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Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: So 14. Mai 2017, 10:41
von Martin 007
da ich nicht so der große "schreiberling" bin,
für alle die diese seite noch nicht kennen >>>>
http://www.hifimuseum.de/hifi-schallplatten.html
sehr intereßannt!!!
Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: So 14. Mai 2017, 10:59
von Bravado
Noble-Savage hat geschrieben:Außerdem wurde hier bisher ein evtl. besserer Klang nicht als Hauptargument für Vinyl genannt.
Doch:
Ente69 hat geschrieben:
Die "Analogis" haben recht, es klingt "warm und weich", super angenehm und kein bißchen anstrengend. .
Und es ist schon wichtig darauf hinzuweisen, dass das - heute - keine Fragestellung von analog vs. digital sondern von handwerklich gutem vs. handwerklich schlechtem Aufnahmeprozess ist.
Und diese Aussage bezieht sich eindeutig nicht nur auf das Mastering sondern auch auf den Aufnahmeprozess selber.
Ach ja, ich bin selber Analogfan und mit der Platte aufgewachsen.
Ich mag auch die Haptik, das Erlebnis der schwarzen Scheibe.
Und ja, ich kenne auch die grauenhaften CDs der ersten Stunde ... (und vor allem die CD Player, für die grauenhaft als Attribut noch untertrieben war ... )
Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: So 14. Mai 2017, 12:44
von Noble-Savage
Bravado hat geschrieben:Noble-Savage hat geschrieben:Außerdem wurde hier bisher ein evtl. besserer Klang nicht als Hauptargument für Vinyl genannt.
Doch:
Ente69 hat geschrieben:
Die "Analogis" haben recht, es klingt "warm und weich", super angenehm und kein bißchen anstrengend. .
Und es ist schon wichtig darauf hinzuweisen, dass das - heute - keine Fragestellung von analog vs. digital sondern von handwerklich gutem vs. handwerklich schlechtem Aufnahmeprozess ist.
Und diese Aussage bezieht sich eindeutig nicht nur auf das Mastering sondern auch auf den Aufnahmeprozess selber.
Ach ja, ich bin selber Analogfan und mit der Platte aufgewachsen.
Ich mag auch die Haptik, das Erlebnis der schwarzen Scheibe.
Und ja, ich kenne auch die grauenhaften CDs der ersten Stunde ... (und vor allem die CD Player, für die grauenhaft als Attribut noch untertrieben war ... )
Ich bin ebenfalls der Meinung, dass die Qualität des jeweiligen Aufnahmeprozesses entscheidenden Charakter besitzt.
Dennoch habe ich diesen Thread für mich bisher so wahrgenommen, dass es hier mehr um das allgemeine Thema "Vinyl erleben" ging. Also eher Lifestyle statt Klang.
Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: So 14. Mai 2017, 16:00
von Nucon
Hmm,
für mich mag ich den Begriff des Lifestyle ja nicht unbedingt....aber ist ja auch egal. Ich denke aber, das gut hergestellte Aufnahmen, ob digital gespeichert, oder analog nebst analoger Technik, klanglich beide ihre Berechtigung haben.
Die LP kann schon auch was, und rechtfertigt sich nicht nur aus nostalgischen oder emotionalen Gründen.
Ich finde nur diese besser-schlechter-Diskussionen einfach müssig, sie enden ja doch oft nur in Grabe kriegen.
VG
Martin
Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 01:18
von Rank
Nucon hat geschrieben:...
Die LP kann schon auch was, und rechtfertigt sich nicht nur aus nostalgischen oder emotionalen Gründen.
Ich finde nur diese besser-schlechter-Diskussionen einfach müssig, sie enden ja doch oft nur in Grabe kriegen.
Die besser-schlechter-Diskussion hat sich doch längst erledigt, da in den Tonstudios das Master heutzutage
ausschließlich digital erstellt und gespeichert wird
Schon alleine durch diese Tatsache sind alle neueren Veröffentlichungen als CD, SACD oder High-Res-Download viel näher am Studio-Master als es die LP-Ausgabe jemals sein könnte.
Wer natürlich noch eine handvoll relativ alte LP's sein eigen nennt, welche sich evtl. tatsächlich besser anhören als die davon veröffentlichten digitalen Ausgaben (oder diese vielleicht sogar nie digital veröffentlicht wurden), der sollte diese seltenen Raritäten ruhig behalten (unbedingt sogar)
Allerdings werden solche Vinyl-Raritäten halt mit zunehmendem Alter auch garantiert nicht besser, weshalb es durchaus von großem Vorteil sein kann, von solchen seltenen Schätzchen möglichst frühzeitig ein digitales Backup anzufertigen (und wer der CD-Auflösung eine authentische Kopie nicht zutraut, der nimmt halt um auf Nummer sicher zu gehen eine Tonstudiosoundkarte mit 24 Bit/96 Khz Auflösung).
Und alle restlichen Aspekte sind wirklich nur Nostalgie, Zelebrierung und "individuelles Sounding" (ob man es wahrhaben möchte oder nicht).
Gruss Rank
Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 06:58
von Martin 007
Baravo !!

Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 14:12
von Weyoun
@Rank
Volle Zustimmung

Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 14:41
von Bravado
Rank hat geschrieben:
Die besser-schlechter-Diskussion hat sich doch längst erledigt, da in den Tonstudios das Master heutzutage
ausschließlich digital erstellt und gespeichert wird
Schon alleine durch diese Tatsache sind alle neueren Veröffentlichungen als CD, SACD oder High-Res-Download viel näher am Studio-Master als es die LP-Ausgabe jemals sein könnte.
Halthalthalt.
Da müssen wir jetzt aufpassen, dass nichts durcheinandergeht.
Das Mastering ist nach der Aufnahme und dem Mix der 3. Schritt im Aufnahmeprozess.
Also mitnichten ein "Original" sondern schon eine nachbearbeitete Version davon (z.B. komprimiert ...)
Der Studio Master ist also immer beliebig weit entfernt vom ursprünglich aufgenommenen Material.
D.h. wenn es verschiedene Master für CD und LP gibt, kann sehr wohl der für die LP besser klingen (Beispiele dafür gibt es zu Hauf ... ).
Man darf daraus nur nicht den Schluß ableiten, dass der bessere Klang der LP in diesem Fall auf die Überlegenheit der analogen Tonwiedergabe zurückzuführen ist.
Ansonsten hast Du recht.
Analoge Aufnahmen gibt es heute kaum noch.
Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 17:26
von Rank
Bravado hat geschrieben:Rank hat geschrieben:
Die besser-schlechter-Diskussion hat sich doch längst erledigt, da in den Tonstudios das Master heutzutage
ausschließlich digital erstellt und gespeichert wird
Schon alleine durch diese Tatsache sind alle neueren Veröffentlichungen als CD, SACD oder High-Res-Download viel näher am Studio-Master als es die LP-Ausgabe jemals sein könnte.
Halthalthalt.
Da müssen wir jetzt aufpassen, dass nichts durcheinandergeht.
Das Mastering ist nach der Aufnahme und dem Mix der 3. Schritt im Aufnahmeprozess.
Also mitnichten ein "Original" sondern schon eine nachbearbeitete Version davon (z.B. komprimiert ...)
Der Studio Master ist also immer beliebig weit entfernt vom ursprünglich aufgenommenen Material.
D.h. wenn es verschiedene Master für CD und LP gibt, kann ....
Natürlich findet teilweise ein unterschiedliches Mastering für CD und LP statt.
Die finale Nachbearbeitung wird häufig als Pre-Mastering bezeichnet.
Diverse Eingriffe beim Vinyl-Pre-Mastering sind jedoch dem Medium geschuldet.
So hat die Schallplatte beispielsweise ein Problem tiefe Frequenzen unter 300-500 Hz in Stereo abzubilden, weshalb ein Großteil der Bassfrequenzen quasi auf Platte immer nur Mono sind.
Sehr hohe Frequenzen sind auf Vinyl auch nahezu Tabu, da diese zum zischeln neigen würden.
Sehr leise Passagen sind auch nicht unproblematisch, da aufgrund der hierfür erforderlichen geringeren Schneidtiefe die Nadel aus der Rille zu hüpfen drohen würde und gleichzeitig die Gefahr besteht, dass das Rauschen sich in leisen Passagen störend auswirkt, etc ...
Viele Bearbeitungsschritte MUSS man also machen - aus Rücksichtnahme auf den Herstellungsprozess der LP.
Und mit jedem dieser Schritte entfernt man sich zwangsläufig weiter vom Original, als es beim digitalen Medium nötig wäre.
Gruss Rank
Re: Analog trifft Digital > kann das gut gehen?
Verfasst: Mo 15. Mai 2017, 19:23
von Bravado
Rank hat geschrieben:
Und mit jedem dieser Schritte entfernt man sich zwangsläufig weiter vom Original, als es beim digitalen Medium nötig wäre.
Aber wie ich schrieb, auch bei digitalen Medium entfernt man sich beim Mastern sehr weit vom digitalen Original.
Ich habe mal ein Interview mit der Mastering-Koryphäe Bob Ludwig gelesen.
Der beklagte sich stark darüber, dass die Plattenfirmen heute eine brutale Kompression der Aufnahmen einfordern (Loudness War).