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Verfasst: Do 29. Jan 2004, 18:34
von Frank Klemm
elchhome hat geschrieben:Frank Klemm hat geschrieben:Die Verzögerungen sind bei Digitalfiltern genauso groß. Durch die notwendige Pufferung in der Praxis sogar etwas größer.
...das kann man digital aber sehr schön über eine Verzögerung des Ausgangssignals der anderen Lautsprecher ausgleichen...
Das kann man nicht.
Zum einen ist Video davon auch betroffen (welcher DVD-Spieler erlaubt eine Verzögerung des Videosignals?), zum anderen müssen alle anderen Audiokanäle irgendwo verzögerbar sein. Wenn die Signale einmal analog sind, geht das nur mit großem Aufwand, und selbst wenn sie digital sind, muß es implementiert sein.
Oder habe ich an den Nubert-Lautsprechern hinten irgendeinen Schalter übersehen?
Ich zweifle ja nicht an, daß die Features problemlos implementierbar sind. Auch nicht, daß es ein oder zwei Geräte gibt, die so was haben.
Das Problem ist, daß Features, die nicht in fast allen Geräten drin sind, in der Praxis nicht existieren. Es gibt zwar das Feature 1 in Gerät A und Feature 2 in Gerät B und Feature 3 in Gerät C und D, Feature 4 in Gerät D und E, Feature 5 in Gerät F, u.s.w.
Selbst wenn jetzt Preis und Stellfläche keine Rolle spielen, dann existieren in der Praxis seltene Feature nicht, weil man sie nie unter einen Hut bekommt.
Selbst wenn man 10000 € ausgeheben kann und 49 cm Gerätetiefe (ohne Anschlüsse) keine Probleme bereitet.
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 19:27
von US
Hi Andreas,
das hatten wir jetzt aber schon ziemlich oft
Jedes Filter dreht die Phase und erzeugt Delay. Da nützt eine Verzögerung der ganzen Box gar nichts.
Das Delay, welches durch Filter hervorgerufen wird, ist ja frequenzabhängig.
Ein simples Delay ändert nullkommanichts am Phasenverlauf.
Nur mit beträchtlichem Aufwand kann man Phasenlinearität durch entsprechende Filter erreichen.
Und selbst wenn; dann treten die von Frank und Burkhardt genannten Probleme auf: Der ton hinkt hinterher; immerhin frequenzneutral
Gruß, Uwe
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 20:14
von elchhome
... ja, ja, ja, ihr habt ja alle recht. Diese Erkenntnis hilft uns armen Nicht-Vollbereichs-Boxen-Besitzer-auf-Subwoofer-Angewiesenen überhaupt nichts.
Mich interessiert immer noch, ob es einen einfachen Test gibt, mit dem man die Unterschiede im Bass-Delay mit untersch. Frequenzeinstellung am Sub sich vor Augen führen kann.
Wenn ich mich zwischen die rechte 380 und den 440 stelle und auf die Bassdrumm bei "Dream Theater" achte, kann ich irgendwie kein großes Delay feststellen. Also ist diese Methode ungeeignet ...
Grüße
Andreas
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 21:25
von US
Du kannst mal die K+H O500 anhören. Da kann man zwischen minimalphasig und linearphasiger Entzerrung umschalten ohne daß der Frequenzgang geändert würde.
Ansonsten ist das hat schwierig mit der Testerei, da jede Phasenänderung auch Änderungen in der Amplitude hervorruft und die hört man natürlich deutlichst.
Es sind halt auch subtile Unterschiede. Es ist ja nicht so, daß der Baß hörbar hinterherhinken würde; er klingt nur nicht so sauber; etwas verwaschen halt.
Wenn ich hier von meinen Erfahrungen poste, ist das eigentlich auch nicht besonders seriös, da ich aus obengenannten Gründen keinen vernünftigen Test realisieren kann; mit Ausnahme der K+H, die ich schon gehört habe. Ich kann nur sagen, daß tiefe und steile Trennungen egal in welcher Kombination, nie so richtig überzeugend waren. Genauso wie ich noch keine hochabgestimmte Reflexbox gehört habe, die im Baß überzeugt hätte; wo der Baß eben richtig kickt.
In diesem Zusammenhang hat Hr. Nubert sich ja schon öfters geäußert.
Gruß, Uwe
Verfasst: Do 29. Jan 2004, 22:03
von burki
Hi,
ja, die K+H hab ich mir beim Reinhard auch angehoert (wollte aber nicht beim Kabeltest stoeren
), doch IMHO - auch wenn jetzt voellig unwissenschaftlich - sollte man die verschiedenen Gruppenlaufzeiten auch nicht masslos ueberschaetzen (das sehe ich immer wieder als kleines Problem an, wenn die einzelnen "Lager" diskutieren).
Ich wuerde behaupten (beachte, was eine K+H O500C mit FIR-Filter so kostet und fuer meinen Hoerraum ist sie z.B. leider (?) nicht wirklich geeignet), dass man eben auch mit einem AW-440 und den NuBoxen gut zurechtkommen kann, wenn man entweder alle Boxen auf small (hier wohl die bessere Wahl) laufen laesst und nicht zu tief abtrennt (z.B. bei 80 oder 100 Hz).
Messwerte bzgl. Delay vom AW-440 sind mir nicht bekannt, doch kann da sicher mal wieder die Hotline oder gar Hr. Nubert persoenlich etwas weiter helfen.
Gruss
Burkhardt
Verfasst: Fr 30. Jan 2004, 00:25
von US
Hi Burkhardt,
das Group Delay des Subs kann man sich ja ausrechnen oder abschätzen.
AH hatte mal einen netten Rechner verlinkt, nachdem Hr. Nubert meine genannten Zahlenwerte korrigierte
Hab ich noch archiviert...
Ich möchte ja auch nicht dagen, daß man den Aspekt allzusehr überbewerten sollte, zumal die bisherigen Erkenntnisse dazu noch recht "frisch" sind. Und ein halbwegs vernünftiger Amplitudenverlauf hat natürlich Priorität.
Dennoch deutet doch vieles darauf hin, den Aspekt als Optimierungsziel aufzufassen, ganz im Gegensatz zu Phasenlinearität im Mittel/Hochtonbereich.
Wenn man dann allerdings liest, daß eine Baßreflexbox mit HP 4. oder 6. Ordnung @40Hz noch zusätzlich elektrisch mit 2. Ordnung @40Hz getrennt werden soll; mit einem Sub, der auch wieder ein Bandpaß mit den Eckfrequenzen 25Hz (HP 6.Ordnung) und 40Hz darstellt, kommen einem Zweifel, ob der entstehenden Laufzeiten...
(Du bist nicht gemeint, Elchhome)
und fuer meinen Hoerraum ist sie z.B. leider (?) nicht wirklich geeignet
Da wird einem das Sparen leichtgemacht
Gruß, Uwe
Verfasst: Fr 30. Jan 2004, 09:07
von elchhome
... ach ja, seelig sind die Unwissenden.
Manchmal beneide ich die Leute, die mit einem Jogurtbecher Sat/Sub System aus irgendeinem XYZ-Markt für Zweeeurofuffzisch glücklich sind und sich keine besseren Klang vorstellen können.