Seite 3 von 5
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: Do 21. Mai 2015, 21:16
von Sencer
Ich denke mal das hängt einfach von der Einkommensklasse ab in der man hängt und wie man leben möchte.Bei jemandem der als einfacher Friseur oder Wachmannn o.ä. arbeitet und schon zu Zeiten wo er angestellt war vielleicht gerade 200-300€ über ALGII Bezug liegt, dem würde ich das nicht verübeln, wenn er darauf spekuliert im Alter seine Lücke zum Überlebensminimum über Transferleistung auf Kosten der Allgemeinheit zu schließen. Wenn jemand über 35-40 Jahre Vollzeit gearbeitet hat, dann hat er in meinen Augen seinen Beitrag geleistet.
Aber für jemanden der mehr verdient, verstehe ich die Logik nicht ganz. Die Grundsicherung gibt es ja schon und die ist schon sehr schmal. Ist auch klar, da sie steuerfinanziert ist. Und wehe man hat Kinder, dann holt der Staat sich das Geld von denen wieder denn die sind dann unterhaltspflichtig. Darauf zu spekulieren, dass es für Rentner später einmal mehr geben wird halte ich nicht für pessimistisch, sondern für äußerst optimistisch. Dass man sich sehenden Auges mit so etwas abfindet, wenn man es deutlich besser hatte und haben kann, finde ich schwer nachzuvollziehen. Vielleicht stellt man sich das einfacher vor als es ist, wenn man das nicht mal erlebt hat...
Realistischer wird dann wohl sein, dass man (buchstäblich) arbeitet bis man umfällt - und auch das klingt in jungen Jahren einfacher als es ist, wenn die körperlichen Zipperlein losgehen...
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: Fr 22. Mai 2015, 17:15
von bjohag
Sencer hat geschrieben:...... Darauf zu spekulieren, dass es für Rentner später einmal mehr geben wird halte ich nicht für pessimistisch, sondern für äußerst optimistisch. Dass man sich sehenden Auges mit so etwas abfindet, wenn man es deutlich besser hatte und haben kann, finde ich schwer nachzuvollziehen.
Falls das auf meinen Beitrag bezogen ist, habe ich mich eventuell falsch ausgedrückt oder du falsch verstanden.
Es wird später nicht mehr geben, sondern für jeden eine geringe Einheitsrente, egal wieviel jeder einzelne eingezahlt hat,
wenn dann selber auch noch vorgesorgt wurde, rechnen sie dir das auf die geringe Gesetzliche eventuell an und kürzen die gesetzliche.
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: Fr 22. Mai 2015, 17:44
von Weyoun
Das mit der Einheitsrente könnte ich mir vorstellen. Das mit dem Anrechnen der privaten Zusatzversicherungen nicht. Das wird sich auch kein Politiker trauen, denn bereits jetzt sind die Rentner die größte Wähler-Klientel.
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: Fr 22. Mai 2015, 17:50
von bjohag
Hmm, ich trau der Sache noch nicht.
Natürlich sei es jedem gegönnt. Allerdings in der Zeit bis es bei mir soweit ist, also noch weit über 30 Jahre entfernt, kann so einiges passieren.
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: Fr 22. Mai 2015, 19:55
von Sencer
Selbst wenn jemand politischen Selbstmord begehen und sowas versuchen würde - es würde von den Gerichten kassiert.
Siehe bspw. mal die Probleme mit der Vermögenssteuer wie sie in den 90ern ausgestaltet war (Stichwort Gleichbehandlung von Immobilien. Und da ging es nur um 1% bei sechsstelligen Freibeträgen).
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: Do 28. Mai 2015, 07:28
von mk_stgt
zu 1) ja. streuung der anlagen auf vieles
zu 2) arbeite immer noch an der ersten million
, viel zeit bleibt aber nicht mehr. im ernst: die stattliche unterstützung bricht immer mehr weg, dazu das aktuelle zinsniveau. wie soll man da risikolos auf einen grünen zweigkommen?
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: Do 28. Mai 2015, 11:34
von Sencer
mk_stgt hat geschrieben:dazu das aktuelle zinsniveau. wie soll man da risikolos auf einen grünen zweigkommen?
Ah, die Angst vor Aktien wieder mal. ^^ Sicherheit ist immer eine Frage des Anlagehorizonts. Wenn man sein gesamtes Kapital zu einem fixen Zeitpunkt in naher Zukunft braucht, dann ist Sicherheit wichtig. Bei der Altersvorsorge geht es aber immer um Jahrzehnte - und zwar sowohl in der Ansparzeit als auch in der Entnahmezeit. Und dann ist bei breiter Streuung das Risiko von Aktien unheimlich niedrig. Beispiel: Selbst wenn man 1999 vam Höhepunkt der Dot-Com Blase oder 2007 am Höhepunkt vor dem letzten Crash sich in einem breit gestreuten Indexfonds (ETF) eingekauft hätte, hätte das Kapital zum Stand heute eine sehr, sehr substantielle Wertsteigerung eingebracht. Der Schlüssel ist eben, dass man es aussitzen können muss. Auch die schlimmsten Krisen in den 20ern und 70ern hätte man man durch aussitzen wunderbrar hinter sich lassen können, solange man noch in der Ansparphase war (und Arbeit hatte).
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: Do 28. Mai 2015, 13:42
von mk_stgt
keine angst vor aktien. die sind auch mit dabei (siehe meine antwort zu 1.) aber eben nicht nur.
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: Sa 30. Mai 2015, 17:29
von Sencer
Ich muss mich mal selber korrigieren, weil ich hier fehlinformiert war. Die private Altersvorsorge in Form des Basisrente/Rürup-Rente ist bei Selbständigen weder pfändungssicher (Insolvenz) noch geschützt wenn man auf Hartz IV/ALGII angewiesen ist.
http://www.focus.de/finanzen/altersvors ... 01378.html
http://www.finanz-forum.de/interessante ... t7920.html
Re: Altersvorsorge - wie weit seid ihr?
Verfasst: So 15. Nov 2015, 23:42
von Sencer
Hier mal wieder ein bisschen Futter und Motivation.
Es gab kürzlich eine Studie welche auf Basis der letzten Rentenreformen mal bis ins Jahr 2040 weitergerechnet. Würde also alle jene betreffen welche heute eta Mitte bis Ende 30 sind. Eine kurze Zusammenfassung findet sich bspw. hier:
http://www.wiwo.de/finanzen/vorsorge/re ... 922-2.html
Aber m.E. ist die leicht verständliche und kurze Studie hier zu lesen:
http://www.gdv.de/wp-content/uploads/20 ... Studie.pdf (lohnt sich).
Wer grade neu auf das Thema kommt, hier findet sich auch ein Überblick der ganz OK ist:
http://www.wiwo.de/finanzen/vorsorge/al ... 10350.html
Als Mittel der Wahl wird vielfach Index-ETFs empfohlen, da geringe Kosten, (idR) keine Provisionsbasierte Produkte, und weil man durch die breite Streuung eines Index die Volatitilät/Risiko senkt. Hier mal eine Beispielsrechnung vom Handelsblatt die das grundsätzliche Prinzip anschaulich zeigt:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/an ... 54696.html