

ps: @Othmar: danke für den beitrag, so habe ich vorabendkrimis noch gar nciht gesehen
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Re: Rundfunkbeitrag verfassungswidrig - mit Dissertation bel

Beitrag von Genussmensch »

Nachtrag in Sachen Öffentlich-Rechtliche und kulturelles Niveau: Offenbar hat ein Wesen namens "Conchita Wurst" den europäischen Sangeswettstreit gewonnen.

Viele Grüße

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