Kurz zur Einleitung: der DSP für die Frontlautsprecher hängt bei mir zwischen Vor- und Endstufe und wird per Laptop und entsprechendem Messequipment bezogen auf die Hauptposition eingestellt. Grundsätzlich sind auch spätere Änderungen durch mich möglich (Filtereinstellungen usw.) aber davon lasse ich wohl die Finger.
Der DSP des AW 13 und das wurde mir gestern mehr als deutlich, ist ohne Messequipment und dem nötigem Know-How die Ergebnisse zu deuten und die entsprechenden Einstellungen vorzunehmen, völlig nutzlos. Ich kann den AW 13 zwar bedienen, aber eben nicht mit dem auf dem Raum nötigen Parameter füttern.
Als Magnus zu mir meinte: nimm jetzt die Stopfen aus den Kompakten, war ich kurz geschockt. Denn ohne Stopfen und wenn die Kompakten im Vollbereich laufen, lebt hier die Bude. Unhörbar eigentlich.
Nachdem alles vermessen und eingestellt war, ging es dann an ein paar Hörproben. Der Bass der 99 hochpräzise, kein dröhnen mehr, exakt, trocken und vor allem sehr tief (von wegen glattgebügelt oder langweilig, aber wie ich oben schon sagte, mein Raum ist dann doch ganz ok). Im wichtigen Mitteltonbereich konnte ich sogar bei Songs die ich sehr gut kenne, neue Details erkennen, da durch den entzerrten Bass ein überlappen von Frequenzen nicht mehr so stark entsteht. Der Bass wummert nicht mehr und zeigt sich jetzt so, wie er vorgesehen ist.
Mein Raum misst 20qm und ist eigentlich sehr klein. Für den Musikbertrieb und das wollte ich erst gar nicht so glauben, sind Subwoofer absoluter Luxus. Als wir die entzerrten Kompakten im Vollbereich, mit den entzerrten und eingepegelten Subwoofern gehört haben, wollte ich zuerst meinen Ohren nicht trauen: die Subwoofer sind faktisch nicht mehr vorhanden. Ich habe sie immer wieder ein und ausgeschaltet und konnte nie mit Bestimmtheit sagen, ob die jetzt laufen oder nicht. Die 99 mit ihrem 180er TT und das würde jetzt natürlich auch auf Kompakte von Nubert zutreffen, ist entzerrt für diese Raumgröße bezogen im Bass sowas von ausreichend.
Entzerrt müssen die Membranen auch weniger Arbeit leisten (so habe ich verstanden) und können auch bei hohen Pegeln stressfreier arbeiten.
Da ich die Subwoofer aber nunmal habe und sie im Kino ihre Daseinsberechtigung ja absolut haben, trenne ich die Kompakten bei 60 Herz und überlasse den Rest den Subs. Hat zumindest auch den Vorteil, dass ich die Lautstärke der Bässe ausgehend vom Refferenzpegel, etwas anheben bzw. wenn nötig absenken kann. Die Subwoofer stehen auch etwas günstiger, als wie die Kompakten und ihre Reflexrohre zeigen nach unten.
Wir haben uns übrigens auch mal den Spaß gemacht, mal entzerrt und mal nicht entzerrt die Kompakten zu hören, deutlichere Unterschiede kann es wohl nicht geben.
Kino hatten wir mal kurz zum Schluss: ah jo, die Subwoofer geben alles brav wieder, was der LFE hergibt, fehlen tut da wohl nichts, aber das klingt dann auch etwas blutarm. Mir ist Kino ehrlich gesagt aber eh schnuppe, hier werde ich die Subwoofer absichtlich (die Presets machen es ja möglich) etwas mehrt verstellen, damit es mehr knallt bei Bedaf. Generell bleibt hier aber noch zu erwähnen, dass ein entzerrter Subwoofer den Rest der Wohnung in Ruhe lässt, gut wenn der Nachwuchs nebenan schläft.
Zum Abschluß noch eine Bemerkung zum DSP und den Möglichkeiten: es gibt natürlich auch hier Grenzen, mein Raum und insbesondere meine Hörposition sind alles andere als einfach. Alles geht damit nicht.
Der DSP macht viel möglich, wenn weitere Akustikmaßnahmen nicht drin sind, Regeln wie 1/4 oder 1/5 usw. unmöglich sind oder wie in meinem Fall keine Änderung der Hörpositon möglich ist.
Ergänzende Maßnahmen der Akustik wenn möglich also weiterhin alternativlos wenn es perfekt werden soll!!! Aber nicht einfach drauflos optimieren wer Laie ist wie ich, sondern wirklich fachliche Beratung suchen.
So, ich muss jetzt zum Zahnarzt...
